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Veröffentlicht am 24.02.2022

Eine fiktive Verschwörungstheorie gerät aus dem Ruder

Shelter
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Aus einer Partylaune heraus erfinden Benny und seine Freunde eine Verschwörungstheorie samt Geheimzeichen, welche sie innerhalb kurzer Zeit in der Stadt sowie im Social Media geheimnisvoll breittreten. ...

Aus einer Partylaune heraus erfinden Benny und seine Freunde eine Verschwörungstheorie samt Geheimzeichen, welche sie innerhalb kurzer Zeit in der Stadt sowie im Social Media geheimnisvoll breittreten. Schon bald entwickelt die Theorie ein Eigenleben, Trittbrettfahrer springen auf den Zug auf, während andere das Ganze als lächerlich abtun. Bennys WG-Mitbewohnerin kommt sogar auf die Idee, darüber Buch zu führen und die Beobachtungen für ihr Studium zu nutzen. Als alles aus dem Ruder zu laufen scheint wird die Freundschaft der Clique auf eine harte Probe gestellt: Die Mitbewohnerin will weitere Werte für ihr Studium, der nächste stößt mit seinem Versuch, das Ganze als Streich zu erklären, auf Widerwillen und Gewalt, Unschuldige werden bedroht.
Mit Shelter hat sich Ursula Poznanski mit einer altbekannten, aber trotzdem nicht minder spannenden Idee beschäftigt, wie sich Verschwörungstheorien verselbständigen können. Das schnelllebige Internet wirkt hierbei wie der reinste Brandbeschleuniger. Ebenso interessant ist, wie u unterschiedlich die einstigen Erfinder der ursprünglichen Fake-Theorie mit den Folgen umgehen. Dabei wird die Handlung aus Bennys Sicht erzählt, man weiß also nie mehr als seine Beobachtungen, Schlussfolgerungen und Vermutungen. Irgendwann gibt es einen Twist, der nochmal für so einige Überraschungen sorgt, mir persönlich etwas zu abgehoben war. Das muss jeder für sich entscheiden, wie einem die Auflösung gefällt.
Das ungekürzte Hörbuch wird gelesen von Jens Wawrczeck, der sowohl Charaktere als auch Emotionen sehr gelungen interpretiert.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Verräter und andere Geheimnisse

Keeper of the Lost Cities – Das Feuer (Keeper of the Lost Cities 3)
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Ein neues Schuljahr an der Foxfire Academy beginnt für Sophie und ihre Elfenfreunde. Noch immer ist unklar, wer die Rebellen sind, die nicht nur Sophie entführten, sondern es auch auf das Alicorn Silveny ...

Ein neues Schuljahr an der Foxfire Academy beginnt für Sophie und ihre Elfenfreunde. Noch immer ist unklar, wer die Rebellen sind, die nicht nur Sophie entführten, sondern es auch auf das Alicorn Silveny abgesehen haben. Ebenso hält sich Black Swan Sophie gegenüber stark zurück, was ihr keine Ruhe lässt, da die Organisation doch überhaupt erst für Sophies Existenz sowie ihre aussergewöhnlichen Fähigkeiten verantwortlich ist. Durch einige gewagte Entscheidungen des Rates der Elfen kommt es zu gravierenden Ereignissen - und Sophie wird zum Sündenbock erklärt. Zugleich wird deutlich, dass es irgendwo einen Verräter geben muss. Tatsächlich ist die Wahrheit noch viel grausamer...
Band drei ist der bisher actionlastigste Band der Reihe. Auf dem Cover sind diesmal Sophie und Fitz in einer buchstäblich brenzligen Situation zu sehen, die meisten Abenteuer erlebt sie jedoch weiterhin mit Keefe Sencen, dem verrückten Querkopf, auf den jedoch stets Verlass ist. Definitiv ein Charakter, der Schwung in die Handlung bringt sowie ein paar flotte Sprüche auf Lager hat. Fitz bleibt als Sophies Love Interest weiterhin relativ blass, ihr bester Freund Dexter wird diesmal leider etwas vernachlässigt. Ebenso schade ist, dass die Mädchen und Frauen weiterhin größtenteils an den Themen Aussehen, Jungs und Zickenterror interessiert sind, nur langsam kommt Biana mit ins Team und wird meiner Meinung nach von der Autorin deutlich unter Wert verkauft. Generell wird mir noch immer zu sehr das Klischee bedient, Abenteuer oder Verrat wären nur den Jungs und Männern zuzutrauen.
Die Handlung ist diesmal voller Spannung und Action und es gibt diverse versteckte Details sowohl zum Thema Verräter als auch zu Black Swan. Leider lässt die Autorin Sophie stellenweise unpassend dämlich handeln. Besonders nach der ersten Hälfte haut Sophie einen raus, wo klar war, dass die Autorin sie nur deswegen so blöd agieren lässt, um die Handlung in eine bestimmte Richtung zu dirigieren. Nicht weniger enttäuschend war, wie Sophie eindeutige Hinweise bewusst ignorierte. Dass die Kinder nicht alle Hinweise sofort als solche erkennen - geschenkt. Immerhin dürfen die Leser auch was zum Kombinieren haben. Aber eine Tatsache bewusst ignorieren, indem Sophie sich selbst wiederholt belügt - und das von einer Person, die sonst logische Schlussfolgerungen zieht, bei denen selbst Erwachsene noch ins Staunen geraten - war einfach unglaubwürdig und zog eine bestimmte Erkenntnis nur unnötig in die Länge. Entweder hochintelligent oder dumm wie Iggy der Imp - aber bitte nicht im steten Wechsel, je nachdem, wie es der Autorin grad am besten in die Szene passt.
Im dritten Band ist schon zu spüren, dass Sophie und ihre Freunde langsam älter und somit etwas reifer werden. Leider lässt die Autorin Sophie manchmal unnötig dumm und unüberlegt handeln, was den Charakter nicht so ganz rund präsentiert. Die Ereignisse, Geheimnisse und Verschwörungen sind diemal etwas umfangreicher und bereiten die Story der Handlung auf eine komplexe Fortsetzung vor. Insgesamgt sehr bewegend und actionlastig und macht definitiv Lust auf weitere Abenteuer.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Monster im Wald der Zukunft

Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers
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Irgendwann in der Zukunft: Die Natur hat sich weite Bereiche der Welt zurück erobert, die Menschen leben in einer Art Einklang mit der Natur. Nur nachts treibt sich der mysteriöse Mondwandler durch die ...

Irgendwann in der Zukunft: Die Natur hat sich weite Bereiche der Welt zurück erobert, die Menschen leben in einer Art Einklang mit der Natur. Nur nachts treibt sich der mysteriöse Mondwandler durch die Wälder und entführt die Menschen, die ihm nicht schnell genug entfliehen können. Auf die Art verschwand auch vor einigen Jahren Finns ältere Schwester. Liegt sie, wie von den Erwachsenen erzählt wird, nun in einer Art Dauerschlaf irgendwo im Nest des Monsters? Durch einen Zufall lernen Finn und seine beste Freundin und Erfindergenie Samira eine Gruppe wilder Jugendlicher kennen, die es sich zum Ziel gemacht hat, den Mondwandler zu finden und zu besiegen. Um seine Schwester zu retten, macht sich Finn mit Samira ebenfalls auf in den gefahrvollen Nachtschattenwald. Was die Kinder dort erwartet, hätten sie sich in ihren künsten Träumen nicht vorgestellt.
Das fantastische Abenteuer um Finn und Samira passt wunderbar in die Reihe der Bücher, welche das aktuelle Verhalten der Menschen gegenüber der Natur stark kritisieren und die möglichen Folgen aufzeigen. Tatsächlich werden im Laufe des Romans Parallelen zur heutigen Menschheit aufgezeigt. Aussergewöhnlich ist der Umstand, welcher letztendlich zu Finns Welt, dem Nachtschattenwald sowie den Mondwandler führte. Auch das Geheimnis um den Mondwandler selbst bietet eine ziemliche Überraschung, mit welcher man zu Beginn des Romans nicht rechnet. Trotz der spannenden Abenteuer sowie der aussergewöhnlichen Ideen störten mich beim Lesen hin und wieder einige Längen, welche die Spannungskurve unnötig strapazierten. Ebenso war mir zum Ende hin einiges etwas zu abstrakt gehalten, das war ein ziemlicher Kontrast zu dem bis dahin recht bildhaften Stil und den lebhaften Abenteuern in der Natur. Ansonsten ein lesenswerter Abenteuer-Roman mit einem brisanten Thema.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Kurzweilige Spannung mit Superbrain-Unterstützung

Im Auge des Zebras
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Ein auf den ersten Blick unerklärlicher Fall beschäftigt Olivia Holzmann, Kommissarin des LKA Berlin: Mehrere Kinder sind zur selben Zeit von derselben Person entführt worden, allerdings in unterschiedlichen ...

Ein auf den ersten Blick unerklärlicher Fall beschäftigt Olivia Holzmann, Kommissarin des LKA Berlin: Mehrere Kinder sind zur selben Zeit von derselben Person entführt worden, allerdings in unterschiedlichen deutschen Städten. Hilfe erhofft die toughe Ermittlerin sich von ihrem früheren Mentor Severin Boesherz, der ein ungewöhnliches Talent im Deduzieren, dem Ableiten logischer Schlussfolgerungen, besitzt. Als sich eine Parallele zu einem alten Cold Case zeigt bittet sie zudem die damalige Ermittlerin um Rat. Lange wirkt der Fall undurchschaubar, doch es scheint, als verfolge der Täter ein höchst aussergewöhnliches Ziel.
Der Fall an sich bietet durchaus spannende Unterhaltung ohne Längen und Potential zum Miträtseln, wirkt allerdings insgesamt eher kurzweilig und liest sich entsprechend schnell durch. Als störend empfand ich, wenn der Autor unnötig Stereotypen, Klischees und Vorurteile breittreten musste oder Figuren über das Gendern in der Sprache diskutieren ließ. Ebenso war ich von einer Klischee-Schwäche der Ermittlerin enttäuscht, welche sich nicht spoilerfrei erwähnen lässt. Dafür punktet der Roman mit einigen Überraschungen, welche man als aufmerksamer Leser vielleicht selbst vermuten könnte. Insgesamt lebt der Roman primär von dem Rätsel des Falles selbst, weniger von den Ermittlungen. Dank der starken Charaktere Holzmann und Boesherz macht der Thriller neugierig auf weitere Fälle des ungleichen Teams, auch wenn die Ermittlerin neben dem Superbrain Boesherz noch sehr blass wirkt.

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Einige Längen und ein paar enttäuschende Charaktereigenschaften minderten den Lesespaß

Keeper of the Lost Cities – Das Exil (Keeper of the Lost Cities 2)
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Ein weiteres Schuljahr an der Foxfire Akademie für Elfen steht für Sophie an. Zuvor entdeckt sie ein Alicorn, eine Art geflügeltes Einhorn und zugleich eines der seltensten Wesen der magischen Welt. Dies ...

Ein weiteres Schuljahr an der Foxfire Akademie für Elfen steht für Sophie an. Zuvor entdeckt sie ein Alicorn, eine Art geflügeltes Einhorn und zugleich eines der seltensten Wesen der magischen Welt. Dies ist jedoch nicht das einzige Ereignis, welches Sophies Leben auf Trab hält, auch Black Swan meldet sich erneut bei ihr. Und Alden Vacker nimmt sie mit zu einem folgenschweren Ausflug ins Exil.
Diesmal kann man Keefe gemeinsam mit Sophie und dem Alicorn auf dem Cover sehen. Keefe ist es auch, über den man diesmal etwas mehr erfährt. Tatsächlich war er in diesem Band mein Favorit gemeinsam mit Sophies bestem Freund Dex. Neben seinen frechen Sprüchen und seiner liebenswert-aufdringlichen Art zeigt Keefe z. B., wie gut er mit anderen Tieren umgehen kann, insbesondere mit dem Alicorn. Dex gerät zwar im Vergleich zum ersten Band etwas in den Hintergrund, seine aussergewöhnlichen Fähigkeiten sowie die lustigen Namen der Elixiere aus dem „Schluck und Schlürf“ der Familie Dizznee, wie Fusselflitz und Schwindesprit, brachten mich jedoch jedes mal zum Staunen und Schmunzeln.
Sophie selbst gefiel mir diesmal leider weniger. Klar, sie ist eine toughe Person und beweist auch nicht selten Mut, aber in einigen Momenten hat die Autorin sie leider unnötig unsympathisch gestaltet. So muss ich es nun wirklich nicht haben, wenn die Protagonistin hämische Gedanken über eine Freundin hat, nur weil diese mal was besser kann als sie. Was soll sowas? Auch gegenüber dem Alicorn verhielt sich Sophie für meinen Geschmack leider wenig empathisch - nur, weil das intelligente Alicorn sich nicht innerhalb einer Woche dressieren ließ wie ein Schoßhündchen sondern lieber seine Freiheit zurück haben wollte, war es in Sophies Augen ein starrköpfiges, dummes Pferd, dem sie so viel Interesse entgegenbrachte wie einem Spielzeug, das nach einer Woche langweilig wird. Das empfand ich als regelrecht enttäuschend und ich hoffe sehr, dass sich die LeserInnen das nicht als Beispiel gegenüber Haustieren nehmen. Zwar sollen auch Helden ihre Ecken und Kanten haben, aber derlei empathische Entgleisungen sind doch eher abschreckend. Und dass ein 13-jähriges Mädchen für eine Tagestour Absatzschuhe statt bequemer Schuhe anzieht und sich damit ein knappes Dutzend Blasen an den Füßen holt war mir unverständlich - dieses veraltete „wer schön sein will muss leiden“-Signal ist in einem Jugendbuch völlig fehl am Platz. Generell werden die Mädchen diesmal sehr klischeehaft beschrieben: entweder zickig oder glitzergeil. Schade, wo sind die toughen abenteuerlustigen Mädels, die zusammenhalten? Auch Sophie scheint sich weiterhin lieber mit männlichen Freunden zu umgeben, mit denen sie auch flirten kann - ihre weichen Knie beim Anblick von Klischee-Schulschwarm Fitz waren mir irgendwann einfach zuviel, das konnt ich nicht nachvollziehen, das war reinster Ami-Highschool-Kitsch.
Auch wenn die Idee zur Serie wirklich super ist und vor faszinierenden Details nur so übersprudelt, konnte mich nach einem starken ersten Band der zweite stellenweise nicht ganz so begeistern, hauptsächlich, weil mir neben einigen Längen Sophies Charakter wiederholt nicht gefiel. Zum Glück reißen das die anderen Charaktere wieder raus. Dennoch hoffe ich, dass es im dritten Band wieder umso spannender voran gehen wird.

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