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Veröffentlicht am 09.01.2022

Sichtbarkeit für Freiberufler

PR für Freiberufler
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Sichtbarkeit ist auch für Freiberufler:innen ein immer wichtiger werdendes Thema. Wie werde ich sichtbarer, ohne zu viel Zeit darauf zu verwenden? Und wie mache ich meine persönliche PR- Arbeit gut und ...

Sichtbarkeit ist auch für Freiberufler:innen ein immer wichtiger werdendes Thema. Wie werde ich sichtbarer, ohne zu viel Zeit darauf zu verwenden? Und wie mache ich meine persönliche PR- Arbeit gut und erreiche die Klientel, die ich erreichen möchte als Freiberufler:in? Hierzu hat Daniel Fitzke sich in seinem Buch „PR für Freiberufler Vom erfahrenen Profi zum gefragten Experten“ Gedanken gemacht.

Dieses Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen, das es viel Input gebracht hat und auch sehr unterhaltsam geschrieben wurde. Dies hat Daniel Fitzke sich selbst am Anfang des Buches als Vorgabe gemacht. Ein Ratgeber prägt sich leichter ein, wenn er unterhaltsam geschrieben ist. Diese Ansicht teile ich und er ist seinem eigenen Anspruch gerecht geworden.

Er gibt eine gute Übersicht und durch die Übungen kann sich das zuvor Gelesene festsetzen und direkt umgesetzt werden. Die Checklisten sind gut, um sie abzuarbeiten oder einfach noch einmal zu prüfen, was man eventuell noch nicht gemacht hat, je nachdem wie weit man ist in seiner persönlichen Sichtbarkeitsarbeit als Freiberufler:in.

Gut gefällt mir auch, dass er sich Interviewpartner zu den einzelnen Themen geholt hat, Expert:innen auf ihrem Gebiet. Katja Schleicher habe ich hervorgehoben, da ich das Vergnügen hatte, sie im Online-Format „Stories that matter“ kennenzulernen bei einer Storytelling-Session und seitdem sehr angetan von ihr und ihrer Arbeit bin.

Seine Tipps sind gut umsetzbar und es kann sich jede:r selbst aussuchen, was wichtig und umsetzbar ist. Gerade die Hinweise zu Schreiben im Netz finde ich sehr empfehlenswert, denn nichts langweilt mehr als Beiträge, die zwanghaft versuchen, durch besonders verschachtelte Sätze ein hohes Niveau vorzugaukeln. Keep it short and simple!

Alles in allem ein guter Ratgeber, besonders wenn man noch ganz am Anfang mit der PR-Arbeit steht.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Wenn der Q-Wert dein Leben bestimmt

Q
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In einer nicht ganz so fernen Zukunft wurde in den Vereinigten Staaten ein System eingeführt, dass jeder Bürgerin und jedem Bürger seinen Platz in der Gesellschaft zuweist, in dem der sogenannte Q-Wert ...

In einer nicht ganz so fernen Zukunft wurde in den Vereinigten Staaten ein System eingeführt, dass jeder Bürgerin und jedem Bürger seinen Platz in der Gesellschaft zuweist, in dem der sogenannte Q-Wert gemessen wird. Dieser Wert setzt sich aus gemessener Intelligenz und Einkommen zusammen und wird regelmäßig durch Tests kontrolliert. Je höher dieser Wert ist, desto besser sind die Chancen auf Bildung und zukünftiges Einkommen.
Fällt der Wert niedriger aus, führt der Weg nach unten, von einer „silbernen“ Eliteschule zu einer „grünen“ Schule und wenn der Testwert noch weiter sinkt, führt der Weg zu einer „gelben Schule“, von denen niemand genau weiß, wo sie sind und was mit den Kindern passiert, die abgeholt werden, um zu einer solchen Schule gebracht zu werden.
Oberflächlich betrachtet ist bei Elena alles in Ordnung, sie selbst unterrichtet an einer Eliteschule, die große Tochter Anne liefert guten Noten, ihr Ehemann Malcolm hat eine wichtige Rolle bei der Einführung des Q-Wertes gespielt. Einzig ihre Tochter Freddie fällt aus der Heile-Welt-Rolle und geht auf eine grüne Schule und leidet unsäglich unter dem Druck der monatlichen Tests.
Dann passiert das, was nicht passieren darf, Freddie fällt unter den Wert, der ihr noch ermöglichen würde, weiter auf der grünen Schule zu bleiben.

Das Buch habe ich verschlungen, es war unglaublich spannend und unsagbar schrecklich zugleich. Wobei nicht das Buch oder der Stil schrecklich waren, sondern die Geschichte. Diese Angst der Eltern, dass die Kinder es im nächsten Monat nicht schaffen, den Test zu bestehen und ein Schulwechsel nötig ist, der auch gleichzeitig sozialen Abstieg bedeutet. Alles ist nur noch auf die schulische Leistung fixiert und darauf, diesen bestimmten Wert zu halten.

Klar, so etwas gibt es auch jetzt schon, aber das in dem Buch beschriebene System geht weit darüber hinaus. Es hat relativ harmlos begonnen und wird dann immer mehr ausgeweitet bzw. greift auf etwas zurück, dass es schon einmal gegeben hat und nicht nur im dritten Reich. Menschen werden als weniger wichtig herabgestuft, als unnütz für die Gesellschaft und es werden ihnen schreckliche Dinge angetan und die breite Masse unterstützt es. Alles schon einmal dagewesen und es wird mit Angst gearbeitet, um die breite Masse zu kontrollieren.

Und genau das ist das Perfide all dieser Systeme. Solange man im Rahmen bleibt, schaut niemand über seinen Tellerrand und ist froh, dass es für ihn oder für sie funktioniert. Sobald man aus dem Rahmen fällt, wird der Blick nach rechts und links gerichtet und meist steht man dann allein da, denn die anderen bleiben im System und werden nichts zur Unterstützung tun. Nur die, die aus dem System gefallen sind, helfen sich untereinander, wenn sie es überhaupt können und sie noch nicht gebrochen wurden.

Dies ist auch in diesem Buch so und es ist ein geschickter Schachzug, dass Christina Dalcher ihre Hauptperson, Elena Fairchild, so ausgewählt hat, dass sie nicht nur eine Mitläuferin des Systems ist, sondern dass sie ganz nah dran ist. Denn zum einen ist ihr Ehemann Malcolm mit für die Einführung dieses Wertesystems verantwortlich und zum anderen ist sie nicht ganz unschuldig daran, dass er so weit gegangen ist. Dies wird im Laufe der Geschichte klar und macht das Ganze noch spannender.



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Veröffentlicht am 08.12.2021

Vegan ist mehr als traurige Salatblätter

Deftig vegan
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Schon der Titel macht klar, dass es in dem Buch nicht um traurige Salatblätter geht, sondern um richtig deftiges Essen, was viele bei veganem Essen nicht vermuten. So ist es nur folgerichtig, dass das ...

Schon der Titel macht klar, dass es in dem Buch nicht um traurige Salatblätter geht, sondern um richtig deftiges Essen, was viele bei veganem Essen nicht vermuten. So ist es nur folgerichtig, dass das Vorwort von Niko Rittenau, dem Autor einiger veganer Kochbücher, geschrieben wurde. Denn die vegane Küche ist viel, aber nicht langweilig und kann von leicht bis deftig alles bedienen!
Das Kochbuch hat gehalten, was die Vorschusslorbeeren versprochen haben. Alles habe ich noch nicht nachgekocht, aber das, was ich bislang gemacht habe, war gut nachzukochen und richtig lecker. Einziges Manko, meine Fotos können das nicht so gut wiedergeben, wie die Bilder von Wolfgang Schardt.

Das 5-Minuten-Dinkelvollkornbrot ist mittlerweile eines meiner Lieblingsbrote, eben weil es so schön schnell geht und meist dann gemacht wird, wenn ich feststelle, dass ich vergessen habe, Brot zu kaufen. Dabei war meine erste Version dieses Brotes alles andere als lecker, ich habe nämlich vergessen, Salz daran zu geben… Es konnte dann nur mit dicken Schichten Schokocreme gegessen werden und beim nächsten Versuch war es dann schon um einiges besser. Mittlerweile habe ich schon verschiedene Variationen davon gebacken.
Gut gefallen mir auch die Rezepte für scharfe Röstnüsse oder die verschiedenen Linsenaufstriche, denn so richtig leckere Brotaufstriche sind für mich immer noch etwas schwierig zu finden, auch wenn die Auswahl mittlerweile riesig ist. Ein Grundrezept für Gemüsebrühe gibt es auch, so dass es hiermit eine gute Grundlage für verschiedene Gerichte gibt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Zutaten sind nicht völlig exotisch sind und selbst in der Kleinstadt, in der ich lebe, zu bekommen sind. Es gibt auch Tipps dazu, wie veganer Parmesan hergestellt werden kann und zwar in zwei verschiedenen Varianten. Das sind so Kleinigkeiten, die das Buch abrunden. Bei den mit Grillgemüse gefüllten Pitataschen gibt es also auch das Backrezept für die Pitataschen.

Also ein rundum zu empfehlendes Kochbuch, um zum einen lecker und deftig vegan zu essen, aber auch um einen Einstieg in die vegane Küche zu finden und Neues auszuprobieren. Es ist sowohl für Kochanfänger als auch begeisterte Hobbyköchinnen geeignet und zeigt, dass es gut ohne Fleisch- oder Fischersatzprodukte geht. Die frischen Zutaten und manchmal ungewöhnlichen Kombinationen zeigen die Vielfältigkeit der veganen Küche und dass vegan auch deftig sehr gut geht.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Ein Buch, auf das man immer wieder zurückgreifen kann

Social Media Manager
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Ein Fachbuch komplett durchzulesen, kann manchmal ganz schön hart sein! Nicht so bei "Social Media Manager Das Handbuch für Ausbildung und Beruf" von Vivian Pein. Wie schon in den vorherigen Auflagen liefert ...

Ein Fachbuch komplett durchzulesen, kann manchmal ganz schön hart sein! Nicht so bei "Social Media Manager Das Handbuch für Ausbildung und Beruf" von Vivian Pein. Wie schon in den vorherigen Auflagen liefert dieses Buch einen guten Überblick über die fürs Social Media Management wichtigen Themen und einen guten Überblick über die Facetten der Tätigkeiten eines Social Media Managers. Es ist gut gegliedert und liefert immer wieder Praxisbeispiele, Statistiken und viele weiterführende Links. Zu bestimmten Themen gab es Beiträge von Experten auf dem jeweiligen Gebiet und es gibt Empfehlungen für Tools und Online Kapitel. Die wichtigsten bzw. bekanntesten Plattformen werden vorgestellt und die Herausforderungen, denen man als Social Media Manager gegenüber stehen kann. Alles in allem ein richtig gute Grundlage, in der man einiges nachlesen kann und auf der aufgebaut werden kann.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Intensiv, berührend und grausam real

Das Mädchen mit der lauternen Stimme
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Auch wenn es mittlerweile Gesetze dagegen gibt, passiert es immer noch in Nigeria und auch anderswo auf der Welt, dass Mädchen im Alter Adunnis, also so um die 14 einfach gegen ihren Willen verheiratet ...

Auch wenn es mittlerweile Gesetze dagegen gibt, passiert es immer noch in Nigeria und auch anderswo auf der Welt, dass Mädchen im Alter Adunnis, also so um die 14 einfach gegen ihren Willen verheiratet werden. Ihr Leben wird vorbestimmt und für die wenigsten gibt es eine Möglichkeit, etwas daran zu ändern.

Bis zu dem Tag, an dem ihr Vater ihr die Hiobsbotschaft überbringt, wünscht sich Adunni nur eins, eine lauterne Stimme. Damit ist die Schulbildung gemeint, die Stimme, die für sie spricht. Dies hat ihr ihre Mutter immer und immer wieder gesagt, da sie wollte, dass ihre Tochter eine Schulbildung erhält, um einmal ein anderes Leben als sie selbst zu führen.

Ein verständlicher Wunsch und um so tragischer ist, dass ihr Vater sich nicht an das Versprechen hält, dass er seiner Frau kurz vor ihrem Tod gegeben hat. Adunni ist bei ihrem Ehemann und mit den Bedingungen, unter denen sie als seine dritte Frau leben muss, todunglücklich. Man kann förmlich spüren, wie sie leidet und erhofft mit jeder Seite, dass es besser wird. Aber das wird es erst einmal nicht, sie kommt vom Regen in die Traufe und ihr Martyrium bekommt als Haussklavin in Lagos noch einmal eine ganz andere Qualität.

Es herrscht zusätzlich noch soviel Aberglauben in Nigeria und es gibt bedingt dadurch grausame Rituale, die surreal wirken und doch ist klar, dass es so etwas wirklich gibt und nicht erfunden ist. Auch die Korruption im Land und wie das Leben damit für einige besser und für andere sehr viel schlechter dadurch läuft, wird noch einmal klar. Nigeria ist ein an Bodenschätzen so reiches Land und doch entsteht dadurch kein Wohlstand und Gerechtigkeit für alle, es ist ein Dilemma.

„Das Mädchen mit der lauternen Stimme“ ist zum Glück ein Roman und es gibt Wendungen in dem Buch, die Fiktion sind und mich zu Tränen gerührt haben und Hoffnung schenkne. Das Erschreckende und Ergreifende an dieser Geschichte ist, dass sie jeden Tag an vielen Orten dieser Erde stattfindet, allerdings anders endet als in diesem Buch. All die jungen Mädchen, die eine hoffnungsvolle Zukunft vor sich hätten und dann dieses Leben als kindliche Ehefrau und Mutter oder als rechtlose Bedienstete leben müssen. Dies macht dieses Buch aber auch gleichzeitig so wertvoll. Es ruft in Erinnerung, wie wichtig Bildung ist und wie dankbar wir sein können, in diesem Teil der Welt zu Leben.

Es ist ein Aufruf, all diese Mädchen nicht zu vergessen und etwas gegen diese Ungerechtigkeiten zu tun. Eine herzzerreißende Geschichte, die begeistert und gleichzeitig aufruft, die Umstände zu ändern. Ich habe dieses Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen und war darin gefangen, es berührt, wühlt auf, ab und an kann man lachen und es zeigt gleichzeitig auch die grausame Realität – es ist sehr intensiv!

Ungewöhnlich war das Nachwort der Übersetzerin. Simone Jakob erklärt, warum sie bestimmte Ausdrücke gewählt hat und vor welche Herausforderungen sie bei der Übersetzung stand. Dies hat mir ausgesprochen gut gefallen und zeigt noch einmal, wie wichtig die Arbeit der Übersetzer:innen ist.

Alles in allem ein ganz besonderes Buch!

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