Das Böse ist viel näher, als man denkt.
Wahre VerbrechenIn einem kleinen Schweizer Dorf wurden vier Menschen gefesselt, geknebelt und brutal ermordet. Danach hat der Täter zur Beseitigung der Spuren einen Brand gelegt. Feuerwehrleute, die retten wollten, kamen ...
In einem kleinen Schweizer Dorf wurden vier Menschen gefesselt, geknebelt und brutal ermordet. Danach hat der Täter zur Beseitigung der Spuren einen Brand gelegt. Feuerwehrleute, die retten wollten, kamen in jeder Hinsicht zu spät. Und keiner der schockierten Nachbarn hätte je gedacht, dass das Böse so nahe ist. Ebenso nah war in Niedersachsen ein Mann, der jeden Tag am Bett von Intensivpatienten stand. Seine Aufgabe war es, sie zu überwachen und zu pflegen. Doch anstatt alles dafür zu tun, dass es den Schwerkranken bald besser geht, nahm er ihnen das Leben. Zwei von sechs wahren Fällen, die in ihrer Grausamkeit kaum zu überbieten sind und die niemand schnell vergisst.
Christine Brand ist Gerichtsreporterin. Mit 20 Jahren verfolgte sie zum ersten Mal einen Mordprozess und war fasziniert von den Geschichten, die hinter den Menschen stecken. Von den Schicksalen der Opfer, Täter und Angehörigen, die in einem Gerichtssaal aufeinandertreffen, während ein verübtes Verbrechen aufgearbeitet und gerichtet wird. Dabei erfährt sie viele unschöne Details, wägt ab, welche sie in ihrer Berichterstattung erwähnen kann, ohne voyeuristisch zu sein. Emotionen lässt sie aber wenig zu. Sie sieht sich in der Rolle einer neutralen Beobachterin, die über ein Strafverfahren schreibt und weder voreingenommen noch allzu betroffen ist.
„Wahre Verbrechen: Die dramatischsten Fälle einer Gerichtsreporterin“ beginnt mit einem Vorwort, in welchem Christine Brand über aufkommende Gefühle bei der Aufarbeitung der Fälle erzählt und klarstellt, dass in einem Gerichtsverfahren niemals Gerechtigkeit hergestellt werden kann. Danach legt sie die von ihr gewählten Fälle in allen ihren schockierenden Einzelheiten dar, wobei sie sich nicht nur auf die gemachten Aussagen in den stattgefundenen Strafverfahren stützt, sondern auch auf Gespräche, die sie mit mittelbaren und unmittelbaren Betroffenen geführt hat. Eine sehr umfassende und bewegende Darstellung, die nachdenklich werden lässt und einen tiefen Einblick in menschliche Abgründe gewährt.
Fazit:
Gut recherchiert und kritisch hinterfragt, rollt Christine Brand sechs abscheuliche Verbrechen noch einmal auf und stellt klar, dass das Böse viel näher ist, als man denkt.