Neuauflage einer Chronik
StalingradDieses 1.280 Seiten starke Buch ist die Neuauflage der ersten Teils des großen „Stalingrad-Epos“ von Wassili Grossmann (1905-1964), der selbst als Kriegsberichterstatter an den Schlachten um Stalingrad ...
Dieses 1.280 Seiten starke Buch ist die Neuauflage der ersten Teils des großen „Stalingrad-Epos“ von Wassili Grossmann (1905-1964), der selbst als Kriegsberichterstatter an den Schlachten um Stalingrad teilgenommen hat.
Das Epos ist erstmals noch zu Stalins Lebzeiten erschienen und mehrmals durch die Zensur verstümmelt worden. Man durfte absolut nichts Negatives über die UdSSR schreiben. Selbst das Ungeziefer, das die Bevölkerung und Soldaten heimgesucht hat, durfte nicht erwähnt werden.
Das vorliegende Buch ist nun redigiert und enthält nun auch wieder die vielen Zwischentöne Grossmanns.
Das Epos erinnert sehr stark an Leo Tolstois „Krieg und Frieden“. Ein Krieg als Hintergrund, statt des Feldzugs Napoleons eben der Hitlers, mit einem ähnlichen Fiasko, das aber erst im zweiten Teil „Leben und Schicksal“ behandelt wird. Ähnlich die Seitenanzahl, ähnlich das schier unerschöpfliche Reservoir an „Personal“und ähnlich die Verflechtung eben jenes Personals in die Geschichte.
Es dauert einige Hundert Seiten, bevor man sich der Kriegshandlungen zuwenden kann. Zuvor werden noch die interfamiliären Beziehungen dargestellt. Das kann die Geduld der Leser strapazieren. Auf den bildgewaltigen Schreibstil muss man sich einlassen.
Der erste Teil endet vor der sowjetischen Großoffensive im Spätherbst von 1942. Darüber lesen wir dann in "Leben und Schicksal".
Fazit:
Wer sich ein wenig an "Krieg und Frieden", das ja auch kein Leichtgewicht ist und einen Krieg in Russland zum Thema hat, erinnert fühlt, hat nicht ganz unrecht. Gerne gebe ich dieser Chronik 4 Sterne.