Gunnar Schwarz schreibt interessante Krimis, die einem das Blut in den Adern stocken lassen. Vor allem mit aufregenden neuen Ideen. Auch auffällige Titelbilder ziehen immer die Aufmerksamkeit auf seine ...
Gunnar Schwarz schreibt interessante Krimis, die einem das Blut in den Adern stocken lassen. Vor allem mit aufregenden neuen Ideen. Auch auffällige Titelbilder ziehen immer die Aufmerksamkeit auf seine Bücher. Er stammt aus einer schreibenden Großfamilie.
Das neue Buch ist wieder ein Thriller, neu ist jedoch auch das Ermittlerduo: Die Familienfrau Sina Claasen, dazu kommt Eric Bartels (beziehungslos und der alles mitnimmt, was er bekommen kann).
Im Prolog wird ein Video beschrieben, was die Öffentlichkeit und die Kripo ziemlich mitnimmt. Ein auf dem Gesicht liegendes Kind, eine (vermeintliche) Kinderleiche, bei dem Kind liegt auch eine Puppe. Die Wellen der Entrüstung schlagen hoch.
Gleichzeitig wird von der Entführung und Misshandlung eines unbarmherzigen Politikers berichtet, der während der Folterungen nur noch auf einen schnellen Tod hofft. Mit Hilfe einer effizienten IT - Suchexpertin (die aber Sina Claasen nicht mag, weil sie ständig mit ihrem Teampartner flirtet und der auch noch darauf eingeht) wird bald lokalisiert, wo die Kindesleiche sein soll, doch man findet nur die Puppe dort. Und die Puppe bringt Erinnerungen hoch. Dagegen wird die Leiche des Gefolterten bald gefunden. Und nun haben Claasen - Bartels einen Fall...
Und jetzt wird es Gunnar Schwarz - mäßig spannend. Für das Ermittlerduo wie auch für den lesenden Mensch.... vor allem auch weil die beiden Kripo - Leute in das Geschehen einbezogen werden. Wie üblich verbindet Schwarz verschiedene Erzählstränge miteinander, die Spannung steigt ... und... mehr wird nicht verraten.
Den Autorennamen Gunnar Schwarz muss man sich einfach merken, da wird wohl noch mehr kommen...
„Es ist kein Verlass auf die Erinnerung, und dennoch gibt es keine Wirklichkeit außer der, die wir im Gedächtnis tragen“,
Klaus Mann, ‚In meinem Elternhaus‘
Said Al-Wahid flüchtet aus dem Irak (der Saddam-Diktatur), ...
„Es ist kein Verlass auf die Erinnerung, und dennoch gibt es keine Wirklichkeit außer der, die wir im Gedächtnis tragen“,
Klaus Mann, ‚In meinem Elternhaus‘
Said Al-Wahid flüchtet aus dem Irak (der Saddam-Diktatur), er kommt nach Berlin und hat mit einer Deutschen den gemeinsamen Sohn Ilias. So weit - so gut! In Berlin braucht er keine Geheimpolizei zu befürchten, die ihn foltert; nur die Paragraphen und deren Staatsdienenden, die ihn danach befragen, ob er denn die Erlaubnis hat sich in diesem Land aufzuhalten. Doch immer gibt es auch diejenigen, die - für viel Geld (Anwaltskanzlei) oder der Berechtigung eine NGO zu sein - ihm helfen. Denn so, wie in jedem anderen Land der Welt, wird überprüft, wer er ist und warum er hier ist.
Nach seiner Staatsbürgerschaft befragt, sagt er: „Wer in den Irak geht, ist verloren, wer rausgeht, wird neu geboren. Haben Sie in den letzten Jahren die Nachrichten nicht gesehen? Ich kehre nicht freiwillig dorthin zurück.“ Er bekommt den Aufenthaltstitel.
Doch er verkriecht sich in seiner Wohnung (Sofafurzer nennt ihn Monica, die Mutter von Ilias); sie kommt aus einer anderen Realität und versteht nicht, dass es Menschen gibt, die ihre Wohnungen nicht verlassen, weil sie sich dort geschützt fühlen. In einem Kokon der Erinnerungen stecken, und,„das Erinnern war eine Last, eine harte innerliche Arbeit“ (S. 46). Said muss sich seine Erinnerungen erfinden.
Doch Bagdad holt ihn ein, er muss zurück (in das Land, was sein Herkunftsland ist und was er fürchtet), seine Mutter liegt im Sterben. Er berichtet von seinen Grenzübergängen, wie er den Irak verließ, wie er zitterte. Er berichtet von einer heimlichen Fahrt nach Bagdad (denn mit seinem Flüchtlingsausweis durfte er ja nicht in den Irak einreisen), dort angekommen stellte er fest, dass es in Berlin doch besser ist als in Bagdad, der zerstörte Irak schlitterte in einen Bürgerkrieg. Und er kehrte wieder zurück in die „erträglichere Fremde“. Und jetzt kann er einfach über Doha nach Bagdad fliegen, in einem fast leeren Flugzeug.
Abbas Khider verarbeitet in seinen Romanen seine Erinnerungen an seine Heimat Irak, die Dramen um sein Herkunftsland, seiner Flucht und seine Ankünfte in anderen Ländern bis zu seiner neuen Heimat in Berlin. Er liest im Internet, dass es Erinnerungsverfälschungen gibt (vermutlich haben damit sehr, sehr viele Menschen zu tun, die sich nicht an ihre Jugend und der Dramatik damals erinnern wollen). Denn wer hatte schon eine glückliche Jugend? So wie Frank McCourt (Die Asche meiner Mutter) sagt: „Natürlich hatte ich eine unglückliche Kindheit, eine glückliche Kindheit lohnt sich ja kaum“. Für den Autor ist das (erfundene) Erinnern und das darüber schreiben das Heilsame.
Der Autor hat es geschafft, sich innerhalb kurzer Zeit in einer anderen Sprache als seiner Muttersprache gut zu etablieren und ein erfolgreicher Autor zu werden.
Das Umschlagsbild ist ziemlich auffällig, orange; mittig ein Vogel, der mit großen Schwingen fliegt, unter ihm – und das ist das Interessante – sein Schatten, der auf den Vogel zufliegt. Fliegen ihm die Erinnerungen wieder zu?
Abbas Khider, ‚Der Erinnerungsfälscher‘, Verlag Hanser, 2022; es gibt weitere lesenswerte Romane von ihm, z.B.Brief in die Auberginenrepublik‘.
Ich denke an meinen Großvater, der seine Heimat 1925 verließ, seinen Namen aufgab und nie mehr wieder in seinen Herkunftsort zurückkehren konnte und auch nur einen seiner Brüder nach 30 Jahren wiedertraf.
Das Bild einer Neuen Zeit - irgendwo auf der Welt und zwar immer am Madison Square:
"Es ist mir ein Anliegen gewesen, bei Eurer Erziehung Ehrlichkeit walten zu lassen", sagt Großvater Bingham bei der ...
Das Bild einer Neuen Zeit - irgendwo auf der Welt und zwar immer am Madison Square:
"Es ist mir ein Anliegen gewesen, bei Eurer Erziehung Ehrlichkeit walten zu lassen", sagt Großvater Bingham bei der allsonntäglichen Abendessenrunde. Es folgt das Gespräch, auf das die drei Enkel seit Monaten warteten. Eine 'nicht alltägliche' Runde von Menschen in einer Welt, in der viel in Bewegung ist. Der Großvater der Firma 'Bingham Brothers' spricht über das Erbe, was er hinterlassen wird. Der eine Enkel ist mit seinem Gatten da, die Enkelin mit ihrer Ehefrau, nur der Älteste, David, ist noch nicht verheiratet. Doch für ihn ist eine Bewerbung gekommen, da möchte einer sein Gatte werden, doch dieser ist ziemlich alt. Es geht um arrangierte Ehen, es geht um die Liebe. Es geht um das Bild einer Neuen Zeit. David verliebt sich. Jedoch nicht standesgemäß...
Das Buch ist unterteilt in drei Abschnitte. 1893 – 1993 – 2093, drei Jahrhunderte, drei Leben. 1893 – Washington Square. 1993 – Lipo – wao – nahele. 2093 – Zone Acht.
Während also der erste Teil, 1893, in der Vergangenheit spielt, kann sich die Leserschaft vorgaukeln, dies ist vergangen. Das Bild einer Zeit, die zerfloss und so nicht (mehr) existierte. Doch dann kommt 1993, das war ja eben… und 2093 – die Zukunft – ist ziemlich trübe. Ist das jetzt unter dem Einfluss von ‚fridays for future‘ oder unter Corona entstanden? Beidem?
Teil 1 - im 19. Jahrhundert, im „freien New York“, jede:r kann lieben und heiraten, wen er oder sie will. Dass dies doch nicht so einfach geht, zeigt das Beispiel des jungen Mannes aus einer wichtigen Familie. Er verliebt sich nicht standesgemäß in einen unvermögenden Musiklehrer.
Eine sehr sanfte Liebesgeschichte.
Teil 2 - im 20. Jahrhundert, ein Paar, Mann – Mann, die Zeit geprägt von HIV - AIDS. Die zwei Männer, einer jung, der andere 30 Jahre älter, der Ältere vermögend, der Jüngere abhängig von ihm. Es herrscht nur eine oberflächliche Offenheit zwischen den beiden.
Teil 3 - im 21. Jahrhundert, ein Zeitalter, eingeengt durch Pandemien, Rationierungen von Grundgütern und geprägt durch extreme Umwelteinflüsse. Die junge Frau, verheiratet in einer arrangierten Ehe, leidet in der Ehe, kämpft sich durch Krankheit und vermisst ihren Großvater.
Der Schreibstil ist bedächtig, mit vielen Schachtelsätzen. Aber mit Farbe und Gerüche, dass man glaubt, das Essen, was serviert wird, selbst zu kosten… Seite 58/59, David Bingham trifft vorsätzlich auf Edward Bishop, den Musiklehrer. Suche nach einem Zeichenblock. Es liest sich so locker, als stünde man daneben und beobachtet wie Edward sucht. Und David, der eher Edward beim Suchen zuschaut, so wie wir – die Leserschaft – es auch tut. Das Geschriebene wirkt zu keiner Zeit gekünstelt, sondern tatsächlich, wie eine ablaufende Aktion, die David wie die Leserschaft beobachtet. Dabei geht es um eine erotische Situation, David, der in Edward verliebt ist und Kontakt zu ihm sucht...
‚Zum Paradies‘ (im englischen Original ‚To paradise‘) der hoch anerkannten jungen Autorin Hanya Yanagihara ist keine leichte Lektüre. Es ist ein schwer gewichtiges Buch (nicht nur 895 Seiten aus sehr dünnem Papier – Vorsicht beim Umblättern, es könnte leicht reißen), es ist vor allem inhaltlich ein sehr gewichtiges Buch. Schon das auf dem Umschlagbild abgedruckte Bild des Gesichtes eines jungen Mannes, nachdenklich, mit dunkler Hautfarbe und Gesichtszügen, die auf den Einfluss vieler Kulturen hinweisen, lockt in erster Linie eine Leserschaft an, die weiß sich mit Schwergewichten zu beschäftigen. Man muss sich darauf einlassen. Es ist kein sogenannter ‚page turner‘, es fesselt nicht und lässt einem oft ratlos zurück, nachdenklich.
Hanya Yanagihara wuchs in Hawaii auf (Vater – Hawaiianer mit japanischen Wurzeln, die Mutter – Südkoreanerin, die ebenfalls auf Hawaii aufwuchs). Schon allein der Kontext im Pazifik auf einer Inselgruppe aufzuwachsen, die geprägt ist von vielen Kulturen und einer intensiven Geschichte, ein Bundesstaat der Vereinten Staaten von Amerika, das nicht allen Bewohnern der USA bekannt sein dürfte, fließt bestimmt in ihr Schreiben ein. Die Familie lebte auch in Texas und Maryland (wiederum zwei völlig unterschiedliche Bundesstaaten). Yanagihara hat sich mit zwei Büchern (The People in the trees, A little life – in beiden Büchern geht es um Missbrauch) in den Olymp der anerkannten Schriftsteller:innen katapultiert.
'Zum Paradies', Hanya Yanagihara, Claasen und Ulstein Verlage, übersetzt von Stephan Kleiner (ein sehr erfahrener Übersetzer)
Steffen Hahn, Von Grenzen und Stegen, Selfpublisher, 2021
Steffen Hahn erzählt von seiner Familie, Vater, Großeltern väterlicherseits, Mutter, Großeltern mütterlicherseits: Vater ist in der DDR aufgewachsen ...
Steffen Hahn, Von Grenzen und Stegen, Selfpublisher, 2021
Steffen Hahn erzählt von seiner Familie, Vater, Großeltern väterlicherseits, Mutter, Großeltern mütterlicherseits: Vater ist in der DDR aufgewachsen und hat die Zwänge dort bald brutal mitbekommen, er und seine Eltern wurden verhaftet, weil er sich mit Ausreise (Flucht) – Gedanken trug und erste Schritte unternommen hatte. Gespräche alleine ohne wirklich den Versuch unternommen zu haben genügten, um ihn ins ‚Zuchthaus‘ zu bringen. Er ist nach Sofia, Bulgarien, gereist, um dort mit einem ‚Fluchthelfer‘ seine Flucht zu versuchen. Ging aber alles schief. Die Organisation war wohl nur eine Tarnorganisation, um Fluchtwillige anzulocken. (Vielleicht auch das geplante Geschäftsmodell der DDR Regierung, um wieder an Devisen zu kommen).
Nach einem Jahr Gefängnis ist der Vater ‚freigekauft‘ worden (wie das damals hieß). In diesem Fall wohl ein ‚win-win‘ für die Bundesrepublik Deutschland, denn der Vater war ein versierter Handwerker, genau wie dessen Vater (die Eltern wurden ebenfalls freigekauft).
Im Westen hat sich die Familie ein neues Leben aufgebaut (und relativ gut, so wie ich das verstanden habe). Der Vater lernte die Mutter kennen, die aus einer teils sehr Nazi-treuen Familie stammte und die sich freischwamm. Dank der 68er Studentenrebellion!
Hahn berichtet von späteren Zusammentreffen der Herkunftsfamilie des Vaters in der DDR und wie diese Treffen abliefen (Bespitzelung). Sehr gut sich mal wieder darüber im Klaren zu sein, was für ein freies Land wir sind (auch wenn es hier Mängel gibt wie in jedem Land der Welt, gegen die Mängel kann man sich ja einsetzen, um diese auszumerzen).
Ich empfinde seinen nüchternen Erzählstil als ganz angenehm, ohne zu viel Emotionen. Da ich lange nicht in Deutschland gelebt habe, ist das auch ein Eintauchen in mein Herkunftsland.
Im zweiten Teil erzählt der Autor von seinem Aufwachsen, Schulbesuch, der Suche nach seiner beruflichen Eignung. Dieser Teil ist mir zu persönlich; Steffen Hahn ist eigentlich noch zu jung für eine Autobiografie. Doch es ganz nett zu seinem ‚coming-of-age- zu lesen. Er schafft es Jura zu studieren (in dieser Disziplin gibt es viele Studienabbrecher). Heute ist er Jurist, der erste in seiner Familie...
Dagegen handelt der dritte Teil vom Ist-Zustand in der Bundesrepublik Deutschland und hat im großen Ganzen mit dem politischen Selbstverständnis des Autors zu tun. Die Wiedervereinigung ging zu schnell, viel zu schnell – da stimme ich auch mit dem Autor überein, und wie er sagt, zum Nachteil der Ostdeutschen. Es hätte behutsamer sein sollen. Und er hat Recht, in Deutschland hat sich einiges verändert – zum Nachteil der Republik. Wir haben jetzt eine Unruhe stiftende neue Partei im Bundestag und in so gut wie allen Landesparlamenten. (Zwar gab es solche Gruppierungen schon immer in den Parlamenten, unter unterschiedlichen Namen, weil Deutschland eben auf Demokratie großen Wert legt). Doch jetzt wurde die Grenze zum Erträglichen durchbrochen.
Das Buch ‚Von Grenzen und Stegen‘ ist das ambitionierte Erstlingswerk eines Jungautors. Schreiben kann er! Ein gutes Lektorat hat er auch in Anspruch genommen. Das Titelbild, ein Stück Mauer und ein Schattenbild eines Menschen davor, ist ebenfalls gut gestaltet. Er weiß auch die Werbetrommel zu rühren (mit einem Videofilm und 50 kostenlosen Büchern an eventuelle Rezensent:innen). Es gibt einige ältere Mitmenschen, die über die Herkunft ihrer Familien forschen, das ist eine gute Sache für zukünftigen Generationen, man sollte wissen woher die Wurzeln stammen. Für einen ‚sozialen Aufsteiger‘ ist wichtig eine gesunde Portion Selbstbewusstsein mitzubringen und das hat er. Und so wie zu lesen war, steckt auch viel Herzblut in dem Buch.
Die Queen ist nicht nur eine kluge Staatsrepräsentantin, sie ist auch Detektivin: Ein seltsamer Fall im Buckingham Palast, eine tote Hausangestellte (und zwar diejenige, die immer missmutig, übel gelaunt ...
Die Queen ist nicht nur eine kluge Staatsrepräsentantin, sie ist auch Detektivin: Ein seltsamer Fall im Buckingham Palast, eine tote Hausangestellte (und zwar diejenige, die immer missmutig, übel gelaunt und tratschig gegenüber den anderen Hofangestellten war). Cynthia Harris, die eigentlich schon längst im Ruhestand sein sollte, aber immer wieder zurückgeholt wurde. Unter seltsamen Umständen...Sir Simon hat sie im Privatpool der Royals gefunden, als er morgens sein Vorhaben endlich schwimmen zu gehen, um abzunehmen, wahrmachen wollte.
Die Polizei ermittelt, aber im Hintergrund ist wer – wie immer - die Strippenzieherin? Genau, her ‚majesty the queen‘ höchstpersönlich…Und dann gibt es noch das Problem mit dem Bild der königlichen Yacht Britannia. Es existiert nur ein Exemplar davon und das hing immer in den Privatgemächern, vor dem Schlafzimmer, der Queen. Sie hat nämlich ein gutes Gedächnis, die Queen. Und warum hängt das jetzt in einer Ausstellung des Verteidigungsministeriums (was behauptet, das sie dieses Bild schon lange hätten). Die Queen gibt ihrer stellvertretenden Privatsekretärin Rosy den Auftrag zu recherchieren, wie das Bild dorthin kam. Und Rosy findet einige Fakten dazu...seltam, seltsam.
Ein süffisanter Schreibstil zeichnet das Buch aus (ich habe das Hörbuch gehört), mit lustigen Einlagen. Als Krimi in dem Sinn sollte man das Buch nicht sehen, sondern eine gute Persiflage auf das britische königliche Leben. Im Buch geht es um Palast Interna, die marode Verkablung im Buckingham Palace, die Kosten für die Instandhaltung - jaja, das Leben ist teuer… Tratsch und Klatsch aus dem Palast über die Politik (Theresa May, die 2. Premier Ministerin von Großbritannien)...ach ja, der BREXIT spielt natürlich auch eine Rolle (darüber ist die 'queen not amused').
Auf dem Buchumschlag thront natürlich die Queen, wie sie sich zu einem ihrer Corgi hinunterbeugt, das Ganze in einem auffälligen hellen Blau (so wie die königlichen Winkefiguren, die Englandtouristen gerne nach Deutschland schleppen). Für Royalfan natürlich mit einem hohen Wiedererkennungswert. Für andere Leser:innen eine angenehme lustige Unterhaltung, ohne die intellektuellen Fähigkeiten zu sehr zu beanspruchen.
Die Autorin hat dieses Buch dem im April 2021 verstorbenen Prince Philipp gewidmet (ich widme ihm dieses Buch mit großer Zuneigung und Respekt, wie er sein Leben gemeistert hat). Bislang hat die Autorin neun Jugendbücher geschrieben
Die unhöfliche Tote, die Queen ermittelt, S.J. Bennett, Hörbuch Sprecherin Sandra Voss (eine sehr erfahrene Hörbuchsprecherin), 664 Minuten