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Veröffentlicht am 11.05.2017

Der Wunsch nach einem Neuanfang

Der letzte erste Blick
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„Der letzte erste Blick“ ist ein Roman von Bianca Iosivoni und erschien 2017 im LYX Verlag.
Emery versucht alles, um ihrer Vergangenheit zu entkommen. Sie entscheidet sich für ein Studium in West Virginia. ...

„Der letzte erste Blick“ ist ein Roman von Bianca Iosivoni und erschien 2017 im LYX Verlag.
Emery versucht alles, um ihrer Vergangenheit zu entkommen. Sie entscheidet sich für ein Studium in West Virginia. Ganz weit weg von zu Hause. Dort wo sie niemand kennt. Ein Ort an dem sie wieder von vorne beginnen möchte.
In West Virginia lernt sie Dylan kennen. Der nette Junge von Nebenan. Doch trotz aufkommender Gefühle, kann sie ihm nicht vertrauen. Nicht nach dem was sie erlebt hat…

Nach dem ich die Leseprobe gelesen hatte, konnte ich es gar nicht abwarten, das Buch endlich in der Hand zu halten. Ich war wirklich sehr gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickeln würde und was sich hinter Emerys Vergangenheit verbirgt.
Zu Beginn der ersten 30 Seiten ist Emery sehr feindselig und lässt niemanden an sich heran. Ein Charakter, der sehr Interesse weckend ist und Emery zu einer eindrucksvollen Person macht. Ich war sehr interessiert daran, zu erfahren, warum genau Dylan, die Art von Junge ist, von der Emery sich fernhalten möchte, denn er gehört nicht zu den typischen Bad Boys. Er ist ein sehr liebenswerter Charakter, doch an manchen Stellen hätte ich mir ein etwas bissigeres Verhalten von ihm gewünscht, da er in meinen Augen etwas zu perfekt wirkt. Auch hinsichtlich Emerys Vorhaben, sich von ihm fernzuhalten, erhoffte ich mir, dass sie dieser Entscheidung charakterfest standhalten könne.
Dies traf leider nicht ein, denn bereits nach einigen Seiten, war sie ihm völlig unterlegen, was zu meinem Bedauern gar nicht zu dem Anfangsbild, das sie erweckt, passt.
Dennoch finde ich die Beiden überaus amüsant, da sie sich permanent Streiche spielen.
Sowohl Emerys als auch Dylans Freunde spielen eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte. Denn vor allem Freundschaft ist, neben der Liebe, ein zentrales Thema des Buches.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass die Autorin die Geschichte sehr modern und realistisch gestaltet. Sie nennt zentrale Social Media Seiten, wie Facebook und WhatsApp, die heute zu Tage zwar jeder kennt, aber in Büchern selten namentlich genannt werden. Auch wendet die Autorin in Dialogen zwischen den Charakteren, die Jugendsprache an, was diese sehr authentisch macht.
Dennoch muss ich in Bezug auf den Schreibstil sagen, dass sehr oft an denselben Begrifflichkeiten und Formulierungen festgehalten wird, wodurch sich einige Szenen sehr ähneln und man das Gefühl hat, die gleiche Situation wiederholt zu lesen.

Ich persönlich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen. Die Idee hat mir wirklich sehr gut gefallen, allerdings schien mir die Handlung an manchen Stellen sehr schlüssig zu sein, wodurch wenige Überraschungsmomente zu Stande kamen. Ich freue mich dennoch auf den 2. Teil, indem es um zwei Freunde von Emery und Dylan geht, da mir diese Charaktere während des Lesens sehr sympathisch waren.

Veröffentlicht am 01.04.2017

Im Herzen von Frankreich

Die Treppe zum Himmel
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Der historische Roman „Die Treppe zum Himmel“ von Beatrice Colin erschien im Januar 2017 als deutschsprachige Ausgabe vom Bastei Lübbe Verlag.
Die Geschichte spielt in den Jahren 1887 bis 1889, zur Entstehung ...

Der historische Roman „Die Treppe zum Himmel“ von Beatrice Colin erschien im Januar 2017 als deutschsprachige Ausgabe vom Bastei Lübbe Verlag.
Die Geschichte spielt in den Jahren 1887 bis 1889, zur Entstehung des Eiffelturms. Émile Nouguier, der zusammen mit Maurice Koechlin den Eiffelturm entworfen hat, spielt eine zentrale Rolle in dem Roman.
Das Cover des Buches ist wirklich sehr schön und wird dem Zeitalter der Handlung, mit den wunderschönen Randverzierungen, sehr gerecht.

Inhalt laut Klappentext:
Paris 1887: Mitten in der Stadt soll das höchste Bauwerk der Welt entstehen - der Eiffelturm. Obwohl der Turm den Spott der Pariser Gesellschaft auf sich zieht, arbeitet der Ingenieur Émile Nouguier unermüdlich daran. Er ist überzeugt, dass der Bau gelingen wird, denn er hat alles genau berechnet. Seine Gefühle dagegen lassen sich nicht berechnen, und so verliebt sich der angesehene Ingenieur ausgerechnet in die verarmte Witwe Caitriona Wallace. Während der Turm unaufhaltsam in die Höhe wächst, scheint die Liebe zwischen Émile und Caitriona zum Scheitern verurteilt...

Leider bin ich vom eigentlichen Inhalt der Geschichte sehr enttäuscht, da ich durch das Lesen des Klappentexts eine völlig andere Handlung erwartet habe.
Im Eigentlichen geht es um die Witwe Caitriona, auch genannt Cait, die als Gesellschaftsdame für zwei junge Erwachsene, Jamie und Alice, für zwei Jahre nach Paris zieht. In Paris trifft sie auf Émile Nouguier. Beide verlieben sich ineinander, können aber aufgrund ihrer Gesellschaft nicht zusammen kommen. Zudem wird Émile immer wieder dazu gedrängt, die 19-jährige Alice zu heiraten.
Die Hauptcharaktere der Geschichte sind sowohl Cait und Émile, als auch die beiden Geschwister, Jamie und Alice, die durch Caits Job als Gesellschaftsdame eine wesentliche Rolle in der Geschichte spielen. Laut dem Klappentext bin ich davon ausgegangen, dass die Handlung vor allem Émile und den Bau des Eiffelturms in den Vordergrund ziehen wird und zusätzlich die Liebesgeschichte zwischen Cait und Émile aufkommt. Das war allerdings nicht der Fall, denn es ist vielmehr Cait die zentral in der Handlung steht. Auch hat es leider sehr lange gedauert, bis es zu wirklichen Annährungen zwischen Émile und Cait kam.
Sehr viel erfährt man nicht über die Charaktere. Cait scheint eine sehr in sich gezogene Person zu sein. Im absoluten Kontrast dazu steht ihr Alice, die für ihre 19 Jahre noch sehr kindlich und naiv wirkt. Dies trifft auch auf ihren Bruder zu, der ziemlich zerstreut wirkt und noch nicht so richtig weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. Émile hingegen hat genaue Vorstellungen von dem was er möchte, weißt aber immer wieder die Schwierigkeit auf, dies offen zu sagen und durchzusetzen.
Wer dieses Buch liest begibt sich, in seinen Gedanken, auf eine visuelle Reise durch das Herz Frankreichs, die durch einen sehr ausgeschmückten und verzierten Schreibstil ermöglicht wird. Der auffallende Schreibstil hat zur Folge, dass der Inhalt der Handlung in den Hintergrund gerät und man mehr Beschreibungen der Umgebung erhält, als Tatsachen zur Handlung. Als Leser erhält man sehr viele Informationen, sodass manchmal schwer zu unterscheiden fällt, welche für die Handlung relevant sind. Es sind die wichtigsten Sätze, die sich oft sehr unscheinbar zwischen den Zeilen befinden, sodass eine dauerhafte Konzentration gefragt ist. Viele Tatsachen muss sich der Leser selbst erschließen. Sie sind offensichtlich, werden aber nicht ausgesprochen und nur angedeutet.
Zudem wird die Geschichte von einem allwissenden Erzähler erzählt, wodurch man über allen Personen steht und von jedem ein bisschen über seine Sichtweise erfährt. Dadurch kann man allerdings keine richtige Bindung zu den Charakteren aufbauen, was ich sehr schade finde.
Auch findet nach jedem Kapitel ein Szenenwechsel statt, was den Leser ungewollt einer Situation entreißt über die man eventuell noch mehr hätte erfahren wollen.

Alles im allen gebe ich dem Buch 3 Sterne, da man förmlich die Liebe spürt, mit welcher die Autorin das Buch geschrieben hat. Sie hat jede Umgebung bis auf das letzte Detail beschrieben, sodass ich mir jede Szene bildlich vorstelle konnte. Mit hat es allerding trotzdem am Inhalt der Handlung gefehlt und ich war zwischendurch ein bisschen verwirrt auf welchen Punkt die Geschichte zuspielt. Durch den komplexen Satzbau, musste ich mich beim Lesen sehr konzentrieren, wodurch es für mich keine „Bettlektüre“ wurde.

Veröffentlicht am 08.07.2017

Über die Liebe zu Büchern

Der kleine Laden der einsamen Herzen
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„Der kleine Laden der einsamen Herzen“ von Annie Darling, erschien 2017 als deutschsprachige Ausgabe im Penguin Verlag. 2016 erschien das Buch bereits unter seinem Originaltitel „The Little Bookshop of ...

„Der kleine Laden der einsamen Herzen“ von Annie Darling, erschien 2017 als deutschsprachige Ausgabe im Penguin Verlag. 2016 erschien das Buch bereits unter seinem Originaltitel „The Little Bookshop of Lonely Hearts“ in englischsprachiger Ausgabe.

Posy liebt Bücher. Schon als kleines Kind verbrachte sie all ihre Zeit in der wundervollen Buchhandlung „Bookends“, um ihre Aufmerksamkeit all den Büchern zu schenken, die ihr der Laden bereithielt. Doch mit dem Tag an dem Lavinia, die Besitzerin des Ladens, stirbt, stellt sich auch die Frage, was aus der Buchhandlung werden soll. So wie es aussieht, hat sie Posy die Buchhandlung vermacht und es liegt nun an ihr, den Laden wieder zu etwas Besonderem zu machen, wäre da nicht Lavinias Enkelsohn, dessen Pläne für die Buchhandlung anders aussehen.


Posy ist einen sehr zurückhaltenden Protagonisten, die sich ihrem Handeln nicht besonders sicher ist. Aufgrund der unterschiedlichen Meinungen in Bezug auf die Zukunft der Buchhandlung kommt es zwischen ihr und Sebastian, Lavinias Enkelsohn, zu immer wieder auftauchenden Auseinandersetzungen.
Was mir gut gefallen hat, ist, dass die Autorin ihre Lieblingsbücher ein Teil der Geschichte hat werden lassen, da es dem Buch eine sehr liebevolle und persönliche Note gibt. Sehr oft tauchen Zitate aus echten Büchern auf und auch Buchtitel werden erwähnt, die einem bekannt vorkommen können, wodurch die Handlung authentisch wirkt. Die Liebe zu Büchern, wie man sie als Leseliebhaber empfindet, wird dem Leser ebenfalls gut vermittelt.
Auffallend an der Geschichte empfinde ich den Schreibstil. Die Sätze sind sehr lang und enthalten eine Menge Nebensätze, deren Informationen nicht immer zur aktuellen Szene passen. Außerdem wird die Geschichte von einem allwissenden Erzähler wiedergegeben, was in diesem Fall bei mir dazu führte, dass ich in einer gewissen Distanz zu den Charakteren stand und diese nicht „persönlich“ kennenlernen durfte.


Schweren Herzens gebe dem Buch „der kleinen Laden der einsamen Herzen“ zwei von fünf Sternen. Leider konnte mich die Geschichte nicht in ihren Bann ziehen. Die Handlung empfand ich weniger spannend als erwartet und auch mit den Charakteren konnte ich leider nicht richtig warm werden, dennoch gefällt mir die Idee ein Buch über Bücher zu schreiben sehr gut.

Veröffentlicht am 05.06.2018

Anders als erwartet

Wie wir waren
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„Wie wir waren“ ist ein Buch der Autorin Sinead Moriarty und erschien im Februar 2018 als deutsche Erstausgabe im Piper Verlag.
Ben hat alles: Zwei wundervolle Töchter, eine Ehefrau, die er über alles ...

„Wie wir waren“ ist ein Buch der Autorin Sinead Moriarty und erschien im Februar 2018 als deutsche Erstausgabe im Piper Verlag.
Ben hat alles: Zwei wundervolle Töchter, eine Ehefrau, die er über alles liebt und einen Job, der jeden zu ihm aufschauen lässt und dennoch sehnt er sich nach mehr. Er möchte raus! Raus aus seiner Alltagsroutine und weg von allem, was ihm die Luft abzuschnüren scheint. Gegen den Willen seiner Familie reist er kurz darauf nach Eritrea, um einen Auftrag bei Ärzte ohne Grenzen anzutreten.
Doch dann kommt alles anders als erwartet. Ben und sein Kollege werden in Gefangenschaft genommen und während diese Tag für Tag um ihr Überleben kämpfen, leben ihre Familien mit dem Wissen, dass diese Tod sind.

Nachdem ich den originalen Klappentext der Geschichte gelesen hatte, habe ich mich sehr auf die Geschichte gefreut, da sie sich so vielversprechend und interessant angehörte, doch ließ diese Euphorie schnell nach.
Zu Beginn darf der Leser die Charaktere kennenlernen, denn bis Seite 50 findet erst einmal eine Vorstellung dieser statt. Man erfährt, dass es zwischen Alice und Ben schon seit einiger Zeit kriselt, denn die Beiden geraten bereits aufgrund von Kleinigkeiten immer wieder aneinander, sodass der Leser kein allzu harmonisches Bild von dem Ehepaar erhält.
Bens beiden Töchter Holly und Jools sind sehr eigensinnige Charaktere und entsprechen, wie ich finde, keinem realen Bild an Teenagern. Während Holly, die jüngere der Beiden als unglaublich intelligent beschrieben wird, werden Jools Charakterzüge zugeordnet, die sie in den Augen des Lesers dumm erscheinen lassen. Das fand ich sehr schade, da ich mich während dem Lesen immer wieder darüber ärgerte, dass ihre Handlungsstränge nicht der Realität entsprechen und ich dadurch keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte.
Die Geschichte spielt in einem Zeitraum von 2 Jahren und obwohl die Familie in diesem eine unglaublich schwere Zeit durchlebt, entwickeln die Hauptcharaktere sich leider nicht weiter.
Im Klappentext erfährt man, dass Alice sich bereits mit jemand anderem verlobt habe, als sie erfährt, dass Ben noch am Leben sei. Dadurch entsteht ein Dilemma, von dem ich dachte, dass die Geschichte darauf aufbauen würde, allerdings kam es erst nach ungefähr 350 Seiten zum besagten Ereignis.
Mit Wechsel der Kapitel wechselt auch der Fokus auf die einzelnen Familienmitglieder. Am meisten haben mir die Kapitel, in denen es um Ben ging, gefallen. Seine Gefühlslage wird sehr realistisch dargestellt, denn man spürt seine Angst, die Ungewissheit und vor allem die Reue nicht auf seine Familie gehört zu haben. Auch die Zustände wie sie in Eritrea stattfinden werden sehr gut beschrieben. Als Leser weiß man zwar, dass Ben noch am Leben ist, doch ich konnte dies jedes Mal ausblenden und vergessen, da die Gefühlslage und das Unwissen der Familie sehr gut beschrieben wird.
Obwohl es Szenen gab, die ich interessant fand und ich auch weitere positive Aspekte in Bezug auf die Geschichte finden konnte, muss ich dennoch gestehen, dass ich dieses Buch nicht gerne gelesen habe.

„Wie wir waren“ bekommt von mir leider nur einen von fünf Sternen.
Die Geschichte zieht sich sehr in die Länge. Immer wieder kommt es zu Szenen, die für die Handlung dieser nicht relevant sind und das Buch dadurch, in meinen Augen, sehr uninteressant machen.
Die Charaktere empfand ich sehr abstrakt, sodass ich Schwierigkeiten hatte mit ihnen zu fühlen und mich in die Geschichte hinein zu versetzten.
Schade finde ich vor allem, dass der Klappentext einen auf ein Ereignis vorbereitet, das erst gegen Ende der Geschichte passiert, und dem Leser dadurch völlig falsche Hoffnungen in Bezug auf den Inhalt der Geschichte macht.