Leserunde zu "Drowning In Stars" von Debra Anastasia

Tiefgründigkeit, Hoffnung, Schmerz...
Cover-Bild Drowning in Stars
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Debra Anastasia (Autor)

Drowning in Stars

Firouzeh Akhavan-Zandjani (Übersetzer)

Ich musste mich zwischen dir und mir entscheiden. Ich habe dich gewählt!

Das Leben war nie einfach für Pixie und Gaze. Pixies Mutter ist nur selten zu Hause, Gaze’ Vater trinkt zu viel. Aber sie haben einander - und für Gaze war eins von Anfang an klar: Pixie ist die Eine. Sie hat ihn beschützt, als er neu im Viertel war. Ohne einander wären sie untergegangen. Sie haben sich versprochen, immer zusammenzubleiben. Doch eines Tages muss sich Pixie entscheiden: für ihr Versprechen oder für Gaze’ Leben. Als sie sich Jahre später wiedertreffen, ist es Gaze, der für sie beide stark sein muss. Denn nur wenn Pixie sich von ihren Dämonen befreien kann, hat ihre Liebe eine Chance ...

"Die Tiefe der Gefühle, die ich beim Lesen empfand, war fast schmerzhaft. Doch bei all dem Herzzerreißenden war da auch so viel Liebe und Hoffnung." 25 READINGS OR MORE

Auftakt der dramatischen New-Adult-Dilogie

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 01.11.2021 - 21.11.2021
  2. Lesen 06.12.2021 - 26.12.2021
  3. Rezensieren 27.12.2021 - 09.01.2022

Bereits beendet

Schlagworte

Sad/emotional Childhood Bestfriend Second Chance Taschentuchstoff dramatisch emotional große Gefühle Romance Romantik Leidenschaft Liebe Liebesgeschichte Nähe Liebesroman romantisch Pixie Gaze Emma Scott All in Brittainy C. Cherry Julie Johnson New Adult

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 06.01.2022

Viel liegengelassenes Potential rund um eine einzigartige Liebesgeschichte

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Spoilerfrei bis zum Teil zu meiner persönlichen Einschätzung!


Zum Inhalt:

Pixie und Gaze sind beides Kinder wie es sie leider überall auf der Welt gibt. Trotz schweren Familienverhältnissen durch Alkoholmissbrauch, ...

Spoilerfrei bis zum Teil zu meiner persönlichen Einschätzung!


Zum Inhalt:

Pixie und Gaze sind beides Kinder wie es sie leider überall auf der Welt gibt. Trotz schweren Familienverhältnissen durch Alkoholmissbrauch, schrecklichen Stiefelternteilen und sexuellem Missbrauch finden sich die beiden und verlieben sich ineinander. Die Beziehung von Pixie und Gaze entwickelt sich von kindlicher Zuneigung im ersten Teil des Buches zu erwachsener Liebe im letzten Teil. Der:die Leser:in begleitet die Protagonist:innen bei ihrem Kennenlernen und dem Erwachsenwerden, welches durch deren familiären Umstände leider viel zu früh passieren muss.
Der Inhalt des Buches hat es mir angetan, da ich vorher noch keine Geschichte in die Richtung lesen durfte und auch noch von keiner ähnlichen gehört habe. Ich war sehr neugierig darauf, wie eine Liebesbeziehung unter solchen Umständen aussehen kann und durch die tragische Situation der beiden ging ihre Geschichte direkt ans Herz.

Zum Schreibstil:

'Drowning in Stars' war mein erstes Buch von Debra Anastasia. Ihren Stil fand ich sehr angenehm zu lesen, da er sehr klar und nicht (unnötig) kompliziert war. Ich brauchte z.B. nur sehr sehr selten Stellen doppelt lesen, weil ich sie beim ersten Mal nicht verstanden habe und auch nach einem anstrengenden Tag auf der Arbeit konnte ich mich voll auf das Buch einlassen. Teilweise hat mich ihr Schreibstil auch richtig gepackt, vor allem in den ersten Kapiteln wurde ich aufgrund der 'Schnelligkeit' ihres Stils direkt in die Geschichte hineingezogen. Leider kann ich dies nicht vom ganzen Umfang des Buches behaupten. Stellenweise hätte ich mir doch noch etwas mehr Tiefe bei der Beschreibung von bestimmten Situationen und ein langsameres Tempo gewünscht, gerade da beide Protagonist:innen mit sehr tiefgreifenden Themen in ihrem Leben konfrontiert werden.

Zu meiner persönlichen Einschätzung:

Achtung Spoiler!
'Drowning in Stars' geht direkt ans Herz. Die Situation der beiden Protagonist:innen macht ihre Liebesgeschichte zu etwas ganz besonderem und bricht einem in ihrer Tragik immer wieder das Herz. Gerade im Mittelteil hat mich der krasse Gegensatz von der Liebe, die Gaze in seiner Pflegefamilie erleben durfte, und der Situation, in der er aufgewachsen ist und in der Pixie immer noch steckte, emotional total mitgenommen. Genau so der Horror, den Pixie durch ihren Stiefvater erfahren hat. Im letzten Teil der Story wurde ich jedes Mal selbst so wütend wenn dieser schmierige Typ erwähnt wurde, dass ich am liebsten direkt durchs Buch gegriffen und ihm eine gelangt hätte. Leider finde ich, dass dem Buch auch trotz der vielen Emotionen an manchen Stellen etwas die Tiefe gefehlt hat. Die Autorin hätte sich trauen dürfen, stellenweise das Tempo rauszunehmen um der Geschichte Raum zu geben. Denn in vielen Passagen hatte ich das Gefühl, dass die Protagonist:innen immer neue Schicksalsschläge und Hiobsbotschaften erleiden mussten, damit die Erzählung vorangetrieben werden kann. Es wurde schlimmer und schlimmer, so dass es immer etwas 'zu erzählen' gab. Ich hätte mir gewünscht, dass manche Konstellationen mehr Raum bekommen hätten. So hätte die Wohnsituation mit Pixies Mutter, Bic und Pixie selbst viel hergeben können, aber bevor die Beziehungen zwischen ihnen in dieser Zusammensetzung richtig Tiefe und Facettenreichtum bekommen konnten, starb Pixies Mutter und es musste weitergehen. Dadurch wurden auch immer wieder Charaktere eingeführt, die im Laufe der Geschichte dann keine Rolle mehr spielten. So wie die Freundesgruppe von Pixie vom Basketballplatz oder der reiche Großvater von Gaze. Durch das schnelle Tempo und das rasche Aufeinanderfolgen der Ereignisse war das Buch zwar super spannend und gut zu lesen, im Nachhinein fehlte mir aber etwas die Tiefe und ich hatte teilweise das Gefühl, dass die Story zu schnell nach vorne gepeitscht wurde. Was gar nicht nötig gewesen wäre, da Debra Anastasia durch ihre emotionale Schreibweise den:die Leser:in sowieso immer in ihrer Hand behalten hätte.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Emotionale Geschichte mit starken Protagonist:innen

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Bei Drowning in stars handelt es sich um ein emotionales Buch, dass kein Herz langsam schlagen lässt. Zwei Kinder, Jugendliche oder einfach nur Menschen, die ineinander die große Liebe finden und dabei ...

Bei Drowning in stars handelt es sich um ein emotionales Buch, dass kein Herz langsam schlagen lässt. Zwei Kinder, Jugendliche oder einfach nur Menschen, die ineinander die große Liebe finden und dabei wirklich zwischen Sternen, ihren Ängsten und der angsteinflößenden Zukunft ertrinken.

Nach dem Klappentext hatte ich eine komplett andere Geschichte erwartet, als die, die wir bekommen haben, was mich aber keineswegs enttäuscht hat. Jedoch hätte man erwähnen sollen, dass die Protagonisten am Anfang eine lange Zeit in die 7. Klasse gehen und nie älter als 17 werden. Doch das hat meinen Spaß am Lesen nur minimal verkleinert.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht zu lesen, jedoch fand ich persönlich ihn nicht so poetisch, wie er beschrieben wurde. Auch hätte ich mir manchmal mehr Beschreibungen und ausführliche Gedankengänge gewünscht, aber alles in einem war ihr Schreibstil wirklich angenehm zu lesen.

Die Chemie, die Pixie und Gaze haben ist unfassbar schön und man spürt sie mit jedem Wort, was geschrieben wurde. Ich habe selten ein Buch gelesen in dem die Bindung der Protagonisten so gut ausgearbeitet wurde und man alles fühlen konnte, was sie gefühlt haben. Die Beiden warfen süß, verständnisvoll und haben einander mehr geliebt als alles andere. Besonders die Art, wie sie einander beschützt haben oder ihre manchmal etwas speziellere Kommunikation haben sie einzigartig gemacht.

Pixie ist eine starke Protagonistin, die nie schwach war, sondern nur geschwächt wurde. Ihr Charakter ist einzigartig. Eine Stimme, die wir länger im New Adult Bereich benötigt haben. Sie ist schlau, stark und kümmert sich wie keine zweite um die Menschen, die ihr am Herzen liegen. Pixies Geschichte hat mein Herz und bestimmt auch das vieler anderer Leser:innen bewegt. Sie hat sich wirklich für Gaze aufgeopfert und das aus reiner Liebe.

Gaze war anfangs ein eher zurückhaltender Junge, der eingeschüchtert von seinem Vater und dem Leben war. Nach einem schwerwiegenden Ereignis ändert sich jedoch sein komplettes Leben und er wächst zu einem jungen Mann heran, der seine Ziele und Wünsche genau vor Augen hat. Dabei habe ich besonders bewundert, wie Pixie wirklich nie seine Gedanken verlassen hat. An manchen Stellen konnte ich seine Wut zwar nicht nachvollziehen, aber genau diese Dinge haben ihn so rau und nah gemacht, einfach wunderschön.

Nebencharaktere wie Austin haben der Geschichte dann noch den letzten Schliff verliehen. Austin ist besonders, echt und hat mich zum Lächeln gebracht wie kein anderer Charakter. Mit ihm hat die Autorin sich wirklich selbst übertroffen und noch jemandem in ihrem Buch eine Stimme geschenkt, der sie dringend gebraucht hat. Denn genau damit glänzt die Autorin: sie gibt denen eine Stimme, die immer vergessen werden und besonders in diesem Genre oft außen vor gelassen werden.

Die ersten 2/3 des Buches haben mir bis auf Kleinigkeiten sehr gut gefallen, jedoch hat mich der Ausgang der Handlung aufgrund meiner Erwartungen etwas enttäuscht, genauso wie das Ende des Buches. Es war für mich irgendwie nicht mehr so emotional greifbar, wie der Rest des Buches, was ich sehr schade fand. Immerhin hatte die Geschichte besonders zum Ende hin so viel Potenzial.

Mein Fazit ist, dass mich das Buch nicht komplett überzeugen konnte, aber die Message hinter der Geschichte ist so stark, dass ich sie jedem empfehlen würde, der weinen, leiden und zwei Jugendliche dabei begleiten will, die rausfinden wer sie sind, wen sie lieben und was sie wollen. Jedoch konnte ich persönlich leider am Ende nicht über die einzelnen Schwachstellen wegsehen, weshalb ich dem Buch 3,5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Ein Buch mit schweren Themen...

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In Drowning in Stars geht es um Pixie und Gaze deren Leben alles andere als einfach ist. Beide leben in schwierigen Familienverhältnissen und haben nur einander. Sie sind für einander da und stützen sich ...

In Drowning in Stars geht es um Pixie und Gaze deren Leben alles andere als einfach ist. Beide leben in schwierigen Familienverhältnissen und haben nur einander. Sie sind für einander da und stützen sich und haben eine wirklich tolle Beziehung zueinander.

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll... Das Buch war defintiv ganz anders als ich es erwartet habe und kann auch nicht als klassischer New Adult Roman angesehen werden. Da es im LYX Verlag erschienen ist hatte ich mir eine klassische New Adult Geschichte vorgestellt und war sehr überrascht, dass sich das Buch in eine ganz andere Richtung entwickelt hat.

Die Kapitel sind aus der Sicht von Gaze und von Pixie erzählt worden, was mir wirklich gut gefallen hat. So bekommt man einen noch besseren Einblick in die beiden Sichtweisen und Perspektiven.

Auch das Cover ist ein absoluter Hingucker und hat mich komplett begeistern können. Es sieht wirklich wunderschön aus und gehört zu den schönsten Covern die ich in meinem Bücherregal stehen habe.
Der Schreibstil der Autorin hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Die Handlungen werden anschaulich, spannend und detailliert beschrieben und die Autorin schafft es, dass man sich sehr gut in die beiden Protagonisten hineinversetzen kann.

Pixie und Gaze waren mir von Anfang an sympathisch. Pixie ist ein sehr starker, mutiger und beeindruckender Charakter. Gaze mochte ich ebenfalls sehr gerne. Er tut sich sehr schwer damit Hilfe anzunehmen, daher bin ich über seine Entwicklung nur umso glücklicher.

Mit der Geschichte selbst habe ich mich leider allerdings etwas schwer getan. Ich habe leider richtigen Zugang zu Pixie und Gaze gefunden weshalb mich die Handlung nicht zu 100% mitreißen konnte.
Es werden wichtige Themen wie Gewalt und traumatische Erlebnisse thematisiert aber vieles wirkte leider zu abgehakt. In der ersten Hälfte des Buches sind Pixie und Gaze noch 12 Jahre alt und ab der Mitte des Buches sind die beiden ein paar Jahre älter. Leider erfährt man in diesen Zwischenjahren nur sehr wenig von Pixie und viel von Gaze. Hier hätte ich gerne mehr von Pixie und ihrem Leben in diesem Zeitraum erfahren.

Es ist erschreckend was die beiden erleben mussten und es ist spannend und wirklich emotional zu verfolgen was die beiden noch alles durchleben und erleben mussten.

Insgesamt eine tolle Geschichte die mich aber leider einfach nicht so richtig mitreißen konnte und die ich auch nicht unbedingt dem New Adult Genre zuordnen würde.
Trotzdem ist es ein ganz schönes Buch welches auf jeden Fall emotional sehr mitreißen ist.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Wichtige Themen mit schwacher Umsetzung

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Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht weiß, was ich von diesem Buch halten soll.
Mir wurde in den ersten Kapiteln schnell klar, dass das Buch von den Figuren und dem Thema getragen werden wird, aber ich ...

Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht weiß, was ich von diesem Buch halten soll.
Mir wurde in den ersten Kapiteln schnell klar, dass das Buch von den Figuren und dem Thema getragen werden wird, aber ich weiß nicht, ob das genug ist.

“Drowing in Stars” ist ein Jugendroman von Bebra Anastasia und wurde 2020 durch den Lyx-Verlag im Deutschen veröffentlicht.
Das Buch handelt davon, wie man mit Mut und Kraft seinem zerstörerischen Umfeld entfliehen und sein Leben selbst bestimmen kann - auch dann wenn die eigene Familie versucht einen klein zu halten.

Dabei werden Armut, häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch offen thematisiert.

Die Hauptfiguren sind die zwölfjährigen Gaze und Pixi Rae, die sich sofort anfreunden und unzertrennlich werden. Sie geben sich gegenseitig halt während Gaze sich gegen die Schläge seines alkoholabhängigen Vaters wehren muss und Pixi Rae von ihrer abwesenden Mutter vernachlässigt wird.
Gemeinsam versuchen sie sich ein unbeschwertes Leben aufzubauen, in dem beide sich entfalten und sicher fühlen können.
Als Gaze umziehen muss, endet ihre gemeinsame Zeit.
Erst Jahre später treffen Pixi Rae und Gaze wieder aufeinander und müssen gemeinsam ihre Narben aufarbeiten, ehe sie das Leben leben können, nach dem sie sich gesehnt haben.

Ich habe mich sofort in Pixi Rae und Gaze verliebt.

Während Pixi Rae zielstrebig, diszipliniert und extrovertiert ist, zeigt sich Gaze meistens eher schüchtern, wobei seine großherzige und mutige Seite schnell deutlich werden.
Gemeinsam geben sie ein sympathisches und liebenswertes Team ab - man kann ihnen nur das Beste Wünschen.
Deswegen tut es umso mehr weh, wenn man erfährt, welche Lasten und Leiden diese Kinder tragen müssen: Während Pixi Rae durch die Vernachlässigung ihrer Mutter zu schnell erwachsen wird, muss sich Gaze täglich gegen die Gewalt seines alkoholabhängigen Vaters wehren.

Dabei hatte die Autorin ein tolles Gefühl dafür, die Figuren und ihre Wesensmerkmale herauszustellen: Es wurde schnell klar, welche Charakterstärken und -Schwächen die Figuren haben und es wurde eine authentische Perspektive darauf geboten, wie sich Menschen verhalten, wenn sie Schuld oder Reue empfinden und wie auch unterbewusste Gefühle an den Tag treten können.

Leider wurden viele Charaktere gut und ausführlich innerhalb des Romans vorgestellt, nur um sie dann wenige Kapitel später spurlos und ohne Grund verschwinden zu lassen. So hatte Pixi Rae vor Gaze eine Freundesgruppe, die ausführlich besprochen, aber in der zweiten Hälfte des Romans dann nie wieder aufgegriffen wurde.

Noch schlimmer war tatsächlich die Umsetzung der Handlung, die den tollen Charakteren leider nicht gerecht werden konnte.

Das Problem ist, dass die Schicksalsschläge und handlungstreibenden Reaktionen der Figuren nur dann von Bedeutung waren, wenn die Autorin ein Werkzeug braucht, um die Handlung weiterzuführen. Schicksalsschläge und Wendungen wurden einfach wie Steine zufällig in den Weg von Pixi Rae und Gaze geworfen, die entweder überspitzt wirkten oder keine Konsequenzen aus vorherigen Geschehnissen waren. Wendungen - wie etwa das plötzliche entdecken eines reichen Großvaters oder die zufällig freistehende Wohnung, die man als Rückzugsort nutzen kann - wirken aus der Luft gegriffen und haben mich genervt - gerade weil es genug Material innerhalb der Geschichte gab, das man hätte nutzen können: So hätte man zu Freunden fliehen oder einen auslaugenden Nebenjob anfangen können.

Ein Grund für die Verwendung solcher Mittel war, dass viele Handlungen zu schnell abgehackt wurden, ohne irgendwelche nennenswerte Konsequenzen haben zu können.

Außerdem wirkt das Buch auf mich so, als hätte die Autorin mitten im Buch die Geschichte gewechselt - während im ersten Teil der Kinder mit ihrem Schicksal im Vordergrund standenwurde der Roman im zweiten Teil eine Geschichte die zeigen soll, wie man mit sexualisierter Gewalt fertig werden kann. Weil beide Ideen so unausgereift wirken, wird keine der beiden Geschichten wirklich glaubhaft umgesetzt, obwohl beide Ideen interessant gewesen sind.

Auch das Tempo mit der die Geschichte präsentiert wurde hat nicht gepasst und mich immer wieder verloren. So gab es mehrere Kapitel die innerhalb eines Tages oder wenigen Wochen spielten, während plötzlich Jahre zwischen manchen Kapiteln lagen. Das Schlimmste daran: Wir haben dadurch viele Dinge verpasst, die Pixi Rae passiert sind und nur angeschnitten werden, wobei sie Pixi Rae maßgeblich beeinflusst haben sollen, während wir zeitweise nur Gazes´ Perspektive erlebt haben.
Für mich verursachte das auch einen schlechten Leseflow.

Hinzukommend wurden Situationen und Geschehnisse zu ausführlich erklärt, weswegen ich gerade im zweiten Teil des Buches oft das Bedürfnis hatte, die Zeilen zu überfliegen. Viele Zusammenhänge hätte ich mir selbst denken können und es wäre spannend gewesen, wenn Fragen strategisch offen geblieben wären, um sie später aufzulösen.
Außerdem wurden Trauma und negative Gefühle nicht authentisch wiedergegeben: Es wurde nicht deutlich, inwieweit diese Erlebnisse Pixi Rae und Gaze beeinflusst haben. Bei den beiden Figuren handelt es sich um sonnige Gemüter, aber ich finde es nicht überzeugend, dass sie so wenig durch ihre Trauma in ihrem Handeln und ihrer Entwicklung beeinflusst wurden. Es gab keine traumatischen Flashbacks, Wutausbrüche, Angewohnheiten oder Ängste, welche die Erlebnisse glaubhafter gemacht hätten.

Nichtsdestotrotz hat mich das Buch stellenweise berührt, denn die Figuren waren unglaublich liebenswürdig und divers dass ich gar nicht anders konnte als mit ihnen mitzufühlen. Aber die Figuren allein waren nicht genug: Es gibt genug Bücher, welche die gleichen Themen genauso berührend und authentischer umgesetzt haben: Sie erzählen ebenfalls die Geschichte von Kindern, die sich nicht an ihrem zerstörerischen Umfeld zerbrechen und währenddessen Liebe und Sicherheit finden.
Deswegen kann ich das Buch leider nicht weiterempfehlen, da die Figuren allein nicht über die mangelhaft umgesetzte Handlung hinwegtäuschen können.

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