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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2022

Übler Cliffhanger inklusive

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
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Zoe ist überglücklich. Sie darf auf ein berühmtes Internat in England gehen. Dort wird gleich die wohl in allen englischen Internaten seit Hanni und Nanni übliche Mitternachtsparty gefeiert und bäng - ...

Zoe ist überglücklich. Sie darf auf ein berühmtes Internat in England gehen. Dort wird gleich die wohl in allen englischen Internaten seit Hanni und Nanni übliche Mitternachtsparty gefeiert und bäng - findet sich Zoe in der Zeit zurückversetzt.
Sie ist nunmehr Zofe bei Miss Lucie, der sie aus dem Zimmer zurück ins Leben helfen will.
Und welch Glück - Zoe war in der Gegenwart natürlich schwer auf Instagram unterwegs und deshalb erfindet sie die Whisper-Kettebriefe, quasi den altmodischen Vorläufer...

Die Idee ist gut, die Umsetzung gefiel mir allerdings nicht ganz so.
Beginnen wir mal bei den Whisper-Briefen. Eigentlich wollte Zoe hier Dinge auf den Punkt bringen, über die die jungen Damen damals nicht sprechen konnten, wie beispielsweise Menstruation. Tatsächlich sind die Briefe aber völlig seicht und bedeutungslos, wenn auch optisch eine hübsche Auflockerung.

Dann Zoe als Figur. Einfach unfreiwillig aus der Gegenwart in eine andere Epoche gereist ohne Rückfahrticket. Das scheint sie allerdings gar nicht groß zu bekümmern, für sie ist alles ein Abenteuer.
Auch an Anpassungsschwierigkeiten leidet sie nicht, wie ein Fisch im Wasser findet sie sich in der Vergangenheit und schwimmt munter darauf los. Nie droht sie aufzufliegen oder verhält sich seltsam, das war mir dann doch zu glatt.

Der Love-Story-Anteil war angenehm zurückhaltend und auch die "gestelzte" Sprache fand ich gelungen.

Aber was mich richtig, richtig gestört hat: das Buch ist wohl Auftakt einer Reihe oder zumindest eines Zweiteilers, denn es endet mittendrin. Ein ganz übler Cliffhanger - es gibt keine Auflösung.
Das macht mich sauer, zumal nicht zu erkennen war, dass das Buch Bestandteil einer Reihe ist.
Das geht gar nicht! Deshalb kommt #London Whisper bei mir nicht über drei Sterne hinaus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.01.2022

Ich hatte mir mehr erwartet

nICHt genug (nICHt genug-Reihe - Band 1)
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Beworben wird das Buch als Tagebuchroman für Fans von Lotta Leben.
Tatsächlich ist es aber ein Comic, also schon ein etwas anderer Stil, streng angeordnet in den üblichen Comic-Kästchen.
Vielleicht bin ...

Beworben wird das Buch als Tagebuchroman für Fans von Lotta Leben.
Tatsächlich ist es aber ein Comic, also schon ein etwas anderer Stil, streng angeordnet in den üblichen Comic-Kästchen.
Vielleicht bin ich deshalb nicht ganz warm geworden mit dem Buch. Ich mag den Comic-Roman-Stil, aber keine klassischen Comics.

Das große Thema des Buches ist Ausgrenzung, die verzweifelte Suche nach Anerkennung und das Thema Selbstwertgefühl.
Man möchte Natalie manchmal wachrütteln, so wie es ihre Freunde versuchen, weil so so wenig Vertrauen in sich hat.

Ein wichtiges Thema, mir hat bei der Bearbeitung hier ein Funken Humor gefehlt. Vielleicht ist das auch fehl am Platz, weil es Natalie wirklich nicht gut geht und vielleicht ist es nur nicht meine Art von Humor, denn Ansätze waren schon auch enthalten.

Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, aber der Funke ist nicht übergesprungen. Der Funke, der aus einem "ja, ganz nett" Buch ein "immer-wieder-lesen" Buch macht.

Veröffentlicht am 06.01.2022

Kommt nicht an die anderen Bücher der Autorin heran

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Candice Fox habe ich über die Crimson Lake Reihe kennengelernt und die Bücher hatten für mich Suchtpotenial. Ich konnte sie nicht weglegen und musste die Nacht durchlesen. Dementsprechend hoch waren meine ...

Candice Fox habe ich über die Crimson Lake Reihe kennengelernt und die Bücher hatten für mich Suchtpotenial. Ich konnte sie nicht weglegen und musste die Nacht durchlesen. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an das neue Stand-Alone-Buch.

Ja, es war auch lesenswert, kann aber mit den Vorgängern nicht mithalten.
Ungefähr 70 Prozent des Buches geht es eher gemächlich für einen Thriller zu. Ich hatte kein Problem, das Buch für eine Pause aus der Hand zu legen, der Spannungsbogen war nicht sehr hoch.
Gegen Ende hin hat sich das geändert, da war ich dann doch sehr auf die Auflösung gespannt.

Allerdings ist das Buch auch nicht so raffiniert, es gibt keine sensationellen Wendungen, keine extrem undurchsichtigen Schachzüge.
Auch die Charaktere fand ich jetzt - mit Ausnahme von John Kradle - keine Sympathieträger. So richtig Bezug konnte ich hier zu den Figuren auch nicht aufbauen.

Mein Fazit: war o.k., ich habe es gern gelesen, aber kein Thriller-Highlight, leider.

Veröffentlicht am 19.12.2021

Wichtiges Thema, aber die Umsetzung hat mich nicht überzeugt

Survivors - Die Flucht beginnt
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Ein actiongeladenes Tiefsee-Abenteuer, das das Sterben der Korallenriffe und die Vernichtung des Meeres thematisiert, das klang hat mich sofort angesprochen.

Es geht auch gleich rasant und dramatisch ...

Ein actiongeladenes Tiefsee-Abenteuer, das das Sterben der Korallenriffe und die Vernichtung des Meeres thematisiert, das klang hat mich sofort angesprochen.

Es geht auch gleich rasant und dramatisch los. Zacky wacht auf, aber um ihn herum ist es dunkel und viel zu warm und bald wird den Riffbewohnern klar, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.

Das Buch beschönigt nichts. Eindrucksvoll wird beschrieben, welch dramatische Auswirkungen die Vernichtung unserer Weltmeere auf dessen Bewohner*innen haben. Das ist sehr eindringlich, gleichzeitig hat es aber auf mich eben nicht den Eindruck eines Tiefsee-Abenteuers gemacht, sondern der eines Endzeit-Horror-Szenarios.
Dem ist wohl leider auch so und Happy-End-Geschichten, die Kindern die Wahrheit vorenthalten, sind auch nicht die Lösung, aber das Buch hier fand ich seltsam unrund.
Empfohlen wird es für Kinder ab zehn Jahren - und es endet dann auch einfach so, wohl, weil es ein Reihenauftakt ist.

Ich fand es einfach nur trostlos - und einzelne Charaktere sind mir auch mächtig auf die Nerven gegangen oder waren viel zu blass.

Drei Sterne, weil das Thema wichtig ist und weil es neben der generellen Hoffnungslosigkeit schon auch rasant und spannend war.

Veröffentlicht am 18.12.2021

Schwere Kost

Der Himmel über Bay City
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Das Buch hat mich ziemlich kalt erwischt.
Beherrschendes Thema ist der Holocaust und welche Auswirkungen er für nachfolgende Generationen hat, wie direkt ihr Leben davon geprägt wird.


Wir erfahren aus ...

Das Buch hat mich ziemlich kalt erwischt.
Beherrschendes Thema ist der Holocaust und welche Auswirkungen er für nachfolgende Generationen hat, wie direkt ihr Leben davon geprägt wird.


Wir erfahren aus der Perspektive der anfangs dreizehnjährigen Ich-Erzählerin, wie ihr Alltag in einem trostlosen kleinem Ort in Michigan so ist. Sie wächst mit ihrer Mutter und Tante (samt Familie) auf, ihre Großeltern wurden in Europa ermordet.
Die Autorin bedient sich dazu eines anfangs befremdlichen, aber doch sehr passenden Schreibstils. Er transportiert die Emotionslosigkeit der Ich-Erzählerin, die Abgestumpftheit und die Trostlosigkeit.

Womit ich bei dem Buch nicht klarkam: Das Trauma der Familie, das sich über die Generationen vererbt, hat übersinnliche Elemente. Das ist für mich so gar nicht (be)greifbar, damit habe ich mich nicht nur schwergetan, sondern konnte so gar nichts damit anfangen.

Das ist kein Buch, das man so mal schnell nebenbei lesen kann, es geht mir nun schon seit Wochen durch den Kopf. Sperrig, eigenartig, aber es beschäftigt mich nachhaltig. Immer wieder, wenn ich das Cover sehe.
Deshalb finde ich hier die abschließende Bewertung so schwierig. Es ist kein Buch, das mir "gefällt" - aber eben auch kein Buch, das ich so einfach abhaken kann.
Deshalb unentschlossene drei Sterne.