Profilbild von Recensio

Recensio

Lesejury Star
offline

Recensio ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Recensio über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2022

Tolle Story für Groß und Klein

Mein Freund Toby
0

Toby führt ein unbeschwertes Leben. Er genießt es, draußen in der freien Natur herumzustreunen, frische Luft zu schnuppern - und Kühen an die Hufen zu pullern. Versehentlich, versteht sich! 😎

Sein Herrchen ...

Toby führt ein unbeschwertes Leben. Er genießt es, draußen in der freien Natur herumzustreunen, frische Luft zu schnuppern - und Kühen an die Hufen zu pullern. Versehentlich, versteht sich! 😎

Sein Herrchen bedeutet ihm viel. Die Verbindung der beiden spürt man quasi mit jedem Pinselstrich. Und der Vergleich passt hier wie der Knochen ins Mäulchen, denn das Herrchen ist ein talentierter Künstler, dessen Kreativität man in einzelnen Szenen zu sehen bekommt. Dabei wird das klassische - sagen wir... - "Prinzip der Hundehaltung" authentisch und sehr humorvoll dargestellt. Toby jammert gerne mal und tut auf völlig ausgehungert, nur um etwas von Herrchens Mampfi abzubekommen. Das schmeckt ja sowieso viel besser als das eigene. Und weeehe er entdeckt eine Katze! Die geht überhaupt nicht und muss natürlich laut bellend verjagt werden! Außerdem ist es wichtig, überall Pipi zu verteilen! Einige von euch wissen sicher genau, wovon ich spreche...

Im weiteren Verlauf erleben Toby und sein Herrchen die verschiedensten Dinge - schöne, weniger schöne, alltägliche - und immer wird deutlich ihr Zusammenhalt hervorgehoben. Sie durchleben alles gemeinsam. Das hat mich sehr berührt. An manchen Stellen hatte ich Tränchen in den Augen! Und das Ende (hier kommt noch einmal die Katze ins Spiel) ist genau so, wie ich es mir gewünscht habe. Hachz! 💓

Fazit: Es macht echt (Achtung Wortwitz!) "tierisch" Spaß, Toby bei all seinen Erlebnissen zu begleiten. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Story, die (abgesehen von einigen Symbolen) rein auf Bildern basiert, so viel zu erzählen hat. Für Groß und Klein geeignet!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.12.2021

Coole Survival-Story!

LOST
0

Geht ihr gerne spazieren? Eher in Waldgebieten oder am Wasser?

Ich bin ein Naturfreund und oft draußen unterwegs. Außerdem bewege ich mich gerne, weil mir das körperlich gut tut und mich auf andere Gedanken ...

Geht ihr gerne spazieren? Eher in Waldgebieten oder am Wasser?

Ich bin ein Naturfreund und oft draußen unterwegs. Außerdem bewege ich mich gerne, weil mir das körperlich gut tut und mich auf andere Gedanken bringt. Tatsächlich habe ich sogar mal überlegt, ob ein Survivaltraining daher nicht eine aufregende Freizeitaktivität wäre. Nach diesem Roman bin ich allerdings hin- und hergerissen. Ohne ihre Naturkenntnisse hätte die Hauptprotagonistin Ashley wahrscheinlich niemals in der Wildnis überleben können. Und meine beschränken sich leider auf ein paar Pfadfinder-Grundlektionen...

Mindy McGinnis erzählt in drei Teilen die Geschichte der Teenagerin Ashley, die sich, im Gegensatz zu ihren Freunden, wahnsinnig gut in der Wildnis auskennt. Dumm nur, dass Ashley sich nach einem schmerzlichen Erlebnis in genau eben dieser verirrt und lebensgefährlich verletzt.

Die Autorin zog mich in ein Wechselbad der Gefühle. Ich habe mit Ashley gelacht und gebangt, war den Tränen nahe, habe ihre Wut, ihre Zweifel, aber auch ihre Freude verstanden. Ashleys Figur könnte nicht besser angelegt sein. Sie ist voller Ecken und Kanten, willensstark, mutig und letztendlich hungrig nach dem Leben. In ihrem Kampf reflektiert sie sich und ihr Umfeld immer wieder in Gedanken, zeigt Dankbarkeit und Reue: das ist wahre Stärke! Es hat, so beängstigend die reine Vorstellung an sich teilweise auch ist, viel Spaß gemacht, Ashley auf ihrem einsamen und gefährlichen Weg zu begleiten.

Neben ihren Figuren zeichnet McGinnis ebenso eine fantastische Natur, die ich mir beim Lesen bildlich vorstellen konnte. Es gelingt ihr, das Wilde und Gefährliche der Umgebung perfekt der Ruhe und Schönheit gegenüber zu stellen.

Fazit: Wer herausfinden will, ob Ashley ihren Weg findet und in der Wildnis überlebt, dem lege ich diesen spannenden Roman wärmstens ans Herz. Mindy McGinnis hat mit „LOST“ eine wirklich gute Survival-Story vorgelegt, die in jeder Hinsicht überzeugen kann

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.12.2021

Ein Blick in die Welt des Horrors

Ungeheuer – Das große Buch der Monster – Geister, Vampire, Zombies und andere Geschöpfe der Finsternis
0

Nicht nur hartgesottene Horrorfans haben schon mal etwas von Geistern, Vampiren, Zombies oder bösen Clowns gehört, oder? Man findet sie in Filmen, Serien, Büchern - und manchmal laufen welche draußen herum...

Ich ...

Nicht nur hartgesottene Horrorfans haben schon mal etwas von Geistern, Vampiren, Zombies oder bösen Clowns gehört, oder? Man findet sie in Filmen, Serien, Büchern - und manchmal laufen welche draußen herum...

Ich habe ein Herz für all diese Monster und Ungeheuer, bin mit ihnen aufgewachsen und sie begleiten mich auch heute noch. Deswegen musste das Werk von Peter Bergting, das man durchaus als "Dunkle Enzyklopädie" bezeichnen kann, bei mir einziehen.

Man bekommt hier viel für sein Geld geboten. Nach einem vierseitigen Vorwort macht sich der Autor und Illustrator direkt ans Eingemachte und stellt uns auf den folgenden Seiten die verschiedensten Ungeheuer vor, u.a.: Cthulhu, Yog-Sothoth, Dracula, Nosferatu, Der kopflose Reiter, Hellboy, Hexen und Frankensteins Monster. Aber auch direkte Abgrenzungen des Horrors werden thematisiert, wie beispielsweise Arktischer, Unsichtbarer, Body, Mythologischer und Moderner Horror. Hierbei greift der Autor nicht nur auf interessante Fakten zurück, sondern führt hier und da passende Querverweise mit an. Wusstet ihr zum Beispiel, dass Der kopflose Reiter erstmals 1820 in der Kurzgeschichte "Die Legende von Sleepy Hollow" erschien? Oder dass Alfred Hitchcocks "Psycho" von 1960 der erste Slasher-Film war? Oder dass der Werwolf ein mythologisches Monster ist, das uns seit dem Mittelalter auflauert?

Zitat: "Durch meinen Hintergrund als Comiczeichner weiß ich, wie wichtig es ist, dass wir etwas für das empfinden können, was wir sehen. Diesen Effekt bei Monstern zu erzielen, damit sie nicht einfach zu Abscheulichkeiten werden, ist die eigentliche Herausforderung."

Bei seinen düster-angehauchten Zeichnungen, die allesamt ein Augenschmaus sind, lässt sich Bergting laut eigener Aussage oft von Spezialeffekten aus Filmen inspirieren. Dabei legt er viel Wert darauf, etwas Schönes im Hässlichen und Unheimlichen zu finden. Ich finde, das ist ihm gelungen!

Fazit: Dieses Buch bietet mit interessanten Fakten und großartigen Bildern einen tiefen Einblick in die faszinierende Welt des Horrors. Solltet ihr euch unbedingt ansehen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2021

Emotional, schockierend, spannend!

Die falsche Zeugin
0

Nach außen hin führt Strafverteidigerin Leigh ein gutbürgerliches Leben und versteckt ihre kaputte Seele hinter einer Maske. Doch ihr neuer Klient zerrt die alten Erinnerungen an die Oberfläche und macht ...

Nach außen hin führt Strafverteidigerin Leigh ein gutbürgerliches Leben und versteckt ihre kaputte Seele hinter einer Maske. Doch ihr neuer Klient zerrt die alten Erinnerungen an die Oberfläche und macht klar, dass er weiß, was sie vor über 20 Jahren getan hat. Leighs Welt bricht wie ein Kartenhaus zusammen, als sie versteht, was er von ihr will. Völlig verzweifelt sucht sie nach einem Ausweg, ihr Geheimnis zu bewahren und ihre Familie zu beschützen.

Die Geschichte beginnt 1998 und erzählt, unter welchen Umständen Leigh und ihre Schwester Callie aufwuchsen und wie es zu dem einen Vorfall kam, der das Leben der beiden Schwestern für immer veränderte.

Zitat P. 851:
Leigh gehörte nicht zu den Leuten, die an schlechtes Blut glaubten oder an den Apfel, der nicht weit vom Stamm fiel. Andernfalls stünde sie selbst als haltlose Trinkerin mit einer Verurteilung wegen Körperverletzung da. Menschen konnten aus den Umständen herauswachsen, in die sie hineingeboren wurden. Es war möglich, aus dem Teufelskreis auszubrechen.

Karin Slaughter springt von der Gegenwart immer wieder in die Vergangenheit, so dass die direkten Auswirkungen auf das Leben der beiden Schwestern verdeutlicht wird. Sie befasst sich, wie gewohnt, mit sozialkritischen Themen und zeigt so einige Probleme in unserer Gesellschaft auf.

Obwohl Leigh und Callie etliche Regeln brachen, ist man doch auf ihrer Seite. Slaughter hält einem die Konsequenzen des Wegschauens und Nichthandelns vor Augen. Eigentlich hat man nur noch Mitleid mit diesen Frauen, die sich nur selbst schützen wollten und dabei zerbrachen - jeder auf eine andere Weise. Während des Lesens wollte ich selbst in diese Schlacht ziehen, um der Ungerechtigkeit ein Ende zu setzen. Die Geschichte dieser beiden Frauen hat mich emotional sehr getroffen, und es ist nicht verwunderlich, dass sie auch kein wirkliches Happy End bereithält.

Persönliches Fazit: Karin Slaughter steht für mich für anspruchsvoll konzipierte Spannungsromane und hat mich auch dieses Mal nicht enttäuscht. Von mir gibt es folglich eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.11.2021

Sehr cooler Genre-Mix!

Die Seele eines Spukhauses
0

Habt ihr euch schon einmal gefragt, ob Häuser eine Seele haben? Ob all das Leid, das die Hausbewohner erfahren haben, sich tief in den Wänden verwurzelt und wie ein Schatten ausbreitet? Nun, Magnolia Feyler ...

Habt ihr euch schon einmal gefragt, ob Häuser eine Seele haben? Ob all das Leid, das die Hausbewohner erfahren haben, sich tief in den Wänden verwurzelt und wie ein Schatten ausbreitet? Nun, Magnolia Feyler weiß es mit ziemlicher Gewissheit, denn sie ist Häuserflüsterin. Sie wird gerufen, wenn es in einem Gebäude spukt. Allerdings bekämpft sie diesen Spuk nicht wie Exorzisten, sondern sie lüftet ihn. Horcht in die Seele des Hauses hinein, möchte verstehen und den Geistern helfen, endlich Ruhe zu finden.

Magnolia war mir auf Anhieb sympathisch: eine weißhaarige, andersdenkende Rebellin, die gerne Anzug und Zylinder trägt und somit auch ein feministisches Statement abgibt. Dass sie zudem Gewürztee mag, war ein zusätzlicher Pluspunkt.

Ihr neuer Auftrag lautet: Shaw Manor. Das beeindruckende Anwesen in Brixton soll nach allem, was sie gehört hat, abgrundtief böse sein. Und so begibt sie sich an einem Oktobertag im Jahr 1862 mit ihrer Ausrüstung dorthin, um sowohl ihren vermissten Kollegen zu finden als auch dem Spuk ein Ende zu bereiten. In ihrem Logbuch hält Magnolia alle wichtigen Details der Geisteraustreibung fest und wir erfahren somit ein paar interessante Fakten aus ihrem Berufsalltag. Zum Beispiel warum es sinnvoll ist, einen Bannkreis zu legen. Oder welche Wirkung Salzkörner haben.

Die Autorin bedient sich dabei eines zum Plot passenden Vokabulars. Ihr Stil ist lebendig und leicht verständlich, die Sprache bildgewaltig. Helena Gässler spielt gekonnt mit den Worten und erschafft eine Atmosphäre, die fast durchgängig für Gänsehaut sorgt.

"Seine toten Augen starrten sie an. Es war schrecklich, den Blick eines Verstorbenen zu erwidern, wenn man sich an das Funkeln erinnern kann, das einmal darin geherrscht hatte." (Zitat Pos. 47)

Persönliches Fazit: Hier werden viele Elemente gekonnt miteinander vereint: Fantasy, Steampunk und jede Menge Grusel. Greift zu diesem Buch, wenn ihr in die Seele eines Spukhauses abtauchen möchtet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere