Ein Thriller, den jeder gelesen haben sollte
Als ich vor einigen Jahren den Wissenschaftsthriller „Blackout: Morgen ist es zu spät“ von Marc Elsberg gelesen habe, hat mich das wirklich sehr beschäftigt.
Denn es ist absolut beängstigend, womit man ...
Als ich vor einigen Jahren den Wissenschaftsthriller „Blackout: Morgen ist es zu spät“ von Marc Elsberg gelesen habe, hat mich das wirklich sehr beschäftigt.
Denn es ist absolut beängstigend, womit man konfrontiert wird, wenn der Strom ausfällt.
Als nun die Premiumausgabe mit Zusatzmaterial erschien, musste ich auch diese unbedingt lesen.
Ergo begann mein Re-Read zu diesem sehr spannenden Thriller, der in meinen Augen sogar aktueller denn je ist und ein absolutes Must Read darstellt.
Der Schreibstil des Autors ist sehr fesselnd und einnehmend, so das es ihm ohne Probleme gelang, mich mitten ins Geschehen zu ziehen.
Die Atmosphäre empfand ich als überaus düster und beklemmend, was überaus gut zum Kern der Story passt.
Mein persönlicher Held in dieser Geschichte ist definitiv Piero Manzano.
Ein Mann mit vielen Geheimnissen und einer dunklen Vergangenheit. Überaus clever, was man auch in dem Metier sein muss, in dem er verweilt.
Ich mochte ihn wahnsinnig gern. Vielleicht weil er Menschlichkeit über alles stellt.
Weil er seine eigenen Bedürfnisse zurückgestellt, für das Wohl der Menschheit.
Aber auch Lauren Shannon, Sonja Angström und Bondoni hab ich sehr ins Herz geschlossen. Besonders letzterer hat mich mit seiner Art immer wieder zum lachen gebracht.
Zu Bollard hatte ich dagegen ein sehr zwiegespaltenes Verhältnis. Im Grunde ein anständiger Kerl, der allerdings noch viel lernen muss, um die Menschen, als das zu sehen, was sie sind. Menschen mit Ecken und Kanten. Dafür hat mich die Geschichte um seine Familie umso mehr berührt und für tiefgreifende, tragende Momente gesorgt.
Da hat es mir wirklich teilweise das Herz zerrissen.
Marc Elsberg befasst sich zwar mit einem weltweiten Stromausfall, aber er lässt auch die zwischenmenschliche Aspekte nicht außen vor.
Er zeigt wie sie sich immer mehr verlieren.
Wie sie trotz Trauer und Angst nicht aufgeben.
Wie sie verzweifelt nach Halt, nach einem Ausweg suchen, der einfach nicht vorhanden ist.
Auf der anderen Seite erleben wir verzweifeltes Streben nach einer Lösung für das Problem bei den zuständigen Behörden.
Die Hilflosigkeit, die Machtlosigkeit, nichts tun zu können. Aber auch Hilfe von Außen nur schwer annehmen kann, weil man sich damit auch verletzbar und angreifbar macht.
Und das ist der Punkt. Auch sie sind nur Menschen. Mit Familien. Mit Fehlern. Die Ihnen im schlimmsten Fall, das Genick brechen könnten.
Blackout ist ein sehr komplexes Werk, das die Macht hat, dich völlig zu verängstigen und zu erschrecken.
Aber die Wahrheit mag eigentlich nie jemand. Oder?
Ich geb zu Manzanos Weg war unglaublich spannend, aber auch im wissenschaftlichem Bereich erfährt man unglaublich viel über Strom.
Vieles war auch neu für mich, weil man einfach über vieles im Alltag nicht nachdenkt.
Würde man in Zukunft mehr auf seine Lebensweise achten? Nein, ich denke nicht.
Denn man ist viel zu sehr im Alltag gefangen.
Ich bekomme jedes Mal Angst, wenn der Strom ausfällt. Wenn ich mir vorstelle, es würde länger anhalten – ein Alptraum.
Plünderungen, Gewalt und das verzweifelte Streben nach Überleben.
Es gibt keine Moralvorstellungen, keine Menschlichkeit mehr. Es gibt nur noch den Urinstinkt. Und das ist verdammt beängstigend.
Ich fand diesen Thriller heute, wie auch damals unglaublich spannend.
Ich hab so mit Manzano und Shannon gelitten ,hab so viel Wut und Trauer gespürt.
Ich hab so viel gefühlt, was ich nicht fühlen wollte. Es hat mich erschüttert, so viel Tragik und Ungerechtigkeit zu erleben.
Und die Hintergründe haben mich wirklich sprachlos gemacht. Ich finde keine Worte und kann es nicht mal ansatzweise verstehen.
Diese Skrupellosigkeit, ohne Blick auf die Schicksale, voller Härte und Perfidität, sein eigenes Ziel zu verfolgen.
Trotz seiner 895 Seiten nonstop spannend, verbunden mit einigen Twists, die definitiv für Überraschungen sorgen und zudem nachdenklich machen.
Die Zusatzstory war ohne Frage interessant und spannend, ebenso wie die Meinungen von Experten. Hätte man jetzt aber nicht unbedingt gebraucht.
Für mich definitiv einer der besten Wissenschaftsthriller, den man unbedingt gelesen haben sollte.
Fazit:
Marc Elsberg ist mit „Blackout: Morgen ist es zu spät“ eine der besten Wissenschaftsthriller gelungen, die ich je gelesen habe.
Aktueller denn je und dazu noch überaus beängstigend, wenn man bedenkt, was alles an einem Stromausfall dranhängt.
Verstörend ehrlich und realistisch.
Überaus gute Recherche, zudem punktet er neben wissenschaftlichen Details auch mit zwischenmenschlichen Aspekten.
Das Zusatzmaterial ist ebenfalls sehr interessant und spannend zu verfolgen, hätte ich aber nicht unbedingt gebraucht.
Ein Thriller, den jeder gelesen haben sollte.