Heimelige Wohlfühlromance in den verschneiten Rocky Mountains
Meine Meinung
Auf »Make My Wish Come True« von Jana Schäfer bin ich in erster Linie deshalb gestoßen, weil es dazu so wundervolle Charakterkarten gab, außerdem ist das Cover einfach ein Traum. Also habe ...
Meine Meinung
Auf »Make My Wish Come True« von Jana Schäfer bin ich in erster Linie deshalb gestoßen, weil es dazu so wundervolle Charakterkarten gab, außerdem ist das Cover einfach ein Traum. Also habe ich den Klappentext gelesen und er hat mich so sehr angesprochen, dass ich mir das Buch kurzerhand gekauft habe.
Ein Filmdreh im glamourösen White Season Hotel in den Rocky Mountains – eigentlich müsste es das Traumpraktikum für Abby sein. Doch als Regiestudentin hatte sie auf einen Job in einem New Yorker Studio gehofft, statt bei eisiger Kälte durch den Schnee zu stapfen. Und dann wird ihr ausgerechnet der vorlaute, aber unverschämt attraktive Sohn der Hotelbesitzerin an die Seite gestellt. Das Letzte, was Abby will, ist, sich auf einen Mann einzulassen, doch Logans charmante Art, macht es ihr schwer, ihrem Vorsatz treu zu bleiben. Bis ein Skandal am Set die unerwartete Nähe zwischen ihnen auf eine harte Probe stellt …
Der Schreibstil von Jana Schäfer ist sehr leicht und flüssig zu lesen. Er entführt einen mühelos vom hektischen New York in die ruhigen, verschneiten Rocky Moutains und ins heimelige White Season Hotel. Ich habe mich richtig wohlgefühlt und selbst das Gefühl gehabt mit Abby zusammen im Schnee zu stehen. Die Atmosphäre des Settings wurde perfekt eingefangen. Auch den Stil des Hotels hatte ich direkt vor Augen.
Abby war mir zu Beginn sehr sympathisch. Sie ist ambitioniert, aber nicht verbohrt und scheint eine gute Freundin zu sein. Als sie allerdings im White Season ankommt, fällt die Sympathiekurve leider kurzzeitig ein ganzes Stück. Sie rennt Logan mitten auf der Skipiste vor das Snowboard, weil sie auf ihr Handy geachtet hat, und beschwert sich dann, warum er nicht aufpassen kann. Das ist, als würde ich einen Autofahrer anpampen, weil er mich fast überfahren hat, obwohl ich ihm auf einer Landstraße vor die Karre gelaufen bin. Und sie hält ne ganze Weile vehement daran fest, dass Logan ein unverschämter Rüpel ist. Das hat sie mir wirklich unsympathisch gemacht. Aber zum Glück fängt sie sich dann wieder. Sie wird mir sogar wieder richtig sympathisch.
Logan war von Beginn an ein Schatz. Er ist freundlich, ehrlich, witzig und, zum Glück für Abby, nicht schnell eingeschnappt oder nachtragend (zumindest am Anfang). Obwohl er ein wahnsinnig guter Künstler ist, hat er sich nach der Highschool nicht bei Colleges eingeschrieben, sondern hilft im White Season Hotel aus, das seinen Eltern gehört. Zwischen ihm und Abby knistert es eigentlich fast von Beginn an und ich mochte die Atmosphäre, die zwischen den beiden herrscht.
Dann kommt der große Skandal, den ich so ehrlich gesagt nicht erwartet hatte und daher angenehm überrascht war, und natürlich geht da erst mal alles den Bach runter. Abby meistert die Situation trotzdem ganz gut. Nach ihrer Zickerei auf der Skipiste hätte ich anderes erwartet. Ich war also vollkommen in dem Buch drin und dann hat das Ende mich leider ein bisschen rausgebracht.
ACHTUNG SPOILER!
Damit sich alle wieder versöhnen, muss natürlich irgendein eines dramatisches und in dem Fall lebensgefährliches Ereignis her. Auch da hätte ich absolut nichts gegen gehabt. Ein Schneesturm zieht auf. Das passiert in den Bergen ja durchaus mal häufiger und dann auch ziemlich schnell und ziemlich heftig. Soweit so gut. Leider hatten sich Logans 10-jährige Zwillingsschwester kurz vor den ersten Anzeichen auf den Weg zur Schule gemacht, deshalb muss er sie jetzt suchen gehen.
Erst mal verstehe ich dieses ,,suchen gehen“ nicht. Nehmen sie jeden Tag einen anderen Schulweg oder warum kann er den nicht einfach mit dem Auto abfahren, sie einsammeln und umdrehen? Aber gut, okay, hätte ich auch noch hingenommen. Was mir dann die ganze Situation versaut und als komplett konstruiert erscheinen ließ, ist der Fakt, dass Logan, obwohl er inzwischen seit mehr als 20 Jahren da oben lebt und weiß, wie solche Schneestürme sind, sich zu Fuß auf die Suche macht. Zu Fuß!! Was? Warum nimmt er nicht das Auto, in dem er vor Kälte und Schnee geschützt gewesen wäre, wenn der Sturm losbricht und in dem dreimal schneller unterwegs gewesen wäre? Warum? Tja, damit er sich auf der Suche nach beiden fast erfriert. Dabei rettet er noch Daxton, der auch bei der Suche helfen wollte und zusammen suchen sie eine Schutzhütte auf und die beiden können sich aussprechen.
An und für sich eine super Idee, aber wie gesagt, es kommt mir halt einfach mega konstruiert vor und so was mag ich gar nicht, weshalb es das Buch am Ende ein bisschen kaputt gemacht hat.
SPOILER ENDE
Das Ende Ende ist dann nachher trotzdem rund und hat die vorherige konstruierte Situation wieder rausgerissen.
Fazit
Jana Schäfer hat mit »Make My Wish Come True« einen wunderschönen, winterlichen Wohlfühlroman geschrieben. Ich habe mich mit Haut und Haar in die Rocky Moutains versetzt gefühlt, bin mit Abby durch den kalten Schnee gestapft oder hab mit ihr vor dem kuscheligen Kaminfeuer gesessen. Das Ende hat mich kurz rausgebracht, aber im Großen und Ganzen war es rund und hat alle wichtigen Fragen beantwortet. Ich freue mich für die beiden und ihr Happy End und auch wenn es kein Highlight ist, kann ich die Geschichte doch super zum auf die Couch kuscheln bei kalten und nassen Tagen empfehlen.