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Veröffentlicht am 07.01.2022

Anspruchsvoller Kriminalroman, der in Münschen Anfang der 20ziger Jahre spielt

Herbststurm
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Zwei Männer werden mit ein und derselben Waffe erschossen und die dies geschieht in München Anfang der zwanziger Jahre. Kommissär Reitmeyer nimmt die Ermittlungen gemeinsam mit seinem Kollegen Rattler ...

Zwei Männer werden mit ein und derselben Waffe erschossen und die dies geschieht in München Anfang der zwanziger Jahre. Kommissär Reitmeyer nimmt die Ermittlungen gemeinsam mit seinem Kollegen Rattler auf. Schnell wird klar, dass nicht jeder ein Interesse daran hat, das zu genau ermittelt wird, denn manches kommt zu Tage, was einige Leute lieber unentdeckt gesehen hätten. Während Reitmeyer von seinem Freund Sepp Leitner, der beauftragt wurde eine verschwundene Russin zu finden, kontaktiert wird, und sie gemeinsamen Spuren nachgehen, wird es für alle Beteiligtein gefährlich.

Mir hat dieser Kriminalroman, der mir einen Einblick das Leben der Menschen damals gab, sehr gefallen. Natürlich war mir auch u. a. Inflation ein Begriff, aber was es für die Menschen bedeutete, wurde hier u.a. durch die Geschichte, dass Rechnungen, die gestellt werden, Tage später, das Papier nicht mehr wert, sehr deutlich. Desweiteren wird aufgezeigt, wie die politische Lage ist. Mir war überhaupt nicht klar, dass der Antisemitismus schon so deutlich zu spüren war. In diesem sehr komplizierten Geflecht ermittelt Reitmeyer und selbst an seinem eigenen Arbeitsplatz "treten" nicht alle für Recht und Ordnung ein. Sein Kollege Rattler "verliebt" sich und ist Reitmeyer deswegen nur bedingt eine Hilfe.

Wer etwas mit "goldenen" zwanziger Jahren im Kopf hat, dem wird hier ganz schnell klar, dass dies nur auf eine Minderheit zutrifft, denn die meisten Menschen kämpfen um ihre Existenz.
Im Roman überwiegt in meinen Augen der geschichtliche Teil und der Fall selber, obwohl zumindestens im letzten Drittel sehr spannend, ist eher schmückendes Beiwerk.

Wer gerne Krimis zur Entspannung liest, ist hier auf jeden Fall verkehrt, denn hier liegt richtig, wer gerne sehr tief in die Vergangenheit mit samt vielen politischen sowie gesellschaftelichen Hintergründen und Seilschaften eintaucht.

Veröffentlicht am 07.01.2022

Wundervoller historischer Roman aus dem 17.Jahrhundert

Flammen und Seide
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Der Roman spielt in der Zeit von 1668-1675 in Rheinbach. Hier lebt die junge Madlen Thynen mit ihrer Familie, die zu Beginn der Geschichte 16 Jahre alt ist. Aufgrund eines Unfalls ihres Vater, der ihn ...

Der Roman spielt in der Zeit von 1668-1675 in Rheinbach. Hier lebt die junge Madlen Thynen mit ihrer Familie, die zu Beginn der Geschichte 16 Jahre alt ist. Aufgrund eines Unfalls ihres Vater, der ihn körperlich stark einschränkt, führt Madlen mit 17 Jahren die Geschäfte ihres Vaters, der einen Tuchhandel hat, mit.
Privat ist ist sie Peter, einem jungen tüchtigen Mann "versprochen" , jedoch als Lucas, ein Freund aus Jugendtagen fünf Jahre später wieder auftaucht, kann Madlen ihre Gefühle nicht mehr richtig einsortieren. Zudem ist Lucas mit einer Mission beauftragt worden, einen Verräter in Rheinbach ausfiindig zu machen, denn es herrscht Krieg, der in Rheinbach selbst bis jetzt noch nicht angekommen ist.

Die Autorin hat es geschafft sehr anschaulich das Leben in damaligen Zeiten dazustellen, was mir sehr gut gefallen hat. Sie schildert alte Bräuche und auch Strafen, die es damals gab. Einiges, was in diesem Roman erzählt wird, ist historisch belegt und macht die Geschichte damit um so lebendiger und spannender.
Besonders interessant fand ich damalige Ansichten zur Rolle der Frau und stelle fest, dass unsere Gesellschaft sich nicht unbedingt so viel weiterentwickelt hat. Ein weiteres Highligt war die Darstellung der innerlichen Zerrissenheit Madlens bezüglich ihrer Gefühle für Lucas und Peter, die durch sehr schön beschriebene Szenen unterstrichen wurden.
Eigenlich bin ich nicht unbedingt Fan von historischen Romanen, die zeitlich mehrere hundert Jahre früher liegen - von einigen Ausnahmen abgesehen, doch dieser hat mir ausnehmend gut gefallen, was einerseits am Schreibstil liegt, andererseits daran liegt, dass ich Rheinbach selbst kenne und ich das Buch deswegen unbedingt lesen wollte.
Von mir auf jeden Fall - auch für nicht Rheinbachkenner - eine sehr empfehlenswerte Geschichte!

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Ganz besonders toller Roman und Ratgeber für Erwachsene, damit sie ihre Teenager besser verstehen

I love Teens
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Die Autorin Maja Overbeck hat einen informativen und unterhaltsamen Roman/Ratgeber über die Pubertät geschrieben. Hierbei verknüpft sie eigene Geschichten/Erfahrungen anderer mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, ...

Die Autorin Maja Overbeck hat einen informativen und unterhaltsamen Roman/Ratgeber über die Pubertät geschrieben. Hierbei verknüpft sie eigene Geschichten/Erfahrungen anderer mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, außerdem lässt sie die Teenager selbst zu Wort kommen. Pubertät sorgt definitiv für mehr Konfliktstoff zwischen den "Pubertierenden" und den "Anderen".

Mich hat zunächst das Cover schon angesprochen und die positive Botschaft desselbigen. Nach der Kurzbeschreibung war mir klar, dass ich dieses Buch lesen "musste" und als meine Kinder es auf der Couch liegen sahen, fanden sie auch, das ich es lesen sollte. Ganz klar....sie wollen doch geliebt werden...Grins!
Ich selber kenne viele Kinder und deren Eltern, die sich am Anfang bzw. Mitten in der Pubertät befinden und bei uns wohnen auch zwei davon.
Bei einigen Dialogen und Situationen - insbesondere zwischen der Autorin und ihrem Sohn - habe ich mich bzw. uns absolut wiedererkannt. Ein Beispiel dafür war die Unterhaltung über eine Schulnote, wo der Sohn mit einer Drei zufrieden war, aber seiner Mutter auf den Kopf zusagte, dass sie es nicht wäre. Einerseits bin ich ziemlich beruhigt, dass es in anderen Familien ähnlich zugeht, andererseits - Lach! - dachte ich manches Mal, ob es bei uns irgendwo versteckte Kameras gibt, so hoch war der Wiedererkennungswert. Für mich eines der wichtigsten Aussagen, war die über das Vertrauen, das man in sein Kind haben sollte. Interessant fand ich, dass die Schule entgegen der Erwartungen von Maja Overbeck selber, viel Raum einnimmt und auch für viel Konfliktpotential sorgt.
Sehr gut haben mir die Lösungsvorschläge von der Autorin gefallen, wie ich als Erwachsener mich "erwachsen" benehme und Situationen entschärfe bzw. nicht "hochkochen" lasse. Es geht hier sowieso nicht darum das Verhalten der Kinder zu ändern , sondern unseren eigenen Umgang mit ihnen, daraus ergibt sich ganz häufig auch selbiges. Kurz zusammengefasst würde ich sagen, sind die Bereitschaft zuzuhören, nicht so viel zu bewerten und zu helfen, wenn Hilfe verlangt wird, neben dem grundsätzlichen Vertrauen die wichtigsten Botschaften dieses Buches....und natürlich sie so zu lieben, wie sie sind......
Dies alles schafft die Autorin "ohne erhobenen Zeigefinger", sondern mit ganz viel Selbsterkenntnis ihrerseits, so dass es mir nicht ganz so "weh tat", wenn ich mich selbst "ertappt" fühlte.
Selten bin ich so gut unterhalten und informiert worden......
Fünf Sterne dafür!

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Tolle Geschichte von der Haferhorde - genial gesprochen von Bürger Lars Dietrich!

Die Haferhorde – Teil 12: Jetzt geht's um die Möhre!
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Wer die Geschichten rund um die Haferhorde noch nicht kennt, kann auch mit diesem Hörbuch einsteigen, da die Geschichten ineinander abgeschlossen sind. Ich als Neueinsteiger musste mich zu Beginn ein ...

Wer die Geschichten rund um die Haferhorde noch nicht kennt, kann auch mit diesem Hörbuch einsteigen, da die Geschichten ineinander abgeschlossen sind. Ich als Neueinsteiger musste mich zu Beginn ein wenig konzentrieren, um die einzelnen Charaktere einzuorden und mir bildlich vorzustellen, aber der Sprecher Bürger Lars Dietrich, den ich zuvor noch nicht gehört hatte, meisterte seinen Job genial. Er schaffte es jedem Menschen aber insbesondere auch jedem Tier stimmlich eine eigene Persönlichkeit zu verleihen.
Die Geschichte selber erzählt über die drohende Schließung des Dorfladens, den Ponys Schoko, Keks und Toni nebst ihren Reitern sehr lieben, da es hier Mohrrüben und Eis gibt, sowie die Möglichkeit die Pferde anzubinden. Doch nicht nur hier scheint die Versorgung mit Möhren bedroht zu sein, sondern auch zu Hause im Gemüsegarten, werden diese einfach geklaut. Die Kinder überlegen sich, was sie dagegen tun können..... Dies wird einerseits "spannend" anderseits gibt es auch sehr viele witzige Szenen.
Auf jeden Fall ein Hörvergnügen - insbesondere für Pferdefans!

Veröffentlicht am 07.01.2022

Toller Roman über die erste Liebe und deren Verwicklungen

Jungs sind Idioten. Mädchen auch.
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Lara hat sich in Finn verliebt, als sie vom Lehrer beauftragt wird, eine Karte aus zu holen, während er gerade von seiner Lehrerin vor die Tür gesetzt wurde. Finn geht es ähnlich, doch wie verhält man ...

Lara hat sich in Finn verliebt, als sie vom Lehrer beauftragt wird, eine Karte aus zu holen, während er gerade von seiner Lehrerin vor die Tür gesetzt wurde. Finn geht es ähnlich, doch wie verhält man sich richtig? Woher weiss man, dass der andere einen auch mag?

Der Roman erzählt abwechselnd aus der Perspektive von Lara und Finn ihre Gedanken, Gefühle und Erlebnisse. Manchmal sind die Beschreibungen ausführlicher - mehrere Zeilen - , ein anderes Mal bestehen sie nur aus einem Satz oder Fragment . Die Schreibweise hat was Tagebuchähnliches, nur dass sich hier die Einträge von zwei Personen geschrieben werden. Zu Beginn eines Tages wird der Tag sowie Datum genannt und sowie den Beitragen der Name des Verfassers vorangestellt wird, nebst Zeitangabe.

Dies fand ich zu Beginn ein wenig anstrengend, aber dann machte genau dies den besonderen Reiz der Geschichte aus, denn so wurde mir teilweise im Minutentakt klar, was Lara bzw. Finn gerade taten oder dachten. Egal, ob sie sich gerade über ihr Aussehen Gedanken machten und gleichzeitig jede nur so kleinste Regung etc. des anderen analysierten.

Daneben hatten Lara und Finn auch genug mit ihrer Umwelt zu tun, sprich den Eltern und den Freunden, die sich fast alle auch auf irgendeine Art und Weise zu der Situation äußerten. Mütter, die an ihr erstes eigenes Date denken, einen Vater, der Finn nach allen Regeln der Kunst "verhört", Gespräche über Verhütung, Ratschläge von Freundinnen etc. Daneben ist da die eigene Unsicherheit von Finn und Lara, wie sie sich dem anderen gegenüber verhalten und auch das ihre Gefühle "Achterbahn" fahren.

Die Protagonisten Lara und Finn stehen stellvertretend für viele Jungendliche und auch die Erwachsenen können sich hier im Roman wiedererkennen oder sich an ihre eigene Jugend zurückerinnern.

Ich kann das Buch absolut empfehlen für Jugendliche beiderlei Geschlechts im Alter von ca. 12-15 Jahren!