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Veröffentlicht am 14.01.2022

Das Finale

Feind des Volkes. Max Hellers letzter Fall
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Im Jahr 1961 befindet sich Max Heller im Stillstand. Kein Mord, keine Ermittlungen und das alles nur, weil er der Obrigkeit ein Dorn im Auge ist. Max lehnt sich auf, steht schon so lange unter Beobachtung, ...

Im Jahr 1961 befindet sich Max Heller im Stillstand. Kein Mord, keine Ermittlungen und das alles nur, weil er der Obrigkeit ein Dorn im Auge ist. Max lehnt sich auf, steht schon so lange unter Beobachtung, dass es ihm mittlerweile egal ist, was ihm droht. Der Ruhestand ruft, aber was dann?

Im Büro fristet er seinem Dasein entgegen, bis ein mysteröses Päckchen eintrifft. Darin findet er Hinweise auf einen schon lange gelösten Mord. Für Max steht fest, das der falsche Mann in Haft sitzt und der wahre Mörder noch frei herumläuft.

Sein Vorgesetzter Appel sieht das ganz anders und unterbindet mehrfach seine Ermittlungen. Doch Heller hat immer noch Freunde und zum Glück sind davon nicht alle dem Staatssicherheitsdienst unterstellt.

Zuhause steht er unter Bewachung. Karin und Anni leiden unter dieser Situation. Als dann auch noch der Mörder auf den privaten Telefonanschluss von Max Heller zurückgreift und ihn mit perfiden Drohungen überhäuft, fasst Max einen Entschluss.

Der Mörder spielt jedoch gekonnt Katz und Maus mit der Polizei. Neue Opfer tauchen auf und das Gemengelage lässt sich nur schwer entwirren. Die Menschen begreifen langsam, was totale Kontrolle und Überwachung aus den Menschen macht.

Während Max Heller dem Mörder den Kampf angesagt hat, ändert sich die politische Lage in der DDR. Der Bau der Berliner Mauer steht bevor. Familie Heller steht vor einer schwierigen Entscheidung. Fliehen oder für immer bleiben.

Frank Goldammer hinterlässt ein tiefes Loch. Der finale Teil lässt uns nur erahnen, unter welcher Kontrolle die Menschen in der DDR standen. Überwachung und Spitzel an jeder Ecke. Wie soll man da als Ermittler noch den richtigen Weg einschlagen und seiner Arbeit und dem Gewissen nachgehen.

Bei Heller hat man den Eindruck, dass er nach all der langen Zeit während des Krieges, der zehrenden Zeit danach und jetzt unter totaler Überwachung keine Ruhe findet. Doch Max Heller bleibt sich treu und trotzt der Obrigkeit, auch wenn er sich der Konsequenzen stets bewusst ist.

Heikko Deutschmann verleiht Max Heller wie auch den restlichen Charakteren wieder die gewohnte Stimme und als Hörer hofft man natürlich auf ein baldiges Wiederhören.

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Optimierung um jeden Preis?

Lifelogging
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Wir alle sind dem Internet verfallen. Ob nur schnell mal was online bestellen, weil der Weg zum nächsten Einzelhändler mühsam ist oder einfach mal seine Mittagspause bei Instagram oder Twitter verbringen. ...

Wir alle sind dem Internet verfallen. Ob nur schnell mal was online bestellen, weil der Weg zum nächsten Einzelhändler mühsam ist oder einfach mal seine Mittagspause bei Instagram oder Twitter verbringen. Es fällt schwer, sich davon abzuwenden und sich endlich mal auszuloggen.

Der Mensch ist gläsern, es ist und bleibt schwer zu verhindern. Wir optimieren uns mit Lauf-Apps, Schlaf-Apps und diversen anderen Regelwerken, die wir um das Handgelenk tragen oder mit uns in Laptoptaschen herumtragen.

Unsere Handys sind immer an, wir immer erreichbar. Muss das sein?

Alles, was der digitale Lifestyle hergibt, findet großzügig Absatz. Helfen diese Dinge tatsächlich, um unser Leben zu optimieren? Müssen wir uns überhaupt noch mehr optimieren?

Stefan Selke traut sich offen, dem Leser diese Frage zu stellen. Der gläserne Mensch ist der perfekte Kunde. Aber wie verhindert man das? Wie wird das Internet unser weiteres Leben prägen – können wir auch ohne?

Selke vermittelt die Tipps und Tricks der Datenkraken und wie man sich zumindest einigermaßen dagegen wehren kann.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Einkuscheln angesagt

Die kleine Fledermaus Wegda
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Die kleine Fledermaus Wegda ist so ganz anders als alle anderen Fledermäuse aus ihrer Familie. Während ihre Eltern, Schwestern und Brüder natürlich tagsüber brav in ihrer Höhle schlafen, erlebt Wegda zahlreiche ...

Die kleine Fledermaus Wegda ist so ganz anders als alle anderen Fledermäuse aus ihrer Familie. Während ihre Eltern, Schwestern und Brüder natürlich tagsüber brav in ihrer Höhle schlafen, erlebt Wegda zahlreiche Abenteuer.

Wegda kann tagsüber einfach nicht schlafen. Ihren Namen verdankt sie ihrer tollpatschigen Art. Ihre Flügel und Füße sind einfach zu groß für die kleine Fledermaus und so stolpert sie immer wieder durch den Tag.

Bei ihren täglichen Abenteuern lernt sie ihre neue Freundin Eule kennen. Gemeinsam treffen sie auf zahlreiche andere Tiere.

Gemeinsam bestreiten sie mutig den Tag und haben gemeinsam sehr viel Spaß.

Gegen Abend wird die kleine Wegda müde und geht flauschig eingepackt in ihr Höhlenbett.

Nanna Neßhöver hat liebevoll die kleine Fledermaus Wegda geschaffen, bei der sich das Zuhören, runterkommen vom Tag und das Einkuscheln wirklich lohnt.

Thomas Nicolai lässt der kleinen Fledermaus Wegda und ihren zahlreichen Freunden die passende Stimme zukommen.

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Auf der Suche nach der Liebe

Die Straße der Geschichtenerzähler
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Die junge britische Vivian nimmt 1914 an einer Ausgrabung teil. Doch diese wird jäh durch den frisch ausgebrochenen Krieg beendet.

Zurück in England langweilt sie sich und macht sich auf die Suche nach ...

Die junge britische Vivian nimmt 1914 an einer Ausgrabung teil. Doch diese wird jäh durch den frisch ausgebrochenen Krieg beendet.

Zurück in England langweilt sie sich und macht sich auf die Suche nach einem neuen Job. Fündig wird sie in Brighton. Im Royal Pavillion pflegt sie nun im Krieg verletzte Soldaten wieder gesund.

In diesen Krankenräumen trifft sie auf zahlreiche verletzte Soldaten aus der Panthas Armee.

Mit der Zeit kennt sie alle Geschichten der Soldaten und das Fernweh packt sie jeden Morgen.

Sie kehrt zurück an den Ausgrabungsort und unterrichtet dort Archäologie, Griechisch und Latein.
Doch die Sitten im Land sind rückständig und so muss sie sich eingestehen, dass sie zwar ihr Wissen weitergeben kann, dadurch dem Jungen in der Stadt viel Argwohn entgegengebracht wird.

Niedergeschlagen reist sie erneut zurück nach England. Die Jahre vergehen, bis sie eine Einladung an ihren alten Ausgrabungsort erhält. Ausgerechnet ihr alter Schüler ist der Ausgrabungsleiter und möchte ihr so seinen Dank aussprechen.

Kamila Shamsie lässt die Gefühle kreisen. Sehnsucht nach Normalität und dem Ende der Sittsamkeit lässt die Charaktere oft hilflos zurück. Die Kolonialherrschaft schwebt stets wie ein grausames Damoklesschwert über den Einheimischen, deren Rebellion nicht mehr länger auf sich warten lässt.

Meine regelmäßigen Besuche in Brighton lassen mich den Royal Pavillion nun mit ganz anderen Augen sehen. Zahlreiche Bilder im Hauptflur zeigen Soldaten der Panthas Armee und ihren Pflegerinnen und runden so dem Roman für mich perfekt ab.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Schwein gehabt?

Moo
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Bei diesem Buch habe ich mich ernsthaft gefragt, was man unter einem Campus-Roman zu verstehen hat.

Irgendwo im Mittleren Westen in der USA befindet sich diese fiktive Ackerbau- und Viehzucht-Universität. ...

Bei diesem Buch habe ich mich ernsthaft gefragt, was man unter einem Campus-Roman zu verstehen hat.

Irgendwo im Mittleren Westen in der USA befindet sich diese fiktive Ackerbau- und Viehzucht-Universität.

Im Stall von dem Mastschwein Earl Butz dreht sich die ganze Welt der Universität um sich selbst.

Wie bei jeder Universität geht es auch hier immer um den Kampf des Überlebens. Spendengelder müssen beigeschafft und zahlreiche exzentrische Charaktere auf dem Spielbrett des Lebens hin- und hergeschoben werden.

Während die Stellschrauben der staatlichen Subventionen immer enger geschraubt werden, müssen die zahlreichen intelligenten Köpfe bei der Geldbeschaffung kreativ werden.

Passenderweise kommt da ein etwas fadenscheiniger Ölmagnat daher, der für seine Hühnerzucht eine makabre Futteridee mitbringt und mit vielen Dollars winkt.

Währe da nicht das schlechte Gewissen…

Jane Smiley liebt skurrile Figuren und makabre Storys. In Moo lässt sie einen Mikrokosmos aufeinanderprallen, bei dem Geld nur scheinbar die Hauptrolle spielt.

Ausgerechnet Earl Butz lehrt hier die Gelehrten.

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