Bis zur Mitte top!
Anne und Marco Conti sind bei ihren Nachbarn zu einer Geburtstagsparty eingeladen, es wird reichlich getrunken . Die 6 Monate alte Cora lassen sie zu Hause, nehmen ein Babyfon mit und gehen abwechslungsweise ...
Anne und Marco Conti sind bei ihren Nachbarn zu einer Geburtstagsparty eingeladen, es wird reichlich getrunken . Die 6 Monate alte Cora lassen sie zu Hause, nehmen ein Babyfon mit und gehen abwechslungsweise und alle halbe Stunde um nach dem Baby zu schauen.Um 1 Uhr früh, als sie nach Hause kommen, ist das Gitterbett leer und Cora spurlos verschwunden. Die Polizei , die sofort eingeschaltet wird ist ratlos, denn von der Kleinen fehlt jede Spur.
Was mit einer beschaulichen Dienerparty beginnt ,entwickelt sich langsam aber sicher zum Albtraum, den wohl viele Eltern nachvollziehen können. Das eigene Kind wird entführt, etwas was einem den Boden unter den Füssen weg zieht.Dies wird sehr authentisch beschrieben. Die Autorin hat geschickt und abwechslungsweise beide Elternteile in den Mittelpunkt gerückt. So dass die Beziehung untereinander und zu dem Baby sehr überzeugend zum Leser transportiert wird. Man erkennt, die typische Rollenverteilung in der Beziehung und, dass die Mutter teilweise sehr überfordert ist. Ebenfalls zur Sprache kommen Postnatale Depressionen und eine leichte Unzufriedenheit mit dem Dasein als "nur" Hausfrau und Mutter.
Sehr schnell hat die Autorin es geschafft Spannung aufzubauen, ich habe mitgerätselt und mitgefiebert.Immer neue Wendungen in der Geschichte haben meine Vermutungen immer wieder in einen andere Richtung gehen lassen. Der gut durchdachte Plot weist keine Logiklöcher auf, alles empfand ich als rund und logisch. Der Titel auf dem Cover "Psychothriller " wird seinem Namen gerecht.
Dies war definitiv so bis Mitte Buch. Dann wurde ich abrupt in meiner Spannung gebremst. Denn die Autorin deckt auf, wer für die Entführung von Cora verantwortlich ist. Dies nicht etwa als Ergebnis der Ermittlungen, sondern indem der Täter "vor sich hin denkt".
Leider wird es ab da langatmig mit vielen Wiederholungen, die Handlung plätschert und tritt auf der Stelle. Speziell und als ganz und gar nicht prickelnd empfand ich die Situation, dass man als Leser den Ermittlern bei ihrer Arbeit über die Schulter schaut und den Täter schon kennt. Hier habe ich mich etwas gelangweilt,denn es geht vor allem um Gefühle des Paares , die sie für Schwiegereltern, Nachbarn usw empfinden.
Schade, meiner Meinung nach sehr schade ,hat die Autorin den Leser nicht noch eine Weile mit der Täterfrage zappeln lassen.
eine überraschende Wendung fast ganz am Schluss hat mich jedoch damit etwas versöhnt.