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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2022

Anhäufung von Zufällen

Sommernacht
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Julia und Will sind ein berühmtes Paar, dass sich auf einer abgelegenen Insel vor der Küste Irlands das Ja-Wort geben möchte. Eingeladen haben sie nur den engsten Kreis: Familie und alte sowie neue Freunde.
Alles ...

Julia und Will sind ein berühmtes Paar, dass sich auf einer abgelegenen Insel vor der Küste Irlands das Ja-Wort geben möchte. Eingeladen haben sie nur den engsten Kreis: Familie und alte sowie neue Freunde.
Alles wurde von ihrer Weddingplannerin bis ins kleinste Detail geplant, denn dem pompösen Fest soll nichts im Wege stehen. Bis sich der Wind dreht, ein Sturm aufzieht und die Insel von der Außenwelt abschneidet. Doch damit nicht genug, auch alte Feindseligkeiten und längst begrabene Geheimnisse kommen nach und nach ans Tageslicht. Und als wäre das nicht genug, wird ein Toter gefunden.

Die Geschichte wird in relativ kurzen Kapiteln aus verschiedenen Blickwinkeln und auf unterschiedlichen Zeitachsen erzählt. Und genau darin lag für mich schon ein Großteil der Krux. Vor allem zu Beginn hatte ich unfassbare Schwierigkeiten, mich zwischen all den Personen zurechtzufinden. Gefühlt hörte die Charaktereinführung gar nicht mehr auf, die Liste schien endlos lang. Die Geschichte wurde nicht nur aus der Sicht der Braut und des Bräutigams, sondern auch aus der der Trauzeugin und des Trauzeugen, des besten Freundes der Braut, deren Frau, der Weddingplannerin und weiß ich nicht noch von wem erzählt. Zusätzlich sprang sie noch zwischen dem hier und jetzt und damals, was jedoch dem Vervollständigen des Bildes half.
Dennoch hätten ein paar weniger Einblicke gut getan, um die Verwirrung nicht ganz so groß zu halten, die Geschichte ein wenig kurzweiliger zu gestalten und somit der Spannung gut zu tun.
Die war leider für mich kaum spürbar. Es gab ein paar Spannungselemente, die jedoch so rar gesät waren, dass die langatmigen Passagen überwogen. Schade, obwohl so viel Potenzial durch das Setting und das Storykonstrukt dagewesen wäre.

Konstrukt trifft leider auch meinen Hauptkritikpunkt: Am Ende schien alles ineinanderzulaufen und perfekt inszeniert gewesen zu sein. Zufälle überschlugen sich, griffen ineinander und schienen so artifiziell, dass es leider meilenweit entfernt von authentisch gewesen ist. Wirklich schade.

Für mich leider weder ein Thriller noch ein Buch, das ich weiterempfehlen würde. Dennoch muss es auch solche Bücher geben :)

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Langweiliger Nachbarschaftsstreit

Liebe deine Nachbarn wie dich selbst
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Lowland Way im Süden Londons ist ein Paradies für jeden Vorortspießer. Gepflegte Häuser, nette Nachbarn und Kinder, die auf der Straße spielen können, weil sonntags Fahrverbot herrscht. Neue Nachbarn drohen ...

Lowland Way im Süden Londons ist ein Paradies für jeden Vorortspießer. Gepflegte Häuser, nette Nachbarn und Kinder, die auf der Straße spielen können, weil sonntags Fahrverbot herrscht. Neue Nachbarn drohen die Idylle jedoch zu zerstören. Sie halten sich nicht an Regeln, drehen die Musik voll auf und parken mit mehr als einem Auto vor ihrem Grundstück. Als dann auch noch ein Unfall passiert, ist der Nachbarschaftsstreit bereits vorprogrammiert.

Ich hatte wirklich Schwierigkeiten, mich bei diesem Buch bei der Stange zu halten und es bis zum Ende zu lesen. Der Schreibstil ist okay, aber auch nicht wirklich atemberaubend. Er tut was er soll, bleibt dabei aber im Hintergrund und kann somit auch nicht den Inhalt wieder wettmachen. Auch die wechselnden Perspektiven und Auszüge aus Zeitungsberichten oder Interviews brachten nicht den gewünschten Effekt der Vielseitigkeit.

Was der Klappentext hat so spannend klingen lassen, ist ein bloßer Nachbarschaftsstreit, der an Langeweile kaum überboten werden kann. Ein paar Spießer fühlen sich bedroht, schimpfen auf den Neuling, der so gar nicht in ihr perfektes Bild passt und versuchen, ihm alles mögliche anzuhängen, um ihn aus dem Haus zu ekeln. Auf dem Weg dahin, verstricken sie sich immer mehr und gehen irgendwann gegenseitig auf sich los.

Auch die Charaktere waren alle sehr blass, austauschbar und so unglaublich klischeebehaftet, dass ich gar keine Beziehung zu ihnen aufbauen wollte.

Selten etwas Langatmigeres gelesen, das das Label „Thriller“ auf keinen Fall verdient hat. Kommt an einer Stelle ein wenig Spannung auf, wird sie jedoch direkt wieder im Keim erstickt, sodass man gar keine große Lust verspürt, rauszufinden, wer letztendlich am „Unfall“ beteiligt ist.

Ein belangloser Roman, der mich in keinster Weise überzeugen konnte. Schade. Sowas hatte ich bis jetzt auch noch nie.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Familiendrama statt spannendem Thriller

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Klappentext:

Raffinierte britische Psycho-Spannung um eine junge Pianistin mit dunkler Vergangenheit.
Niemals darf Zoes Stiefvater erfahren, was vor drei Jahren geschehen ist. Das hat ihre Mutter Maria ...

Klappentext:

Raffinierte britische Psycho-Spannung um eine junge Pianistin mit dunkler Vergangenheit.
Niemals darf Zoes Stiefvater erfahren, was vor drei Jahren geschehen ist. Das hat ihre Mutter Maria der 18-Jährigen wieder und wieder eingetrichtert. Nichts darf die Idylle ihres perfekten neuen Lebens zerstören. Doch als die hochbegabte Pianistin Zoe gemeinsam mit ihrem Stiefbruder ein Konzert gibt, taucht im Publikum ein Mann auf, der Zoe als Mörderin beschimpft. Wenige Stunden später ist ihre Mutter tot. Und es zeigt sich, dass Zoe nicht die einzige ist, die ein dunkles Geheimnis hütet ...

Wo soll ich nur anfangen? Ich hatte echt Lust auf die Geschichte und hab sofort Potenzial für einen spannenden Thriller gewittert. Aber von Spannung ist hier leider weit und breit nichts zu sehen. Die Geschichte ist langatmig, stockend, verwirrend, unschlüssig und vielmehr ein Familiendrama, das nichts mit Spannungselementen oder ähnlichem zu tun hat.

Sie wird aus verschiedenen Perspektiven und unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Eigentlich mag ich diese Erzählweise echt gern, weil sich so nach und nach die einzelnen Puzzleteile zu einem großen Ganzen zusammensetzen, aber hier führte es lediglich zu Verwirrung und stoppte meinen nicht aufkommenden Lesefluss enorm.

2/3 des Buches befassen sich mit Zoes Klavierkonzert, bei dem sie von einem Mann als Mörderin beschimpft wird. Erst nach diesen endlos zu scheinenden 200 Seiten passiert der Mord, der auch schon im Klappentext angekündigt wurde und somit keinerlei Überraschung darstellt.

Auch die Charaktere konnten mich leider allesamt nicht überzeugen, weil mir keiner am Herzen lag oder Sympathie erzeugen konnte.

Ich bin ehrlich: Ich hab ab der Hälfte nicht mehr allzu aufmerksam gelesen, weil ich einfach nur wollte, das es endlich aufhört.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Den Hype nicht wert

Girl on the Train
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Jeden Morgen fährt Rachel mit dem Zug zur Arbeit in die Stadt. Die bekannte Strecke hat sich inzwischen bei ihr eingeprägt. Sie beobachtet Gärten, Menschen und ein Haus hat es ihr ganz besonders angetan: ...

Jeden Morgen fährt Rachel mit dem Zug zur Arbeit in die Stadt. Die bekannte Strecke hat sich inzwischen bei ihr eingeprägt. Sie beobachtet Gärten, Menschen und ein Haus hat es ihr ganz besonders angetan: In diesem lebt ein junges Paar, das Rachel kurzerhand Jess und Jason tauft. In ihren Augen führen die beiden ein perfektes Leben. Ein Leben, wie es sich Rachel schon immer gewünscht hat. Doch eines Tages beobachtet Rachel etwas Furchtbares …

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven und auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt, was ich eigentlich total gern mag, weil man so einen umfassenderen Einblick bekommt. Hier jedoch waren die Abschnitte und Perspektivwechsel zu wahllos gewählt, was meinen Lesefluss ungemein bremste. Und das, obwohl der Schreibstil an sich eigentlich recht flüssig zu lesen ist und wirklich gut verdaubar gewesen ist. Jedoch zog sich die Handlung an so vielen Stellen hin, dass jegliche vermeintlich aufkommende Spannung im Keim erstickt wurde. Durch etliche Nichtigkeiten wurde die ein wenig aufkommende Spannung direkt eingedämmt und ließ auch keine Chance mehr auf ein neues Aufflammen zu.

Auch die Charaktere haben es für mich hier nicht gerade leicht gemacht, die Geschichte zu mögen. Ich konnte und wollte zu niemandem eine besondere Bindung aufbauen, was es mir immer schwer macht, am Ball zu bleiben oder Interesse aufkommen zu lassen. Sie waren allesamt unsympathisch beziehungsweise teilweise auch einfach nicht greifbar. Schade, denn das hätte der Geschichte auf jeden Fall gut getan.

Für mich handelt es sich hier auf keinen Fall um einen Thriller. Allerhöchstens einen Roman, der hin und wieder Spannung vermuten lassen soll, diese aber nicht wirklich entfalten lassen möchte.

Der Hype war für mich leider absolut nicht nachvollziehbar, weswegen ich das Buch einfach nur verdrängen möchte.

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Zu konstruiert

Der Schatten
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Norah ist Journalistin und tritt gerade ihre neue Stelle in Wien an. Schon am ersten Tag wird sie von einer fremden Frau angesprochen, die ihr sagt, sie würde an einem bestimmten Tag in der Zukunft einen ...

Norah ist Journalistin und tritt gerade ihre neue Stelle in Wien an. Schon am ersten Tag wird sie von einer fremden Frau angesprochen, die ihr sagt, sie würde an einem bestimmten Tag in der Zukunft einen Mann umbringen. Der Name des Mannes sagt Norah zunächst nichts, doch begibt sie sich bald auf die Suche nach ihm, um herauszufinden, was es damit auf sich hat.

Die Geschichte wird aus Norahs Sicht erzählt, was nahe legt, dass derdie Leserin Norah so allumfassend kennenlernen und eine Bindung zu ihr aufbauen kann. Aber falsch gedacht. Norah blieb für mich ein gesichtsloser Charakter, der das Jetsetleben in vollen Zügen genießen zu scheint. Sie wechselt zwischen Berlin und Wien, zwischen Freund X und Freundin XY so schnell, dass mir gar nicht bewusst werden konnte, welchen Charakter es denn nun wirklich für die Geschichte brauchte und wer nur eine Füllperson gewesen ist. Gefühlt waren alle Charaktere unnötig und zeigten nur, was für ein Social Butterfly Norah zu sein scheint. Die Begegnungen mit ihnen trugen so gut wie kaum zur Geschichte bei und waren somit austauschbar und komplett ignorierbar.

Die Auflösung der Geschichte war für mich schlichtweg absurd, konstruiert und artifiziell. Ich musste mich mit Mühe und Not bei der Stange halten und war letztendlich froh, mich durchgebissen zu haben und die letzte Seite umschlagen zu können.

Scheint einfach nicht meine Autorin zu sein, schade.

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