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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2022

Traurig

Bridgerton - Ein hinreißend verruchter Gentleman
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Francesca Bridgerton war die Frau seines besten Freundes und Cousins John. Für mich Michael ist sie außerdem die Liebe seines Lebens. Als ihr Mann starb konnte er ihr nicht helfen, wie konnte er ihr sagen ...

Francesca Bridgerton war die Frau seines besten Freundes und Cousins John. Für mich Michael ist sie außerdem die Liebe seines Lebens. Als ihr Mann starb konnte er ihr nicht helfen, wie konnte er ihr sagen das er immer für sie da sei ohne ihr seine Liebe zu gestehen. Also flieht er nach Indien. Nach Jahren kommt er gerade rechtzeitig zurück, denn Francesca will wieder heiraten. Aber wen?
Für einen Liebesroman ist dieses Buch ungeheuer traurig. Fast die Hälfte ist zum mit heulen. Es gibt lustige Momente, es gibt nette Augenblicke, es gibt erotische Szene und typische Bridgerton Geschichten.
Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht des Mannes erzählt, der unglücklich verliebt ist. Eine andere Sichtweise, die für mich an manchen Stellen in Selbstmitleid umschlägt. Vielleicht ist es sehr schwer einen Liebesroman aus Sicht des Mannes zu schreiben. Wenn dann Francesca zu Wort kommt, wirkt es natürlicher, ihre Trauer, ihre Selbstzweifel werden verständlicher dargestellt.
Der Titel ist irritierend denn das Verruchte beruht nur auf leisen Andeutungen und Hörensagen. Nichts in irgendeiner Form Konkretes. Es ist mehr ein Tun so als ob und keine Skandale im Sinne des Regency.
Neue Figuren werden nicht eingeführt, dadurch entsteht das Gefühl schon zur Familie dazu zu gehören. Der bewährte Stil, einen Zeitungsartikel oder einen Brief den Kapiteln voran zustellen, ist geblieben. Das lockert das Ganze wieder auf.

Veröffentlicht am 22.01.2022

Freitag der 13.

Der große Fehler
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An einem Freitag dem 13. wird Andrew Green im hohen Alter von über 80 Jahren erschossen, in der Mittagszeit, einfach so. Warum? Wer war der Täter? Wer war das Opfer? Wer war Zeuge? Wer kannte einen von ...

An einem Freitag dem 13. wird Andrew Green im hohen Alter von über 80 Jahren erschossen, in der Mittagszeit, einfach so. Warum? Wer war der Täter? Wer war das Opfer? Wer war Zeuge? Wer kannte einen von beiden oder besser beide? Wie benimmt sich die Polizei von New York im Jahr 1903? Was schreiben die Zeitungen? Wie reagiert das Umfeld?
Das Opfer ist der Mann der eine Gebietsreform durch geführt hat, aus verschiedenen Orten wie Bronx, Manhattan, Brooklyn wird New York, er hat der Stadt eine Bibliothek und einen Park geschenkt. Trotzdem scheint er nicht sehr beliebt zu sein. Zeugin ist seine Haushälterin auch schon älter.
Dieses Buch ist kein Krimi im üblichen Sinn. Dafür ist die Sprache fast allein verantwortlich. Der Autor bezieht sich nicht auf den Mord, er beschreibt eher die einzelnen Figuren und ihre Entwicklung und wer auf sie Einfluss genommen hat. Als ob der Grund für die Tat weit in der Vergangenheit liegt. Die einzelnen Figuren werden auf wenige Details reduziert aber diese sind so fein beschrieben, dass man sie hören, sehen, schmecken, riechen und fühlen kann. Beispiel: Das Glas Wasser schmeckt wie muffiger alter Käse. Im Kontext der Vernehmung einer Zeugin kann man da viel hinein interpretieren.
Ich habe sehr viel über das Leben, die Politik in New York erfahren, alles war Neu für mich. Mein Wissen beschränkt sich auf die Stadt von heute. Vielleicht das eine oder andere was in historischen Romanen aufgetaucht ist. Diese Informationen haben das Buch interessant gemacht.
Lesenswert wurde es durch den Schreibstil des Autors. Er ist ungewöhnlich. Mal lange, mal kurze Sätze. Humor gepaart mit Schroffheit. Er lässt jede Person ihre besonderen Eigenarten, sie kommen dann zum Vorschein wenn sie selber handeln oder reden.
Kein Buch für zwischendurch, eher etwas anspruchsvoll, auf alle Fälle nicht was ich nach dem Klappentext erwartet habe.

Veröffentlicht am 13.01.2022

Erotik pur

Breeds - Navarros Versprechen
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Die Geschichte der Breeds geht weiter. Es gibt anscheinend noch viele ohne Partner. Mal ist es ein Breed und ein Mensch mal sind es zwei Breeds. Aber immer sind es gefährliche Abenteuer bis die beiden ...

Die Geschichte der Breeds geht weiter. Es gibt anscheinend noch viele ohne Partner. Mal ist es ein Breed und ein Mensch mal sind es zwei Breeds. Aber immer sind es gefährliche Abenteuer bis die beiden ein Paar geworden sind. Seit Beginn der Serie werden sie von Rassisten und Wissenschaftler verfolgt, die an ihre DNA heran kommen wollen. Als ob noch nicht genug Verbrechen im Namen der Wissenschaft begangen wurde.
Es ist nicht einfach wenn man mitten in der Serie anfängt. Die Reihe liest man am besten von Anfang an, denn es wird zwar immer ein Paar in den Mittelpunkt gestellt, aber die Begleitumstände sind fortlaufend und die Geschichte ist schwierig zu verfolgen. Die Handlung baut sich auf, wie bei einer Reihe Dominosteine, fehlt einer, fällt die Reihe nicht.
Diese Geschichte ist sehr erotisch. Im Gegensatz zu anderen Bänden ist ansonsten wenig Handlung vorhanden. Die Erotik steht im Vordergrund ist keine Begleiterscheinung. Sie ist gut beschrieben und wenn man so etwas mag ist es angenehm zu lesen.
Mica und Navarro haben es nicht leicht mit ihren Gefühlen, für mich als Leser ist es aber etwas übertrieben. Dieses ich liebe dich, will dich aber nicht lieben.

Veröffentlicht am 11.01.2022

Ein Lächeln

Bridgerton - Penelopes pikantes Geheimnis
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Penelope ist schon eine alte Jungfer, mit achtundzwanzig Jahren ist sie endlich vor dem Heiratsabsichten ihrer Mutter verschont. Leider ist sie schon seit Jahren unglücklich in Colin Bridgerton verliebt, ...

Penelope ist schon eine alte Jungfer, mit achtundzwanzig Jahren ist sie endlich vor dem Heiratsabsichten ihrer Mutter verschont. Leider ist sie schon seit Jahren unglücklich in Colin Bridgerton verliebt, er betrachtet sie bisher immer nur als eine gute Freundin. Aber er merkt immer wieder das er sie interessant findet, das er sich gut mit ihr unterhalten kann. Das sie in Vielem gleicher Ansicht sind. Seit langem ist Colin, der gegehrte Junggeselle ein Thema in der Klatschkolumne von Lady Whistledown, Aber wer ist diese Lady die von allem Ereignissen der guten Gesellschaft weiß, meistens ehe es die Betroffenen selber wissen.
Dieses Geheimnis zieht sich wie ein roter Faden durch die Liebesgeschichte. Das Raten wer ist diese Frau nimmt immer klarere Formen an. Die Lösung liegt auf der Hand. Die Gefahr eines Skandals auch.
Es sind in allen Bänden diese Klatschkolumne die an Wortwitz und Situationskomik die ´Geschichte auflockert. Nun wird das Geheimnis offenbart. Die Folgen davon werden wir erst in den kommenden Bänden erfahren. Hier sind die Folgen nur für die unmittelbar Betroffenen zu sehen und die sind sehr gut dargestellt.
Wieder sind die Personen sehr sympathisch, es gab eine Zicke die einen guten Gegenpol darstellt. Und die heiratswütige Mama Bridgerton muss sich wieder ein neues Opfer für ihre Ambitionen suchen, schön ist nur das sie ihre Kinder liebt und nur das Beste für sie will. Es ist unterhaltsam zwischendurch ein Buch zu lesen, in dem sich alles nur ums Heiraten, schöne Kleider und Bälle dreht.

Veröffentlicht am 08.01.2022

Miss Marples Erbin

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Mrs Pott ist etwas skurril, nicht unangenehm sondern auf freundliche Art. Sie macht eben Sachen die ich nicht manchen würde. Sie ist sehr einfühlsam und liebenswert. Als sie hört wie ihrem Nachbarn etwas ...

Mrs Pott ist etwas skurril, nicht unangenehm sondern auf freundliche Art. Sie macht eben Sachen die ich nicht manchen würde. Sie ist sehr einfühlsam und liebenswert. Als sie hört wie ihrem Nachbarn etwas zustößt, ruft sie als ordentliche Bürgerin die Polizei. Die findet nichts und wimmelt Mrs. Potts nach dem sie nachfragt ab. Als ob sie nicht wüsste was sie gehört hat. Sie fühlt sich dadurch berufen eigene Nachforschungen anzustellen. Da sie eine sehr aufmerksame Zuhörerin ist entgehen ihr keine Details. Sie lernt die Hundesitterin Suzie kennen und die Pastorenfrau Beck gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Mörder.
Es erinnert vieles an Mrs Marple. Das Alter, die Skurrilität, der Ehrgeiz. aber trotzdem ist sie eine eigenständige Figur.
Der Autor hat diese Figur sehr ausführlich beschreiben, bei einigen Szenen hatte ich ein richtiges Kopfkino besonders am Anfang wie ihr Bad im Fluss beschrieben wird. Auch die beiden anderen Frauen sind sehr detailliert dargestellt. Wir erleben als Leser den Beginn einer wunderbaren Freundschaft und Mordermittlungen, denn es bleibt nicht bei den einen Mord.
Es ist Cosy Crime das ist in meinen Augen etwas Positives. Blut und Angst können Viele, aber Humor und Einzigartigkeit gleichzeitig mit Wärme und Freundlichkeit und ohne große Probleme zu verbinden das kann nicht jeder Schriftsteller.
Das Einzige das mich im Anfang gestört hat, waren die sehr ausführlichen Beschreibungen. Nachdem man sich daran gewöhnt hat ist es okay.
Es ist der Beginn einer neuen Serie. Darauf einen kleinen Schluck Whiskey.