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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2022

Leider wurde nicht das komplette Potenzial ausgeschöpft

Der Herzgräber
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Anfang

Früher
Licht fiel durch die geöffnete Tür auf das Gesicht des Jungen, und zum ersten Mal wandte er sich nicht davon ab. Seine Arme und Beine waren zu schwer, das Band um seinen Hals zu eng, zu ...

Anfang

Früher
Licht fiel durch die geöffnete Tür auf das Gesicht des Jungen, und zum ersten Mal wandte er sich nicht davon ab. Seine Arme und Beine waren zu schwer, das Band um seinen Hals zu eng, zu fest. Und es war ja auch nicht so, dass ihn das Abwenden früher auch nur einmal gerettet hätte.

Meine Meinung
Wie entwickelt sich ein Kind, wenn es schlimmer behandelt wird wie ein Tier? Was passiert, wenn es auf jemanden trifft, der sich dies zunutze macht? Und wieso schreibt eine verheiratete Mutter mit einem verurteilten Frauenmörder?

Nach dem Suizid ihrer Mutter, kehrt Heather in ihre alte Heimat zurück. Das Verhältnis der beiden Frauen war eher schwierig und nach und nach erfährt sie immer mehr Dinge, die nicht so ganz in das Bild der Mutter passen wollen, von der Heather erzogen worden ist. Schnell ist ihr journalistisches Interesse geweckt und gemeinsam mit ihrer Jugendfreundin Nikki begibt sich Heather auf die Spuren der Vergangenheit und bringt damit nicht nur sich in Gefahr...

Von ihren Sportschuhen befreit, beugte sie sich nach unten, um sie aufzuheben - genau in dem Moment sah sie eine Hand unter ihrem Bett und sie an ihrem Fußgelenk packen. (Position 840-841)

Das Buch begann seine Geschichte im ersten Kapitel bereits mit einem Paukenschlag und ich war sofort dabei. Das war ein Einstieg nach meinem Geschmack und gefiel mir wahnsinnig gut! Danach wurde es dann eher wieder etwas ruhiger, was aber okay war. Ich habe den Anfang eher als eine Art Prolog verstanden und da ist es ja normal die Lesenden ein bisschen zu ködern und sich dann Zeit zu nehmen um die eigentliche Geschichte aufzubauen.

Leider dauerte es dann aber eine ganze Weile, bis es wieder richtig spannend wird. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich das Buch als öde oder langweilig empfand - es gab durchaus Stellen, die nicht unspannend waren, bei denen ich mir meine Gedanken machen und Ideen zurechtspinnen konnte - aber nach dem Kracher vom Anfang, hatte ich insgesamt auf ein bisschen mehr gehofft.

An dem Tag hab ich ihm gesagt, dass ich ihn Fotze nennen würde, obwohl er leider nicht die Wärme und die Tiefe hätte. (Position 3382-3383)

Ich habe immer große Probleme damit, wenn in Büchern, Filmen oder Serien nicht gut mit Tieren umgegangen wird. Vielleicht weil ich mir denke, dass Tiere gedanklich nicht in der Lage sind sich klarzumachen, dass es Menschen gibt, die grundlos Gewalt ausüben und andere Lebewesen quälen, vielleicht habe ich da auch einfach aus irrationalen Gründen mehr Probleme mir zu denken, dass es ja nur Fiktion ist...wie dem auch sei, das macht mir immer sehr zu schaffen. In dieser Geschichte kommt es ganz explizit zu Tierquälerei, weswegen ich mir definitiv eine Triggerwarnung gewünscht hätte. Vielleicht geht man aber davon aus, dass so etwas nicht nötig ist, wenn jemand solche Bücher liest.

Die Protagonistin war für mich persönlich wenig sympathisch und oftmals ziemlich unlogisch in ihrem Verhalten. Die fehlende Sympathie lag möglicherweise daran, dass sie mir von der Autorin durch ihre Beschreibungen und/oder ihren Schreibstil nicht nahe genug gebracht wurde und deswegen immer ein wenig farblos und eindimensional blieb.

Die Geschichte teilt sich in drei verschiedene Zeitstränge, die man immer mal wieder beim Lesen durchläuft. Das Ende verbindet diese miteinander und macht die Geschichte insgesamt sehr rund.

Fazit
Ein Buch, das spannend beginnt und auch ein interessantes Ende hat, aber zwischendrin doch eher durch einige Tiefen und Langatmigkeit enttäuscht. Die anfängliche Spannung konnte leider nicht kontinuierlich aufrecht erhalten werden. Schade! Die Geschichte an sich hätte dieses Potenzial definitiv gehabt.

Trotzdem finde ich das Buch nicht schlecht und inhaltlich in sich wirklich stimmig. Für vier Sterne hat es - für mich - aber dann doch nicht gereicht.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2022

Der Klappentext verspricht eine andere Geschichte

Der Muttercode
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Buchinfo
Im Jahr 2049 haben sich die Lebensbedingungen auf der Erde drastisch verändert. Um den Fortbestand der Menschheit zu sichern, werden Kinder nun von Robotern ausgebrütet und aufgezogen. Um sicherzustellen, ...

Buchinfo
Im Jahr 2049 haben sich die Lebensbedingungen auf der Erde drastisch verändert. Um den Fortbestand der Menschheit zu sichern, werden Kinder nun von Robotern ausgebrütet und aufgezogen. Um sicherzustellen, dass es den Kindern an nichts mangelt, wurde ein spezielles Computerprogramm, der sogenannte Muttercode, entwickelt, der dafür sorgt, dass die Roboter agieren und empfinden wie ein Mensch. Kai ist so ein Roboterkind. Gemeinsam mit seiner Mutter Rho-Z streift er durch das zerstörte Amerika der Zukunft. Kai ist glücklich, denn Rho-Z umsorgt ihn liebevoll und lehrt ihn alles, was er wissen muss. Doch als die erste Generation der Roboterkinder heranwächst, sollen die Mütter wieder abgeschaltet werden ... (Quelle: Amazon)

Anfang
Die Laufräder dicht unter die Rümpfe gezogen und die Flügel ausgebreitet, zogen sie in enger Formation nach Norden. Die Sonne glänzte auf den Metallkörpern und zeichnete ihre verschmolzenen dahinrasenden Schatten auf die Höhenzüge und Hügelkämme der offenen Wüste. Unten war es völlig still, dort herrschte das unendliche tiefe Schweigen, das sich einstellt, wenn alles verloren und vertan ist.

Meine Meinung
Ich war so wahnsinnig gespannt auf dieses Buch und habe so viel erwartet...und wahrscheinlich war genau das das Problem 😕 Angelockt wurde ich durch dieses wundervolle Cover und auch der Klappentext hat mich unglaublich neugierig gemacht. Erwartet hatte ich eine Mischung aus Dystopie und Sci-Fi, was es im Endeffekt auch war, aber doch ganz anders, als ich dachte.

Ich hatte durchaus erwartet, dass man erfährt, wie es überhaupt soweit kommen konnte. Roboter, die Kinder aufziehen müssen, damit die Menschheit nicht ausstirbt...da will ich selbstverständlich wissen, wieso das nötig ist! Aber nach dem Klappentext dachte ich eigentlich, dass es hauptsächlich um die Roboter und die Kinder gehen wird. Pustekuchen!

Man muss sich durch unzählige Kapitel durchquälen, in denen es um Wissenschaftler, Geheimdienste und um Liebesgeschichten geht, während man von den Kindern und den Robotern immer nur so ein paar Häppchen hingeworfen bekommt. Versteht mich nicht falsch: Ja, Hintergrundinfos sind wichtig und ich wollte sie ja auch, aber ich wollte es eben nicht so. Es sind so viele Kleinigkeiten und stellenweise unwichtige Dinge auf massenhaft Seiten beschrieben, dass ich das Buch immer mal wieder weglegen musste. Da man aber ständig in der Zeit rumspringt, hat mir die Aufnahme des Weiterlesens dann jedesmal wieder Schwierigkeiten bereitet. Ab einem gewissen Punkt war ich wirklich gefrustet!

Eine absolut unrealistische Sache fand ich das Verhalten der Kinder. Rho-Z hat Kai sechs Jahre lang aufgezogen und alles was er weiß, weiß er von ihr. Gelernt hat er durch Videos und für die Kommunikation mit ihr hat er einen Chip in der Nase, wourch er sich über Gedanken mit ihr unterhalten kann. Niemand spricht aktiv mit den Kindern, aber sie können sprechen und sich dann auch miteinander unterhalten. Außerdem agieren sie keinesfalls wie Kinder mit sechs, acht oder später zehn Jahren. Sie ziehen Rückschlüsse und wenden eine Logik an, wozu sie in ihrem Alter noch gar nicht fähig sind (ich bin pädagogische Fachkraft...ich behaupte das also nicht einfach so 😉). Außerdem schwingen sie sich mal eben auf ein motorisiertes Fahrzeug und können damit ohne Probleme durch die Gegend fahren. Einfach so. Von jetzt auf gleich.

Ich will auch nicht zu viel verraten, aber ich kann so viel sagen, dass die ganzen Stränge zum Ende hin zusammenlaufen und man versteht, wieso die Erwähnung von allen zwischenmenschlichen Geschichten wichtig ist. Aber ich persönlich hätte sie einfach nicht bis ins kleinste Detail gebraucht. Mir persönlich sind die (menschlichen) Charaktere dadurch nicht näher gekommen oder ans Herz gewachsen.

Fazit
Ein Buch, von dem ich mir so viel versprochen habe und was auch wirklich gut hätte werden können, wenn es sich nicht so in Nichtigkeiten verloren hätte.

Der Klappentext lässt etwas ganz anderes erwarten, als man im Endeffekt serviert bekommt. Die Kinder und die Roboter spielen lange Zeit nur eine ziemlich untergeordnete Rolle, obwohl ich gedacht hätte, dass auf ihnen das Hauptaugenmerk liegt.

Aufgrund des wunderschönen Covers darf das Buch aber bei mir im Regal bleiben, auch wenn mich die Geschichte nicht gänlich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Hat mir nicht gänzlich zugesagt, aber ich verstehe, warum andere es lieben

Vielleicht auf einem anderen Stern
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Buchinfo
Endlich ist Eves Leben genau so, wie sie es sich immer vorgestellt hat. Sie ist Kuratorin in einem Museum, hat einen liebevollen Partner an ihrer Seite und eine Tochter, die ihr das Wichtigste ...

Buchinfo
Endlich ist Eves Leben genau so, wie sie es sich immer vorgestellt hat. Sie ist Kuratorin in einem Museum, hat einen liebevollen Partner an ihrer Seite und eine Tochter, die ihr das Wichtigste ist. Doch dann wird Maddy schwer krank. Hungrig nach Leben muss die Sechzehnjährige schnell erwachsen werden – und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater, der von ihrer Existenz nichts weiß. Eve erkennt, dass sie Maddy immer vor allem beschützen wollte. Vieles hat sie ihr deshalb verschwiegen. Nun bricht sich das Ungesagte unaufhaltsam Bahn, und je weiter Maddy sich entfernt, desto klarer wird Eve, dass sie nicht alles in der Welt kontrollieren kann. (Quelle: Amazon)

Anfang
Akustisch gesehen ist ein See gewissermaßen ein schwarzes Loch: Im Gegensatz zum Meer erzeugt er keinerlei Eigengeräusche, stattdessen spinnen Wind, Boote, Vogelgezwitscher und Kinderstimmen eine Art Lautkranz um das Wasser, was die Stille noch intensiver erscheinen lässt. Gelegentlich durchbrechen eine Schildkröte oder ein Fisch die Wasseroberfläche, wobei der Eindruck entsteht, als steige ein Geräusch aus den Tiefen empor.

Meine Meinung
Maddy ist 16 Jahre alt, als sie schwer krank wird. Dies ist auch der Grund, weswegen sie, gegen den Willen ihrer Mutter, Kontakt zu ihrem Vater aufnimmt, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat und der nichts von ihrer Existenz weiß. Über all die Jahre haben sich einige Gehemnisse aufgebaut, die Maddy nach und nach enthüllt, obwohl ihre Mutter alles versucht hat, um die Wahrheiten nicht an sie herankommen zu lassen. Doch was ist wirklich noch wichtig, wenn ein junger Mensch den Kampf um sein Leben zu verlieren droht?

Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes und sicherlich nicht für jeden Menschen geeignet. Auch für mich ist er nicht so perfekt, wie er es sicherlich für andere Lesende ist. Aus diesem Grund möchte ich allen empfehlen dieses Buch selbst zu lesen, wenn euch die Rezensionen oder der Klappentext neugierig machen.

Da der Schreibstil stellenweise schon fast poetisch ist, würde ich empfehlen mal in die Leseprobe hineinzuschauen. Ich weiß, dass sich nicht jeder mit so etwas anfreunden kann und es wäre einfach schade, wenn das Buch deswegen negativ im Kopf bleiben würde.

Die Geschichte beinhaltet neben Maddys Krankheit und die Suche nach ihrem Vater auch die Themen Trauerarbeit und Mutter-Tochter-Beziehung. Die zwei werden auf die ein oder andere Probe gestellt, entfremden sich, kommen zusammen. Wie das zwischen Mütten und Töchtern eben manchmal so ist.

Zwischendrin war es mir manchmal zu viel des Guten, manche Passagen zu langatmig und alles in allem etwas zu zäh. Das schmälert dann die Lesefreude und der Schreibstil behindert dann auch stellenweise den Lesefluss.

Trotzdem möchte ich das Buch nicht verteufeln, denn die Geschichte hatte auch ganz wundervolle Stellen, die nachdenklich und emotional machen.

Fazit
Ein Buch, das etwas ganz Besonderes und dadurch nichts für alle Lesenden ist. Mir hat es nicht gänzlich zugesagt, aber mir ist auch klar, wieso manche Menschen volle 5 Sterne geben.

Wer sich für die Geschichte interessiert, dem empfehle ich mal in die Leseprobe reinzuschauen, da auch der Schreibstil etwas spezieller ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 09.01.2022

Da ist leider sehr viel Potenzial verschenkt worden

Die Telefonistin – Mrs. Dalton hört mit
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Buchinfo
USA 1950: Eine Kleinstadt, eine neugierige Telefonistin und ein unerhörtes Gerücht, das ihre ganze Welt verändert

Niemand kennt die Einwohner einer beschaulichen Kleinstadt in Ohio so gut wie ...

Buchinfo
USA 1950: Eine Kleinstadt, eine neugierige Telefonistin und ein unerhörtes Gerücht, das ihre ganze Welt verändert


Niemand kennt die Einwohner einer beschaulichen Kleinstadt in Ohio so gut wie Telefonistin Vivian Dalton. Sie verbindet Telefonleitungen und Leben. Zuhören darf sie zwar streng genommen nicht, doch sie tut es trotzdem. Eines Nachts belauscht sie ein Gespräch und erfährt, dass ihr Mann angeblich mit einer weiteren Frau verheiratet sein soll. Empört will Vivian beweisen, dass an diesem Gerücht nichts dran ist – das wäre ja ein Skandal! Schon bald merkt sie aber, dass in einer Kleinstadt immer ein Geheimnis zum nächsten führt … (Quelle: Amazon)

Anfang
Vivian Daltons alte, abgetragene Stiefeletten stapften knirschend über den festgetretenen Schnee von Freedlander's, während das helle Licht des Kaufhauses bis nach draußen auf den Gehweg fiel, wo es sich mit dem Leuchten dre Straßenlaternen vermischte. Vivian winkte kurz höflichkeitshalber mit einer Handschuhhand Betty Miller zu, die sie durch das beflockte zentrale Schaufenster hindurch entdeckt hatte.

Meine Meinung
Ich mag ja Geschichten über Frauen aus vergangenen Tagen. Das reicht von der Zeit des Mittelalters bis in die 1970er. Ich selbst bin in den 1980ern geboren, weswegen ab einem gewissen Punkt Schluss ist für mich, mit den "vergangenen Tagen".
Serien wie "High Seas", "Velvet" oder "Die Telefonistinnen" sind genau mein Ding. Wegen letzterer dachte ich, dass dieses Buch sicherlich auch nach meinem Geschmack wäre. Leider war es das nur bedingt.

Vivian Dalton arbeitet bei der Telefonvermittlung und hört bei dem ein oder anderen Gespräch mit - was natürlich strengstens verboten ist. Eines Tages belauscht sie ein Gespräch, in dem es darum geht, dass ihr Ehemann auch noch mit einer anderen Frau verheiratet sein soll. War ihr ihr Leben bis dahin zu langweilig, wird es nun aber ordentlich auf den Kopf gestellt.

Die Autorin schafft es, die 50er realistisch aufleben zu lassen. Zumindest so realistisch wie ich es mir vorstellen kann - ich selbst war ja zu der Zeit noch nicht dabei.

Ich hatte mich wirklich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, musste aber zügig feststellen, dass meine Euphorie einen ordentlichen Dämpfer bekommt. Vivian ist mir leider nicht wirklich sympathisch. Ziemlich egozentrisch und immer nur darauf bedacht was "die Leute" denken oder sagen könnten, lauscht sie sich durch die Leben der anderen und nutzt ihre berufliche Position dabei gehörig aus.

Durch Rückblenden erfährt man die Hintergründe zu Vivian und einigen anderen Personen - interessant gemacht hat es die Charaktere aber leider nicht. Ich habe es gelesen und zur Kenntnis genommen, aber das war es dann auch.

Das große Familiengeheimnis, welches so vollmundig im Klappentext angekündigt wurde, lässt leider sehr lange auf sich warten und wird dann nur schleppend enthüllt. Hier wäre eine etwas flottere Erzählweise definitiv von Vorteil gewesen.

Fazit
Das Buch war nicht schlecht, aber leider auch nicht wirklich gut. Man kann es lesen (50er-Fans werden sicherlich ihre Freude an den ganzen kleinen Details haben), verpasst aber auch nichts, wenn man es nicht tut.

Die Protagonistin ist leider keine Sympathieträgerin und die Geschichte schleppt sich stellenweise arg quälerisch dahin.

Veröffentlicht am 09.01.2022

Und wenn sie nicht gestorben ist, beißt Mira sich noch heute auf ihre Unterlippe

Spiele zu dritt
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Buchinfo
Prickelnd, wild und hemmungslos: Diese Dreiecksgeschichte wird Ihnen den Atem nehmen!

Zu ihrem 32. Geburtstag bekommt Mira Adams von ihrem Freund Ethan eine große Überraschung: sie soll ihre ...

Buchinfo
Prickelnd, wild und hemmungslos: Diese Dreiecksgeschichte wird Ihnen den Atem nehmen!


Zu ihrem 32. Geburtstag bekommt Mira Adams von ihrem Freund Ethan eine große Überraschung: sie soll ihre lang gehegten erotischen Fantasien endlich ausleben! Und das nicht nur mit Ethan, sondern auch mit Miras Ex-Lover Rogan. Ein Wochenendtrip verspricht Ekstase pur, doch alle drei überschreiten derart ihre Grenzen, wie sie es niemals vermutet hätten. (Quelle: Amazon)

Meine Meinung
Die Geschichte um Mira, ihren Freund Ethan und ihren Ex-Freund Rogan ist schnell erzählt.

Da Ethan seine Freundin in den letzten Monaten etwas vernachlässigt hat, möchte er Mira einen schönen Geburtstag bereiten. Er mietet über das Wochenende eine abgeschiedene Hütte im Wald und die beiden genießen es, nur für sich zu sein. Was Mira aber noch nicht weiß: Ethan möchte Miras geheimste Fantasie wahr werden lassen und hat deswegen ihren Ex-Freund eingeladen, das Wochenende gemeinsam mit ihnen zu verbringen, denn Miras Fantasie ist Sex - mit zwei Männern.

Nach anfänglichem Zögern lässt auch Mira sich drauf ein und die Drei verbringen ein Wochenende der etwas anderen Art. Und da das allein der Autorin wohl nicht genug war (Frauen verlangen eben oft nach einer Story zwischen all dem Sex ^^), mischen auch Eifersucht, Besitzansprüche und Untreue mit.

Ich bin ganz ehrlich...bis es endlich mal zu dem Akt an sich kommt, hat es mir persönlich schon fast zu lange gedauert. Dieses ewige Hin und Her (Soll ich? Soll ich nicht?) und die vergangenen Geschichten, die Ethan und Rogan beruflich gemeinsam erlebt haben (jaha...auch die zwei Jungs haben eine gemeinsame Vergangenheit), gingen mir auf den Keks. Ich lese keinen erotischen Roman um etwas über eine alte Freundschaft zu lesen. Wer das will, der guckt auch Pornos wegen der tollen Dialoge.

Und dann endlich ist es soweit! Mira, Ethan und Rogan werden intim. Ich muss zugeben, dass Lacey Alexander wirklich weiß, wie man solche Dinge beschreibt (oder der Übersetzer André Peter) - da geht es ganz schön heiß her. Allerdings habe ich zwei kleine Kritikpunkte.

Ich weiß nicht, ob es an dem Original oder der Übersetzung liegt, aber der Satz "Mira biss sich auf die Unterlippe" kommt einfach viel, viel zu oft! Sie tut es ständig. Ob vor Erregung vor, während oder nach dem Akt, wenn sie überlegt, wenn sie sich freut...Mira beißt die ganze Zeit in ihre Unterlippe. Eigentlich müsste diese Unterlippe offen, blutig und entzündet sein!

Und Mira denkt zu viel! Ständig denkt sie über die Vergangenheit mit Rogan nach, dann grübelt sie über die Gegenwart mit ihm und Ethan und natürlich auch über die Zukunft mit ihrem Liebsten. Das wäre ja nicht tragisch, aber sie tut es während dem unglücklichsten Zeitpunkt - während des Aktes! Und zwar immer wieder. Sie hat nicht einmal Sex ohne sich über diese Dinge Gedanken zu machen und das finde ich auf die Dauer nervig, unpassend und irgendwie unrealistisch.

Es gibt dann auch tatsächlich noch eine weitgreifende Geschichte, die ich hier aber nicht zum Thema machen möchte, da die Spoiler sonst zu groß wären.

Fazit
Ein eigentlich wirklich guter erotischer Roman, der mich aber durch seine Handlung etwas genervt hat und ein paar Schwächen aufwies.

Die Beschreibungen der Sexszenen sind ziemlich gut und jedes Dinglein wird beim Namen genannt - so soll es sein.