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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2022

Vielschichtige Charaktere und spannend erzählte Story

Die falsche Zeugin
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Von Karin Slaughter habe ich schon vieles gelesen und deshalb war ich auf ihren neuen Thriller sehr gespannt. „Die falsche Zeugin“ ist ein Standalone Thriller.
Karin Slaughters Schreibstil ist wie gewohnt ...

Von Karin Slaughter habe ich schon vieles gelesen und deshalb war ich auf ihren neuen Thriller sehr gespannt. „Die falsche Zeugin“ ist ein Standalone Thriller.
Karin Slaughters Schreibstil ist wie gewohnt angenehm zu lesen: flüssig, fesselnd und sehr spannungsgeladen. Dabei schreibt sie so detailliert, dass man sich alles bildlich vorstellen kann. Das ist an einigen Stellen durchaus schwere Kost, aber das ist man von der Autorin gewohnt.
Leigh und ihre Schwester Callie haben eine schwierige Kindheit hinter sich, die von Armut und Gewalt geprägt wurde. Doch Leigh hat es geschafft, sich hochzuarbeiten und den amerikanischen Traum zu leben, während ihre Schwester Callie in den Drogensumpf abgeglitten ist. Ihre Leben könnten unterschiedlicher nicht sein.
Und dann soll Leigh einen mutmaßlichen Vergewaltiger verteidigen, das könnte ein großer Sprung in ihrer Karriere sein. Doch sie wurde nicht zufällig ausgewählt und als sie dem Angeklagten gegenüber steht, werden die Geister ihrer Vergangenheit wach.

Karin Slaughter ist ein Garant für Spannung. Das hat sie hier bereits mit ihrem Prolog bewiesen. Da wird man mitten in die Story geworfen. Die Autorin spinnt einen ausgeklügelten Plot, der wahrlich nichts für zartbesaitete Gemüter ist, denn sie versteht es, Taten und Vorfälle ungeschönt und eindringlich darzustellen.
Die Story wird aus unterschiedlichen Perspektiven und Zeitebenen erzählt. Zum einen erfährt man nach und nach, was in der Vergangenheit der Schwestern passiert ist und gleichzeitig erlebt man die Vorbereitungen auf den aktuellen Prozess. Neben sind wir im Corona-Zeitalter angekommen, denn auch diesen Alltag findet man in diesem Thriller vor.

Die Protagonisten sind vielschichtig erschaffen, das hat die Autorin echt gut drauf. Dabei geht es weniger um Sympathie oder Antipathie, sondern eher um den tiefen Einblick in die Psyche der Charaktere. Als Leser erhascht man einen Blick in sehr dunkle Abgründe und zerrüttete und zerstörte Menschen. Es geht um Gerechtigkeit, um Schuldzuweisungen, um das, was ist richtig oder falsch.

Die Story ist packend erzählt, wie fast immer von Karin Slaughter und ich habe als Leser wirklich mitgefiebert, wie Leigh sich entscheidet. Die Autorin versteht es wie keine andere, Spannung aufzubauen, den Leser auf eine intensive Reise mit Höhen und Tiefen mitzunehmen und am Ende mit einer Überraschung zu punkten.

Ich habe nur einen einzigen Kritikpunkt und das ist die Länge des Buchs, das mit über 600 Seiten daherkommt. Gerade im Mittelteil zieht sich die Story und das nimmt die Spannung etwas heraus. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Fazit:
Ein genialer Plot, packend und schonunglos detailliert erzählt sowie vielschichtige Charaktere und der Blick in menschliche Abgründe sorgen für spannende Lesestunden. Ein fesselnder Thriller mit pikanten Themen, der unter die Haut geht.

Veröffentlicht am 20.12.2021

Ein süßes Hörbuch

Vergissmeinnicht – Was man bei Licht nicht sehen kann
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Ich gebe es ja zu, ich bin ein Fan von Kerstin Gier und habe fast alle ihre Werke verschlungen. Deswegen war ich auch sehr neugierig auf Vergissmeinnicht. Die Erwartungen waren hoch gesteckt und sie wurde ...

Ich gebe es ja zu, ich bin ein Fan von Kerstin Gier und habe fast alle ihre Werke verschlungen. Deswegen war ich auch sehr neugierig auf Vergissmeinnicht. Die Erwartungen waren hoch gesteckt und sie wurde fast alle erfüllt, aber eben nur fast.

Die Story beginnt mit Quinns Unfall nach einer Verfolgungsjagd durchaus spannend, doch dann haben sich leicht Längen eingeschlichen. Nicht schlimm, aber rückblickend betrachtet, hat es gerade in der ersten Hälfte doch etwas gedauert, bis sich die Story entwickelt hat.
Nach Quinns Unfall landet dieser im Rollstuhl und muss sich ins Leben zurückkämpfen. Er bekommt unerwartet Unterstützung von Matilda, einem Mädchen aus der Nachbarschaft, das eine Außenseiterin ist. Kein Wunder, bei der religiösen Familie, aus der sie stammt. Sie muss sich zudem gegen ihre Geschwister durchsetzen, was ebenfalls kein leichtes Unterfangen ist.
Quinn und Matilda sind zwei liebenswert Charaktere, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe. Als Quinn beginnt, Dinge zu sehen, die für andere unsichtbar sind, ziehen sich seine Freunde und die Familie immer weiter zurück. Doch Matilda bleibt an seiner Seite und glaubt ihm.
Quinn kommt mit einem anderen Universum in Berührung und obwohl Matilda vieles nicht sieht, unterstützt sie ihn bei all seinen Aktionen. Kein Wunder, dass sich beide schnell gegenseitig schätzen. Und aus Matildas Schwärmerei für Quinn wird bald mehr. Doch wie sieht Quinn das Ganze?

Das letzte Drittel des Buches nimmt dann deutlich an Spannung zu und hier konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es gab Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe und Kerstin Gier hat wohl irgendeine Schwäche für Wasserspeier. Mir hat es jedenfalls gefallen, auch hier einem Wasserspeier zu begegnen.

Das Setting ist sehr gelungen. Ein toller Fantasy-Roman mit einem Hauch von Romantik und gegen Ende viel Spannung. Das Ende ist ganz klar auf den nächsten Band ausgelegt. Für mich war es ein Cliffhanger und ich fiebere nun schon dem nächsten Band entgegen.

Das Hörbuch haben Jasna Fritzi Bauer und Timmo Niesner gesprochen, die ich beide bis dato als Hörbuchsprecher nicht kannte. Jasna Fritzi Bauer hat eine erfrischende Art, die jugendliche Matilda zu sprechen, was sehr gut zu diesem Charakter passt. Gleichzeitig schafft sie es, die Emotionen gut auszudrücken, sodass man als Hörer immer weiß, in welcher Gemütslage sich Matilda befindet. Timmo Niesner hat ebenfalls einen guten Job gemacht und er ist eine sehr gute Wahl für Quinn.
Mit diesen beiden Sprechern macht es definitiv Spaß, das Hörbuch anzuhören.

Fazit:
Ein empfehlenswerter Fantasy-Roman mit tollen Setting und einem Hauch von Romantik. Das Hörbuch ist klasse vertont und es macht Spaß, den beiden Sprechern zuzuhören.

Veröffentlicht am 26.10.2021

Spannende Romantasy

Flame & Arrow, Band 1: Drachenprinz
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Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und auch das Setting hat mir total zugesagt. Kailey kommt aus der Welt der Fae und hat am Trinity College eine Mission zu erfüllen. Sie wurde von ihrer Königin ...

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und auch das Setting hat mir total zugesagt. Kailey kommt aus der Welt der Fae und hat am Trinity College eine Mission zu erfüllen. Sie wurde von ihrer Königin gesandt und soll das Vertrauen des Drachenprinzen Aidan gewinnen. Was keiner weiß, Aidan hat eine ganz ähnliche Mission.
Das war mein erstes Buch von Sandra Grauer und es hat mir echt gut gefallen. Das Setting am College, als sie alle in ihrer Menschengestalt umeinander herschleichen und doch wissen, wer die anderen sind, hat mich fasziniert. Doch auch hier gibt es am Ende eine Überraschung. Nicht jeder ist der, der er zu sein scheint.

Der Schreibstil hat mir ebenfalls gut gefallen, der war locker-flockig und die Seiten sind nach dem Anfang, der leichte Längen hatte, nur so dahingeflogen. Es wurde dann immer spannender und gegen Ende konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Die Story war nicht nur spannend, sondern auch actionreich, sodass außer nach dem Anfang nicht kein Raum für Langeweile ist. Im Gegenteil, die Story hat mich dem ersten Drittel total gefesselt.
Ein weiterer Pluspunkt sind die Interaktion und die Wortgefechte der Protagonisten
Die Protagonisten sind ebenfalls tiefgründig und authentisch geschaffen worden. Und gerade bei Kailey konnte man die innere Zerrissenheit direkt spüren. Das war einerseits echt gut gemacht, andererseits hat mich das ewig Hin – und Her irgendwann fast ein bisschen genervt.
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Was meiner Meinug auch noch etwas intensiver hätte sein können, das ist die Beziehung von Kailey und Aidan. Es war zwar ein Knistern da, so ist das nicht, aber es war noch Luft, um diese Beziehung tiefgründer darzustellen.

Aber all das ist Jammern auf hohem Niveau, denn sowohl das Settting, als auch die Storyline samt Charakteren haben echt Spaß gemacht und mir hat die Welt der Drachen und Fae ziemlich gut gefallen. Und nun sitze ich hier und bin nach dem Ende geschockt, denn damit hätte ich nie gerechnet. Und gerade deswegen warte ich nun ungeduldig auf den nächsten Band.

Vanida Karun hat das Hörbuch gesprochen. Sie war mir bis dato nicht bekannt, aber sie hat ihren Job gut gemacht. Sie hat eine angenehme Stimme, der man gut zuhören kann und auch die Emotionen hat sie gut rübergebracht.

Fazit:
Von mir gibt’s eine absolute Leseempfehlung für diese tolle Romantasy-Story

Veröffentlicht am 13.10.2021

Unterhaltsam mit einem tollen Schreibstil

Was wir in uns sehen - Burlington University
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Ich bin ein Fan von Sarina Bowen und habe mich schon auf diesen ersten Band der Burlington University „Was wir in uns sehen“ gefreut.
Die Autorin hat einen wunderbaren, geschmeidigen und locker-flockigen ...

Ich bin ein Fan von Sarina Bowen und habe mich schon auf diesen ersten Band der Burlington University „Was wir in uns sehen“ gefreut.
Die Autorin hat einen wunderbaren, geschmeidigen und locker-flockigen Schreibstil, bei dem man sich richtig wohlfühlt. Die Seiten fliegen so dahin und Sarina nimmt den Leser einfach mit – das hat sie echt gut drauf.

Chastitiy ist ein sehr sympathischer Charakter mit einer tragischen Vorgeschichte. Aufgewachsen ist sie in einer Sekte und sie hat den Absprung geschafft und studiert nun am College. Ich hätte sehr gerne mehr über ihre Zeit in der Sekte erfahren, es werden zwar einige Ereignisse angedeutet, aber ich hätte anhand des Klappentextes einfach ein bisschen mehr in diese Richtung erwartet.
Was ich ein bisschen unglaubwürdig fand, war die Tatsache, dass Chastity ohne eine großartige Schulbildung, sondern nur mit einer Aufnahmeprüfung am College studieren kann.
Chastity ist zusammen mit ihrem Nachbarn und besten Freund Dylan an der Uni. Sie ist schon lange heimlich in ihn verliebt und lernt eine neue Seite an ihm kennen: Er ist ein Weiberheld und ein Partylöwe, der genre mal kifft, lässt aber auch den Beschützer ihr gegenüber heraushängen.
Ich habe etwas gebraucht, um mit Dylan warm zu werden, denn ich konnte sein Verhalten nicht immer nachvollziehen. Er ist teilweise verletzend und verhält sich nicht immer wie man es erwartet, aber das wird im letzten Drittel deutlich besser und da hat er dann auch mehr Sympathiepunkte bekommen.
Dylan ist mit Chas‘ Zimmernachbarin Kaitlyn zusammen und die ist ein echtes Biest. Diese Konstellation sorgt aber auch gleichzeitig für Spannung und Aufregung, was der Story gut tut.

Auch wenn die Reihe Burlington University heißt, bleibt in diesem Band das College-Feeling in weiten Teilen auf der Strecke – auch da hätte ich mehr in diese Richtung erwartet.

Doch trotz der Kritikpunkte ist das Buch ein absolutes Wohlfühlbuch. Das liegt zum einen einfach am genialen Schreibstil und zum anderen an den gut ausgearbeiteten und liebenswerten Nebenprotagonisten, die der Story guttun. Ich habe Rickie in mein Herz geschlossen und freue mich schon sehr, wenn er im nächsten Band seine eigene Geschichte bekommt.

Fazit:
Ein absolutes Wohlfühlbuch – einmal angefangen, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Trotz kleiner Schwächen ist die Story unterhaltsam und lesenswert und ich kann diesen Band auf jeden Fall weiterempfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 27.08.2021

Ein spannender Krimi im historischen Wien

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ein Krimi im Wien im Jahr 1893 ist einfach mal etwas anderes. Ich habe mir deswegen das Hörbuch angehört, welches mich gut unterhalten hat.
Der Sprecher Hans ...

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ein Krimi im Wien im Jahr 1893 ist einfach mal etwas anderes. Ich habe mir deswegen das Hörbuch angehört, welches mich gut unterhalten hat.
Der Sprecher Hans Jürgen Stockerl schafft es mühelos, den ambitionierten Hörer Wien mit seinen Eigenheiten, dem Inspektor Leopold von Herzfeldt und einem intelligenten Totengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof näher zu bringen, nicht zuletzt mit seinem Wiener Dialekt.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und detailliert. An manchen Stellen waren mir das fast zu viele Details. Das hat zwar gut zur Geschichte gepasst, aber bis ins letzte Detail hätte ich den Alamnach des Totengräbers nicht wissen brauchen. Aber gut, das ist Geschmackssache.
Anfangs habe ich etwas gebraucht, um die Story zu kommen, aber nach dem ersten Drittel ging es dann besser.

Der Leichenfund von mehreren Dienstmädchen ruft die Wiener Polizei auf den Plan. Ist ein Serienkiller am Werk? Und warum werden die Opfer gepfählt?
Der frisch nach Wien gezogene, junge Inspektor Leopold von Herzfeldt beginnt zu ermitteln und möchte einige neue Methoden der Kriminialistik ausprobieren. Dieser Part hat mir ausgesprochen gut gefallen. Mit dem Wissen, was heute selbstverständlich ist und was damals möglich war, hat man interessante Hörstunden. Leopold ist schlau, aber mit dem zwischenmenschlichen hapert es etwas, sodass er es immer wieder schafft, bei seinen Kollegen ins Fettnäpfchen zu treten, was ich sehr amüsant fand. Ein weiterer besonderer Charakter ist der Friedhofswärter, der zwar irgendwie schrullig ist, doch unheimlich intelligent und er hat das Herz auch auf dem rechten Fleck. Er liefert der Polizei nicht nur einen Hinweis.
Die Ermittlungen laufen schleppend, die Polizei tappt im Dunkeln und dann verschwinden auch noch Beweismittel. Eine weitere Leiche taucht auf und die detaillierten Beschreibungen der Tatorte sind nichts für schwache Nerven. Es gibt überraschende Wendungen und die Auflösung war für mich schlüssig.

Da der Sprecher Hans Jürgen Stockerl den Wiener Schmäh sehr gut rüberbringt, macht dieses Buch als Hörbuch noch mehr Spaß, denn man meint, man wäre in Wien dabei. Dem Sprecher muss ich ein großes Kompliment machen, denn er war großartig, hat mit Betonungen gesprochen und die Gefühlslagen der Protagonisten gut rübergebracht.

Fazit:
Ein kurzweiliger und spannender Krimi im historischen Wien mit teilweise schrulligen Protagonisten, authentisch erzählt. Von mir gibt’s eine Hörempfehlung!