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Veröffentlicht am 20.03.2022

Eine fantastische Reise ins Märchenland

Fabula - Das Portal der dreizehn Reiche
1

Den Abschied von Harry Potter habe ich immer noch nicht ganz überwunden. Jedoch ist der Trennungsschmerz nun viel besser geworden – jetzt, wo ich die Zwillinge Will und Charlotte auf ihrer Reise durch ...

Den Abschied von Harry Potter habe ich immer noch nicht ganz überwunden. Jedoch ist der Trennungsschmerz nun viel besser geworden – jetzt, wo ich die Zwillinge Will und Charlotte auf ihrer Reise durch das fantastische Fabula begleiten konnte...

Magische Wesen bewegen sich durch das uns Menschen bekannte New York, als die Zwillinge Will und Charlotte das Licht der Welt erblicken. Dreizehn Jahre vergehen, bis die beiden - zufällig oder magisch angelockt? – den in ihrer Geburtsnacht gepflanzten Weltenbaum entdecken und über ihn den Weg nach Fabula, die Heimat der magischen Wesen, finden.

Dort lernen sie Stück für Stück, wer sie tatsächlich sind und was es nicht nur mit dem plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter, sonder auch mit dem ihres totgeglaubten Vaters auf sich hat...


Die Zwillinge Will und Charlotte waren mir von Anfang an sympathisch. Zunächst stand ich eher auf Wills schelmische Seite und nicht auf der seiner streberhaften Schwester. Umso spannender fand ich es, wie sich die beiden im Verlauf der Geschichte entwickelt haben. Nun kann ich gar nicht mehr sagen, mit welchem Zwilling ich mehr sympathisiere.

Alle Figuren werden sehr authentisch und glaubwürdig dargestellt. Jedes Fabelwesen erfüllt die Rolle, die man ihm als Märchenkenner zuordnen würde, so dass sich diese Geschichte zwar neu und dennoch völlig schlüssig anhört. Besonders den griesgrämigen Zentaur Kenta habe ich ins Herz geschlossen, in dessen harter Schale ein weiches Herz ruht.

Dem Autor Akram El-Bahay ist es sehr gut gelungen, über die ganze Geschichte hinweg einen guten Spannungsbogen aufrecht zu halten. Er lässt immer wieder neue Wendungen in das Geschehen kommen, die wieder neue Fragen und dringenden Wunsch, diese beantwortet zu bekommen, aufwerfen. Immer mehr lernen Will und Charlotte über Fabula und zugleich über das mysteriöse Verschwinden ihrer Mutter und auch ihres totgeglaubten Vaters. Wären mir nicht die Augen zugefallen, hätte ich das Buch sicher an einem Abend und der folgenden Nacht durchgelesen.

Es hat so viel Spaß gemacht, immer neue Fabelwesen kennen zu lernen mit all ihren Eigenarten und besonderen Fähigkeiten. Und – genau wie bei Harry Potter – hatte ich große Freude an den kleinen und großen überaus hilfreichen magischen Hilfsmitteln, die das Märchenland Fabula so bezaubernd und rätselhaft zugleich machen – wie der Schleim der Rennschnecken, der einen, unter die Schuhe geschmiert, so schnell werden lässt, wie der Wind; oder der Stoff, der aus der Seide der Vergissmich-Rauben gewonnen wird, der jeden sofort vergessen lässt, dass er den Träger des aus ihm genähten Kleidungsstücks gesehen hat.

Sehr spannend fand ich zudem auch den Wechsel zwischen Fabula, der Welt der Fabelwesen, und dem realen New York unserer Menschenwelt. Nicht nur, dass die Charaktere natürlich ganz andere sind, sondern auch den damit einhergehenden Wechsel der Rollen: Während Will und Charlotte in seiner Welt Lehrlinge des fabulanischen Jägers Orion sind, werden sie in ihrer menschlichen Welt zu seinen Lehrmeistern, die ihm – aus seiner Sicht betrachtet – fantastische Dinge, wie das Internet erklären.

Auch die Aufmachung des Buchs hat mir gut gefallen. Das Cover ist wunderschön gezeichnet und die Innenseiten der Buchdeckel zieren tolle Illustrationen der Fabelwesen, wie sie Phillip Grimm, der Vater von Will und Charlotte, in seinem magischen Notizbuch angefertigt hat. Dazu kommen auch im Inneren des Buches zu jedem Kapitel- und Abschnittswechsel hübsche Ornamentzeichnungen.

Mein Fazit:
Wer gerne in fantastische Welten voller unbekannter Wesen und Magie eintaucht, ist mit „Fabula“ sehr gut beraten! Was im Buchhandel wahrscheinlich eher als „Für Kinder“ katalogisiert wird, ist tatsächlich eine wundervolle Geschichte, die zum träumen einlädt – darüber, wie toll es wäre, dieses fantastische Land Fabula selber besuchen und seine magischen Gegenstände selber nutzen zu können. Von mir eine absolute Lese-Empfehlung – gerade auch für Erwachsene, denen es viel zu oft an Fantasie mangelt...

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Viel mehr, als ich erwartet hatte

Riskante Gefühle
3

Der Inhalt des Buches:
Die Geschichte spielt im idyllischen kleinen Örtchen Mallaig an der schottischen Küste. Marcie lebt schon ihr gesamtes Leben lang hier und kommt mit ihrem kleinen Souvenirladen und ...

Der Inhalt des Buches:
Die Geschichte spielt im idyllischen kleinen Örtchen Mallaig an der schottischen Küste. Marcie lebt schon ihr gesamtes Leben lang hier und kommt mit ihrem kleinen Souvenirladen und der Vermietung von Unterkünften in ihrem kleinen Cottage mehr schlecht als recht über die Runden. Erst recht nach dem plötzlichen Unfalltod ihres Freundes Harlan, der sie, neben der finanziellen Sorgen, auch noch in ein tiefes emotionales Loch geworfen hat. Zur Seite stehen ihr neben ihrer Hündin Ginger ihre beste Freundin Bonnie und Rory, der Sohn ihrer Nachbarn, mit denen sie seit Kindheitstagen befreundet ist. Als der gutaussehende Shaun als Mieter eines ihrer Pensionszimmer in ihr Leben tritt, werden ihr Alltag und ihr Herz auf den Kopf gestellt. Auch Shane hat mit der Trennung von seiner Exfrau Paige eine schwere Vergangenheit zu überwinden und sucht nach einem Neuanfang, den er in der Restaurierung und Neueröffnung einer alten Whiskydestillerie nahe Marcies Heimatortes sieht. Hals über Kopf verlieben sich die beiden schnell ineinander. Ihr Glück scheint perfekt, bis ein düsteres Geheimnis über Shanes Vergangenheit ans Licht kommt.

Doch auch in Marcies Leben zeigt sich wenig später eine Wendung, da es auch in ihrer Vergangenheit einen dunklen Flecken gibt, von dem sie bis dahin selber nichts wusste. Marcie muss erkennen, dass die Dinge nicht so sind, wie sie bislang geglaubt hatte...


Meine Meinung zum Buch:
Der Spannungsbogen der Geschichte wird von Anfang an sehr gut aufgebaut. Am Anfang steht die verstörende Szene, in der Paige verängstigt und verprügelt die Flucht ergreift. Damit wird sofort deutlich, dass er hier nicht um eine „Friede, Freude, Eierkuchen“ Liebesgeschichte geht. Es folgt die Beschreibung der heimeligen Umgebung von Marcie, die jedoch von der Traurigkeit über den Verlust von Harlan überschattet wird. Mit dem Einzug von Shane in diese Szenerie erhält die Geschichte nochmals Spannung, weil die Frage zwischen den Zeilen mitklingt, ob er wirklich der liebenswerte, schüchterne Mann ist, für den er sich ausgibt.

Besonders hat mir gefallen, dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven beschrieben wird: eingangs aus der Sicht von Paige und später immer wieder im Wechsel mal aus Marcies und mal aus Shanes Blickwinkel. Bei mir schwang jedoch beim Lesen immer der Gedanke mit, ob die Sichtweise des jeweils Berichtenden wirklich der Realität entspricht oder nur der Sichtweise, die der oder diejenige selber von sich hat. So klang unterschwellig für mich immer die Ahnung durch, dass Harlan nicht der war, für den Marcie in gehalten hat. Ebenso habe ich mich von Anfang immer wieder gefragt, ob Shane wirklich der gutherzige, sanftmütige Beschützer ist, für den Marcie ihn hält.

Die Protagonisten Marcie, Bonnie und Shane werden sehr bildhaft und glaubwürdig beschrieben, was speziell durch den Wechseln der Perspektiven erreicht wird. Marcies Trauer im Harlan und ihre finanziellen Nöte werden sehr greifbar beschrieben. Ebenso werden Shanes Beweggründe, sein bisheriges Leben hinter sich lassen zu wollen, plakativ dargestellt, auch wenn - sicherlich bewusst - die Frage offen bleibt, ob er wirklich der ist, der er zu sein scheint. Die Charaktere bleiben vom Anfang bis zum Ende der Handlung authentisch in ihrem Denken und Handeln, so dass es leicht fällt, sich in ihr Leben eindenken zu können.

Ein wenig zu knapp kommt für mich persönlich der Charakter von Rory. Seine Eifersüchtelei gegenüber Shane und seine Verliebtheit in Marcie verpuffen unbeschrieben und für den Fortgang der Geschichte ungenutzt. Ich hatte fast erwartet, dass er in die düsteren Ereignisse der Geschichte in irgendeiner Form verwickelt ist...

Sehr gut hat mir gefallen, dass in der Geschichte reale Ort und Whiskys benannt werden – wie zum Beispiel der „Harry Potter“ Zug oder der „Hogwarts See“ und Talisker Whisky. Wer schon einmal selber in Schottland unterwegs war (wie ich) und eine Liebe für guten Whisky in sich trägt (wie ich), der wird sich sofort den Anblick der Natur und den Geschmack der benannten Whiskys vorstellen können.

Was mir am Buch nicht gut gefallen hat, ist das Cover, da es meiner Meinung nach nicht besonders passend ist, um den Inhalt des Buches „anzuteasern“. Mich hat das Cover eher an einen Action-Thriller im Stil von „Jason Bourne“ erinnert, aber definitiv nicht an eine spannungsgeladene Liebesgeschichte in den schottischen Highlands.


Mein Fazit: Ich war von dieser Lektüre definitiv im absolut positiven Sinne überrascht. Ich hatte eine einfache Liebesgeschichte für kuschelige Stunden auf der Couch erwartet. „Riskante Gefühle“ ist allerdings dank seiner spannenden Wendungen weit mehr, als nur eine Liebesgeschichte. Vielmehr ist es eine durchaus aufregende Geschichte voller Heimatverbundenheit, Verlust, Liebe und Verrat. Wer also in die wild-romantische Landschaft der schottischen Highlands eintauchen will, um sich mit Marcie und Shane auf eine traurig-romantisch-spannende Liebe einzulassen, für den ist dieser Titel definitiv lesenswert – egal, ob mit einem guten Tee oder Whisky.

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Für das Mehr an Achtsamkeit

365 Wege zur Achtsamkeit
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Ein wirklich tolles Buch für alle, die auf der Suche nach mehr Achtsamkeit im Alltag sind. Es muss nicht immer Meditation oder das dicke Buch voller buddhistischer Lehreinheiten sein. »365 Wege zur Achtsamkeit« ...

Ein wirklich tolles Buch für alle, die auf der Suche nach mehr Achtsamkeit im Alltag sind. Es muss nicht immer Meditation oder das dicke Buch voller buddhistischer Lehreinheiten sein. »365 Wege zur Achtsamkeit« liefert - wie der Titel schon sagt - 365 kleine Tipps, wie man durch Kleinigkeiten zu mehr Gelassenheit und Lebensfreude kommt. Es enthält Rezepte, Anleitungen für kleine Yoga-Übungen, Bastelanleitungen, Ausmalbilder, Wellness-Tipps, viele schöne Zitate und sonstige inspirierende Dinge. Dazu ist das Buch sehr schön aufgemacht mit bunt gestalteten Seiten, sodass es einfach nur Spaß macht, durch die Seiten zu blättern.

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Spannung pur!

Ich. Darf. Nicht. Schlafen.
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»Ich.Darf.Nicht.Schlafen.« ist eines der spannendsten Bücher, das ich in den letzten Jahren gelesen habe. Die verwirrende Geschichte einer Frau, die jede Nacht, wenn sie schlafen geht, komplett vergisst, ...

»Ich.Darf.Nicht.Schlafen.« ist eines der spannendsten Bücher, das ich in den letzten Jahren gelesen habe. Die verwirrende Geschichte einer Frau, die jede Nacht, wenn sie schlafen geht, komplett vergisst, was sie am Tag zuvor erlebt hat. Mehr noch - ihr Gedächtnisverlust geht zurück bis zu einem Tag etliche Jahre zuvor. Jeden Tag erforscht sie aufs Neue, wer die Menschen an ihrer Seite sind und schreibt ihre Erkenntnisse in ein Tagebuch. Und so erfährt man nach und nach, wer hier gut und böse ist und ob die Dinge wirklich alle so sind, wie sie zunächst scheinen... Wie bei so vielen Buchverfilmungen ist auch in diesem Fall das Buch deutlich besser als der Film (mit Nicole Kidman in der Hauptrolle).

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Eine schöne und herzerwärmende Geschichte zur Weihnachtszeit

Ein Junge namens Weihnacht
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Was ist eigentlich die Geschichte des Weihnachtsmannes? Wie ist er zu dem geworden, was er ist? Diese Fragen beantwortet dieses wirklich wunderschöne Weihnachtsbuch von Matt Haig.

Der kleine Nikolas wächst ...

Was ist eigentlich die Geschichte des Weihnachtsmannes? Wie ist er zu dem geworden, was er ist? Diese Fragen beantwortet dieses wirklich wunderschöne Weihnachtsbuch von Matt Haig.

Der kleine Nikolas wächst in ärmlichsten Verhältnissen in Finnland auf. Seine Mutter hat er sehr früh verloren und so ist sein Vater Joel alles, was ihm geblieben ist. Als dieser aufbricht, um im Auftrag des Königs den Beweis dafür zu erbringen, dass es im hohen Norden eine Stadt voller Wichtel gibt, gelangt Nikolas in die Obhut seiner bösen Tante. Bald reißt er zusammen mit seinem einzigen Freund, einer kleinen Maus, aus, um sich auf die Suche nach seinem Vater zu machen. Unterwegs rettet er das Rentier Blitz, welches von einem Jäger verletzt wurde. Zusammen schaffen sie es tatsächlich mit aller letzter Kraft in die Wichtelstadt. Ein Wichtel-Älterer rettet Nikolas und Blitz vor dem sicheren Tod, wobei etwas von der Magie der Wichtel auf Nikolas und Blitz übergeht. Nikolas wird als Mensch nicht gerne in der Wichtelstadt gesehen. Denn erst einige Zeit zuvor hatten Menschen einen kleinen Wichteljungen entführt. Nikolas dämmert langsam, dass es die Gruppe rund um seinen Vater war, die den kleinen Wichtel entführt hat. Und so befreit er sich dank seiner Magie aus dem Wichtelgefängnis, um zusammen mit Blitz weiter nach seinen Vater zu suchen. Blitz kann aufgrund seiner Magie nun fliegen. Und so finden sie bald Joel. Leider bestätigt sich, dass er tatsächlich mit für die Entführung des kleinen Wichtels verantwortlich ist. Schließlich siegt jedoch das Gute in Joel und er hilft Nikolas, den kleinen Wichtel zu befreien - für einen sehr hohen Preis, denn Joel stirbt bei der Rettung des Wichtels. Nikolas und Blitz kehren zurück in die Wichtelstadt und werden als Retter des Wichteljungen gefeiert. Nikolas lebt fortan unter den Wichteln. Auch wenn er den Wichteln das Lachen und das Glück zurückgebracht hat, ist er nicht vollends glücklich. Über die Jahre sucht er nach seiner Bestimmung. Letztlich findet er sie darin, etwas von dem Glück der Wichtel in Form von Geschenken zu den Menschen zu bringen.

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