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Veröffentlicht am 11.05.2017

Unfall oder Mord?

Der vergessene Tag
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Zum Inhalt:

UNFALL ODER MORD

August 1983: Eine junge Frau wird tot aufgefunden. Fünf ihrer Freunde werden verdächtigt, doch der Tod wird auffällig schnell als Unfall zu den Akten gelegt. Dreißig Jahre ...

Zum Inhalt:

UNFALL ODER MORD

August 1983: Eine junge Frau wird tot aufgefunden. Fünf ihrer Freunde werden verdächtigt, doch der Tod wird auffällig schnell als Unfall zu den Akten gelegt. Dreißig Jahre später nimmt eine junge Kommissarin den Fall wieder auf – sie stammt aus dem Ort und glaubt nicht an die Unfalltheorie. Doch die Recherchen stellen sich als schwierig heraus. Erst nach und nach dringen die Ermittler in die Tiefen der erzkatholischen Gemeinde vor. Als plötzlich einer der fünf Männer spurlos verschwindet, steht die eilig gebildete Soko vor einem Rätsel. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt …



Über den Autor:

Heiner Meemken ist in vielen Genres unterwegs. Als Autor ist er unter verschiedenen Pseudonymen erfolgreich: 6 Titel in Folge, alle über Monate in der Tolino-Bestsellerliste, über 200.000 verkaufte Ebooks und über 25.000 Taschenbücher in den letzten zwei Jahren.



Mein Fazit und meine Rezension:

Heiner Meemken - ihr Krimifans, merkt euch diesen Namen! Ich gebe zu, mir war er vorher nicht bekannt und ich war mir auch nicht sicher, was mich mit diesem Buch erwarten würde. Im Genre des Kriminalromans und des Thrillers bin ich ... hmm ... ein "alter Hase" würde ich sagen: kenne einige, erwarte viel und stelle hohe Ansprüche an meine Unterhaltung, wenn ich tatsächlich mal einen in die Hand nehme und lese. Und wenn ich dann endlich mal im Geschehen eingetaucht bin, gibt es immer wieder die ein oder andere Stelle, die mich ganz aus der Spannung raus reißt, weil etwas fehlt oder einfach etwas falsch gelaufen ist. Doch nicht hier! Ich war wirklich begeistert! Aber zunächst mal zur Story als solche!

Im August des Jahres 1983 wird eine junge Frau tot aufgefunden. Fünf ihrer Freunde werden verdächtigt, doch der Tod der Frau wird schnell als Unfall zu den Akten gelegt. Als so genannter "Cold Case" nimmt die junge Ermittlerin Eva Simon den Fall wieder auf, der sich in ihrem Heimatort zugetragen hat und den schon ihr eigener Vater bearbeitet hat. Ein Grund mehr, endlich dem Geheimnis rund um den Fall auf die Schliche zu kommen. Gemeinsam mit dem LKA-Hauptkommissar Frank Joachim begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit und die kann - gerade in so einer Ortschaft wie ihr Heimatort - sehr tief im Schlamm verborgen sein. Was geschah also wirklich im August 1983? Die fünf Hauptverdächtigen und ehemaligen Freunde hüllen sich weiter in den Mantel des Schweigens. Obwohl sie sich allesamt nicht mehr so nahe stehen, wie zu dieser Zeit, scheinen sie doch eine Art Pakt geschlossen zu haben: kein Wort dringt über diesen Tag hinaus. Für Eva Simon und Frank Joachim beginnt eine intensive Recherche, für den Leser eine spannende und nervenaufreibende Zeit - doch für niemanden wird es auch nur einmal langweilig! Ob der mysteriöse Tod der 17-jährigen Gaby nach so langer Zeit aufgeklärt werden kann und der Täter gefunden wird, das möchte ich hier mal nicht verraten ;)

Was in jener Nacht geschah ...

Ein Satz, den Krimi- und Thrillerfreunde zu genüge kennen, ebenso wie die Geschichten, die dahinter stehen. Bei den meisten ist schon nach wenigen Kapiteln klar, was damals geschehen ist und wer der Täter ist. Es fehlt eigentlich nur der kleine Hinweis an die Ermittler, die nach wie vor im Dunklen zu tappen scheinen. Doch nicht in diesem Roman! Wie schon gesagt: ich habe schon einige Kriminalromane und Thriller gelesen und habe nun einmal einen hohen Anspruch an meine Unterhaltung in diesem Genre: die Geschichte muss nicht nur schlüssig sein, sondern auch spannend! Ich möchte unterhalten werden, gefesselt werden, das Buch einfach nicht mehr aus den Händen legen können und mich (bestenfalls) auch mit den Ermittlern identifizieren können, um mit ihnen gemeinsam zunächst im Dunklen zu tappen, um dann den wahren Täter zu finden - oder eben auch nicht ... nicht jeder Krimi muss ein gutes Ende haben. Einige Bücher, die ich gelesen habe, konnten diesen Anspruch erfüllen. Viele allerdings nicht. Deswegen bin ich auch diesem Buch mit viel Neugier begegnet und ich wurde nicht enttäuscht!

Das Cover des Buches kommt schlicht und dennoch aussagekräftig daher. Im Mittelpunkt steht der 7. August 1983 - der Tag, an dem Gaby auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist. Fünf ihrer Freunde werden verdächtigt, können aber nie überführt werden. Jahre später wird der Fall von der Tochter des damaligen Ermittlers neu aufgerollt und dank der akribischen Recherche und der Hilfe ihres Partners, kommen beide doch recht weit.

Die meisten Kriminialromane sind bereits zur Mitte hin entweder zu langatmig oder aber verraten einfach zu viel: der Täter ist bereits enttarnt, nur noch nicht überführt. In dem Buch von Heiner Meemken war gerade das nicht der Fall! Bis zum Schluss hin habe ich überlegt, wer der wahre Täter ist, was damals tatsächlich geschehen ist und habe regelrecht mitgefiebert. Dass sich dabei die Kapitel dezimierten und ich dem Ende des Buches immer näher kam, habe ich gar nicht bemerkt!

Die beiden Ermittler, Eva Simon und Frank Joachim, sind ein gutes Ermittlerteam und ergänzen sich perfekt. Zugegeben, man erfährt nicht sehr viel über die privaten Hintergründe, doch genau so werden meiner Meinung nach Charaktere geschaffen, die den Leser nachhaltig begeistern und einfach nur neugierig machen; neugierig auf mehr! Ich persönlich kann mir noch weitere Romane rund um die beiden Ermittler vorstellen und hoffe auf eine Fortsetzung! Der Name Heiner Meemken ist bei mir nun abgespeichert!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Eine fesselnde Geschichte über große Werte

Glück ist was für Anfänger
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Zum Inhalt:

»Das Schicksal hat mich um mein Leben betrogen! So sieht’s aus.« Maximilian knallte sein Glas auf den Tisch. Oleg zuckte nur mit den Schultern. »Immerhin hattest du mal ein Leben. Ich hatte ...

Zum Inhalt:

»Das Schicksal hat mich um mein Leben betrogen! So sieht’s aus.« Maximilian knallte sein Glas auf den Tisch. Oleg zuckte nur mit den Schultern. »Immerhin hattest du mal ein Leben. Ich hatte nie eins. Bis jetzt jedenfalls.« Oleg und Maximilian kommen aus zwei verschiedenen Welten. Oleg ist gerade von der Schule geflogen und schlägt sich mit miesen Jobs durch, während Maximilian als Erbe einer Bankiersfamilie in einer großen Villa aufgewachsen ist. Aber die beiden Jungen verbindet doch eins: ihre unbändige Wut aufs Leben! Denn Maximilian hat bei einem schweren Unfall seine Eltern verloren und sitzt im Rollstuhl. Nach einem missglückten Einbruch muss Oleg plötzlich nach Maximilians Pfeife tanzen. Bis er auf einem völlig verrückten Bootstrip erfährt, was Maximilian wirklich mit ihm vorhat … Bittersüß erzähltes Jugendbuch à la »Ziemlich beste Freunde« und »Die fetten Jahre sind vorbei«.



Über den Autor:

Ortwin Ramadan ist Halb-Ägypter und wurde 1962 in Aachen geboren. Nach seinem Politik- und Ethnologiestudium arbeitet er als Drehbuchautor und freier Autor und wohnt am Ammersee.



Mein Fazit und meine Rezension:

In dieser Geschichte treffen zwei Charaktere aufeinander, die verschiedener nicht sein können und die doch so viel miteinander verbindet:

Oleg ist ein verwegener Bursche und hart von seiner Vergangenheit gebeutelt. Eine normale Kindheit war ihm mit einem alkoholkranken Vater und einer nervenkranken Mutter einfach nicht vergönnt und warum sollte man sich umorientieren, wenn man doch einen großen Bruder hat, der einem so viel beibringen kann? Leider nicht die Guten Dinge im Leben ... Einbruch, Diebstahl und weitere Straftaten stehen auf dem Lehrplan und bestimmen so Olegs junges Leben.

Auf einer Einbruchstour trifft er auf den an den Rollstuhl gebundenen Maximilian. Der hat bei einem Flugzeugabsturz seine Eltern und seine Gesundheit verloren - zu allem Übel aber auch seinen Lebensmut und muss sich nunmehr allein in seinem Leben zurecht finden. Obwohl "allein" auch hier nicht ganz stimmt, denn Maximilians Eltern waren reich und so ist er es auch: reich und doch arm an Freunden und Familie, stets umgeben von Menschen und doch mit sich und seinem Schicksal allein.

Als diese ungleichen Jungen aufeinander treffen, beginnt nicht nur für die beiden ein Abenteuer, sondern auch für den Leser! Wer den Film "Ziemlich beste Freunde" liebt, wird dieses Buch mögen, denn im Grunde genommen findet man hier genau das wieder, was im Film dargestellt wird: zwei Charaktere unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichen Zielen und Auffassungen vom Leben, die doch voneinander lernen können, insbesondere, dass das Leben doch schön ist und wahre Wunder bereit hält!

Ich habe bei der Geschichte wirklich an den Film denken müssen, doch kann man nicht sagen, dass der Film das Buch beeinflusst hat. Obwohl man viele Parallelen finden kann, sind doch auch Unterschiede erkennbar: so haben wir es mit diesem Buch um einen Jugendroman zu tun, der sich auch deutlich an der Sprache von Oleg erkennen lässt. Auch die Wünsche der Beiden lassen die noch nicht so ferne, aber leider nicht geratene Kindheit erahnen: Oleg träumt davon, einen großen Coup zu landen und nach Australien auszuwandern und Maximilian will mit der Yacht seines Vaters raus aufs Meer - nicht zur Weltumsegelung, sondern zum Kentern auf den Meeresgrund. Als sich die Beiden dann auch noch zusammenschließen und wirklich zu dem Segeltörn aufbrechen, sind Abenteuer und für den Leser viele humorvolle, doch auch nachdenkliche Lesestunden vorprogrammiert.

Tatsächlich haben wir es hier mit Jugendlichen zu tun, die keine Kindheit haben durften und denen man ihren viel zu schnellen Start ins Erwachsenenleben anmerkt. Doch dabei entdecken sie, worauf es im Leben ankommt: auf jemanden, auf den man sich einfach verlassen kann und der immer für einen da ist - die wahre Freundschaft, mit der man Höhen und Tiefen erleben kann.

Der Autor hat mit seinem Roman also nicht nur ein Jugendbuch erschaffen, das auch die ernsten Seiten im Leben darstellt, sondern ein Buch, das trotz allem noch wahre Werte wie Freundschaft, Stärke, Vertrauen und Mut vermitteln möchte. Dies alles verpackt in einer witzigen Jugendsprache, gespickt mit Abenteuern und Humor.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Ein wunderbares Buch voller kleiner Mutmacher

Du bist der Weg und das Ziel
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Zum Inhalt:

Mit ihrer mutigen und humorvollen Stimme inspiriert Cheryl Strayed seit ihrem Bestseller »Wild – der große Trip« Menschen weltweit. Ihre pointierten Einsichten sind Seelennahrung für alle, ...

Zum Inhalt:

Mit ihrer mutigen und humorvollen Stimme inspiriert Cheryl Strayed seit ihrem Bestseller »Wild – der große Trip« Menschen weltweit. Ihre pointierten Einsichten sind Seelennahrung für alle, die sich auf dem manchmal steinigen Pfad des Lebens nach einer geistigen Verbündeten sehnen. In diesem reich bebilderten Band präsentiert sich die Bestsellerautorin in Hochform: Jedes der über 100 Zitate ist eine kleine Gebrauchsanleitung für die Seele, regt dazu an sich zu befreien und auch in dunklen Stunden unbeirrt den eigenen Weg zu gehen. Ein Weckruf für Vergebung, Durchhaltevermögen und Selbstmitgefühl.



Über die Autorin:

Cheryl Strayed, geboren 1968, veröffentlichte nach ihrem Studium der Literatur zahlreiche Beiträge in der New York Times, Washington Post, Vogue und anderen Medien. Ihr biografisches Buch »Wild – Der große Trip« avancierte zu einem beispiellosen Erfolg in den USA und stand auch in Deutschland auf Rang 1 der Bestsellerliste. Von und mit Reese Witherspoon wurde es auch erfolgreich verfilmt. Cheryl Strayed lebt mit ihrem Mann, dem Filmemacher Brian Lindstrom, und ihren beiden Kindern in Portland, Oregon.



Mein Fazit und meine Rezension:

Ich kenne den Film zu dem Buch "Wild - Der große Trip" und schon von diesem war ich begeistert. Natürlich spiegelt ein Film niemals das Buch wieder oder aber das, was hinter dem Buch steckt, aber nachdem ich von Cheryl Strayed dieses Buch gelesen habe, weiß ich, dass in dem Film doch sehr viel Wahrheit steckt und er doch sehr viel tiefgründiger ist, als ich zunächst gedacht habe.

Es ist natürlich keine Überraschung, dass ich mir jetzt das Buch "Wild - Der große Trip" bestellt habe ;)

Mit ihrem Buch "Du bist der Weg und das Ziel" zeigt uns Cheryl Strayed viele kleine und große Schritte und Weisheiten auf, die - wie sie selbst sagt "Schritt für Schritt zu innerer Stärke" führen. Bereits im Prolog erzählt sie, dass sie selbst ein Mensch ist, der Sprüche sammelt, sie überall findet, aufschreibt und immer mit sich führt. So ist es kein Wunder, dass auch ihr Zuhause voller Sprüche ist. Für die einen mögen es Weisheiten sein, für sie Sinnsprüche oder aber einfach Sätze, die eine tiefere Bedeutung und Wahrheit in sich bergen.

Schmunzeln musste ich, als sie erzählte, dass auch ihr Mann einen Spruch von ihr "gesammelt" und an den Kühlschrank gepinnt hat:

"Ich werde für den Rest meines Lebens sauer auf dich sein."

Ein Zitat mit viel Kraft und Bedeutung dahinter und - tatsächlich - es hat über 10 Jahre an ihrem Kühlschrank gehangen.

Sie hat schon einige ihrer Sprüche und Weisheiten auf Kissen gestickt, in Bildern verarbeitet oder sonst wo künstlerisch hergestellt - gerne auch als Tweet auf Twitter oder sonst wo verbreitet - wiedergefunden und hat für sich festgestellt, dass Worte nicht nur eine große Macht haben, sondern ...

"(...)dass diese Worte nicht mehr mir allein gehören. Dass wir, wenn wir uns mit dem identifizieren, was ein anderer gesagt oder geschrieben hat, seine Worte auch als Ausdruck unserer eigenen inneren Stimme nutzen und nicht nur zum Lob der seinen."

Cheryl Strayed hat mit ihren Worten viele Menschen berührt, mit ihrem Buch noch sehr viele mehr. Auf Signierstunden wird sie mittlerweile darum gebeten, Variationen von ihrem "Schreibe wie ein Arschloch"- Zitat zu schreiben... ich denke, ich wäre einer dieser Fans ;)

Hier seht ihr einige Zitate / Weisheiten / Sätze / Sprüche, die mich beim Lesen begeistert haben:

"Wichtig ist, dass du den Absprung wagst. Spring weit und mit vollem Bewusstsein. Scher dich nicht um die Vorgaben des Komitees. Du musst dein Leben selbst gestalten."


"Auf sich vertrauen bedeutet, das zu leben, was man bereits als richtig erkannt hat."

Weitere Zitate, die mir gefallen, findet ihr hier: Blog-a-holic.


Vielleicht habt ihr ja schon in ihrem Roman "Wild - Der große Trip" einige Zitate für euch entdecken können oder aber habt euch selbst darin wiederfinden können - all denen lege ich dieses Buch ans Herz! Und wenn ihr weder die Autorin Cherly Strayed, noch ihr Buch oder aber den Film kennt, dann seid ihr auch richtig: denn ihr findet hier sicherlich etwas, das auch euch berührt und vielleicht sogar zeigt, wie ihr den ein oder anderen nächsten Schritt auf eurem Weg zu setzen habt!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Das Buch der Freude

Das Buch der Freude
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Zum Inhalt:

ZWEI WEISE MÄNNER, EINE BOTSCHAFT

Sie sind zwei der bedeutendsten Leitfiguren unserer Zeit: Seine Heiligkeit der Dalai Lama und Erzbischof Desmond Tutu. Obwohl ihr Leben von vielen Widrigkeiten ...

Zum Inhalt:

ZWEI WEISE MÄNNER, EINE BOTSCHAFT

Sie sind zwei der bedeutendsten Leitfiguren unserer Zeit: Seine Heiligkeit der Dalai Lama und Erzbischof Desmond Tutu. Obwohl ihr Leben von vielen Widrigkeiten und Gefahren geprägt war, strahlen sie eine Freude aus, die durch nichts zu erschüttern ist.

Im Buch der Freude vereinen die „Brüder im Geiste“ ihre immense Lebenserfahrung und die Weisheit ihrer Weltreligionen zu einer gemeinsamen zentralen Erkenntnis: Nur tief empfundene Freude kann sowohl das Leben des Einzelnen als auch das globale Geschehen spürbar zum Positiven wandeln. Unabhängig von allen Herausforderungen und Krisen, mit denen wir täglich konfrontiert werden, können wir diese Energie in uns entfalten und weitergeben. So wird die Freude zur Triebkraft, die unserem Dasein mehr Liebe und Sinn verleiht – und zugleich Hoffnung und Frieden in unsere unsichere Welt bringt.



Über die Autoren:

Tenzin Gyatso, Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama, bezeichnet sich selbst als einfachen buddhistischen Mönch. Geboren 1935, floh er nach der Besetzung Tibets 1959 nach Indien, wo er seitdem im Exil lebt. Das geistliche und (bis zu seinem freiwilligen Rückzug 2011) weltliche Oberhaupt der Tibeter wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Seine spirituelle Arbeit, seine Bemühungen um die politische, religiöse und kulturelle Identität Tibets sowie sein Einsatz für den Weltfrieden finden Anerkennung in der ganzen Welt.


Desmond Mpilo Tutu, geboren 1931, ist emeritierter Erzbischof der Anglikanischen Kirche in Südafrika. Als wichtigste Symbolfigur neben Nelson Mandela im Kampf gegen die Apartheid erhielt er 1984 den Friedensnobelpreis. Ab 1995 war er Vorsitzender der Wahrheits- und Versöhnungskommission in Südafrika, die nach den Prinzipien von Mahatma Gandhi arbeitete. Seine Politik der Vergebung und Aussöhnung wurde zum leuchtenden Beispiel für gewaltfreie Konfliktlösung. Auch im Alter von 84 Jahren setzt sich Bischof Tutu unermüdlich weltweit für Frieden und Menschlichkeit ein.


Douglas Abrams ist Lektor, Autor mehrerer erfolgreicher Romane und Sachbücher und seit mehr als zehn Jahren Koautor von Desmond Tutu. Als Gründer der Literaturagentur Idea Architects engagiert er sich besonders für Projekte, die das Ziel verfolgen, mehr Weisheit, Gesundheit und Gerechtigkeit in die Welt zu bringen.



Und nun ... mein Fazit und meine Rezension:

"Das Buch der Freude" - ein machtvoller Titel, doch was steckt dahinter? Über den Dalai Lama hatte ich schon zuvor einiges gehört, allerdings nicht sehr viel gelesen. Wie vielen von euch wohl auch, ist er euch allen ein Begriff, eine große Persönlichkeit, doch was alles dahinter steckt, was ihn zu dem gemacht hat, der er heute ist und welche Geschichte er erzählen möchte, das war mir nicht bewusst. Ehrlicherweise wusste ich aber auch nicht, was ich von dem Buch erwarten sollte! Was soll in einem "Buch der Freude" drin stehen? Der ultimative Schlüssel zur Freude, zur Glückseligkeit, zu einem friedvollen Leben? Wenn zwei so große Persönlichkeiten wie der Dalai Lama selbst und Erzbischof Desmond Tutu daran mitgearbeitet haben, dann kann doch nur eine Botschaft drin stecken, die uns alle tief berühren wird, vielleicht sogar im Inneren umkrempeln wird und - wer weiß - vielleicht wird sogar der ein oder andere nach dem Lesen dieses Buches sein Leben tatsächlich ändern? Nein, ich hatte überhaupt keine Ahnung, was mich mit diesem Buch erwartete, nur wusste ich eines zu Beginn direkt: ich würde dieses Buch nicht so schnell lesen können wie all die Romane zuvor, denn dieses hier ist kein Roman - es ist eine Lebensgeschichte, die Lebensgeschichte zweier Männer, die eigentlich so sind, wie du und ich: einfache Menschen.

Das Buch ist aufgeteilt in drei große Abschnitte und Leitgedanken:


Das Wesen der wahren Freude
Hindernisse auf dem Weg zur Freude
Die acht Säulen der Freude.

Ich möchte euch in jeden dieser Abschnitte einführen und euch einige Gedanken mit auf den Weg geben, die auch mich berührt haben:

DAS WESEN DER WAHREN FREUDE

Freude ist ein großes Wort. Doch was ist Freude überhaupt? Und wie ist es möglich, dass sie ein so breites Spektrum an Gefühlen hervorrufen kann?

Ein langjähriger Freund des Dalai Lama, zugleich Psychologe und Experte für nonverbale Kommunikation Paul Ekman stellte fest, dass Freude "mit so vielen verschiedenen Gefühlen (verbunden ist), wie wir sie mit unseren fünf Sinnen erleben:

Vergnügtheit
Zufriedenheit
Erregung
Erleichterung
Staunen
Ekstase oder Glückseligkeit
Jubel
strahlender Stolz
erhebende Gefühle
Dankbarkeit, aber auch
Schadenfreude."
Wie aber kann es sein, dass ein Mann, der in der Vergangenheit solches Leid erfahren hat, solche Freude - und gerade diese Vielfältigkeit - erleben kann? Der Dalai Lama ist seit nunmehr 56 Jahren im Exil, darf sein eigenes Land nicht mehr betreten und trotz allem ist er nicht verbittert, nicht böse oder angefeindet, im Gegenteil: wir alle kennen ihn als einen glücklichen und zufriedenen Menschen, der tiefe Dankbarkeit und Zufriedenheit ausstrahlt und stets ein freundliches Wort auf den Lippen (und auch in seinen Gedanken und Gebeten) trägt.

Der Dalai Lama antwortete darauf mit einer Übung, die er selbst von einem alten indischen Lehrer gelernt hat:

"Er hat mich gelehrt, wenn man eine tragische Situation erlebt, dann soll man über diese Situation nachdenken. Wenn sich die Tragödie nicht überwinden lässt, dann hat es keinen Sinn, sich viele Sorgen darüber zu machen."

Oder aber:

"Wenn sich etwas an der Situation ändern lässt, warum dann niedergeschlagen sein? Und wenn sich nichts daran ändern lässt, was nutzt es, wenn man niedergeschlagen ist?"

Der Dalai Lama hatte sich weg von seinem Leiden und hin zu dem Leiden der Anderen gewandt. Denn nicht nur er hatte Schmerz und Leid erfahren, sondern auch viele andere Menschen. Wenn man Abstand nimmt, das Ganze in einem anderen (höheren) Rahmen betrachtet, dann sieht man, dass man nicht nur selbst, sondern auch viele andere leiden müssen, somit verringern sich unsere Sorgen und unser Leid. Er veränderte die Sichtweise und lenkte seinen Blick von sich selbst auf andere, weg vom Schmerz und der Qual, hin zum Mitgefühl. Im weiteren Verlauf erklärt er, dass auch diese Zeit ihm einiges gegeben hat: weitere Erfahrungen und Gelegenheiten auf Menschen zu treffen, die er - ohne die Zeit im Exil - wohl nicht getroffen hätte.

Doch nicht nur der Dalai Lama machte eine für ihn lehrreiche Zeit durch. Auch Erzbischof Desmond Tutu sowie sein Land hatten während der Apartheit sehr zu leiden. Auch er berichtet, wie er in dieser Zeit den Mut und die Stärke zu kämpfen und an das Gute zu glauben beibehalten hat: er hat an die Gesellschaft, an die Stärke der Gemeinschaft geglaubt und sich nicht nur auf sein Leid eingelassen. Gemeinsam mit vielen ist man stark.

Doch wie genau gelangt man nun zur Freude?

"Jeder wünscht sich ein glückliches Leben. Und unser individuelles Glück ist nur möglich als ein Teil einer glücklichen Menschheit. Also müssen wir uns über die Menschheit Gedanken machen und einen Sinn entwickeln für die Gemeinschaft von sieben Milliarden Menschen."

Besonders dieser Gedanke hat mich nachdenklich gemacht. Ich denke wie die meisten, bin auch ich Ich-bezogen, denke an mich und was mich glücklich oder unglücklich macht. Das heißt jetzt nicht, dass ich ein schlechter Mensch bin, ein Egoist oder gar ein Egozentriker. Doch auch hier: relativiert man das Ganze, schaut man sich die anderen Milliarden Menschen an und versucht ihnen Gutes zu tun (nicht allen, aber einzelnen!), dann erfährt man, was wahres Glück bedeutet! Lächle beispielsweise morgen in der Bahn einen Menschen aufrichtig an. Zunächst mag er verwirrt sein über diese Aufmerksamkeit, aber nach einer Weile lächelt er zurück und gibt dein Lächeln weiter, das macht auch dich glücklich, denn du konntest mit wenig einen Menschen erreichen und ihm einen guten Start in den Tag geben.

HINDERNISSE AUF DEM WEG ZUR FREUDE

Wie findet man trotz Leidens Freude? Viele Hindernisse stellen sich auch uns im Alltag in den Weg. Fangen wir doch einfach mal an: du stehst morgens auf, bist wahrscheinlich gar nicht richtig ausgeschlafen, weil du einen Alptraum hattest oder aber wachst mit Schmerzen auf (seelisch, physisch), wie soll da dein Tag gut werden? Aufspringen und sagen "Hey, es wird ein toller Tag" - das mag in eben diesem Moment eher nicht gelingen.

Der Dalai Lama und Erzbischof Desmond Tutu sagen, dass wir eine Art "geistige Immunität" entwickeln müssen, um diesen negativen Einflüssen zu entkommen und uns auf das zu konzentrieren, was wichtig ist: die Freude. Destruktive Gedanken und Gefühle sollen vermieden werden und das gelingt nur durch tägliches Training! Warum also soll ich mit dem Gedanken "Heute wird ein beschissener Tag. Ich muss noch dies und das erledigen und das steht auch noch an. Ich weiß gar nicht, wie ich das alles schaffen soll" meinen Tag versauen und mich selbst runter ziehen, wenn ich die Macht dazu habe, es zu ändern? Wie wäre es denn mit diesem Satz "Heute wird ein wunderbarer Tag! Ich stelle mich allen Herausforderungen und gehe eine nach der anderen an. Ich lasse mich nicht unterkriegen und gebe mein Bestes!"

Die Umwandlung negativer in positiver Gedanken - ich gebe zu, das gelingt auch mir nicht immer, auf dem Gebiet bin ich auch noch ein Lehrling, aber ich gebe mein Bestes! Und ich lege auch jetzt damit los!

Ihr könnt das Ganze auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten: welchen Nutzen hat beispielsweise die Wut, wenn ich im Stau stehe? Was nützt mir meine Angst? Gar nichts! Ich komme wütend auch nicht schneller im Verkehr voran und warum soll ich mir schon morgens Angst machen und mich mit meinen mir auferlegten Zielen überfordern? Damit stresse ich mich nicht nur, sondern bremse mich gleichermaßen!

DIE ACHT SÄULEN DER FREUDE

Blickwinkel ~ "Es gibt viele verschiedene Sichtweisen"
Bescheidenheit ~ "Ich versuchte, demütig zu wirken"
Humor ~ "Zu lachen und zu scherzen ist viel besser"
Akzeptanz ~ "Der einzige Ort, an dem die Veränderung beginnen kann"
Vergebung ~ "Sich von der Vergangenheit befreien"
Dankbarkeit ~"Was für ein Glück, dass ich lebe!"
Mitgefühl ~ "Wir wollen mitfühlend sein"
Großzügigkeit ~ "Wir sind von Freude erfüllt"
"Die Art, wie wir die Welt sehen, und die Bedeutung, die wir dem beimessen, was wir sehen, beeinflusst die Weise, wie wir fühlen."

Was soll uns das sagen? Wie können wir unseren Blickwinkel verändern? Wenn wir schon nicht das Geschehene verändern können, dann doch unsren Blickwinkel darauf, denn das ist das einzige, was wir wirklich unter Kontrolle haben. Also treten wir einen Schritt zurück, betrachten das Geschehene aus einem anderen Blickwinkel und erkennen dann, dass es doch noch anders aussieht, als es im ersten Moment geschienen hat.

Wer an den Dalai Lama oder aber an den Erzbischof Desmond Tutu denkt, der sieht vor sich zwei große Männer, zwei Berühmtheiten, zwei Persönlichkeiten, die Einfluss haben und deren Wort in der Welt Gewicht hat. Was aber sehen die beiden Männer? Der Dalai Lama erklärte, dass er nicht zu einem "besonderen Menschen" hochgehoben werden wollte, er selbst hatte eine Scheu, wenn nicht sogar Angst, vor großem Publikum zu referieren. Wie legte sich das? Er selbst sagte sich, dass er nichts Besonderes sei, er sei selbst ein Mensch - stellte sich also mit all den Menschen im Raum auf eine Ebene, auf eine freundschaftliche Ebene und war so in der Lage den Menschen niemals überlegen zu erscheinen, sondern als ein greifbarer Freund.

Weiterhin ist auch der Humor auf dem Weg zur Freude nicht zu verachten. Wenn man von ganzem Herzen lacht und dieses Lachen wirklich aus der Tiefe seines Herzens kommt, dann kann man gar nicht mehr traurig, ängstlich, wütend, angespannt oder sonst wie negativ eingestellt sein. Man kann nur eines: die Freude, die aus seinem Herzen strömt in seinem ganzen Körper spüren und verinnerlichen. (Ein herzhaftes) Lachen ist nun mal doch die beste Medizin!

Auch die Akzeptanz hilft uns einen Schritt in Richtung der Freude zu tun. Wenn wir akzeptieren, wie das Hier und Jetzt ist und das dies aus der Vergangenheit resultiert, die wir nicht mehr ändern können, dann haben wir einen Weg gefunden, den wir weiter beschreiten können: und zwar den Weg, den wir uns nun selbst ebnen werden. Ich habe auch einige Dinge in der Vergangenheit getan oder aber unterlassen, die ich bereue. Einige Zeit hatte ich damit zu kämpfen, insbesondere mir machte ich schwere Vorwürfe "warum habe ich das nur getan?" oder "warum hab ich mich nicht einfach gewehrt und die Stimme erhoben?" - all das war mir immer im Sinn; bis ich selbst zu dem Gedanken gekommen bin, dass ich es nicht mehr ändern kann, es hinnehmen muss, was geschehen ist, aber immer noch die Macht und den Mut habe, meine Zukunft selbst zu gestalten und sie nicht weiterhin durch meine Vergangenheit bestimmen zu lassen.

Der nächste Schritt auf dem Weg zur Freude ist die Vergebung. Auch damit kann ich dienen. Nein, ich habe nicht all denen vergeben (können), die mich verletzt haben, dies ist ein großer Schritt, an dem ich nach wie vor arbeite. Aber ich habe gelernt, mir selbst zu vergeben, mir selbst zu verzeihen und mich damit weiter zu entwickeln, mich zu mögen. Die Vergangenheit ist nun wirklich Vergangenheit. Ich habe mich von ihr befreien können.

Als weitere Säule der Freude wird die Dankbarkeit genannt. Wofür sollen wir dankbar sein? Für einfach alles! Sei dankbar, dass du lebst, dass du Zeit für dich hast und dich um die Dinge kümmern konntest, die du dir vorgenommen hast. Sei dankbar für deine Familie und Freude, für die Menschen, die dich bedingungslos lieben und dich immer unterstützen. Es gibt so viele Gründe dankbar zu sein. Ich weiß, es ist nicht immer leicht etwas zu finden, schon gar nicht, wenn man sich von negativen Gedanken beeinflussen lässt, doch hier ist ein Anfang für dich: schau dich um, vielleicht sitzt du gerade in der Bahn oder gehst durch eine Straße. Kannst du auch eine Blume sehen, den blauen Himmel, das Gezwitscher der Vögel hören oder aber ein Lächeln eines Menschen einfangen, der gegenüber von dir sitzt? All das sind kleine Dinge, für die man am Ende des Tages dankbar sein kann. Sammle sie und bewahre sie dir.

Der Gedanke des Mitgefühls findet sich auch in dem der Blickwinkel wieder. Ändere ich meinen Blickwinkel, sehe also nicht nur mich, sondern auch die vielen anderen Menschen und deren Leiden, konzentriere ich mich nicht nur auf mich und meinen Schmerz, sondern möchte helfen und deren Leiden beenden; das erschafft in mir ein Gefühl von Zufriedenheit, Glück und Freude! Was du aussendest, kehrt im Vielfachen zu dir zurück!

Mit der Großzügigkeit ist nicht nur der materielle Reichtum gemeint, natürlich können wir großzügig sein, indem wir an Hilfsorganisationen Spenden leisten, doch Großzügigkeit ist auch bei Gefühlen zu sehen oder aber auch bei der Zeit. Sei großzügig und schenke anderen deine Zeit, verbringe sie mit der Familie und mit Freunden und sieh, dass du nicht nur gibst, sondern auch gleichermaßen erhältst.



Wie ihr sehen könnt, habe ich mich ausführlich mit dem Buch und dem Thema Freude befasst und es hat mich auch wirklich tief berührt und beeindruckt. Ich bin jetzt noch nicht in der Lage, all das Gelesene oder aber zuvor für euch Niedergeschriebene selbst einwandfrei umzusetzen, doch die Gedanken dahinter, das Zurücktreten und einen anderen Blickwinkel benutzen, die negativen Gedanken abwehren und in positive Gedanken umwandeln, Freude, Glück, Zeit und Mitgefühl teilen, die Vergangenheit akzeptieren und Dankbarkeit empfinden und aussenden, das hat mir sehr geholfen. Ich versuche jeden Tag zu neu mit einem Lächeln auf den Lippen zu beginnen und bin dankbar für all das, was ich bereits erreicht habe, was ich erreichen werde und für all die vielen Herausforderungen, die mir helfen, mich weiter zu entwickeln.

"Das Buch der Freude" mag keine leichte Lektüre sein mit einem sicheren Weg zur unendlichen Freude und Glückseligkeit, doch es gibt uns den Schlüssel, um die Tür in unserem Inneren zu öffnen, um auf eben diese Weg zu gelangen. Ich kann dieses Buch einfach weiter empfehlen!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Ich nehme mein Glück selbst in die Hand

Manche Tage muss man einfach zuckern
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Zum Inhalt:

Dauersingle Sarah hat die fixe Idee, dass die große Liebe auf der Internetseite »Missed Connections« auf sie wartet. Die Plattform richtet sich an all diejenigen, die ihren Traumpartner schon ...

Zum Inhalt:

Dauersingle Sarah hat die fixe Idee, dass die große Liebe auf der Internetseite »Missed Connections« auf sie wartet. Die Plattform richtet sich an all diejenigen, die ihren Traumpartner schon auf den Straßen von New York gesehen haben, aber nicht mutig genug waren, ihn anzusprechen. Doch Sarahs Mr. Right hat sie wohl noch nicht entdeckt, und so fängt sie eine Affäre mit Jack an, dem attraktiven Bruder ihres Mitbewohners. Er schafft es, ein wenig unverbindlichen Spaß in ihr Leben zu bringen. Doch dann taucht ein anonymer Verehrer auf »Missed Connections« auf …



Über die Autorin:

Tamara Mataya ist eine Bibliothekarin, die es liebt, für jeden das richtige Buch zu finden. Sie unterrichtet Englisch als Zweitsprache und ist zudem Musikerin.



Mein Fazit und meine Rezension:

Was für ein umwerfendes, farbenfrohes, buntes und doch schlichtes und überhaupt WUNDERSCHÖNES Cover (welches zugleich nichts über den Inhalt der Geschichte verrät!)! ♥ Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich habe mich ja auf Anhieb in das Cover verliebt - und der Klappentext hat mich auch angesprochen. Das Gesamtpaket hat also perfekt gepasst!

Doch worum geht es eigentlich in dem Roman?

Tamara Mataya entführt uns in die Welt von Sarah. Sarah, die in einer Anwaltskanzlei gearbeitet hat und gekündigt wurde, die sich ihre Wohnung nicht mehr leisten konnte, nicht mehr zurück zu den Eltern wollte und seitdem auf der Couch ihres homosexuellen, aber liebenswerten Freundes Pete zu Gast ist. Doch so schnell gibt Sarah nicht auf (und so gemütlich ist die Couch wirklich nicht): sie möchte sobald wie möglich in eine eigene Bleibe zurück und schreibt eine Bewerbung nach der anderen. Schnell ist ihre Suche von Erfolg gekrönt und sie kann im New-Age Wellnesstempel von Ziggy und Fern, dem "Inner Space", anfangen. Allerdings erwarten sie dort andere Herausforderungen als in der Anwaltskanzlei. Auf Erholung oder Erleuchtung wartet sie dort vergebens. Abschalten vom Alltag kann Dauer-Single Sarah, indem sie auf ihrer Lieblingsseite im Internet "Missed Connections" nach dem Rechten sieht - wer weiß? Vielleicht wird auch sie einmal gesucht und aus der Ferne heimlich angeschmachtet? Und nach einem schrecklichen Arbeitstag ist es dann soweit ... Sarah wird gesucht - und gefunden! ♥

Ihr seht schon, dass die Geschichte wirklich sehr viel Lachpotential in sich trägt - doch nicht nur das! Sarah hat mich mit ihrer wunderbar komischen, aber auch sympathisch sarkastischen Art direkt am Anfang der Geschichte abgeholt und auch bis zum Ende hin nicht mehr losgelassen. Vor mir sehe ich eine toughe, aber auch selbstkritische junge Frau, die schon einiges erlebt hat und auch im Laufe des Buches noch einiges erleben wird. Ich konnte mich zu jederzeit mit ihr identifizieren und ab und an mich selbst in ihrem Tun wiedererkennen. Nur eines hätte bei mir auf keinen Fall so gut funktioniert: ich hätte es wohl niemals so lange im "Inner Space" ausgehalten! Versteht mich nicht falsch: ich habe mich schon mit einigen Dingen beschäftigt, auch was die Esoterik als solche anbelangt, doch ich hätte niemals mit Ziggy und Fern zusammenarbeiten können - und spätestens Phillys wäre ein absolutes No-Go gewesen, meine persönliche "Persona non grata". Da hätte auch mein inneres Licht nicht mehr geholfen.

g Ihr merkt, ich muss mich schon stark im Zaum halten, um euch nicht alles vorweg zu erzählen!!! Aber ich bleibe stark!

Sarah ist also eine Protagonistin, die in meinen Augen als Charakter sehr gut ausgearbeitet wurde. Für mich war sie während des ganzen Buches ein realer Charakter, den ich greifen konnte und mit dem ich mitfühlen konnte. Tamara Mataya hat es mit ihrem Schreib- und Erzählstil wirklich geschafft, mich vollends zu fesseln und mit sich zu reißen. Da ist es auch kein Wunder, dass ich das Buch innerhalb weniger Stunden gelesen hatte und es einfach nicht mehr zur Seite legen konnte. Ich war gefangen wie in einem Bann (oder wie im Wahn - aber im positiven Sinne)!

Weitere Charaktere, die polarisierend waren und von denen man nicht so einfach los kam, waren Ziggy und Fern. Die beiden hätte ich am Liebsten zum MOND geschossen! (Auch jetzt noch, nachdem ich das Buch beendet habe) Aber WAS sie sich geleistet haben, das müsst ihr einfach selbst lesen. Ihr glaubt es mir sonst nicht ... WIRKLICH nicht

Und natürlich gibt es da noch Pete und Jack Devine, Zwillinge, sehr gute Freunde und doch so unterschiedlich wie Tag und Nacht - und das ist auch gut so! Pete ist einfach zum Knuddeln und Knutschen! Den habe ich gleich bei seinem ersten Auftritt tief in mein Herz geschlossen ♥ und Jack rrrrrrrrrrrggghhhh tja - so, wie er beschrieben ist, ist er einfach ein richtig sympathischer, aber auch unverschämt gutaussehender Kerl, der einige Frauen um den Finger wickeln könnte. So stellt man sich aber auch einen DJ vor ;)

Die Seite "Missed Connections" hat mich doch sehr an Suchaufrufe oder Seiten bei Facebook und Co. erinnert, die den Namen "Spotted" tragen ... ich habe sie mir auch schon mal durchgelesen, aber so exzessiv wie Sarah war ich dabei nicht ;) Oder sagen wir einfach mal so "akribisch" wie Sarah war ich nicht g Jedem das Seine ...

Wenn ihr also Lust habt, eine spannende, spritzige, witzige, humorvolle, fesselnde, manchmal zum vor-Wut-an-die-Decke-gehende Geschichte zu lesen, in der ihr euch (vielleicht) selbst das ein oder andere Mal wiederfinden könnt, dann rate ich euch: GREIFT ZU! Ihr werdet definitiv nicht enttäuscht werden!