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echte_Heldin

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2021

Spannend aber langwierig

Pacific Crest Trail Killer
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"Pacific Crest Trail Killer" von Christian Piskulla trifft absolut den aktuellen Zeitgeist, so ist wandern seit Pandemiebeginn immer wieder hoch im Kurs bei Menschen aller Lebenslagen.
Das Cover ...

"Pacific Crest Trail Killer" von Christian Piskulla trifft absolut den aktuellen Zeitgeist, so ist wandern seit Pandemiebeginn immer wieder hoch im Kurs bei Menschen aller Lebenslagen.
Das Cover ist schlicht aber dennoch eindrucksvoll. Auf den ersten Blick kann es auch an einen Wanderführer erinnern, was ich als sehr passend empfinde.
Als ich das Buch das erste Mal in der Hand hatte, dachte ich " das ist mal ein Buch", über 600 Seiten gilt es zu lesen.
Den Anfang empfinde ich als sehr fesselnd und spannend. Man lernt im Laufe des Buches viel über Teile der amerikanischen Gesellschaft und Kultur aber auch über das Wander-Wesen in den USA. Die Karte zum PCT ist sehr hilfreich um die Wanderung und die Handlungsorte nachvollziehen zu können.
Die Handlung selbst ist stellenweise nichts für schwache Nerven, die Morde und Motivation sehr brutal. Mir gefällt es gut, dass sich die Handlung und Ermittlungen über mehrere Monate ziehen und nicht wie in manch anderen Werken alles innerhalb weniger Tage bzw. Wochen passiert. Dies ist doch viel authentischer und mehr an der Realität.
Die Geschichte selbst wird in viele kleine Kapitel unterteilt und hat zahlreiche Nebenhandlungen. Dazu kommen verschiedene Perspektiven aus denen dem Leser die Handlung erzählt wird. Ich möchte diese Nebenhandlungen nicht missen, aber gerade im Mittelteil wird das Buch dadurch auch ein wenig in die Länge gezogen.

Von mir erhält der PCT-Killer eine klare Empfehlung für jeden Leser der sich wirklich auf ein Buch einlassen will und nicht nur etwas für schnell zwischendurch lesen will.

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Veröffentlicht am 19.07.2024

Plastik - überall & tödlich

Partikel
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Der Untertitel von „Partikel – Überall.Unsichtbar.Tödlich.“ bringt es ziemlich auf den Punkt. Plastikmüll ist eines der größten Probleme unserer Zeit und doch bekommt es nahezu nie die Aufmerksamkeit, ...

Der Untertitel von „Partikel – Überall.Unsichtbar.Tödlich.“ bringt es ziemlich auf den Punkt. Plastikmüll ist eines der größten Probleme unserer Zeit und doch bekommt es nahezu nie die Aufmerksamkeit, die das Thema wirklich braucht. Das Buch macht deutlich wie nicht nur das Meer, sondern auch wir Menschen gerade durch Mikroplastikpartikel immer mehr in unserem Dasein und der Gesundheit gefährdet sind. Und doch kennen wir auch heute noch nicht alle Konsequenzen, die unser weltweiter Plastikkonsum und unser Umgang mit dem Müll haben wird. Denn Plastik bleibt, es geht nicht es wird nur kleiner.

Es handelt sich bei dem Buch um einen Thriller und dennoch bleibt der Lerneffekt nicht aus. Wenn man im Thema noch nicht sehr bewandert ist, lernt man nach jedem Kapitel etwas. Die Fakten und Informationen sind in Form von kleinen eingestreuten Notizen, mit abgeänderten Layout, immer am Ende der Kapitel zu finden. Je weiter man im Buch voranrückt desto mehr sind sie passive Bestandteile der Story. Dokumente und Texte, die die Protagonisten im Buch lesen und verfassen aber der Leser normalerweise eben nicht zu Gesicht bekommen würde. Dies finde ich sehr gelungen.
Generell sind Schreibstil und die jeweilige Kapitellänge sehr angenehm, v.a. wenn man das Buch auch mal auf dem Weg zur Arbeit liest und dann aufhören muss. Gegen Ende haben mich die Ereignisse so gefesselt, dass ich die letzten 150 Seiten dann in einem Rutsch gelesen habe und etwaige Haushaltsaufgaben auf später verschoben habe.
Die Hauptstory um Melissa und Zoe ist zwar mit diesem Buch beendet aber das Ende ist hinsichtlich einer der Nebenstränge offen gestaltet. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier Wolf Harlander in seinem nächsten Buch, sicherlich wieder mit wichtigem Grundthema, diese Story aufgreifen wird. Gerne möchte ich wissen, wie es hier weitergeht und warte nun gespannt.

Allem in allem ein sehr gelungener, spannender und dabei sehr informativer Thriller, der auf eines der wichtigsten und gravierenden Probleme unserer Zeit aufmerksam macht. In mir hat das Buch neue Motivation entfacht, mich wieder mehr im Kampf gegen den Plastikmüll zu engagieren. Leider muss ich aufgrund einiger Flüchtigkeitsfehler und Logikfehler in der Story einen Stern abziehen, fielen Lesern wird dies sicherlich gar nicht so auffallen. In mir hat der innere Monk geschrienen.
Partikel von Wolf Harlander – eine klare Leseempfehlung meinerseits.

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Die dunkle Seite der Alster

Braves Kind (Thriller)
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In Hamburg taucht ein Video von einem toten Mädchen am Strand auf. Ermittlern Sina Claasen und ihr Kollege Eric Bartels nehmen sich dem Fall an, finden an dem Ort aber "nur" die Leiche des vermissten ...

In Hamburg taucht ein Video von einem toten Mädchen am Strand auf. Ermittlern Sina Claasen und ihr Kollege Eric Bartels nehmen sich dem Fall an, finden an dem Ort aber "nur" die Leiche des vermissten Bausenator. Er wird nicht die einzige Leiche in den kommenden Ermittlungen bleiben. Und alle tragen sie ein dunkles Geheimnis. Die Ermittlungen scheinen immer wieder kompromittiert zu werden, und dann gerät auch Sinas eigene Familie in Gefahr.

"Braves Kind" von Gunnar Schwarz ist ein spannender und packender aber dennoch kurzweiliger Krimi. Eine Triggerwarnung zu Kindesmissbrauch wäre allerdings zu Beginn des Buches sehr schön gewesen. Natürlich würde dies in einer gewissen Form spoilern, doch sind manche Passagen für den ein oder anderen bestimmt nicht so ohne weiteres zu lesen.

Die Kapitelaufteilung empfand ich als sehr gelungen. Nicht zu lang und nicht zu kurz, wenn man das Buch wirklich mal aus der Hand legen wollte hatte man immer gute Möglichkeiten. Der Schreibstil erweist sich als sehr flüssig und angenehm zu lesen. Wie es sich für einen Thriller gehört, wird von Beginn an Spannung aufgebaut, die sich sogar in zwei Höhepunkten am Ende gipfelt. Die Geschichte weist einen Nebenstrang auf, der für die Handlungen des Hauptstranges wichtig ist, könnte aber dennoch an der ein oder anderen Stelle für mich weniger Raum einnehmen.

Die vollen fünf Sterne konnte das Buch für mich allerdings nicht erreichen, da ich keinen der Charaktere wirklich sympathisch fand und die Story doch einen Ticken zu viele Nebenstränge aufwies. Dennoch ein durchaus gutes Buch, welches ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Die Wahrheit kommt immer ans Licht

Verhängnisvolles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 7)
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Der 7. Fall mit Rechtsmediziner Leon Ritter in Le Lavandou ist nichts für Menschen mit schwachen Nerven. Sowohl der Prolog als auch das Ende des Buches lassen den Leser vor Grausamkeit erschauern. ...

Der 7. Fall mit Rechtsmediziner Leon Ritter in Le Lavandou ist nichts für Menschen mit schwachen Nerven. Sowohl der Prolog als auch das Ende des Buches lassen den Leser vor Grausamkeit erschauern. Eine Triggerwarnung zu Beginn des Buches halte ich nach wie vor für angebracht, geht es doch um Kindesmisshandlung und Kindesmord.

Am Strand von Le Lavandou wird die Leiche eines Kindes gefunden. Im gleichen Zeitraum werden zwei Männer zu Tode gequält aufgefunden. Leon sieht direkt einen Zusammenhang zwischen den Mordfällen, die Polizei nicht. So beginnt er mehr oder weniger auf eigne Faust zu ermitteln.

Wie auch in vorherigen Bänden wird der Zwist zwischen Rechtsmedizin und Polizeichef Zerna thematisiert, dem nicht unbedingt die Beweise gefallen, wenn sie nicht in sein Tatbild passen. Anfang und Ende fesseln den Leser vor Spannung und Grausamkeit in den Taten ans Buch, die Mitte dümpelt stellenweise eher vor sich her. Der Seitenplot mit Isabelles Tochter Liliou könnte durchaus auch weggelassen werden, zieht er das Buch nur in die Länge und hat aber nichts mit dem Fall zu tun und trägt auch nichts zum Verständnis bei.
Die Kapitel sind gewohnt kurz gehalten, wodurch mein leicht unterbrechen kann und zu einen neuen Zeitpunkt weiterlesen kann. Perfekt z.b. fürs Pendeln oder die Mittagspause. Einzelne Informationen werden zum Eingang jedes Kapitels in dem sie relevant sind wiederholt, teils mehrfach. Wenn man in einem durchliest eher anstrengend, aber mit Pausen sehr praktisch um wieder in die Geschichte hineinzufinden.

Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, die Charaktere haben wenig tiefe und ich konnte mir in diesem Band nicht so wirklich ein Bild von ihnen machen, hatte dies aber schon aus vorherigen Bänden. DAs Cover macht Lust auf Urlaub, die gezeigte Szene tritt kurz im Buch auf, was aber zu einer der Schlüsselszenen führt. Sehr schön !

Verhängnisvolles Lavandou ist zwar Teil einer Reihe, kann aber unabhängig von dieser gelesen werden.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Schwächelnder Anfang, besseres Ende

Im Auge des Zebras
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Im Auge des Zebras war für mich der erste Thriller von Autor Vincent Kliesch. Leider konnte es mich nicht gänzlich in seinen Bann ziehen, es fehlte mir das Gewisse etwas. Was genau kann ich nicht ...

Im Auge des Zebras war für mich der erste Thriller von Autor Vincent Kliesch. Leider konnte es mich nicht gänzlich in seinen Bann ziehen, es fehlte mir das Gewisse etwas. Was genau kann ich nicht wirklich beschreiben aktuell.

Im Mittelpunkt der Ermittlung steht die zeitgleiche Entführung von 7 Jungs aus ganz Deutschland und die später folgende Ermordung ihrer Eltern. Was verbindet die Kinder und wie ist das überhaupt möglich. Die Ermittler tappen im Dunkeln.
So lädt der Klappentext zum Lesen ein. Zu Beginn des Buches befindet wir uns allerdings in einer gänzlich anderen Ermittlung im Drogenbereich. Mir dauerte es hier ein wenig zu lange bis aufgelöst wurde, wie das ganze denn nun zusammenhängt ( oder auch nicht). Mich interessierte das Buch wegen der geschilderten Taten und von denen hat man als Leser nahezu nichts mitbekommen.
Dennoch sind die Charaktere und die weitere Handlung interessant und der Schreibstil lässt einen das Buch nicht unbedingt aus der Hand legen. Die kurzen Kapitel gestalten das Buch kurzweilig.
Der Plottwist war in Teilen ein wenig vorhersehbar und hat mich daher nicht wirklich vom Hocker gerissen. Auch die Auflösung des großen Geheimnisses am Ende finde ich eher unspektakulär.

Mein Fazit: Die Geschichte hat definitiv Potenzial, es war leider inhaltlich anders als ich es erwarten habe. Dennoch ein guter Thriller zum Zeitvertreib und ein vielversprechender Auftakt einer "neuen" Reihe.

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