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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 09.11.2021
  • ISBN: 9783442771615
Avni Doshi

bitterer zucker

Roman
Frauke Brodd (Übersetzer)

»Bitterer Zucker« ist eine Liebesgeschichte. Aber nicht zwischen zwei Liebenden, sondern zwischen Mutter und Tochter. Und stellt die Frage, was wir wirklich von jenen wissen, die uns am nächsten stehen – und damit letztlich über uns selbst.

Tara erinnert die Vergangenheit auf ihre Art, ihre Tochter Antara auf eine ganz andere. In ihrer Jugend war Tara, Tochter aus gutem Haus, eine eigenwillige Frau, die keine Rücksicht nahm: Sie brach aus ihrer unglücklichen Ehe aus, ging in einen Ashram, wurde die Geliebte des Gurus. Danach lebte sie als Bettlerin auf der Straße – und alles immer mit ihrer Tochter Antara im Schlepptau. Jetzt ist sie eine alte Frau, die Dinge vergisst und über Nacht das Gas anlässt. Und Antara muss sich um eine demente Mutter kümmern, die sich nie um ihre Tochter gekümmert hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2022

Mutter & Tochter

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„Zu behaupten, ich hätte mich niemals über das Leid meiner Mutter gefreut, wäre eine glatte Lüge.“
Der erste Satz des Romans vermittelt uns bereits von einer komplizierten Beziehung zwischen Mutter und ...

„Zu behaupten, ich hätte mich niemals über das Leid meiner Mutter gefreut, wäre eine glatte Lüge.“
Der erste Satz des Romans vermittelt uns bereits von einer komplizierten Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Antaras Mutter ist krank, sie leidet vermutlich an der Alzheimer-Erkrankung. Jetzt muss sie um ihre Mutter kümmern. Gleichzeitig zeigt uns die Autorin die Vergangenheit, den Abgrund, die Vernachlässigung, die Antara als Kind erfahren hat. Hat ihre Mutter sie jemals geliebt? Mangel an mütterlicher Liebe ist ein Familienkonflikt, mit dem Antara weiter leben muss, der sie geprägt hat und der sich wie ein Echo eines Albtraums in Antaras Leben widerspiegelt. Antara fragt sich ständig, ob sie um ihre Mutter kümmern muss. Sie macht sich jedoch keine Mühe. Parallel reflektiert sie über ihren vergangenen Taten und Gefühle, wobei sie zum Schluss kommt, dass sie ihrer Mutter sehr ähnlich ist. Als Antara eine Tochter bekommt, will sie um ihr Baby manchmal nicht sorgen.
Dieser Roman ist eine Beichte einer Tochter, die von ihrer Mutter nicht geliebt wurde. Es ist eine Reflexion der Vergangenheit und Gegenwart, wobei diese komplizierte Beziehung im Fokus steht. Der Roman ist vielschichtig und nicht einfach zu lesen. Über solche Themen ist es nie einfach zu lesen. Aber darüber muss gesprochen werden.
Das Buch stand auf der Shortlist zum Booker Preis.

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Ermüdend und aufgesetzt

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“Zu behaupten, ich hätte mich niemals über das Leid meiner Mutter gefreut, wäre eine glatte Lüge.”

Mit diesem Satz beginnt Avni Doshis Debütroman “Bitterer Zucker”, der die Geschichte einer schwierigen ...

“Zu behaupten, ich hätte mich niemals über das Leid meiner Mutter gefreut, wäre eine glatte Lüge.”

Mit diesem Satz beginnt Avni Doshis Debütroman “Bitterer Zucker”, der die Geschichte einer schwierigen und von Konflikten getragenen Beziehung zwischen Mutter und Tochter erzählt. Das Verhältnis ist geprägt von Vorwürfen und von Erinnerungen an eine Vergangenheit, die für beide schmerzlich war. Nun, da die Mutter an Demenz erkrankt und pflegebedürftig ist, wird die Tochter mit ihren Erlebnissen aus der Kindheit und Jugend konfrontiert.

So vielversprechend der erste Satz auch klingen mag, so enttäuschend ist der gesamte Rest des Romans. Er verliert sich in einem ständigen Hin und Her, trifft keine Aussagen und schafft es nicht, seine Charaktere glaubwürdig darzustellen. Außerdem fühlt sich keine der zwischenmenschlichen Beziehungen nachvollziehbar und authentisch an. Alles wirkt künstlich, aufgesetzt, gezwungen.

Letztlich ist der Roman ermüdend und vermag es nicht, unter die Oberfläche dessen zu dringen, was er zu erzählen versucht. Er will den Anschein von psychologischer Tiefe erwecken, indem er zahlreiche literarische und gesellschaftliche en vogue-Themen einbaut, doch auch das ist zum Scheitern verurteilt.

Diese Geschichte einer Tochter, die sich um die demenzkranke Mutter kümmern muss, obwohl sie selbst in der Kindheit scheinbar vernachlässigt wurde, hätte eindrücklicher und einfühlsamer erzählt werden müssen. Leider ist das der Autorin nicht gelungen. Schade!

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