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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2022

Wundervoll geschriebene Pferde- und Familiengeschichte

Mein Feuerpferd - Ritt im Nordlicht
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Kurz zum Inhalt: Die 10jährige Eva lebt bei ihrer alleinerziehenden Mutter in Deutschland und fliegt für die nächsten sechs Wochen alleine nach Island, wo ihr Vater Magnus mit seiner Frau Hrönn lebt. ...

Kurz zum Inhalt: Die 10jährige Eva lebt bei ihrer alleinerziehenden Mutter in Deutschland und fliegt für die nächsten sechs Wochen alleine nach Island, wo ihr Vater Magnus mit seiner Frau Hrönn lebt. Eva liebt ihren Vater sehr und möchte ihn gerne für sich haben, was sie Hrönn auch spüren lässt, Die Islandpferde auf der Weide nebenan sind ein Lichtblick und nicht nur ein Pferd verändert Evas Leben .

Die Autorin Chantal Schreiber hat einen wunderbaren Schreibstil, in dem sie den Leser auf unterhaltsame Art und Weise am Leben von Eva auf Island teilhaben lässt. Sie beschreibt die handelnden Figuren/Personen sowie die Pferde sehr genau, so dass ich mir sie gut vorstellen konnte bzw. in sie hineinversetzen. Auch die Orte bw. Landschaften, die Eva kennenlernt, werden so dargestellt, dass ich das Gefühl hatte, selbst dagewesen zu sein.

Wie ist es für ein Kind ein Patchworkfamilie zu haben? ....wie ist eine Stiefmutter zu haben? ....eine weitere Sprache zu erlernen.... eine neue Freundin zu finden?.... ein fremdes Land zu entdecken?... wie ist es täglich seinem neuen Lieblingspferd nahe zu sein bzw. zu reiten?
Mir als Erwachsene hat besonders gut der Erzählstrang um die Familie und deren Herausforderung der Patchworkfamilie gefallen, während das Hauptaugenmerk des mitlesenden Kindes den Pferdeszenen mit der neuen Freundin galt.
Sehr geschickt hat die Autorin kleine Botschaften, insbesondere beim Zusammenleben zwischen Stiefmutter und - tochter, in die Story eingestreut.
Es ist nicht nur eine Pferdegeschichte, wie das Cover vielleicht glauben macht, sondern handelt auch von Familie und Freundschaft.
Sehr gespannt warte ich nun auf die Fortsetzung....
Fünf ***** Sterne !

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Eine Geschichte über eine Familie und ungesagte Wahrheiten

Ein Tag hat viele Farben
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Es ist ein trauriger Anlass zu dem sich die Geschwister Mia, Tom und Anna nach Jahren wiedertreffen, denn die lebenserhaltenden Geräten, an denen ihr Vater hängt, werden an diesem Tag abgeschaltet. Ihr ...

Es ist ein trauriger Anlass zu dem sich die Geschwister Mia, Tom und Anna nach Jahren wiedertreffen, denn die lebenserhaltenden Geräten, an denen ihr Vater hängt, werden an diesem Tag abgeschaltet. Ihr Vater hat ein wertvolles Gemälde zu Hause hängen und die Geschwister überlegen schon ziemlich pragmatisch, was sie mit dem Erbe anfangen werden. Alles ist jedoch ganz anders wie es scheint.....
Dieser Roman hat mich tief in seinen Bannn gezogen, Die Autorin erzählt abwechselnd aus der Sicht der Geschwister und von Mick , was sie denken und fühlen. Jeder in der Familie hat ein Leben bzw. ein Teil des Lebens, was die anderen nicht kennen und sie jeweils nur den äußeren Schein beurteilen. Einige der ungesagten Wahrheiten werden plötzlich laut geäußert und auf einmal verschiebt sich die Sichtweise aller. Es ist ein Roman über das Abschiednehmen, denn die Szene am Bett von Mick ging mir sehr nahe, gerade weil sie nicht auf die "Tränendrüse" drückte, sondern einen Weg zeigte gemeinsam Abschied zu nehmen. Es ist aber auch, und das in in meinen Augen viel wichtiger, ein Roman über einen Neubeginn, denn die übrige Familie bekommt eine Chance zusammenzuwachsen. Teilweise musste ich sogar schmunzeln, insbesondere über das, was mit dem Pechstein passiert.
Eine wunderbar facettenreich erzählte Geschichte, die mich nachdenklich stimmte, stellenweise traurig machte, aber insgesamt mich positiv gestimmt zurückließ. Es ist im Leben nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick scheint und jeder sollte versuchen sein Leben zu leben und Glück zu finden.
5*****

Veröffentlicht am 10.01.2022

Wundervoll erzählte Geschichte über die 15jährige Justine

Was Jungs mit 15 wollen und warum ich das weiß
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Die Mutter der 15jährigen Justine beschließt sich selbständig zu machen und so muss Justine ihr geliebtes Internat verlassen, da das Schulgeld eingespart werden soll. Auf der Busfahrt zu ihrem neuen Zuhause ...

Die Mutter der 15jährigen Justine beschließt sich selbständig zu machen und so muss Justine ihr geliebtes Internat verlassen, da das Schulgeld eingespart werden soll. Auf der Busfahrt zu ihrem neuen Zuhause lernt sie Guilia kennen, die auch auf ihre neue Schule kennen. Justine graut es ein wenig vor der neuen Schule und den Mitschülern, doch alles entwickelt sich anders als gedacht. Warum kann Justine auf einmal die Gedanken von Jungen hören?

Während ich zunächst noch dachte, dass ist ja cool die Gedanken von anderen zu hören, wurde ich schnell eines besseren belehrt, denn ich erfuhr durch Justine wie anstrengend so ein Stimmengewirr, was man nur selber wahrnimmt, ist. Man erfährt Sachen, die man gar nicht wissen wollte und einiges verunsichert einen, gerade dann, wenn man sich wie Justine verliebt.
Heike Abidi erzählt auf geniale Weise mit wunderbaren, witzigen teils ironischen Beschreibungen die Welt von Justine. Justine ist kein "Mäuschen" sondern ein ziemlich taffes Mädchen, was manchmal reifer als ihre Mutter wirkt. Die Mutter wirkt meist auf andere Teenager cool, aber sie kann durch ihre laute, quirlige und offene Art auch sehr anstrengend oder peinlich für das eigene Kind - in dem Fall Justine - sein.
Mir gefiel diese Geschichte, die aus Justines Sicht über den Alltag, die Liebe, Mutter-Tochter-Beziehung und Mädchenfreundschaften erzählt, sehr. Ich konnte mich wunderbar in Justine einfühlen. Tolle, wunderbar erzählte Geschichte - bitte mehr davon!

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Sehr spannende Geschichte aus den besetzten Niederlanden 1942/43

Im dunklen Nebel
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"Im dunklen Nebel" von Jürgen Ehlers ist der zweite Teil einer Trilogie und knüpft nahtlos an den ersten Teil an. Es spielt in den Niederlanden 1942- 1943 und nachdem die Flucht von Gerhard Prange, seiner ...

"Im dunklen Nebel" von Jürgen Ehlers ist der zweite Teil einer Trilogie und knüpft nahtlos an den ersten Teil an. Es spielt in den Niederlanden 1942- 1943 und nachdem die Flucht von Gerhard Prange, seiner jüdischen Freundin Sofieke und der kleinen Sara misslungen ist, sind sie Richard Christmann von der Spionageabwehr völlig ausgeliefert und können nur hoffen, dass er sie wirklich schützen will.
Sara kommt zunächst auf einem Bauernhof unter, Sofieke bekommt Nachricht von ihrem Bruder und Gerhard arbeitet weiter für die Deutschen.
Jürgen Ehlers erzählt anhand seiner fiktiven Figuren Gerhard, Sofieke und Sara, ein historisches Stück Geschichte aus den Niederlanden. Er gibt dem Leser anhand eines Personenregisters einen Überblick über die fikitven sowie historischen Personen und Gruppen, die in der Geschichte vorkommen.
Er bindet die fikiven Figuren und ihr Leben so gut in die historische Geschichte ein, dass ich mit ihnen um ihr Leben bange. Die Geschchte ist höchst kompliziert, da es viele Verwicklungen gab und keiner einander trauen konnte. Es ist also kein "einfaches" Buch, dafür umso fesselnder und sehr informativ. Mich hat es sehr bewegt, nachdenklich und auch neugierig zurückgelassen, denn die Geschichte von Gerhard, Sofieke und Sara ist noch nicht zu Ende erzählt. Bevor ich "Tot von oben" und " Im dunklen Nebel" gelesen habe, war mir überhaupt nicht klar, wie sehr die Niederlande bzw. die Deutschen dort eine Rolle gespielt haben und was sie dadurch an Widerstand etc. ausgelöst haben.
Eine ganz klare Leseempfehlung für alle geschichtsinteressierten Menschen, die gut recherchierte und spannende Romane mögen!

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Wunderschön illlustrierte Bilderbuchgeschichte

Lotti und Otto (Band 2)
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Dieses Bilderbuch erzählt die Geschichte von Lotti, einem kleinen Ottermädchen, und Otto, einem kleinen Otterjungen, die sich in einem Ferienlager kennenlernen und anfreunden. Während Lotti gerne angelt, ...

Dieses Bilderbuch erzählt die Geschichte von Lotti, einem kleinen Ottermädchen, und Otto, einem kleinen Otterjungen, die sich in einem Ferienlager kennenlernen und anfreunden. Während Lotti gerne angelt, Monster jagt etc., gehören zu Ottos Lieblingsbeschäftigungen backen und nähen. Bei ihnen zu Hause ist dies völlig normal, aber hier im Ferienlager spielen die männlichen Tiere "Jungensachen" und die Mädchen machen gerne "Mädchenkram" bzw. werden die Tierkinder auch geschlechtsspezifisch in Gruppen eingeteilt. Otto und Lotti passt dies gar nicht und mit einem Trick machen sie das, was sie gerne machen und bringen die anderen Tiere dazu über die Einteilung Junge/Mädchen nachzudenken.
Dieses Bilderbuch hat uns inhaltlich sehr gut gefallen und die Illustrationen haben uns begeistert. Immer wieder gab es beim erneuten Vorlesen was Neues zu entdecken. Während die jüngeren Kinder eher von den Bildern fasziniert waren und die Thematik für sie weniger relevant war, da sie selber noch nicht auf geschlechtsspezifische Spiele konditioniert sind, konnten sich die Kinder, die bald zur Schule kommen sehr gut mit den Tieren identifizieren und über das jeweilige Rollenverständnis. Manche sympathisierten mit Lotti und Otto, während andere Kinder deren Verhalten auch nach Ende der Geschichte für sich nicht nachvollziehen konnten.
Eine klare Leseempfehlung für dieses Buch, was hoffentlich viele Kinder und Erwachsene zum Nachdenken anregen wird.

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