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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2022

Magischer Charme, langweilige Geschichte

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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Der Schreibstil war gleichzeitig das Beste und das Schlechteste am Buch. Ich mochte die vielen Details, Rituale und unheilvollen Omen, die der Geschichte diesen magischen Charme verliehen haben. Aber er ...

Der Schreibstil war gleichzeitig das Beste und das Schlechteste am Buch. Ich mochte die vielen Details, Rituale und unheilvollen Omen, die der Geschichte diesen magischen Charme verliehen haben. Aber er hatte auch etwas altmodisches an sich, was das Buch zwar gemütlich, aber auch langweilig machte.

Man begleitet die drei magisch begabten Geschwister über viele Jahre, wie sie lernen, mit der Magie umzugehen, es gibt Familienprobleme und besonders der Liebesfluch bereitet ihnen Kopfzerbrechen, denn in ihrer Familie endet Liebe tragisch.

Franny ist die älteste der drei und zunächst noch skeptisch. Sie versucht noch, alles logisch zu erklären, während ihre jüngeren Geschwister diese natürliche Begabung kaum leugnen wollen. Jet und Vincent sind rebellischer; Vincent testet seine Grenzen und Jet stürzt sich schnell in ihre erste Beziehung, auch wenn sie ständig gewarnt wird, nur Franny versucht vergeblich, ihre Gefühle zu kontrollieren.

Es ist ständig von Flüchen und drohendem Unglück die Rede und das sorgt natürlich schon für eine bedrückende Stimmung, denn auch wenn es viele schöne Momente gibt, dominiert die Hoffnungslosigkeit. Ich fand die Liebesgeschichten der drei Hexen schon ganz nett, aber ich habe mich den Charakteren nicht besonders nah gefühlt, weswegen mir ihre Träume und Ängste auch nicht so wichtig waren.

Fazit
"The Rules of Magic" hat einen magischen Charme, aber die Geschichte der drei Hexengeschwister konnte mich nicht überzeugen. Auch wenn sie über die Jahre eine ganze Menge erlebt haben, fand ich es einfach nicht spannend.

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Zu viel gewollt, in keiner Hinsicht gelungen

Reality Show
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Sie sind überzeugt, dass die reichsten Menschen viel zu viel Macht über das Leben der Bürger haben, meist durch überaus bedenkliche Methoden. Um sich diese Macht zurückzuholen, nehmen sie die einflussreichsten ...

Sie sind überzeugt, dass die reichsten Menschen viel zu viel Macht über das Leben der Bürger haben, meist durch überaus bedenkliche Methoden. Um sich diese Macht zurückzuholen, nehmen sie die einflussreichsten Personen Deutschlands als Geiseln und machen ihnen den Prozess - live im Fernsehen.

Ich hatte viele Probleme mit der Geschichte, das größte Problem war meiner Meinung nach die große Zahl der Charaktere, die fast alle eigene Perspektiven haben. Es gibt die Veranstalter der Show, die unfreiwilligen Kandidaten mit ihren Familien, viele verschiedene Zuschauer und die Ermittler. Die meiste Zeit verbringt man noch mit der Gruppe, die die Show veranstaltet, weil wir auch etwas miterleben, wie sie die Sache planen, aber da stehen eigentlich die romantischen Beziehungen im Vordergrund, die mich auch nicht interessiert haben.

Generell kann man zu kaum einem Charakter eine Bindung aufbauen, weil alles so durcheinander ist, hin und her springt und sie sich irgendwie viel zu ähnlich sind. Es waren einfach so viele Charaktere und Namen, dass sie für mich zu einer Masse verschmolzen sind, weil ich mir auch nicht jede einzelne, winzige Geschichte merken konnte. Die unwichtigen Charaktere haben die wichtigen Charaktere so verdrängt und es war einfach viel zu viel los, sodass man sich auf nichts Bestimmtes konzentrieren konnte.

Am Ende habe ich mich gefragt, ob ich überrascht sein sollte, obwohl sie ja schon lange angekündigt hatten, dass es um mehr als die Show geht. Außerdem war die Rebellengruppe auch viel zu mächtig - angefangen damit, dass sie das deutsche Fernsehen und die Sicherheitssysteme der Kandidaten hacken konnten, und danach wurde es immer mehr. Übertrieben, unrealistisch und lachhaft.

Letztendlich hatte ich wohl einfach etwas anderes erwartet. Die Idee der Show klang eigentlich spannend, aber die Show selbst macht nur unfassbar langsam Fortschritte, sodass sich der Mittelteil unglaublich in die Länge zieht. Mit den Sprüngen zwischen den Perspektiven erkundet man die Gefühle und Gedanken der verschiedenen Gruppen, von denen sehr viele auch einfach irrelevant sind, was man oft auch erst hinterher feststellt. Dann gibt es noch einige politische Themen, die willkürlich in die Geschichte eingestreut werden.

Fazit
"Reality Show" konnte mich in keiner Hinsicht überzeugen. Die unzähligen Charaktere waren mir gleichgültig - sofern ich die weniger wichtigen überhaupt voneinander unterscheiden konnte -, die Rebellen waren zu allmächtig in ihrem Vorhaben, die Show war enttäuschend und durch die vielen Sprünge zwischen den zig Perspektiven und die Vorhersehbarkeit der Geschichte war es auch nicht spannend.

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Enttäuschendes Finale einer schwachen Trilogie

Der Klang des Feuers
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Enthält Spoiler zu den Vorgängern!

Weyd und seine Freunde wurden getrennt und haben sich in kleinen Gruppen auf den Weg zu den drei verschiedenen Türmen gemacht, um endlich deren Feuer zu entzünden und ...

Enthält Spoiler zu den Vorgängern!

Weyd und seine Freunde wurden getrennt und haben sich in kleinen Gruppen auf den Weg zu den drei verschiedenen Türmen gemacht, um endlich deren Feuer zu entzünden und dadurch die magische Bedrohung zu bekämpfen. Doch das ist noch schwieriger als sie gedacht hätten und dabei müssen sie sich bereits bekannten Gefahren stellen.

Wie auch zuvor war der Schreibstil nicht so ganz mein Fall. Es gibt einige sprachliche Mittel, die den Schreibstil zu etwas Besonderem machen sollen, aber die vielen Wiederholungen und Zeilenumbrüche, die für dramatische Pausen sorgen sollen, machen es für mich eher anstrengend. Wie gewohnt springt man zwischen den verschiedenen Handlungsorten hin und her, dabei fand ich die Handlung in der gefallenen Stadt Briva besonders langweilig, da dort sogar noch weniger passiert als sonst.

Rückblickend fand ich den ersten Band der Reihe noch am besten, denn da gab es durch die bösartigen Intrigen von Lurin noch eine halbwegs spannende Handlung, danach war Lurin zwar noch immer böse, aber er wiederholte nur die gleichen Phrasen und war daher komplett vorhersehbar. Im zweiten Band gab es eine neue, magische Bedrohung und frustrierend wenig Fortschritt, jetzt im Finale werden aber endlich die Türme erreicht und es müssen wieder ähnliche Hürden überwunden werden, dabei tritt man gefühlt wieder die ganze Zeit auf der Stelle. Ich hatte hier nicht das Gefühl, dass es irgendetwas Neues oder Unerwartetes gab, daher fand ich es auch nicht wirklich spannend. Die magische Welt, in der es um Furcht und die Macht der Lieder und Lichter geht, konnte mich leider nicht überzeugen.

Fazit
"Der Klang des Feuers" hatte leider nichts Neues zu bieten und bot daher ein eher enttäuschendes Finale einer Trilogie, bei der ich jeden Band etwas schlechter fand als den Vorgänger. Weder Charaktere, noch Schreibstil oder die magische Welt haben mir besonders gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Chaotisch, unerwartet, unsympathisch

A Different Blue
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Blue hatte eine schwierige Kindheit und Jugend, sie hat nicht wirklich interessante Zukunftsaussichten und ihre Mitschüler halten sie für eine Schlampe. Doch der leidenschaftliche neue Geschichtslehrer ...

Blue hatte eine schwierige Kindheit und Jugend, sie hat nicht wirklich interessante Zukunftsaussichten und ihre Mitschüler halten sie für eine Schlampe. Doch der leidenschaftliche neue Geschichtslehrer Wilson gibt nicht auf und würde gerne all seinen Schülern zu neuem Selbstwertgefühl verhelfen.

Das erste Drittel des Buches fand ich wirklich unglaublich chaotisch und es hat mir kaum gefallen. Ich mochte keinen der Charaktere, nicht, wie dramatisch von Blues Vergangenheit erzählt wurde, und wie das dazu führte, dass es nur sehr langsam voranging. Wilsons Unterricht, Blues Selbstmitleid und Nebencharaktere, die mich auch nicht interessiert haben, dazu hat es sich ganz anders entwickelt als erwartet - ich war mir sicher, dass es ein Flop wird.

Ich weiß nicht, ob es dann meine niedrigen Erwartungen waren oder ob es daran lag, dass es in Blues Leben etwas aufwärts ging, aber etwa ab der Hälfte fand ich es dann schon besser, auch wenn ich es nie wirklich gut fand, dafür war mir Blue einfach zu anstrengend. Sie hatte wirklich ein schwieriges Leben und verschiedene Erfahrungen und Traumata haben letztendlich dazu geführt, dass sie ein sehr geringes Selbstwertgefühl hat und sich durchgehend selbstbemitleidet.

Wilson fand ich manchmal schon etwas aufdringlich, es dauert aber auch etwas, bis man ihn mal wirklich außerhalb des Unterrichts erlebt. Davor ist er ein zu enthusiastischer Lehrer, der manchmal Salz in Wunden streut, nur um seine Schüler weiterzubringen, als sei er ihr Life-Coach. Privat ist er auch hilfsbereit, aber da fand ich es dann schon etwas sympathischer.

Die Liebesgeschichte der beiden konnte mich nicht überzeugen und ich mag zwar auch mal unerwartete Entwicklungen, aber zusammen mit den schwierigen Charakteren und dem Schreibstil hat es mir nicht so gut gefallen. Eine Menge hat mich einfach nur genervt.

Fazit
"A Different Blue" hat sich leider ganz anders entwickelt als erwartet und mit den Charakteren bin ich auch nicht warm geworden. Nach dem katastrophalen Anfang wurde es immerhin ein bisschen besser und man kommt auch gut durch die Geschichte.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Vorhersehbar und leicht zu vergessen

Like Gravity
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Erst wurde ihre Mutter ermordet, und dann wurde Brooklyn auch noch entführt. Damals war sie sechs Jahre alt, aber diese furchtbaren Erinnerungen begleiten sie noch immer und es fällt ihr sehr schwer, sich ...

Erst wurde ihre Mutter ermordet, und dann wurde Brooklyn auch noch entführt. Damals war sie sechs Jahre alt, aber diese furchtbaren Erinnerungen begleiten sie noch immer und es fällt ihr sehr schwer, sich emotional auf andere Menschen einzulassen. Bis Finn sich in ihr Leben drängt ...

Seit diesem Trauma ist Brooklyn sehr abweisend. Auch mit ihrem Vater und verschiedenen Pflegeheimen hat sie keine guten Erfahrungen gemacht. Sie hat eine beste Freundin, die eigentlich immer zuerst an sich selbst denkt, Brooklyn dabei in blöde Situationen bringt, mir mit ihrem Verhalten gehörig auf die Nerven ging und nur zwischendurch wirklich mal eine Freundin war. Also verständlich, dass Brooklyn keine neuen Menschen in ihr Leben lassen möchte. Doch Finn lässt da nicht locker und ist irgendwie immer wieder in ihrer Nähe und kümmert sich auch um sie. Ihre Liebesgeschichte konnte mich aber nicht wirklich packen.

Leider fand ich die Geschichte viel zu vorhersehbar. Es gab auch ein paar gute Momente, aber die großen Mysterien, die die Protagonistin nicht durchschauen kann, sind für den Leser von Anfang an so offensichtlich, dass die Spannung verloren geht. Das interessanteste war für mich wohl Brooklyns posttraumatische Belastungsstörung. Trotz all der Kritik fand ich das Buch nicht unbedingt schlecht, aber eben auch in keiner Weise wirklich gut und es war ein Leseerlebnis, das so leicht zu vergessen war, dass es mir schon schwerfiel, eine Rezension zu schreiben.

Fazit
"Like Gravity" bietet eine vorhersehbare Liebesgeschichte, die ein paar gute Momente hat, aber ansonsten nicht besonders spannend ist und auch sehr leicht zu vergessen. Ich fand es nicht unbedingt schlecht, aber empfehlen würde ich es nicht.

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