Die Ermittlungen des brillanten wie exzentrischen Meisterdetektivs kunstvoll und bildgewaltig in Szene gesetzt.
Inhalt:
Sherlock Holmes langweilt sich zu Tode.
Wenn in London alles friedlich ist, hat der größte Detektiv aller Zeiten nichts zu tun.
Zum Glück erlöst ihn schon bald ein neuer Klient: Dr. Fowler, ...
Inhalt:
Sherlock Holmes langweilt sich zu Tode.
Wenn in London alles friedlich ist, hat der größte Detektiv aller Zeiten nichts zu tun.
Zum Glück erlöst ihn schon bald ein neuer Klient: Dr. Fowler, ein Kollege Watsons, steht in Begleitung eines Polizisten von Scotland Yard vor seiner Tür.
Der Mediziner wurde - scheinbar völlig umnachtet und gekleidet in ein Nachthemd und mit einem einzelnen Damenpantoffel an den Füßen - im East End aufgegriffen.
Doch Fowler kann sich an nichts erinnern.
Allein ein mysteriöses Ticket für eine Theateraufführung am Vorabend bietet Sherlock Holmes einen Ansatzpunkt für seine Ermittlungen …
Einbandgestaltung:
Bereits die äußere Gestaltung des großformatigen Buches gibt einen Vorgeschmack auf das detailverliebte Innere.
Dank einer Stanze im Cover tritt man regelrecht ein in den Kopf des brillanten Meisterdetektivs.
Mein Eindruck:
"Treten Sie ein in den Geist des größten kriminalistischen Genies der Literaturgeschichte!"
Hier wird tatsächlich nicht zu viel versprochen.
Lesende sind nicht nur hautnah bei den Ermittlungen des Meisterdetektivs dabei, sie sehen tatsächlich regelrecht durch die Augen von Sherlock Holmes.
Dank der unglaublich detaillierten und räumlich unfassbar durchdachten zeichnerischen Umsetzung kann man die Gedankengänge aus einer faszinierende Sichtweise mitverfolgen.
Die Anordnung der Panels sowie das Spiel mit Perspektiven und Farbgestaltung sind eine Kunst für sich. Hier sitzt Seite für Seite jeder Strich. Einem Wimmelbild gleich geht es auch mal kreuz und quer durcheinander. Beim Lesen sollte man sich unbedingt die nötige Zeit und Ruhe nehmen.
Wie ein roter Faden (dieser wird tatsächlich gezeigt) hangelt man sich gemeinsam mit dem Detektiv durch dessen Gedächtnispalast.
Zudem ist an einigen Stellen die Mitarbeit der Lesenden gefragt: Seiten gegen das Licht halten, auf beschriebene Weise umschlagen uvm.
Auch die Gestaltung der einzelnen Charaktere ist außergewöhnlich. Mimik und Gestik sind eindrucksvoll - beinahe ein wenig over the top , aber man erkennt typische Merkmale sowohl bei Dr. John Watson wie auch bei Sherlock Holmes wieder.
Es handelt sich bei der Kriminalgeschichte um eine neue Erzählung, die keine Verbindung zu den klassischem Fällen aus der Feder von Arthur Conan Doyle ausweist.
Der Plot ist eher durchschnittlich, die Auflösung gleicht einem Feuerwerk, die Erklärung zum Ende hin ist wiederum langatmig.
Insbesondere durch die außergewöhnliche Erzählweise, d. h. die bildliche Gestaltung, wirkt diese Kriminalgeschichte am Ende dennoch detailreich und vielschichtig.
Langjährige Fans dürfen sich auf lieb gewonnene Eigenarten, Zitate und natürlich auf atmosphärische Schauplätze freuen. Man reist tief in das viktorianische London von der vornehmen Gesellschaft bis in die dunkelsten Elendsorte.
Eine Leseempfehlung an alle Liebhaber von (klassischer) Kriminalalliteratur!
Fazit:
Eine außergewöhnliche und faszinierende Perspektive ermöglicht es Lesenden, den brillanten Meisterdetektiv Sherlock Holmes hautnah zu begleiten.
Der Kriminalfall ist zwar eher durchschnittlich, jedoch überzeugt die durchdachte und vielschichtige visuelle Umsetzung.
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Rezensierte Ausgabe: "Im Kopf von Sherlock Holmes - Das Rätsel der skandalösen Eintrittskarte" aus dem Jahr 2021