Die Macht der Worte
Die Schule der RednerDass Worte machtvoll sind, ist allseits bekannt, wie gefährlich diese Mach jedoch in den falschen Händen sein kann, zeigt uns Autor Johann Seeger in seinem Roman „Die Schule der Redner“.
Sprachgewaltig, ...
Dass Worte machtvoll sind, ist allseits bekannt, wie gefährlich diese Mach jedoch in den falschen Händen sein kann, zeigt uns Autor Johann Seeger in seinem Roman „Die Schule der Redner“.
Sprachgewaltig, teilweise sogar annähernd poetisch entführt uns Johann Seeger ins ausgehende Mittelalter und erzählt uns eine spannende Geschichte über eine Schrift, deren Inhalt denjenigen, der sie zu nutzen vermag, mit der Fähigkeit ausstattet, die Welt allein mit Worten nach belieben zu lenken. Ganz klar, dass eine Menge Leute Interesse daran haben und nicht davor zurückschrecken, sich das Skript auch gewaltsam anzueignen. Der Junge Leon muss unbedingt verhindern, dass die Seiten in die Hände der Falschen geraten und begibt sich auf eine überaus gefährliche und beschwerliche Reise, deren Ausgang ungewiss ist …
Wie bereits erwähnt, ist die sprachliche Ausarbeitung dieses Romans überaus gelungen. Man gleitet regelrecht durch die Seiten, was aber nicht allein am Stil des Autors liegt. Auch die Figuren und Handlung haben ihren Charme, so dass man sich kaum entziehen kann. Fast bis zum Schluss habe ich gerätselt, wem kann man trauen, wer ist Teil der Intrige und wie lässt sich all das Übel noch abwenden.
Doch nicht nur die Storyline war besonders, auch die vielen Lektionen, in denen dem Leser die Finessen der Rhetorik aufgeschlüsselt wurden, haben mich beeindruckt. Es ist faszinierend, wie man schon mit kleinen Nuancen das Interesse und die Intention seines Gegenübers „manipulieren“ kann. Solltet ihr literarische Ausflüge ins Mittelalter mögen, kann ich euch dieses Buch nur empfehlen.