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Veröffentlicht am 14.04.2022

schwache Beziehung, tolle Entwicklung der Protagonistin

The Brooklyn Years - Wenn wir es wagen
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„Du hast mir gezeigt, dass es Zeit ist, nach vorn zu blicken.“
(Jason zu Heidi in The brooklyn years 5)

Worum geht’s?

Jeder weiß, dass da mehr zwischen Eishockeyspieler Jason Castro und Praktikantin ...

„Du hast mir gezeigt, dass es Zeit ist, nach vorn zu blicken.“
(Jason zu Heidi in The brooklyn years 5)

Worum geht’s?

Jeder weiß, dass da mehr zwischen Eishockeyspieler Jason Castro und Praktikantin Heidi ist, als sie zugeben wollen. Wenn sie ihn auf dem Eis beobachtet, fliegen die Funken, aber Jason kann sich keinen Fehltritt erlauben - schon gar nicht mit der Tochter des Ligapräsidenten der NHL! Doch so sehr er sich von ihr fernhalten will, die Anziehungskraft zwischen ihnen ist stärker - und als ein Foto, das die beiden in einer scheinbar eindeutigen Situation zeigt, in den Schlagzeilen landet, ist der Skandal perfekt!

The Brooklyn Years – Wenn wir es wagen ist Band 5 der The Brooklyn Years-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Das Eishockey-Team verbindet jedoch die Bände, weshalb Spoiler zu Band 1 bis 4 enthalten sind.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch Jason und Heidi erzählt. Im Buch ist sexuell expliziter Content enthalten. Das Buch beinhaltet Thematiken, die möglicherweise triggernd, insbesondere rund um die Thematik Tod.

Meine Meinung

Die Fortsetzungen von The brooklyn years sind wahrscheinlich in jedem LYX-Programm mit die Titel, auf die ich mich am allermeisten freue. Abgesehen davon, dass ich bisher außer im Thriller-Bereich keine Reihe so lange gelesen habe wie Brooklyn Years und mich trotzdem nie gelangweilt habe und mich stets auf die Fortsetzungen freue, zeigt vermutlich, wie sehr ich die Reihe liebe. Nun kommt mit Band 5 die Geschichte um Heidi und Jason Castro, der neue Stürmer der Bruisers und die Teampraktikantin, die gern einen dauerhaften Job im Team ergattern würde. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten haben beide mein Herz auch erwärmen können.

Heidi ist die Tochter des Ligapräsidenten und hat gerade ihr Studium abgebrochen. Ein Unding für ihre Familie, die gutbürgerlich ist und viel Wert auf Bildung, gute Manieren und höfliche Umgangsformen legt. Nun arbeitet sie als Praktikantin bei den Bruisers und hofft insgeheim, einen Job als Assistentin in der Büroleitung ergattern zu können. Auf Jason Castro hat sie schon etwas länger ein Auge geworfen. Er gilt als Aufreißer, der sich nie ernstlich bindet – wieso, erfährt der Leser später. An einem sehr alkoholgeschwängerten Abend wirft sich Heidi ihn an den Hals, aber er möchte die Situation nicht ausnutzen und packt sie zuhause bei sich lediglich aufs Sofa. Als Fotos der beiden in der Presse landen, sieht Heidis Vater rot und verdonnert sie dazu, in den kommenden Wochen im Rahmen des Praktikums bei den Bruisers keine Büroorganisationsjob mehr zu machen, sondern wöchentlich verschiedene Bereiche zu durchlaufen, von Hotdogverkauf über Eisaufbereitung bis hin zu Security, um so zu lernen, wie wahre Arbeit aussieht. Heidi kann es nicht fassen und zieht kurzerhand aus. Doch sie muss lernen, wie hart das Leben tatsächlich ist und landet am Ende als Mitbewohnerin bei Jason und Silas (der spielt in diesem Buch am Rande oft eine Rolle und hat mir schon so sehr gefallen, dass ich Band 6 wirklich nicht mehr erwarten kann!). Und mit der Zeit scheinen sich beide immer näher zu kommen. Nur Jason hängt noch an der Vergangenheit und stößt Heidi so immer wieder von sich.

Tatsächlich hat Heidi es mir anfangs echt schwer gemacht. Ich habe etwa ein Drittel gebraucht, bis ich sie mochte. Anfangs war sie für mich eine Mischung aus anstrengendes Mädchen aus reichem Haus mit einer gehörigen Portion Naivität und Wannabe-Badgirl, die sich nehmen möchte, was sie will. Aber mit der Zeit zeigt sie eine unterhaltsame Seite an Selbstironie, Kampfgeist und Einfühlvermögen, wodurch sie sich schnell in mein Herz gebrannt hat. Durch ihre Arbeit in den verschiedenen Stationen des Teams erhält man dieses Mal wirklich einmalige Einblicke in das Drumherum um das Team und für mich als Eishockey-Neuling baut sich so langsam ein umfassendes Bild von der Thematik auf. Das hat mir wahnsinnig gut gefallen und wirklich – mit der Zeit wuchs meine Hochachtung für Heidi sehr. Als man später erfährt, wieso ihr Vater das alles wirklich gemacht hat, war ich wirklich perplex und hätte niemand damit gerechnet, dass so etwas dahintersteckt, gleichzeitig war ich aber auch wahnsinnig stolz auf Heidi, dass sie es durchgezogen hat und wie viel sie mit ihren Erkenntnissen und Erlebnissen erreicht hat. Sie versucht wirklich auf eigenen Beinen zu stehen, was sich auch dadurch zeigt, dass sie einen eigenen Service gründet, der Erledigungen für die Spieler übernimmt. Ich habe Heidi anfangs wirklich unterschätzt und ich glaube, dass das auch vielen Charakteren in diesem Buch so ging. Der ganze Handlungsstrang um Heidis berufliche Orientierung verdient von mir klare 5 Sterne. Die Entwicklung von ihr ist fantastisch, bewundernswert und unterhaltsam.

Nicht so begeistern konnte mich hingegen die Liebesgeschichte. Von Anfang hat herrscht bei beiden eher eine körperliche Anziehung und die emotionale Seite bleibt leider bis zum Ende des Buches eher dürftig. Es ist schön, dass beide sich so toll finden, aber ich hätte mir wirklich mehr gewünscht, auch im Hinblick darauf, dass einige Änderungen im Verhalten der beiden wenig greifbar waren, da hier die Tiefe und die Gefühle fehlten und nicht so nachvollziehbar ausgearbeitet waren. Als Pärchen funktionieren beide ganz gut, aber die Beziehung ist eher wackelig ausgearbeitet. Deswegen würde ich hier tatsächlich nur 3 Sterne für geben, absoluter Durchschnitt ohne besonders tolle Momente.


Natürlich hat auch Jason hier eine eigene Thematik, mit der er zu kämpfen hat. Es ist eine Last der Vergangenheit, die ihm immer noch Schuldgefühle bereitet und auch die Beziehung zu Heidi beeinflusst. Die Autorin hat hier noch eine interessante Thematik eingearbeitet, von der ich gern mehr erfahren hätte, die aber eher als Schockmoment für Jason genutzt wird, wobei man hier vielseitig aufklären und vielleicht auch einige Leser erreichen könnte. Generell geht Jason ein wenig unter, er hat wenig eigene Storyline außer seine Sorge um die Position im Team und eben die Vergangenheit. Das fand ich etwas schade. Hier hätte man sicher noch etwas mehr machen können, es hat mich zugleich aber auch nicht so sehr gestört.

Gegen Ende des Buches kommt natürlich das übliche Drama wieder, wobei hier sowohl die Beziehung als auch Heidi privat betroffen sind. Das Drama hinsichtlich der Beziehung war in Ordnung, hier geht es vor allem darum, dass Jason sich den Schatten der Vergangenheit stellen muss. Heidis privates Drama hat mich komplett überrascht, ist nur leider dann auch sehr schnell abgehandelt worden. Es ist aber noch einmal ein kleiner Stimmungsheber am Ende des Buches.

Mein Fazit

The brooklyn years 5 war etwas schwächer als die Vorgänger, zumindest was die Beziehungsentwicklung anging. Dafür wurde mit dem Drumherum eine umfassende und interessante Einsicht in das Eishockey-Business gegeben, die mir super gefallen hat. Heidis Entwicklung hat mich beeindruckt, Jason kommt leider etwas kurz. Insgesamt ein gutes Buch, was Spaß gemacht hat, aber wo Luft nach oben bleibt.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.02.2022

gutes Setting, bisschen überdramatisch

Like Snow We Fall
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"Hattest du schon einmal das Gefühl, dass du so glücklich bist, wie du es nie zuvor warst, aber du weißt, dass es nicht hält?“ 
(Paisley in Like snow we fall) 

Worum geht’s? 

Als Paisley mit nichts als ...

"Hattest du schon einmal das Gefühl, dass du so glücklich bist, wie du es nie zuvor warst, aber du weißt, dass es nicht hält?“ 
(Paisley in Like snow we fall) 

Worum geht’s? 

Als Paisley mit nichts als ihren Schlittschuhen im Gepäck im verschneiten Aspen ankommt, raubt ihr die bezaubernde Winterwunderlandschaft den Atem. Angesichts des mit einer glitzernden Eisschicht überzogenen Silver Lake vor der mächtigen Kulisse der Rocky Mountains vergisst sie für einen Moment, dass sie vor ihrem alten Leben flieht. Ab jetzt zählt für sie nur noch die Zukunft: Die begabte Eiskunstläuferin nimmt einen Trainingsplatz an der renommiertesten Schule Aspens an und träumt insgeheim von Olympia. Auf ihrem Weg an die Spitze darf sie sich auf keinen Fall ablenken lassen – schon gar nicht von dem selbstverliebten Snowboarder Knox. Von allen gefeiert und unverschämt attraktiv, steht er im Mittelpunkt jeder Party. Paisley versucht, die Anziehungskraft zwischen ihnen zu ignorieren, denn er ist nicht gut für sie – bis sie unerwartet eine andere Seite an ihm kennenlernt …

Like snow we fall ist Band 1 der Winter Dreams Reihe und in sich geschlossen. Das Pärchen aus Band 2 kommt bereits am Rande vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise 

Das Buch wird durch Knox und Paisley in der Ich-Perspektive erzählt und verläuft chronologisch. Der Schreibstil ist locker, wortgewandt und angenehm zu lesen. Das Buch enthält erotische Inhalte und potenziell triggernde Inhalte aus dem Bereich Substanzenmissbrauch und sexuelle Übergriffe.

Meine Meinung 

Auf Like Snow we Fall habe ich mich bereits seit sehr langer Zeit gefreut. Es ist mein zweites Buch von der Autorin und das Buch, was ich bereits von ihr gelesen habe, hatte mir sehr gut gefallen, daher war ich entsprechend gespannt auf ihre neue Dilogie. Mit entspannten Wintervibes, ernsten Thematiken und einer starken Protagonistin kann man hier viel erwarten, gleichzeitig war ich aber auch nicht vollendens überzeugt.

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir sehr gut, bereits von Anfang an versteht die Geschichte zu fesseln. Protagonistin Paisley ist von Anfang an sehr sympathisch und ich habe mich direkt mit ihr verbunden gefühlt. Der Start von Paisley ist etwas holprig, als sie nach Aspen kommt. Man merkt, dass sie von irgendwelchen Dämonen getrieben wird, das war ihr Ausmaß hiervon erfährt der Leser jedoch erst im Laufe der Geschichte. Paisley ist eine Eiskunstläuferin, die hier an einer renommierten Schule namens iSkate für eine Olympiateilnahme trainieren möchte. In Aspen angekommen wird sie sehr herzlich empfangen und der Leser lernt einige Nebencharaktere kennen, die allesamt ebenfalls sehr sympathisch rüberkommen und Paisley direkt unter ihre Fittiche nehmen. Der Leser erhält umfassende Einblicke in die Thematik des Eiskunstlaufes und ich muss sagen, dass mir dies sehr gut gefallen hat, auch da dies ein bisher in Büchern nicht so häufig thematisiertes Thema ist. Das ganze Setting an der Schule, die Beschreibung von den Eiskunststunden und die weiteren Eiskunstläufer verzaubern und machen die Geschichte interessant. Generell ist das ganze Setting in Aspen gut gelungen und etwa auch die Geschichte um Paisley, die ganz liebevoll in einem Bed and Breakfast aufgenommen wird, macht große Freude.

Im eigentlichen Fokus der Geschichte steht aber selbstverständlich wieder eine Liebesgeschichte. In diesem Fall lernt man nach einiger Zeit den Love Interest Knox kennen. Knox ist ehrlich gesagt von Anfang an nicht unbedingt ein Herzenscharakter, er fällt eher unter die Kategorie gutaussehender Bad Boy, der weiß, wie er auf Frauen wirkt. Auf Paisley allerdings hat er diese Wirkung anfangs nicht. Ganz im Gegenteil starten Knox und Paisley eher als Feinde. Ihre Aufeinandertreffen sind spritzig und frech, man kann allerdings schon recht früh ahnen, in welche Richtung es gehen wird. So kommt es, dass Paisley als Charlet Girl bei Knox und seinem Vater anfängt. Knox lässt keine Möglichkeit aus, Paisley das Leben schwer zu machen. Gleichzeitig zeigt er aber auch immer wieder, dass er eigentlich ein Herz hat. In bester Enemies to Lovers Art entwickelt sich so die Geschichte und ich muss auch sagen, dass dies durchaus nachvollziehbar gestaltet war. Leider muss ich allerdings gestehen, dass die enthaltenen Sexszenen für mich nicht gepasst haben. Ich empfand sie ehrlich gesagt als etwas unangenehm, sowohl von ihrer Platzierung innerhalb der Story als auch inhaltlich und von der Wortwahl her, da dies für mich irgendwie nicht zum restlichen Schreibstil der Autorin gepasst hat. Nichtsdestotrotz kann die Liebesgeschichte im Großen und Ganzen gut überzeugen.

Womit ich nicht gerechnet hätte, war tatsächlich die inhaltliche Ausrichtung der Geschichte. Wie immer haben die Protagonisten ihre Päckchen zu tragen und in diesem Fall waren es durchaus gewichtige Themen. Paisleys Geschichte wird bereits relativ früh eingebracht, aber stets nur durch Andeutungen. Relativ lange habe ich über das komplette Ausmaß gerätselt und als dann die komplette Geschichte auf den Tisch kommt, war ich entsprechend schockiert. Die Geschichte von Knox hat mich nicht zu 100% überzeugen können, was nicht daran lag, dass ich die Idee uninteressant fand, ganz im Gegenteil. Leider ist es allerdings so, dass die Autorin den Schwerpunkt der Geschichte und insbesondere auch den Schwerpunkt der gewichtigen Themen relativ spät im Buch ansetzt und bis dahin die Entwicklung der Thematiken doch durchaus mau verläuft. Gerade auch Paisleys Reaktion Auf Knox`Geheimnis und die damit verbundene Entwicklung hat es mir etwas schwer gemacht.

Auch die finalen Entwicklungen, die wie immer bei einem derartigen Buch mit vielen Twists und turns daher kommen, aber wie häufig eben auch dazu führen, dass die Charaktere ein wenig vor ihren Problemen davonlaufen, haben nicht vollständig überzeugen können. Das liegt vor allem daran, dass angesichts des doch recht entspannten und mit Drama wohldosierten Verlaufs der Geschichte nun der Dramapegel vielleicht etwas zu hoch gesetzt wurde und es sich ehrlich gesagt etwas überdramatisch und überzogen anfühlte, wie die Autorin versucht hat, die Geschichte zu beenden. Danach fand ich das Buch durchaus unterhaltsam, nett zu lesen und freue mich insbesondere schon auf Band 2, nachdem man in diesem Teil bereits die Protagonisten kennengelernt hat und dies schon ehrlich gesagt sehr vielversprechend herüberkam.

Mein Fazit 

Like Snow we Fall ist ein guter Auftakt in eine atmosphärisch gelungene Dilogie und kann mit einem tollen Schreibstil, einen guten drumherum und einer soliden Liebesgeschichte überzeugen. Das Setting und das Feeling hat mir gut gefallen, nur das Ende war unverhältnismäßig überdramatisch. Mit leichten enemies to lovers vibes für mich durchaus eine Leseempfehlung.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 13.01.2022

komplex und ergreifend

Drowning in Stars
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„Lippen an Lippen standen wir da und tauschten mit klopfenden Herzen unseren ersten Kuss, ehe wir überhaupt wussten, was geschah.“
(Gaze in Drowning in stars)

Worum geht’s?

Das Leben war nie einfach ...

„Lippen an Lippen standen wir da und tauschten mit klopfenden Herzen unseren ersten Kuss, ehe wir überhaupt wussten, was geschah.“
(Gaze in Drowning in stars)

Worum geht’s?

Das Leben war nie einfach für Pixie und Gaze. Pixies Mutter ist nur selten zu Hause, Gaze’ Vater trinkt zu viel. Aber sie haben einander - und für Gaze war eins von Anfang an klar: Pixie ist die Eine. Sie hat ihn beschützt, als er neu im Viertel war. Ohne einander wären sie untergegangen. Sie haben sich versprochen, immer zusammenzubleiben. Doch eines Tages muss sich Pixie entscheiden: für ihr Versprechen oder für Gaze’ Leben. Als sie sich Jahre später wiedertreffen, ist es Gaze, der für sie beide stark sein muss. Denn nur wenn Pixie sich von ihren Dämonen befreien kann, hat ihre Liebe eine Chance ...

Drowning in stars ist Band 1 der Always-You Reihe. Die Geschichte ist jedoch in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Gaze und Pixie in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft auf verschiedenen Zeitebenen – in der Kindheit, im Alter von 12 und Jahre später nach dem entscheidenden Erlebnis. Der Schreibstil ist angenehm lesbar und kann einen mitreißen. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Thematiken.

Meine Meinung

Von Debra Anastasia habe ich bis zu diesem Buch ehrlich gesagt noch nie etwas gehört. Und nach der Lektüre des Buches frage ich mich: Wieso? Auf Drowning in stars habe ich mich sehr gefreut, denn neben dem wirklich unfassbar schönen Cover klang auch der Klappentext sehr vielversprechend. Wie komplex und vielschichtig die Geschichte wird, hätte ich da niemals erwartet.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Man lernt Pixie und Gaze kennen, beide noch als Kinder, die in ein familiäres Umfeld geboren worden, was man niemandem wünscht. Pixies Mutter ist wenig bis gar nicht zuhause, lässt ihre Tochter teilweise sogar wochenlang allein und das nur, weil das Geld komplett knapp ist. Früh lernt Pixie daher, wie man geschickt überdecken kann, dass die eigene Mutter nicht da ist, wie Miete durch Schecks bezahlt wird und sie unterm Radar bleiben kann. Gaze hingegen lebt mit seinem Vater zusammen, der eine Karriere als Alkoholiker gemacht hat. Zwar hat er zwischendurch lichte Momente, aber wirklich kümmern kann er sich um seinen Sohn nicht. Ganz im Gegenteil gibt es immer wieder Situationen, wo Gaze seinen volltrunkenen Vater retten oder nach Hause bringen muss. Gaze und Pixie finden aber einander, nachdem Gaze neu in die Gegend gezogen ist. Sie spielen zusammen, sie sind füreinander da, sie werden ihr gegenseitiger Rettungsanker. Die freche Pixie, die sich vieles traut, versetzt den ruhigen Gaze immer wieder in Staunen.

Doch all das kann nicht darüber hinwegtäuschen, wie schwer es doch um die beiden steht. Vernachlässigt, vergessen – und dann leider teilweise auch geschlagen. Drowning in stars ist in dieser Hinsicht keine leichte Kost. Der Kontrast zwischen der kindlichen Naivität, die Gaze und Pixie teilweise an den Tag legen (sie sind immerhin noch jung!), und der unglaublichen Abgeklärtheit, die sie durch ihre Umstände gewonnen haben, tut weh. Auf der einen Seite erkennen sie die prekäre finanzielle Situation bei Gaze zuhause, auf der anderen Seite fahren sie hoffnungsvoll zum Großvater und denken, er wird helfen. Es gibt so viele Szenen, wo man die beiden fest in den Arm nehmen wollte. Sie sollen Kinder sein, spielen dürfen – und müssen sich mit riesigen Problemen beschäftigen. Das Buch ist in dieser Hinsicht wahnsinnig komplex, vielschichtig und ergreifend ausgestaltet. Es ist eine wahre Achterbahn der Gefühle, immer wieder gibt es hoffnungsvolle Momente, die dann federleicht zerschmettert werden. Bis es zum großen Wendepunkt kommt, der die Biografien beider für immer verändern wird.

Etwa in der Mitte des Buches kommt es zu dem Moment, wo Pixie entscheiden muss, ob sie Gaze retten und damit ihr Versprechen ihm gegenüber brechen soll, oder schweigen und damit Gaze in Gefahr bringen soll. Ein junges Mädchen, so mutig und stark, die eine bahnbrechende Entscheidung trifft, die Gazes Leben für immer positiv beeinflussen wird. Denn durch sie verlässt Gaze seinen Vater und landet in einer Pflegefamilie. Ab hier war ich kurzzeitig irritiert vom Buch, da man nur noch Gazes Entwicklung miterlebt und diese einfach sehr schön, positiv, fast schon zu perfekt ist. Die unglaublich tolle Pflegefamilie, die von Anfang an das Herz des Lesers gewinnt, ist so toll, so liebevoll. Fast könnte man vergessen, dass irgendwo auch noch Pixies Geschichte weitergehen muss. Wie die Autorin es schafft, Gaze und Pixie wieder zueinanderfinden zu lassen, fand ich ehrlich gesagt etwas einfach. Generell hat die Autorin es sich an einigen Stellen vielleicht etwas zu einfach gemacht und ich bin mir unsicher, ob in der Realität einige Entwicklungen so gewesen wären, aber es war egal, da es gepasst hat und stimmig war. Der zweite Schicksalsschlag, bei dem dieses Mal Gaze derjenige sein muss, der Pixie rettet, kam überraschend und war sehr schmerzhaft. Denn als man erfährt, was Pixie in der Zeit wiederfahren ist, möchte man schreien. Es ist Gaze und sein Pflegebruder Austin, die Pixie auf eine Weise auffangen, die vielleicht wieder zu perfekt und zu gewollt ist, mich aber glücklich gemacht hat. Leider muss ich gestehen, dass mich dafür die Entwicklung der Liebesgeschichte nicht abgeholt hat. Als Kinder verstehe ich diese kindlichen Gefühle total, aber wenn sie sich später wiedersehen, sind beide komplett andere Menschen. Hier hätte man für meinen Geschmack tiefer gehen müssen und können. Es war für mich wenig „richtige Liebe“ als viel mehr ein Relikt vergangener Zeiten kombiniert mit einer Schicksalsgemeinschaft.

Das Ende des Buches ist wahrscheinlich Geschmackssache. Die Autorin wählt einen sehr dramatischen Weg, der mich ein klein wenig unbefriedigt zurückgelassen hat, gleichzeitig für Pixie aber wahrscheinlich „der sicherste Ausweg“ ist. Was nach dem großen Finale geschieht, ist die klassische „Heile Welt, alles wird gut“-Entwicklung, die für mich etwas zu idealistisch war, die man aber von amerikanischen Romanen doch eher gewöhnt ist. Es war okay, vielleicht etwas zu viel, aber passte schon.

Mein Fazit

Drowning in stars ist ein ergreifendes und komplexes Buch, das so viel mehr als nur eine Liebesgeschichte von zwei Freunden beinhaltet. Zwischen Hoffnung und Verzweiflung, voller Dramatik und Schwere konnte mich das Buch sehr gut abholen. Lediglich auf der emotionalen Ebene, die aus Pixie und Gaze Liebende statt Freunde macht, war ich nicht überzeugt. Dennoch eine Leseempfehlung vom Herzen!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.12.2021

hat mir gut gefallen

We don’t talk anymore
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„Ich würde mir lieber tausendmal selbst das Herz brechen, als zuzusehen, wie seins zersplittert.“
(Josephine in We don’t talk anymore)

Worum geht’s?

Josephine Valentine und Archer Reyes sind seit ihrer ...

„Ich würde mir lieber tausendmal selbst das Herz brechen, als zuzusehen, wie seins zersplittert.“
(Josephine in We don’t talk anymore)

Worum geht’s?

Josephine Valentine und Archer Reyes sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich, obwohl sie doch unterschiedlicher nicht sein könnten: Zwar besuchen beide die elitäre Exeter Academy, aber während Josephine als Tochter reicher Eltern mit Privilegien und Erwartungen aufwächst, muss Archer für seine Chancen und Erfolge kämpfen. Doch als sie bemerken, dass aus ihrer Freundschaft Liebe wird, ändert sich alles zwischen ihnen. Aus Angst, ihre Gefühle könnten nicht erwidert werden, halten Archer und Josephine ihre neuen Empfindungen verborgen. Zu groß ist ihre Sorge, den einen Menschen zu verlieren, der sie vervollständigt. Und dann ist da noch ein dunkler Schatten in Archers Umfeld, von dem Josephine nichts weiß und der all ihre geheimen Träume und Hoffnungen zerstören könnte…

We don’t talk anymore ist Band 1 der Anymore-Dilogie. Die Geschichte ist nicht in sich geschlossen und wird in We don’t lie anymore fortgesetzt.
Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird wechselnd durch Josephine und Archer in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, angenehm lesbar und kann einen mitreißen.

Meine Meinung

Julie Johnson ist für mich eine Hit or Miss Autorin. Entweder kann sie mich mit ihren Geschichten begeistern oder überhaupt nicht überzeugen. Etwas skeptisch bin ich an das Buch hier herangegangen, weil der Klappentext ein wenig zu gewöhnlich klang und ich mich vor allem auch gefragt habe, wie man hier eine Dilogie daraus machen möchte. Aber tatsächlich haben mich Archer und Josephine am Ende verzaubert, wenn auch mit einigen Abstrichen.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir etwas schwer. Irgendwie startet das Buch gefühlt direkt mittendrin und ich brauchte etwas, bis ich ein Gefühl für die Situation entwickeln konnte. Josephine und Archer sind grundgegensätzlich: Seine Eltern arbeiten für ihre Familie, er kann nur dank des großzügigen Schulgeldes von Jos Eltern auf die Privatschule gehen. Gleichzeitig hat Archer viele Freunde, ist ein beliebter Baseball-Spieler und hat rosige Aussichten. Jo hingegen ist eher zurückhaltend, sehr strebsam und versucht, durch gute Noten die Liebe ihrer Eltern zu kriegen. Denn die versagen als Eltern auf voller Linie, sodass eher Archer Eltern für Jos Wohlergehen sorgen. Beide sind schon seit Ewigkeiten befreundet – doch mit dem Alter wurden die freundschaftlichen Gefühle intensiver. Das merkt man von Anfang an, dass hier viel mehr als Freundschaft vorliegt und beide sich einreden, dass nicht mehr aus ihnen werden darf, weil wenn es schiefgeht, was bleibt dann? Nichts. Und davor haben beide zu große Sorge. Archer holt daher zum großen „wie verhindere ich Gefühle“-Schlag aus und stößt Jo weit von sich. Verletzt und enttäuscht von Archer, aber auch von sich selbst, fängt Jo an, aus sich herauszukommen. Plötzlich interessieren sich andere Jungs für sie, die beliebten Mädchen an der Schule werden zu ihren (fragwürdigen) Freudinnen. Ein stets Voneinander-Wegstoßen beginnt, bei dem man sich die ganze Zeit fragt, ob beide nicht merken, wie sie sich verhalten.

We don’t talk anymore überzeugt jetzt nicht gerade mit seiner umfassenden Handlung. Aber das hat mich gar nicht so sehr gestört, einfach weil das Verhalten von Jo und Archer einen ausreichend unterhalten kann. Man kriegt ein wenig vom Schulleben mit, von Archers Karriereplänen und ein solides Drumherum, sodass man die Charaktere gut verstehen kann. Die Autorin hat gute Handlungsnebenstränge eingeflochten und insbesondere natürlich der „dunkle Schatten“ in Archers Umfeld bringt ein wenig Spannung rein. Nichtsdestotrotz schafft es das Buch dadurch aber leider nicht über ein „wunderbar für Nebenbei“ hinaus, einfach weil ich das Gefühl hatte, es geht einfach mehr. Auch mit diesem „Einstieg mittendrin“ fühlte ich mich ein wenig verloren. Die Charaktere haben mich dafür aber gleichzeitig wahnsinnig gut abgeholt, ich mochte beide von Anfang an, ich habe vor allem mit Jo auch sehr viel mitgelitten. Ihre Eltern sind eine Katastrophe, dabei ist sie so ein wunderbar liebevoller Mensch, dass man kaum glauben kann, dass sie von solchen Leuten abstammt. Archer ist der typische Good Boy, der vielleicht nicht immer so wirkt, aber für Jo mehr als nur durchs Feuer gehen würde – das merkt man von Anfang an. Ich hätte beide gerne noch mehr kennengelernt und bin gespannt, wie es sich in Band 2 entwickeln wird. Ihre Entwicklung, die Beziehung zueinander waren auf jeden Fall gut ausgestaltet.

Beim Finale des Buches bin ich leider etwas unschlüssig, wie es mir gefallen hat. Es war klar, dass das Buch einen Cliffhanger-Moment braucht und ich habe bereits erwartet, dass es mit der Thematik um Archers Familie zu tun haben wird. Wie es dann aber umgesetzt wurde, war etwas wild und vielleicht auch etwas übertrieben. Ich habe es nicht so wirklich gefühlt und fand es irgendwie unpassend und zu künstlich. Gleichzeitig tat es auch ganz schön weh – im Hinblick auf Archers Zukunft und auch in Gedanken an Josephine und Archer. Allerdings bleibt bei mir die Befürchtung, dass die Autorin in Band 2 einige der nun offenstehenden Konflikte recht einfach wegbügeln wird. Weiterlesen muss ich nach diesem Ende aber auf jeden Fall.

Mein Fazit

We don’t talk anymore ist ein starker Auftakt in eine interessante Friends to Lovers-Dilogie, die mit zwei tollen Protagonisten punkten kann. Die Geschichte ist zwar insgesamt eher handlungsarm, dafür geht es viel mehr um die Entwicklung der beiden und ihrer Beziehung zueinander. Alles in allem ein Buch, was sich gut lesen lässt, teilweise aber auch einfach mehr Input hätte vertragen können. Das Ende ist fies und man braucht hier eindeutig Band 2.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 18.10.2021

guter Auftakt

April & Storm - Stärker als die Nacht
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„Manche Narben sieht man, andere nicht. Es kann wehtun, verdammt weh, wenn wir uns füreinander öffnen, wenn der hübsche Glitzer weg ist und wir uns so sehen, wie wir wirklich sind.“
(Storm zu April in ...

„Manche Narben sieht man, andere nicht. Es kann wehtun, verdammt weh, wenn wir uns füreinander öffnen, wenn der hübsche Glitzer weg ist und wir uns so sehen, wie wir wirklich sind.“
(Storm zu April in April & Storm 1)

Worum geht’s?

Nachdem sie ihre Krebserkrankung überstanden hat, wagt April einen Neuanfang und zieht mit ihrem Freund Jan nach San Francisco. Doch bereits nach kurzer Zeit macht Jan den Abgang und lässt April in der Mietswohnung sitzen. Guter Rat ist jedoch nicht weit und so entscheidet April, sich einen neuen WG-Mitbewohner zu suchen, ganz klar aber keinen Mann. Storm hingegen ist am Boden angekommen, flüchtet vor seiner Vergangenheit und kämpft gegen die Dämonen, die ihn quälen. Als er sich bei April vorstellt, weiß er, dass das nichts wird. Umso überraschter ist er, als April ihm nach einer waghalsigen Rettungsaktion das Zimmer anbietet. Und schon bald teilen die beiden nicht nur eine Wohnung miteinander…

April & Storm – Stärker als die Nacht ist Band 1 der Forever Us-Reihe, nicht in sich geschlossen und wird mit Band 2 April & Storm – Weiter als der Ozean fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird wechselnd durch April in der Ich-Perspektive und Storm in der Erzähler-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, angenehm lesbar und kann einen mitreißen. Das Buch beinhaltet Intimszenen und kann potenziell triggernde Themen wie Substanzenmissbrauch beinhalten.

Meine Meinung

Eigentlich bin ich wirklich ein Fan von zusammenhängenden Mehrteilern, da leider oftmals der Effekt entsteht, dass die Bücher (künstlich) in die Länge gezogen werden und mit vermeidbaren Dramen als Cliffhanger enden. Deswegen war ich zunächst skeptisch, als April & Storm auf meinem Radar auftauchte. Da ich aber eine Schwäche für Musiker habe und das Cover einfach unfassbar schön ist, gab ich dem Buch und der Reihe dennoch eine Chance. Mit viel Licht, aber leider auch etwas Schatten konnte Band 1 im Großen und Ganzen aber schon überzeugen.

Bereits der Start hat mir ganz gut gefallen. April wurde frisch verlassen von ihrem Freund Jan, der rückblickend betrachtet auch definitiv nicht das Gelbe vom Ei war. Jetzt sitzt sie da in ihrem gerade erst verlängerten Mietvertrag, passt auf die Wohnung ihrer Vermieterin auf und muss sich neu sortieren. Eigentlich ist April nach Amerika gekommen, um ein Praktikum bei einem Arzt für Osteopathie zu machen, nachdem ihr dies bei ihrer Krebserkrankung sehr geholfen hat. Von ihrem Studiums-, Praktikums- und Arbeitsleben kriegt man jedoch recht wenig mit. Tatsächlich braucht das Buch echt einige Zeit, bis man an der „jetzt geht’s los“-Schwelle angekommen ist. April sucht einen Mitbewohner – oder eher Mitbewohnerin – und so kommt Storm in ihr Leben, der wiederum eine Bleibe sucht. Storm ist ein besonderer Charakter, der durch die Erzählerperspektive auch wenig Einblicke in seine Gefühlswelt gibt. Storm hat ein entstelltes Gesicht, einen kaputten Fuß und jede Menge emotionalen Ballast. Früh erfährt der Leser, dass Storm Angst vor den Paparazzi und der Presse hat, aber fast bis zum Schluss bleibt die Autorin Storms Geschichte schuldig. Viel mehr geht es darum, wie Storm es doch noch schafft, April zu begeistern (hierbei spielt eine dramatische Szene mit waghalsiger Rettung eines Hundes eine wichtige Rolle) und wie das Zusammenleben der beiden funktioniert, oder eben auch nicht funktioniert. Der Vibe des Buches ist dabei wirklich angenehm und man fühlt sich mitgerissen, gleichzeitig denkt man aber auch, dass es alles so belanglose Momente sind, die zwar durchaus teils witzig, teils traurig sind, aber eben auch wenig für die Handlung tun. Insgesamt hat das Buch wahrscheinlich schon so seinen Längen, die sich aber nicht ganz schlimm anfühlten.

April und Storm funktionieren für mich als Mitbewohner und auch als Freunde wirklich gut. April hat einen positiven Einfluss auf den zurückgezogenen Storm, versucht ihn vor allem auch dazu zu bringen, sich um seine Verletzungen zu kümmern. Storm hingegen quält sich selbst. Nach den Erlebnissen in einer schicksalsbehafteten Nacht glaubt er, kein Glück mehr im Leben verdient zu haben. Deswegen kümmert er sich auch nicht um seine Narben und lässt seine Verletzung am Fuß nicht richtig behandeln. Dabei ist Storm wirklich ein toller Charakter, der wahnsinnig liebenswert daherkommt, sich viel Mühe gibt und wirklich versucht, es April immer recht zu machen. April hingegen wirkt manchmal unberechtigt biestig Storm gegenüber, da sie mit ihren eigenen Gefühlen ein wenig am Hadern ist. Ein wenig verstehen kann man es, immerhin ist die Trennung erst vor kurzem gewesen und auch der Schrecken um ihre Erkrankung sitzt noch tief. Allerdings führt es in meinen Augen auch etwas dazu, dass man die sich entwickelnde Beziehung der beiden nicht so ganz greifen kann. Wann genau sie den Schritt machen, zu Liebenden zu werden, war für mich emotional nicht bestimmbar. Ganz im Gegenteil wirkte es so, als müsste es einfach so sein, eben weil es ein Liebesroman ist. Dabei hätten die beiden als Freunde auch wunderbar funktioniert und sich auch so unterstützen können. Denn gerade April bewirkt in Storms Leben sehr viel, so wagt er sich wieder an die Musik und sogar auf die Bühne (hier wird dann seine Geschichte auch wirklich relevant) und fängt vielleicht auch an, sich selbst ein wenig zu vergeben. Storm hilft April dafür dabei, das Leben ein wenig zu genießen und bringt eine zuverlässige Lockerheit rein. Leider nicht so mein Ding waren die Intimszenen und auch Aprils erotische Fantasien teilweise, die Situationen wirkten deplatziert und vermochten mich wirklich nicht zu überzeugen. Highlight des Buches ist aber sowieso ungeschlagen der Hund Sky, der immer wieder eine Rolle spielt und ein wenig Pepp ins Buch bringt, wobei ich hier nicht unbedingt weiß, wie die Rolle des Hundes in den Folgebänden funktionieren soll, insbesondere wenn man sich die bereits stark spoilernden Klappentexte durchliest.

Für mich das größte Manko am Buch ist leider das „Finale“ und das offene Ende. Ich habe befürchtet, dass es in diese Richtung geht und war somit wenig überrascht, dass die Autorin sich dieses dramatisch anmutende Finale ausgesucht hat. Das Problem hierbei ist nur, dass es sich anfühlt, als würde aus einer Mücke ein Elefant gemacht werden und als würde die Autorin einfach krampfhaft ein Ende finden müssen, was einen Cliffhanger rechtfertigt. Es hat für mich einfach nicht gepasst und wenn April einfach mal einen Moment durchgeatmet hätte, wäre man auch nicht so auseinandergegangen. Leider lässt mich das Ende so zwiegespalten zurück, dass ich nicht einmal weiß, ob ich Band 2 lesen mag.

Mein Fazit

Band 1 der Forever Us-Reihe startet überraschend gut, hat aber definitiv noch Luft nach oben. Der Großteil des Buches gerät mitreißend entspannt und lässt sich locker weglesen, das Buch hat insgesamt jedoch eine überschaubare Handlung. Die Charaktere können überzeugen, funktionieren aber für mich bisher noch nicht wirklich als Pärchen. Das offene Ende wirkt leider etwas überzogen dramatisch. Für Zwischendurch aber auf jeden Fall eine gute Sache.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]