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Veröffentlicht am 13.01.2022

Eine Geschichte von Generationen

Altes Land
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Worum geht’s?
Vera kommt als Flüchtlingskind ins Alte Land und bleibt dort. In dem Haus, das sie damals aufgenommen hatte, mit all seinen Geistern und Erinnerungen. Und viele Jahre später zieht auch Anne, ...

Worum geht’s?
Vera kommt als Flüchtlingskind ins Alte Land und bleibt dort. In dem Haus, das sie damals aufgenommen hatte, mit all seinen Geistern und Erinnerungen. Und viele Jahre später zieht auch Anne, ihre Nichte, mit ihrem Sohn Leon dort ein.

Meine Meinung:
„Altes Land“ von Dörte Hansen ist ein Roman, der wirklich schön geschrieben ist. Mir gefällt der sehr ausgefallene und gewählte Sprachstil. Dass immer mal wieder das Mundartliche einfließt. Die Liebevolle Darstellung des Hauses, der Bewohner, der Menschen drumherum.

Vera, die als Flüchtlingskind ins Alte Land kam und dort blieb. Ihr Schicksal ging mir sehr zu Herzen. Angefangen mit ihren Erlebnissen auf der Flucht bis hin zu dem, was sie mit ihrer Mutter erleben musste. Anne ist fast schon ein Abbild von ihr. Ihre Mutter Marlene behandelte sie ähnlich, wie damals Vera von ihrer Mutter behandelt wurde. Beide Frauen haben mit ihren Müttern ähnliche Probleme. Ähnliche Kämpfe. Und beide landen letztendlich im Alten Land, auch wenn ich Veras Weg dorthin niemandem wünschen würde. Das Buch ist ein Buch über die Geschichte dieser beiden Frauen, ihre Stärke, ihre Entwicklung und ihr Kampfgeist und Durchhaltevermögen. Mit allen Stärken und (menschlichen) Schwächen.

Was mir gut gefallen hat, ist, wie die Autorin die Wege der beiden Frauen zusammengeführt hat, wie sich Vergangenheit und Zukunft dort im Alten Land, in der Gegenwart, getroffen haben. Auch die Beschreibung der Charaktere, Karl mit seinen Träumen nach dem Krieg, Vera und ihr Nachbar, die – auf ihre Art – immer füreinander da waren. Anne, wie sie von dem Stadtleben aufs Landleben umsteigen musste. Und wie jede Frau für sich stark blieb, ihren Weg ging und sich niemals aufgab. Einziges Manko für mich waren die etwas unübersichtlichen Kapitel, da man oft erst im zweiten Absatz wusste, um wen und in welcher Zeit es im Kapitel geht. Das war manchmal etwas mühsam. Ansonsten ein gelungenes Buch, das nachdenklich stimmt aber auch Mut macht.

Fazit:
„Altes Land“ von Dörte Hansen ist ein Buch, das wirklich schön zu lesen ist. Die Geschichten von Vera und von Anne, so unterschiedlich die beiden sind, so ähnlich sind sie sich doch. Dann das Leben auf dem Alten Land. Die Eigenheiten der Menschen. Und wie doch jeder immer für jeden da ist. Die Entwicklung der Frauen zu starken Persönlichkeiten. Zwar hat mir gefehlt, dass die einzelnen Kapitel keine erklärenden Überschriften hatten und man oft erst nach einer halben Seite wusste, bei wem und in welcher Zeit man sich befindet. Aber bis auf diesen Punkt war das Buch wirklich schön, interessant, Mut machend und ein bisschen nostalgisch.

4 Sterne für diesen gelungenen Einblick in schwere Schicksale.

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Wahrgewordene Alpträume

Der Herzgräber
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Worum geht’s?
Nach dem Selbstmord ihrer Mutter ordnet Heather deren Unterlagen und stößt dabei auf dem Speicher auf versteckte Briefe, die ihre Mutter mit einem berüchtigten Serienkiller ausgetauscht ...


Worum geht’s?
Nach dem Selbstmord ihrer Mutter ordnet Heather deren Unterlagen und stößt dabei auf dem Speicher auf versteckte Briefe, die ihre Mutter mit einem berüchtigten Serienkiller ausgetauscht hat. Und das schon ihr ganzes Leben lang. Woher kannte sie den Serienmörder und welche Geheimnisse hatte sie sonst noch vor ihrer Tochter?

Meine Meinung:
„Der Herzgräber“ von Jen Williams (Fischer Taschenbuch, Dezember 2021) ist ein Thriller, der mit den Alpträumen und Kindheitsängsten seiner LeserInnen spielt. Die Autorin bringt unheimlich faszinierende aber auch verstörende Fantasie ein, hat einen plastischen und mitreißenden Schreibstil und sowohl die Darstellung der Tatorte, als auch die Beschreibung der Natur und der Charaktere gelingt ihr gut. Die Kapitel, die in die Vergangenheit weisen, waren spannend und haben einen Eindruck hinter das Wesen des Mörders gegeben.

Heather macht in dem Buch die größte Entwicklung durch und ist zugleich die Hauptprotagonistin. Sie ist mit 16 von zuhause ausgezogen und hatte nie eine wirklich gute Beziehung zu ihrer Mutter. Dennoch möchte sie mehr über sie und ihre Vergangenheit herausfinden. Und findet damit zugleich auch über sich selbst unheimlich viel heraus. An ihrer Seite ist ihre Freundin Nikki, die sie unterstützt und immer für sie da ist. Außerdem Ben Parker, der mit dem Fall betraute Polizist. Allerdings hätte ich mir in Bezug auf die Protagonisten noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Mehr über Nikki erfahren. Mehr aus der Beziehung zwischen Heather und Ben entstehen sehen wollen bzw. darüber, wie es mit ihnen weitergeht. Und überhaupt auch über Ben selbst und die Ermittlungen der Polizei. Und die ganzen anderen noch lebenden ehemaligen Bewohner der Kommune. Vieles kam einfach zu plötzlich.

Die Story selbst war genial gewählt. Sie hat mich dazu gebracht, nachts wieder mehr auf Geräusche zu hören. Alle Kindheitsängste, das Monster unter dem Bett, die Schritte auf dem Dachboden, hat die Autorin wieder zum Leben erweckt und immer wieder ist der Puls hochgeschossen. Ich war mitgerissen, der Aufbau der Ermittlungen von Heather war sehr gut dargestellt, man hat sich mit ihr gemeinsam auf die Fährte des Mörders und die Spuren der Vergangenheit begeben. Die Vermischung von Vergangenheit und Gegenwart war spannend. Hier hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Auch der Bezug der Märchen zu den Morden selbst war für mich nie ganz klar. Einige Stellen oder auch Personen, wie z.B. Ben, waren für die Ermittlungen und den Fortgang der Geschichte irgendwie nicht wirklich relevant, obwohl so viel Spannendes dahinter gewesen wäre und ich zu gerne mehr erfahren hätte. Dennoch war ich bis zum Ende gefesselt und der Showdown im Fiddler’s Wood war genial!

Fazit:
Mit ihrem Thriller „Der Herzgräber“ weckt Jen Williams die Kindheitsängste ihrer LeserInnen wieder zum Leben. Das Buch ist mitreißend, die Beschreibung der Tatorte, der Opfer wie auch der Orte und Menschen ist einfach genial. Es passt alles zusammen. Dann die Verwicklung der Vergangenheit mit der Gegenwart, die Fantasie – faszinierend und erschreckend. Lediglich der Bezug zu den Märchen ist mir nie ganz klar geworden und ich hätte gerne mehr von den polizeilichen Ermittlungen und auch von dem Ermittler erfahren. Er war hier irgendwie nur eine Nebenrolle, obwohl er für mich der sympathischste Charakter war.

Dennoch 4 Sterne von mir für diesen fantasievollen und genialen Fall!

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Unterirdische Spannung

Der Gräber
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Worum geht’s?
Die Lektorin Annika Granlund findet vor den Türen ihres Büros ein erdverschmiertes Manuskript, bei dessen Autor es sich laut Titelseite um den seit mehreren Jahren verschwundenen Jan Apelgren ...

Worum geht’s?
Die Lektorin Annika Granlund findet vor den Türen ihres Büros ein erdverschmiertes Manuskript, bei dessen Autor es sich laut Titelseite um den seit mehreren Jahren verschwundenen Jan Apelgren handelt. Kann es wirklich sein, dass er hinter dem Buch steckt? Und woher kommen die Parallelen zum Fall des Gräbers, in dem die Kommissarin Cecilia Wreede ermittelt?

Meine Meinung:
„Der Gräber“ von Fredrik Persson Winter (Verlagsgruppe HarperCollins, Dezember 2021) ist ein Buch voller Spannung, in dem der Autor mit den Ängsten spielt, die viele LeserInnen seit ihrer Kindheit in sich haben. Wer kennt sie nicht, die Angst vor dem Weg in den dunklen Keller? Wer hat nicht schon im Dunklen Geräusche gehört oder sich Geräusche eingebildet? Und genau diese Ängste nutzt der Autor und bringt absolute Gänsehautmomente in den Thriller ein. Dabei lässt er uns LeserInnen nur wenige Momente, in denen wir durchatmen können. Zu hoch ist und bleibt die Spannungskurve und vor allem die Teile, in der uns Winter in die Vergangenheit führt und die, in denen er aus Sicht des Gräbers schreibt, waren genial.

Auch aus der Sicht von Annika durften wir lesen. Ich fand ihre Entwicklung besonders spannend. Angefangen von Ihren Wünschen bis hin zu dem Wahn, dem sie verfällt. Ein bisschen blieb sie für mich menschlich ein Rätsel – ich hoffe, ihrem Mann ergeht es da besser. Auch Cecilia und ihr Partner Jonas waren ein authentisches und gutes Team. Obwohl ich so richtig mit keinem der Charaktere warm geworden bin. Dennoch haben mir alle sehr gut gefallen. Besonders der Gräber und was dahintersteht, das war für mich die größte Überraschung!

Ebenso der Aufbau der Story. Der Schreibstil und die Geschichte gingen unter die Haut. Der Autor hat uns langsam hineingeführt, immer tiefer sind wir in die Ermittlungen und Geschehnisse eingetaucht bis es dann immer spannender und spannender wurde und wir am Ende dem Gräber gegenüberstanden – diese letzte Szene hat mir besonders gut gefallen. Nicht so gut gefallen haben mir die Wesen, die doch etwas mythisch anmuteten und die bei dem Ende gar nicht notwendig gewesen wären. Dennoch, allein die Idee dahinter und auch die Umsetzung waren für mich absolut gelungen und das Buch hat mich mehr als gut unterhalten und ich kann es nur weiterempfehlen!

Fazit:
„Der Gräber“ von Fredrik Persson Winter ist ein Thriller, der unter die Haut geht. Der Schreibstil ist mitreißend, die Charaktere sind authentisch und die Idee einfach nur genial. Wir wurden langsam in die Ermittlungen eingeführt und die Spannung wuchs fast ins Unermessliche, bis wir endlich vor dem Gräber standen – in einem Szenario, das für mich total unvorhersehbar und gruselig war. Aber zugleich war dieses Schlussszenario absolut außergewöhnlich und auch einfach perfekt. Nur die Wesen hätte es aus meiner Sicht nicht gebraucht, ohne diese wäre das Buch noch besser gewesen.

4 sehr gute Sterne von mir für diese außergewöhnliche Idee, die Kindheitsängste hervorbringt!

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Veröffentlicht am 18.12.2021

Ein Jugendbuch, das auch Erwachsene die Luft anhalten lässt

Vollendet – Die Flucht
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Worum geht’s?
Connor ist 16, als seine Eltern ihn für die Umwandlung freigeben. Sein Körper soll in einem Ernte-Camp ausgeschlachtet und die Organe und Körperteile zur Transplantation gegeben werden. Und ...

Worum geht’s?
Connor ist 16, als seine Eltern ihn für die Umwandlung freigeben. Sein Körper soll in einem Ernte-Camp ausgeschlachtet und die Organe und Körperteile zur Transplantation gegeben werden. Und zwar nicht erst nach seinem Tod, sondern sofort. Doch Connor möchte sich nicht mit seinem Schicksal abfinden.

Meine Meinung:
„Vollendet – Die Flucht“ von Neal Shusterman (FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch, November 2021) ist der erste Teil der „Vollendet“-Serie um Connor. Obwohl das Buch für Jugendliche ist, hat es mich genauso gefesselt. Der Schreibstil des Autors geht unter die Haut. Die Bilder, die er entwirft, sind absolut real. Obwohl es hier um eine dystopische Wirklichkeit geht, ist es doch ein so perfekt entworfenes und beschriebenes Szenario, als würden wir einen Blick in unser aller Zukunft werfen.

Connor und Risa sind wohl Hauptprotagonisten in diesem Band. Sie gefallen mir gut. Obwohl sie ganz eigene Charaktere sind, können sie doch gut zusammenarbeiten und bilden ein harmonisches Team. Auch Lev, das Zehntopfer, mochte ich. Er ist so kontrovers, erst so schicksalsergeben und dann gegen alles; er hat in diesem Teil wohl die größte Entwicklung durchgemacht.

Die Idee hinter dem Buch ist so grausam wie genial. Die Ernte-Camps, wie kommt man nur auf so eine Idee? Die Regeln, die nach dem Krieg erschaffen wurden. Die Erzählung des Admirals, wie es zu diesen neuen Regeln und Gesetzten kam. Dann die Geschichte um Connor, wir konnten ihn auf seiner Flucht begleiten. Sind mit ihm auf den Friedhof geflogen. Waren mit ihm im Ernte-Camp und irgendwie bin ich im Verlauf des Buches fast ein Teil der Clique geworden. Was mir auch gut gefallen hat, war das Storchen, das hat mich wirklich schmunzeln lassen. Wobei es mir allerdings ein paarmal doch zu sehr breitgetreten wurde und dadurch vermeidbare Längen gab. Aber: Die Geschichte ist genauso spannend wie phantasievoll und nicht nur für Jugendliche ein absolutes Lesevergnügen und mit dem Fest im Garten des Admirals sowie dem Wiedersehen auf dem Friedhof gab es zwei Schlussszenen, die zu Herzen gingen.

Fazit:
Mit dem ersten Teil seiner Vollendet-Reihe „Vollendet – Die Flucht“ bringt Neal Shusterman ein ebenso spannendes wie phantasievolles Buch auf den Markt, das nicht nur für Jugendliche ist. Die Charaktere gefallen mir, die Entwicklung, die sie im Laufe des Buches machen, ist toll dargestellt. Und dann die Idee um die Ernte-Camps und die Welt der Zukunft; absolut genial, wie man auf so eine Idee kommen kann und brillant vom Autor umgesetzt. Das Buch war spannend und emotional und ich habe mich mit Connor auf der Flucht gehetzt gefühlt und konnte mich auch sonst perfekt in die Emotionen hineinversetzen. Bis auf einige wenige Längen ein mehr als gelungener Einstieg in eine dystopische Reihe, die Spannung, Fantasie und ein bisschen Science-Fiction perfekt in sich vereint.

4 Sterne von mir und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Connor, Risa, Lev und all den anderen weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Wenn die Vergangenheit dich einholt und dein Leben ändert

Mutterliebe
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Worum geht’s?
Als die psychiatrische Anstalt Nazareth geschlossen wird, nutzen Marianne und Jesse das verfallene Gebäude für heimliche Treffen. Sie dringen immer tiefer vor und stoßen im Archiv auf Unterlagen, ...

Worum geht’s?
Als die psychiatrische Anstalt Nazareth geschlossen wird, nutzen Marianne und Jesse das verfallene Gebäude für heimliche Treffen. Sie dringen immer tiefer vor und stoßen im Archiv auf Unterlagen, die ihr Leben verändern. Und nicht nur ihr Leben, sondern auch das Leben der Generation nach ihnen.

Meine Meinung:
Der Roman „Mutterliebe“ von Erin Kelly (S. Fischer Verlag GmbH, 2021) ist ein absoluter Spannungsroman. Die Autorin erzählt aus drei unterschiedlichen Sichten und führt uns ins Jahr 1958, die 1980er Jahre und ins Jahr 2018. Der Schreibstil gefällt mir besonders gut. Das Buch ist leicht zu lesen und geht dennoch tief unter die Haut. Die Beschreibungen der Autorin der Gebäude, des Ortes, der Menschen und der Emotionen sind einfach unglaublich, es ist, als würde man sich einen Film anschauen! Besonders die Szene in Nazareth im Glockenturm – erschreckend realistisch!

Besonders fasziniert hat mich die Geschichte von Helen im Jahr 1958, als Nazareth noch in Betrieb war. Erin Kelly hat die Psychologie und die psychiatrischen Behandlungen und Therapien wiederaufleben lassen. Die Elektroschocks, wie Menschen gegen ihren Willen behandelt wurden, es war erschreckend und fesselnd zugleich. Die Patientinnen – absolut authentisch dargestellt. Norma, der wir später wiederbegegnen; ich hatte Gänsehaut! Dann die Jugend von Marianne und Jesse, wie sie sich in dem verfallenden Gebäude treffen, das Archiv und die Patientenunterlagen finden, mit denen alles beginnt. Und später die Gegenwart, erzählt aus der Sicht von Honor, Mariannes Tochter, die an Borderline leidet. Auch ihr Leben ist faszinierend und erschreckend zugleich. Und die Verbindungen, die die Autorin zwischen diesen Personen zieht, sind absolut krass. Es war so fesselnd und ich konnte mich absolut fallenlassen und diese Reise durch die Jahrzehnte miterleben, als wäre ich vor Ort gewesen!

Am Anfang wusste ich nicht, worum es geht, was hinter allem steckt, alles war irgendwie verworren und dennoch war eine unterschwellige Spannung greifbar und ich musste einfach weiterlesen. Wie die Autorin dann die Leben der Protagonisten verbunden hat durch die Ereignisse der Vergangenheit, den Unfall, die weiteren Geschehnisse – es war so unheimlich fesselnd und mitreißend. Und besonders gut hat mir das Ende gefallen. Honor. Baby Clay. Ein Ende, das alles wieder auf Anfang setzt. Eine Mutterliebe, die schützen möchte, um Unheil zu verhindern, die aber durch Verschweigen alles schlimmer macht und alles ändert. Dieses Buch war das erste, das ich von Erin Kelly gelesen habe, aber sicher nicht das letzte!

Fazit:
Mit „Mutterliebe“ schreibt Erin Kelly einen Spannungsroman, der es wirklich in sich hat. Wir reisen mit ihr ins Jahr 1958 und erleben mit, wie es Helen in Nazareth ergeht. Wie mit Patienten in psychiatrischen Anstalten umgegangen wird. Sie werden gefesselt, bloßgestellt, Elektroschocktherapien ausgesetzt. Dann gehen wir weiter in die 1980er Jahre. Marianne und Jesse finden zueinander und werden schließlich durch ein schreckliches Geheimnis lebenslang miteinander verbunden. Und das Buch endet in der Gegenwart bei Honor, der Tochter von Marianne. Doch ist mit der Gegenwart wirklich Schluss oder beginnt hier alles wieder dort, wo das Schicksal seinen Lauf nahm?

4 Sterne von mir für diesen fesselnden Spannungsroman!

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