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Veröffentlicht am 15.01.2022

Ermittlungen mit Baby und Hund

Finsterbusch
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Bei ihrem bereits sechsten gemeinsamen Abenteuer bekommen Heinrich Tenbrink und Maik Bertram es mit mehreren Todesfällen zu tun, die alle mit einer Künstlerkommune zusammenhängen, welche in einer ehemaligen ...

Bei ihrem bereits sechsten gemeinsamen Abenteuer bekommen Heinrich Tenbrink und Maik Bertram es mit mehreren Todesfällen zu tun, die alle mit einer Künstlerkommune zusammenhängen, welche in einer ehemaligen Ziegelei in einem Wäldchen namens Finsterbusch angesiedelt ist.
Für Bertram ist es der erste Fall nach der Elternzeit wegen seiner Tochter Ella. Tenbrink ist eigentlich schon im Ruhestand, wurde aber von einer Verwandten gebeten, sich die Sache näher anzusehen und lässt sich natürlich nicht davon abhalten, mit seinen ganz eigenen Methoden Nachforschungen anzustellen, unterstützt von seinem Pudel Locke.

Der Roman ist in einem eher ruhigen und doch mitreißenden Stil verfasst. Für einen Krimi geht es relativ gemächlich zu, große Spannung kommt nicht auf. Die Geschichte animiert jedoch zum Miträtseln. Manches ist zwar vorhersehbar, die Auflösung und die Art, wie der Fall gelöst wird, ist alles in allem aber doch nachvollziehbar und stimmig.
Neben dem Kriminalfall als solches nehmen auch die privaten Beziehungen und Probleme von Tenbrink und Bertram viel Raum ein. Vor allem Ella und Locke sorgen für einigen Trubel und tragen sehr zum Unterhaltungswert bei, geben diesmal allerdings auch Anlass zur Sorge. Gerade solche Nebenhandlungen bzw Nebendarsteller machen für mich den Reiz dieses Buches aus. Es geht um mehr als nur darum, einem Mörder nachzujagen.
Auch die sonstigen auftretenden Figuren sind überzeugend gezeichnet und wirken wie aus dem richtigen Leben gegriffen.

Für Fans von Regionalkrimis, in denen man viele interessante Menschen kennenlernen kann, ist dieses Buch sicher empfehlenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.01.2022

Amüsante Reise durch die Welt der Musik

Alle sind musikalisch – außer manche
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Christoph Reuter, seines Zeichens Jazzpianist mit Konzertexamen, Komponist und Kabarettist, unternimmt hier eine amüsante Reise durch die Welt der Musik.
In über 70 kurzen Kapiteln beweist er nicht nur ...

Christoph Reuter, seines Zeichens Jazzpianist mit Konzertexamen, Komponist und Kabarettist, unternimmt hier eine amüsante Reise durch die Welt der Musik.
In über 70 kurzen Kapiteln beweist er nicht nur mit großem Engagement, dass (fast) jeder musikalisch ist, sondern gibt unter anderem einen Crashkurs in Musiktheorie, betrachtet gesundheitliche und sonstige Auswirkungen von Musik, blickt hinter die Kulissen der Musikindustrie oder erklärt, warum die große Zeit der Melodien vorbei ist.
Abgerundet wird jedes Kapitel mit einer Liste von Ohrwürmern, die zum Wiederhören bekannter oder Entdecken neuer Stücke einladen.
Bei all dem blitzt nicht nur immer wieder einiger Humor auf, ebenso ist die Begeisterung des Autors für sein Thema erkennbar, welche daher auch auf die Leser überspringt.
Obwohl ich auch nach der Lektüre nicht wirklich davon überzeugt bin, musikalisch zu sein, hat sie mich doch gut unterhalten und ich habe einiges Neues darüber erfahren, was die Faszination von Musik ausmacht und in welch vielfältigen Facetten sie auftreten kann.

Veröffentlicht am 13.01.2022

Faszinierende Tour durch Vergangenheit und Zukunft des Universums

Bis zum Ende der Zeit
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Brian Greene beweist hier wieder einmal seine Fähigkeit, auch komplexe wissenschaftliche Inhalte allgemein verständlich aufzubereiten und mittels Vergleichen aus dem Alltagsleben anschaulich zu machen. ...

Brian Greene beweist hier wieder einmal seine Fähigkeit, auch komplexe wissenschaftliche Inhalte allgemein verständlich aufzubereiten und mittels Vergleichen aus dem Alltagsleben anschaulich zu machen.
Er nimmt sich hier nicht weniger vor als die Betrachtung der gesamten Geschichte des Universums vom Urknall bis in die Unendlichkeit und zeigt dabei, dass Fragen welche die Menschheit schon lange bewegen – Warum gibt die Welt? Was ist der Sinn unseres Lebens? Und wie wird das Alles enden? –mit Hilfe der bekannten Gesetzte der Physik beantwortet werden können.
Er legt dar, dass die Entropie, die umgangssprachlich oft als „Zunahme von Unordnung“ umschrieben wird, die Entstehung geordneter Strukturen sehr wohl zulässt und bisweilen sogar fördert, erklärt, weshalb es möglich ist, dass Etwas aus Nichts entsteht und was abstoßende Gravitation damit zu tun hat, konstatiert, dass ein freier Wille in der „klassischen Bedeutung“ nicht existiert und wieso es dennoch sinnvoll ist, jemanden für seine Taten verantwortlich zu machen, wirft Blicke in eine unvorstellbar weit entfernte Zukunft und vieles, vieles mehr.
Ich habe mir während des Lesens bei fast jeder zweiten Seite gedacht „Diese Information musst Du unbedingt in Deiner Rezension unterbringen.“ Aber das hätte zu weit geführt und wäre immer noch zu wenig gewesen.
(Lediglich der Mittelteil, wo sich der Autor beispielsweise mit der Entstehung von Religion, Kreativität oder Sprachen befasst, hätte etwas kürzer ausfallen und er sich mehr auf sein eigentliches Fachgebiet konzentrieren sollen.)
Ich kann daher jedem, der sich für Naturwissenschaft interessiert, nur raten, dieses Buch zu lesen. Es wird Sie vieles mit anderen Augen sehen lassen und eröffnet auch eine neue Perspektive auf einen Sinn des Lebens abseits von Religionen.

Veröffentlicht am 13.01.2022

Faszinierende Sprachenvielfalt

In 20 Sprachen um die Welt
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Der niederländische Linguist und Journalist Gaston Dorren stellt hier die 20 sprecherreichsten Sprachen der Welt vor – von der 20. Vietnamesisch bis zur 1. Englisch. (Deutsch mit 200 Millionen Sprechern ...

Der niederländische Linguist und Journalist Gaston Dorren stellt hier die 20 sprecherreichsten Sprachen der Welt vor – von der 20. Vietnamesisch bis zur 1. Englisch. (Deutsch mit 200 Millionen Sprechern hat es dabei als 11. knapp nicht in die Top Ten geschafft.)
Er beleuchtet ihre Geschichte und ihre wichtigsten Eigenschaften und illustriert an diesen Beispielen auch einige allgemeine Themen der Linguistik. So erklärt er beispielsweise, wie Sprachen zu ihrer Schrift kommen, überlegt, welche Faktoren Vielsprachigkeit begünstigen, spürt den Gemeinsamkeiten innerhalb der indoeuropäischen Sprachfamilie nach oder fragt, ob eine Sprache gewisse Eigenschaften aufweisen muss, um sich als Lingua franca durchzusetzen.
Dieses Buch bietet daher eine Fülle interessanter Einblicke in die Vielfalt und Faszination der Sprachen dieser Welt. Es ist spannend, zu beobachten, wie historische Entwicklungen und politische Umwälzungen sich immer auch auf die beteiligten Sprachen ausgewirkt und zu deren Umgestaltung, Auf- oder Abstieg beigetragen haben. Auch zeigt sich, wie sehr sich verschiedene Sprachen in ihrer Grundstruktur unterscheiden (was Sprachlerner mit indoeuropäischer Muttersprache vor einige Herausforderungen stellt), dass sie aber doch auch immer wieder überraschende Gemeinsamkeiten aufweisen.
Ein besonderes Lob verdient auch die Übersetzung (aus dem Englischen), die hervorragend ans Deutsche angepasst wurde, unter anderem auch viele Beispiele mit deutschen Wörtern enthält etc.

Veröffentlicht am 08.12.2021

Historischer Abenteuerroman vor interessantem Hintergrund

Die Mission des Kreuzritters
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Dieser Roman führt ins Heilige Land in der Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Kreuzzug, wo von den Kreuzfahrern gegründete christliche Königreiche sowie muslimische Araber und Seldschuken die politische ...

Dieser Roman führt ins Heilige Land in der Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Kreuzzug, wo von den Kreuzfahrern gegründete christliche Königreiche sowie muslimische Araber und Seldschuken die politische Landschaft prägen und in diverse Konflikte unter- und miteinander verstrickt sind.
Jerusalem 1129: Melisende, Tochter und Thronerbin des Königs von Jerusalem will nicht in die von ihrem Vater arrangierte Ehe einwilligen. Um Zeit zu gewinnen entschließt sie sich spontan, ihre Schwester in Antiochia zu besuchen. Doch die Reise nimmt eine dramatische Wendung und schließlich fällt dem Tempelritter Raol de Montalban die Aufgabe zu, Melisende wieder nach Hause zu bringen.

Diese Geschichte wird in einem flotten, mitreißenden Stil und –für einen historischen Roman doch ungewöhnlich – im Präsens erzählt, was dafür sorgt, dass man beim Lesen das Gefühl hat, selbst mitten im Geschehen zu sein. Dazu tragen weiters auch die anschaulichen Beschreibungen von Reiserouten und Landschaften bei.
Generell ist der Inhalt gut recherchiert und es gelingt dem Autor hervorragend, Informationen zu den historischen Gegebenheiten der Levante des 12. Jahrhunderts, den dort lebenden Völkern, ihren Religionen und Kulturen oder auch zur Frühzeit des Templerordens in den Text einzuflechten.

Die Romanhandlung als solche ist erfunden, bei zahlreichen Protagonisten handelt es sich aber um reale historische Persönlichkeiten. Allen voran natürlich bei Melisende, die in ihrem weiteren Leben als Königin von Jerusalem zu einer bedeutenden und schillernden Figur ihrer Zeit werden wird. Ihre Entwicklung von einer behütet aufgewachsenen und etwas Ich-bezogenen Königstochter zu einer Erwachsenen, die durch ihre Erfahrungen deutlich gereift und nun bereit ist, ihre Zukunft wie auch die Zukunft ihres Landes selbstbewusst zu gestalten, wird hier sehr schön porträtiert.
Auch sonst sind die Charaktere nachvollziehbar und lebendig gezeichnet. Es treten keine strahlenden Helden auf, sondern Personen aus Fleisch und Blut, mit positiven wie negativen Eigenschaften.
Einziger Kritikpunkt aus meiner Sicht ist, dass die Kampf- oder Gewaltszenen etwas zu viel Raum einnehmen bzw zu ausführlich beschrieben werden.

Fazit: Ein spannender historischer Roman mit lebensnahen Protagonisten, der vor einem interessanten Hintergrund angesiedelt ist.

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