Charmanter Krimi mit einer liebenswerten Hauptfigur
The MaidLust auf einen Cozy-Krimi, der zwar Ähnlichkeiten mit den englischen Klassikern aufweist, aber durch eine liebenswerte und sympathische Protagonistin seinen individuellen Touch erhält?
Molly „The Maid“ ...
Lust auf einen Cozy-Krimi, der zwar Ähnlichkeiten mit den englischen Klassikern aufweist, aber durch eine liebenswerte und sympathische Protagonistin seinen individuellen Touch erhält?
Molly „The Maid“ arbeitet als Zimmermädchen in einem Nobelhotel. Sie ist überkorrekt, liebt ihre Arbeit und erledigt alle ihr aufgetragenen Aufgaben mit wahrer Hingabe. Und sie ist ein guter Mensch, arglos wie Forrest Gump, hat immer den moralischen Kompass im Kopf, den ihr die kürzlich verstorbene Großmutter vermittelt hat. Richtig und falsch kann sie zwar unterscheiden, aber Mimik, Körpersprache und auch das Verhalten ihrer Mitmenschen zu interpretieren ist nicht wirklich ihre Kernkompetenz.
Das bringt sie in große Schwierigkeiten, als sie die Leiche eines Hotelgasts bei ihrer täglichen Putzroutine entdeckt. Die Untersuchungen der Polizei ergeben, dass dieser offenbar einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist und alle Indizien deuten auf Molly als Täterin hin.
Dafür, dass dieser Krimi ein Debüt ist, ist er ausgesprochen routiniert geschrieben und schlüssig aufgebaut. Kein Wunder, ist Nita Porse doch Cheflektorin bei Simon & Schuster. Die Atmosphäre wirkt „very british“, aber die Autorin lebt und arbeitet in Toronto, der kanadischen Metropole mit britischer Vergangenheit, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Die Lösung des Mordfalls samt der Zusammenhänge ist allerdings ziemlich offensichtlich, beeinträchtigt aber das Lesevergnügen zu keinem Zeitpunkt, was ohne Zweifel der Hauptfigur geschuldet ist.
„The Maid“ ist eine unterhaltsame Lektüre voller Charme, die man am besten mit einer Tasse Tee und Shortbread genießt. Enjoy!