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Veröffentlicht am 14.08.2022

Rezension zu Welch grausame Gnade

Welch grausame Gnade
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Wissenswertes

Autor: Chloe Gong
Titel: Welch grausame Gnade
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 31. Mai 2022
Verlag: Lago Verlag
ISBN: 978-3-957612205
Preis: 20,00 € (Gebundenes Buch) & 15,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: ...

Wissenswertes

Autor: Chloe Gong
Titel: Welch grausame Gnade
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 31. Mai 2022
Verlag: Lago Verlag
ISBN: 978-3-957612205
Preis: 20,00 € (Gebundenes Buch) & 15,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 464 Seiten

Inhalt

1926 – Shanghai pulsiert im Rhythmus der Ausschweifungen.

Eine Blutfehde zwischen zwei Banden färbt die Straßen rot und lässt die Stadt hilflos im Chaos versinken. Im Zentrum des Geschehens steht die achtzehnjährige Juliette Cai, eine emanzipierte junge Frau, die die stolze Nachfolgerin an der Spitze der kriminellen Scarlet Gang werden will. Ihre einzigen Rivalen an der Macht sind die White Flowers, die die Scarlets seit Generationen bekämpfen. Jeder Schritt der White Flowers wird von Roma Montagov geplant, Juliettes erster Liebe ... und ihrem ersten Verrat.

Doch als Gerüchte über eine Krankheit umgehen, die in den Wahnsinn treibt, und sich die Todesfälle häufen, müssen Juliette und Roma ihre Waffen – und ihren Groll – beiseitelegen und zusammenarbeiten. Denn wenn sie dieses tödliche Chaos nicht aufhalten, wird es keine Stadt mehr geben, die sie regieren können.


Cover

Absolute Cover-Liebe! Dieses Buch sieht einfach nur schön aus. Ich liebe den Kontrast zwischen dem schwarzen Hintergrund und dem Dolch, dem goldenen Drachen und den roten Rosen.


Meine Meinung

Wie viele andere Bücher auch, habe ich dieses irgendwann einmal auf Social-Media entdeckt. Ich muss allerdings gestehen, dass ich nicht vorhatte es zu kaufen. Als ich dann im Buchladen meines Vertrauens gewesen bin, lag dort dieses letzte, einsame Exemplar. Also habe ich es spontan adoptiert. Und was soll ich sagen? Ich habe es definitiv nicht bereut.

Schlicht zusammen gefasst behandelt dieses Buch die Liebe zwischen politischen Intrigen und einer jahrzehntelangen Blutfehde. Oder wie es ebenfalls gerne zusammen gefasst wird: Eine moderne Erzählung von Julia und Romeo.

Glücklicherweise hat sich die Autorin dazu entschieden, das Buch aus der Sicht beider Protagonisten zu schreiben, sowie einigen wenigen anderen Charakteren. So war es möglich die Handlungen von Juliette und Roma sehr gut nachzuvollziehen.

Juliette ist die einzige Tochter eines Gangsterbosses. Demnach stand ihr Lebensweg natürlich lange fest. Auf den ersten Blick lebt Juliette auch das Leben das damit einhergeht. Sie ist grausam, unnahbar und clever. Man merkt an vielen Stellen, dass sie ihren Vater stolz machen möchte. Gleichzeitig steht oft ihre innere Zerrissenheit, es sowohl sich selbst rechtzumachten als auch ihrer Gang, im Fokus.
Roma, ebenfalls das Kind eines Gangsterbosses, hat in seiner Vergangenheit bereits den Fehler begangen seinen Vater zu enttäuschen. Während des Lesens wird sehr schnell klar, dass sein Vater ihn verabscheut. Vermutlich war dieser vergangene Fehler aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn sein Vater erfährt, dass Roma ein anderes Leben bevorzugen würde. Genau wie Juliette hat Roma allerdings das Gefühl keine Wahl zu haben. Schnell kristallisiert sich heraus, dass Roma nicht ansatzweise so skrupellos und herrschsüchtig wie er sein sollte. Er ist insgesamt etwas reservierter und kopflastiger als Juliette. Schnell wird klar, dass beide eine gemeinsame, zerstörerische Vergangenheit haben. Ihr Vertrauen ineinander finden die beiden erst nach und nach wieder. Dabei zeigt sich in vielen Situationen, was für ein starkes Team die zwei sind.
Obwohl es zunächst den Anschein macht, kann man, trotz der Dinge, die beide getan haben und trotz des Blutes das beide an ihren Händen kleben haben, niemanden von ihnen als den Bösen bzw. die Böse hinstellen. Hier gibt es jede Menge Grauzonen, man kann keinen von beiden, und keine der beiden Gangs nur in Schwarz oder Weiß einteilen. Denn gerade die Vergangenheit, die von Rache durchtränken Reaktionen, die getöteten Mitglieder und alles dazwischen zeigt ja sehr deutlich, dass niemand in diesem Buch wirklich und wahrhaftig unschuldig ist.
Auch möchte ich darauf hinweisen, dass die Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten nicht im Fokus des kompletten Buches steht. Aber apropos Liebesbeziehung, die sacht dazwischen geschobene Liebe zwischen zwei Freunden von Roma, der gehört ein Stück meines Herzens. Und gerade auf den Ausgang davon bin ich sehr gespannt. Weshalb ich darauf hoffe, davon noch etwas mehr zu sehen.

Trotz der Tatsache, dass dieses Buch gerade am Anfang mit politischen und wirtschaftlichen Informationen um sich schmeißt, war es durchgängig spannend. Gerade zum Ende hin, als endlich alle Rätsel und Teilhinweise an ihren Platz fallen und wir dem Höhepunkt entgegensteuern, hätte ich dieses Buch nicht mehr weglegen können. Ich liebe zudem, wie die Autorin den tatsächlichen Täter präsentiert hat. Dies war nämlich die perfekte Mischung aus "Hätte-man-sich-denken-können" und "Ich-hatte-nicht-den-blassesten-Schimmer". Zusätzlich dazu bekommt die Geschichte einige unvorhergesehene Wendungen und bleibt zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar.

Der Schreibstil war für mich sehr gut gemacht. Er war poetisch und philosophisch angehaucht, gleichzeitig dennoch flüssig und angenehm zum Lesen. Die einzige negative Sache, die mir aufgefallen ist: Wenn man, wie ich, ein Banause in Sachen Geschichte/ Wirtschaft ist, dann ist der Einstieg in dieses Buch sehr langatmig. Wenn man darüber allerdings hinausließt, lohnt sich dieses Buch auf jeden Fall!

Ich fiebere dem November diesen Jahres entgegen, da ich endlich den zweiten Teil lesen möchte! Was ich bisher nämlich noch nicht erwähnt habe, ist folgendes: Das Buch endet mit einem absolut fiesen Cliffhänger! Nur als kleine Warnung, für jeden und jede, die dieses Buch in naher Zukunft lesen möchten.

Abschließend noch zwei Dinge: Erstens, manche Szenen in diesem Buch sind extrem blutig. Wer solche Dinge nicht mögen sollte, sollte sich überlegen, ob dieses Buch wirklich etwas für ihn oder sie ist. Zweitens: Soweit ich weiß, fällt dieses Buch offiziell in die Kategorie Fantasy. Tatsächlich beschränkt sich dieser fiktive Teil nur auf das Monster, was gerade der Atmosphäre und der Glaubhaftigkeit des Buches einen enormen Aufschwung verleiht.

Fazit

Hier vermischt sich eine Liebesgeschichte, mit einer großartigen Atmosphäre, mit tollen Charakteren und unerwarteten Twists. Absolut empfehlenswert!

Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.06.2022

Rezension zu BD Prison Camp: Schakal

Schakal – Black Dagger Prison Camp 1
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Wissenswertes

Autor: J. R. Ward
Titel: Black Dagger Prison Camp Band 1: Schakal
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 08.03.2022
Verlag: HEYNE Verlag
ISBN: 978-3-453-32163-2
Preis: 10,00 € (Taschenbuch) ...

Wissenswertes

Autor: J. R. Ward
Titel: Black Dagger Prison Camp Band 1: Schakal
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 08.03.2022
Verlag: HEYNE Verlag
ISBN: 978-3-453-32163-2
Preis: 10,00 € (Taschenbuch) & 9,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 512 Seiten

Inhalt

An einem geheimen Ort, tief unter der Erde, befindet sich das berühmt-berüchtigte Gefängnis der Glymera. Als die schöne Vampirin Nyx einen Hinweis erhält, wo das Gefängnis liegt, in dem ihre Schwester einsitzt, macht sie sich sofort auf den Weg, um sie zu befreien. In dem düsteren verschlungenen Labyrinth begegnet sie einem Gefangenen, den alle nur den »Schakal« nennen. Er ist geheimnisvoll, gefährlich und hat eine fatale erotische Ausstrahlung. Als er Nyx anbietet, sie bei ihrer Suche nach ihrer Schwester zu unterstützen, nimmt sie seine Hilfe an – nicht ahnend, dass sie beide schon bald in ein tödliches Abenteuer verwickelt werden ...

Cover

Wer die Bücher von J. R. Ward aus dem Verlag kennt, weiß das die Cover, die zeitweilen etwas düstere Stimmung der Bücher, gerne aufgreifen. Dies trifft auf dieses Spinn-Off der eigentlichen Buchreihe ebenfalls zu. Ich finde, dass das Cover hervorragend zum Inhalt passt. Die Gitter, die blauen Augen des abgebildeten Mannes und die insgesamt sehr dunklen Farben.


Meine Meinung

Da ich nun schon seit vielen Jahren Romantasy-Bücher zu meinen absoluten Favoriten zähle, ist J. R. Ward wohl ein Name um den man einfach nicht herumkommt. Ich habe schon vor einer ganzen Weile aufgehört zu zählen, wie viele Bücher dieser Autorin ich bereits verschlungen habe. Als ich gesehen habe, dass der Heyne Verlag auch die Spinn-Off Bücher der eigentlichen Buchreihe herausbringt, musste ich mir diesen Band natürlich kaufen.

In diesem Buch begleiten wir die Vampirin Nyx auf ihrer Suche nach ihrer gefangengenommenen Schwester in einem unterirdischen, geheimen Gefängnis. Nach ihrem Eindringen lernt sie einen der Insassen kennen, der von allen nur Schakal genannt wird. Sie verursachen in den geregelten Gängen des Gefängnisses ein heilloses Durcheinander und merken dabei, dass sie eigentlich das perfekte Team sind.

Wir erleben diese Geschichte aus der Sicht beider Protagonisten, allerdings in unregelmäßigem Wechsel. Wer, wie ich, bereits einige Bücher von J. R. Ward kennt, weiß, dass der Schreibstil zeitweilen sehr derb, sehr direkt und fluchlastig sein kann. Wer kein Schi-Schi und wenig Firlefanz beim Lesen bevorzugt, ist hier definitiv an der richtigen Stelle. Dies heißt aber nicht, dass die Charaktere schlecht dargestellt oder gar plump sind!

Mit Nyx hat die Autorin eine tolle Protagonistin erschaffen, sie ist selbstlos genug ihre verurteilte Schwester in einem Gefängnis zu suchen, mutig genug ebendies alleine zu tun, wem ein Teil ihres Herzens gehört, auf den passt sie bis zum bitteren Ende auf. Gleichzeitig ist Nyx niemand den man einfach so zum Schweigen bringt, sie ist nicht so weltfremd (wie manch andere Charakter Wards), was eine bestimmte Stelle am Anfang des Buches sehr gut zeigt (kurzer Spoiler: ganz am Anfang fährt sie gemeinsam mit ihrer anderen Schwester vermeintlich ein Reh an, ihr ist bewusst, dass die Möglichkeit besteht, dass sie dieses Tier von seinem Leid erlösen muss - nichts an das man gerne denkt, dennoch finde ich gerade hier, zeigt sich deutlich, dass Nyx die Welt nicht nur durch eine rosarote Brille sieht).
Ihr männliches Gegenstück, der den geheimnisvollen Namen "Schakal" trägt, war vor allem zu Beginn sehr undurchsichtig. An dieser Stelle sei kurz angemerkt, dass dieser von Nyx den Spitznamen Jack bekommt. Für die deutsche Leserschaft mag der Schritt vom Schakal zu Jack etwas merkwürdig sein, allerdings macht diese Verbindung im englischen durchaus Sinn. Einfach aus dem Grund, da das Wort Schakal im englischen "Jackal" lautet, da macht der Umkehrschluss zum Namen Jack schon deutlich mehr Sinn, oder? Meiner Meinung nach, konnte der Verlag an dieser Stelle nicht anderes machen, so macht es im Deutschen zwar nicht vollends Sinn, lässt sich mit diesem Hintergedanken allerdings gut erklären. Wie der Inhalt des Buches bereits vermuten lässt, ist Jack ein schwer durchschaubarer und mysteriöser Charakter, bei dem sich im Laufe des Buches deutlich und schnell zeigt, dass er ein großes Herz und Durchhaltevermögen hat, sowie Menschlichkeit besitzt. Trotz seines Lebens im Gefängnis und auch davor, also ein Vampir von Wert.

Ich muss gestehen, dass die letzten 100 bis 200 Seiten wirklich hoch spannend gewesen sind! Die Plot Twists, die ans Tageslicht gekommen sind, haben mich teilweise wirklich überrascht und sorgten somit dafür, dass das Lesen wirklich zum Vergnügen geworden ist.

Achtung hier Spoiler - Was mich nach Beenden des Buches doch etwas verwundert hat war folgendes: Jack war letztlich gezwungen seine Kameraden aus dem Gefängnis im Stich zu lassen bzw. einer von diesen Freunden stirbt sogar um ihm die Freiheit zu ermöglichen, und dann? Dann wird am Ende nicht ein einziger Gedanke an diese Leute verschwendet. Auch die Tatsache, dass es ein geheimes - vor dem König selbst verborgenes - Gefängnis gibt, hätte für mich im Zusammenhang mit der Bruderschaft, eine größere Welle auslösen müssen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin den Versuch unternimmt den Lesern zu vermitteln, dass die Black Dagger dieses Problem zukünftig in Angriff nehmen. Eine weitere Sache, die mir in diesem Zusammenhang einfällt, ist, dass Jack und Rhage Brüder sind. Woran sie dies hauptsächlich festgestellt haben? An der Farbe ihrer Augen. Naja, die beiden haben eine auffällige Augenfarbe (türkis), aber das fand ich dann doch etwas weithergeholt und somit fragwürdig. Auch wenn gegen Ende des Buches ja geschrieben wird, dass sie das mithilfe des Blutes haben testen lassen.

Ein letzter Hinweis noch, ich denke, dass man dieses Buch ohne die komplette Reihe der Black Dagger zu kennen, lesen kann. Aber viele Zusammenhänge, Namen, ein gewisses Verständnis für diese Welt fehlen dann halt.


Fazit

Ein weiteres lesenswertes Buch aus der Feder J. R. Wards. Ein tolles Charakter-Duo, ein abwechslungsreicher Plot und der gewohnte direkte Schreibstil, den man vermutlich aus einigen ihrer anderen Bücher kennt. Das Ende hätte für mich noch etwas besser herausgearbeitet sein können, deshalb der halbe Punktabzug.

Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2022

Rezension zu Die Prinzen

Die Prinzen
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Wissenswertes

Autor: C. S. Pacat
Titel: Die Prinzen - Drei Romane in einem Band
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 13. Februar 2017
Verlag: HEYNE
ISBN: 978-3-453318205
Preis: 16,99 € (Taschenbuch) ...

Wissenswertes

Autor: C. S. Pacat
Titel: Die Prinzen - Drei Romane in einem Band
Gattung: Romantasy
Erscheinungsdatum: 13. Februar 2017
Verlag: HEYNE
ISBN: 978-3-453318205
Preis: 16,99 € (Taschenbuch) & 13,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 864 Seiten

Inhalt

Eigentlich ist der Kriegerprinz Damen der rechtmäßige Erbe von Akielos, doch dann gerät er in Gefangenschaft und wird in die Sklaverei verkauft – ausgerechnet an Laurent, den Kronprinzen des verfeindeten Königreiches Vere. Laurent ist eitel, arrogant und grausam, und er steht für alles, was Damen hasst. Doch noch während er Fluchtpläne schmiedet, lernt Damen Laurent besser kennen, und schon bald weiß er nicht mehr, was wichtiger für ihn ist: seinen eigenen Thron zurückzugewinnen oder Laurents scheinbar so eiskaltes Herz zu erobern ...

Cover

Mir gefällt die Schlichtheit dieses Covers ganz besonders gut. Kein Schnick-Schnack, der Fokus liegt sowohl auf dem Titel als auch den Mann in Rüstung im Hintergrund. Die kleine Krone und das Ornament sind zudem ein kleiner Blickfang, klauen dem Rest des Covers aber nicht die Show.

Meine Meinung

Mir ist erst nach dem Lesen dieses Buches aufgefallen, dass es wohl einen riesigen Hype darum gegeben haben soll. Wer sich auf Social-Media und Co. auskennt, weiß vermutlich wovon ich rede. Ich habe dieses Buch aufgrund des Inhaltes und des simplen, doch ansprechenden Covers gekauft.
Wir durchlaufen dieses Buch hauptsächlich aus der Sicht des Prinzen Damen. Mit Ausnahme von zwei Kapiteln die wir aus Laurents Sicht an der Geschichte teilnehmen dürfen.
Um ehrlich zu sein, hätte ich vermutlich nach Beenden des ersten Teils das Lesen dieser Reihe abgebrochen. Demnach handelt es sich hierbei in meinen Augen definitiv um den schlechtesten von drei Teilen. Die Gründe dafür sind vielfältig: mir war das Verhalten einiger Protaginsten (Damen ausgeschlossen) einfach zu vulgär (nehmen wir hier als Beispiel die Ringkämpfe, die in - wenn auch vorgetäuschten - Vergewaltigungen enden), Damens und Laurents Miteinander war mir zu unausgereift und mir fehlte irgendwie eine greifbare Spannung zwischen den beiden Charakteren.
Jetzt kommt das große aber, denn ab dem Ende des ersten Teils wurde dieses Buch in meinen Augen dem Hype absolut gerecht. Dies ist auch der gleiche Moment, als zwischen den beiden Hauptprotagonisten erste freundschaftliche Bande zu erkennen waren. Quasi der Beginn des Besserwerdens.
Damen, der vom Prinzen zum Sklaven herabgewürdigt wird, möchte zunächst nur eines: Seine Freiheit. Dieser Gedankengang ist absolut verständlich und nimmt - vor allem zu Beginn - natürlich viel Raum ein. Im Gegensatz zu Laurent wirkt Damen an einigen wenigen Stellen fast naiv. Weil er nur die direkte Konfrontation gewöhnt ist. Er ist Krieger durch und durch, ein Meister des Schwertes, des Ringens, des Reitens und kennt die Gewalt hinter einem Schlacht.
Laurent hingegen ist ein Meister der indirekten Konfrontation, er ist wahnsinnig klug, durchdenkt jeden einzelnen Schritt, ist wortgewandt und listig, nichts entgeht ihm. Gleichzeitig merkt man schnell, dass Laurent trotz der ganzen Bediensteten, trotz seines Onkels und dem großen Schloss einsam ist. Aber je weiter das Buch voranschreitet, desto mehr bemerkt man, was für ein großartiger Mann hinter Laurents emotionsloser Maske steckt. Da, wie oben bereits geschrieben, dass Buch aus Damens Sicht verfasst worden ist, wirkt Laurent eine ganze Ecke undurchschaubarer und geheimniskrämerischer als Damen.
Gleichzeitig sorgt gerade dieser kaum vorhandene Sichtwechsel dafür, dass wir im zweiten und dritten Teil des Buches mit einer ganze Menge von Wendungen, Plot Twists und Überraschungen konfrontiert werden.
Was mir leider negativ in Erinnerung geblieben ist, ist die relativ hohe Fehleranzahl im Buch, hier mal ein Paar Beispiele: Moss, wurde geschrieben, aber das Moos war gemeint/ der tote Bruder von Laurent heißt Auguste, nicht wie an einer Stelle geschrieben August. Dies waren jetzt nur zwei Beispiele, mir sind im Laufe des Lesens allerdings gehäuft welche über den Weg gelaufen. Eine weitere negative Sache ist folgende: Teilweise konnte ich nicht hundertprozentig nachvollziehen, welcher Charakter was gesagt hat. Dies lag in meinen Augen eher am Satzbau, als am Schreibstil, bzw. an fehlenden Satzbausteinen.


Fazit

Trotz eines schlechten Startes, konnte mich dieses Buch letztlich komplett von sich überzeugen. Dieses Buch hat alles, was ein gutes Buch braucht: tolles Charakterbuilding, Plot Twists, einen guten (wenn auch stellenweise etwas vulgären) Schreibstil, eine fantastische Grundidee mit einer römisch-griechisch angehauchten Idee. Leider war der erste Teil für mich nicht gut genug, es gab zu viele Rechtschreibfehler und der Satzbau war teils etwas schwer zu durchschauen.

Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.

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  • Cover
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Veröffentlicht am 15.01.2022

Rezension zu Royal Blue

Royal Blue
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Wissenswertes
Autor: Casey McQuiston
Titel: Royal Blue - Wahre Liebe ist nicht immer diplomatisch
Originaltitel: Red, White and Royal Blue
Gattung: Liebesroman (Male/ Male)
Erscheinungsdatum: 01.04.2020
Verlag: ...

Wissenswertes
Autor: Casey McQuiston
Titel: Royal Blue - Wahre Liebe ist nicht immer diplomatisch
Originaltitel: Red, White and Royal Blue
Gattung: Liebesroman (Male/ Male)
Erscheinungsdatum: 01.04.2020
Verlag: Knaur Verlag
ISBN: 978-3-426-52615-6
Preis: 12,99 € (Broschiert) & 9,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 464

Inhalt

Als seine Mutter zur ersten Präsidentin der USA gewählt wird, wird Alex Claremont-Diaz über Nacht zum Liebling der Nation: attraktiv, charismatisch, clever – ein Marketingtraum für das weiße Haus. Nur auf diplomatischer Ebene hapert es bei Alex leider ein wenig. Bei einem Staatsbesuch in England eskaliert Alexʼ schwelender Streit mit dem britischen Thronfolger Prinz Henry. Als die Medien davon Wind bekommen, verschlechtern sich die Beziehungen zwischen den USA und England rapide. Zur Schadensbegrenzung sollen die beiden jungen Männer medienwirksam ihre Versöhnung vortäuschen.

Doch was, wenn Alex und Henry dabei feststellen, dass zwischen ihnen eine Anziehung existiert, die über eine Freundschaft weit hinausgeht?

Plötzlich steht nicht nur die Wiederwahl von Alexʼ Mutter auf dem Spiel …


Cover

Rosa ist nicht wirklich meine Farbe, bei diesem Cover kann ich damit allerdings leben. Ich mag die beiden Illustrationen von Alex und Henry, da sich sehr dem Bild ähneln, dass ich von beiden im Kopf habe. Insgesamt handelt es sich in meinen Augen nicht um ein außergewöhnliches Cover, aber es lässt sich dennoch nett ansehen.

Meine Meinung

Ich glaube, wenn ich nicht von Zeit zu Zeit auf Social Media vorbeischauen würde, dann hätte ich dieses Buch vermutlich niemals entdeckt. Wie bereits angesprochen ist das Cover nicht sonderlich auffällig und wäre mir somit in einer Buchhandlung wohl entgangen.
Wir erleben diese wundervolle, warmherzige Geschichte im Grunde genommen nur aus Alex Sicht. Demnach gibt es keine Sichtwechsel zwischen den beiden Protagonisten. Diese Eintönigkeit wird hin und wieder durch den Nachrichten- bzw. Mailaustausch zwischen den beiden aufgelockert. Bei diesen bekommt man als Leser ein gutes Gefühl für Henry.
Alex scheint auf den ersten Blick, wie ein typischer amerikanischer Jugendlicher: gut aussehend, nicht auf den Mund gefallen und zielstrebig. Aber hinter dieser Fassade steckt eine bedeutend vielschichtigere Persönlichkeit: Alex lernt im Verlauf der Geschichte, dass Dinge, die einst in Stein gemeißelt schienen, sich ändern können. Das betrifft natürlich seine sexuelle Einstellung als auch sein Ziel jung in die Politik einzusteigen. Er hat das große Glück eine Familie zu haben, die trotz der öffentlichen Aufmerksamkeit an seinem Leben teil nimmt.
Henry ist in einigen Dingen anders als Alex. Er ist vermeintlich verschlossen, undurchschaubar und natürlich einer der Erben von Großbritannien. Aber auch hinter Henry steckt so viel mehr, als auf den ersten Blick erkennbar: er ist ein Philosoph, wortgewandt, möchte es gerne allen Recht machen und vergisst sich selbst dadurch zeitweilen.
Die Beziehung, von Feindschaft zu Freundschaft zu mehr, wurde von der Autorin wirklich schön verfasst. Teils hat das Buch einen lockeren, witzigen und humorvollen Touch, gleichzeitig gibt es viele philosophisch angehauchte und tiefsinnige Stellen. Die Liebe zwischen diesen beiden Männern kommt anfangs wirklich sanft, warm und ein wenig wie warmer Honig daher. Somit in meinen Augen authentisch und greifbar.
Mir gefiel auch, dass weder Alex noch Henrys Familie zu perfekt dargestellt worden sind. Beide hatten Ecken und Kanten, es gab auch mal Streit oder Meinungsverschiedenheiten. Letztlich waren die Präsidentinnen und die Familie der englischen Krone für mich mehr als glaubwürdig.
Ich mochte das Ende des Buches sehr, wer auf Happy Ends steht wird hier nicht enttäuscht werden. Leider muss ich sagen, dass es dem Buch meiner Meinung nach an Action fehlte. Es war lebendig, es war dramatisch und traumhaft authentisch, aber eben einfach nicht aufregend bzw. spannend genug für mich.
Eine weitere negative Sache, die mir während des Lesens leider immer wieder aufgefallen ist, sind die viel zu langen, verschachtelten Sätze. Zum Glück gibt es nur wenige Fachwörter und die Sprache an sich ist simpel gehalten, allerdings waren mir die Sätze mitunter einfach zu lang.
Und zu guter Letzt: für diejenigen unter euch, die solche Dinge gerne wissen, in diesem Buch gibt es keine expliziten Sexszenen. Der Geschlechtsakt kommt zwar vor - mehrfach - allerdings sind diese Stellen wirklich nicht zu detailgetreu und stehen durch Alex Gedankengänge und seine Aufmerksamkeit für Henry ohnehin nicht im Fokus.

Fazit

Ich möchte diesem Buch so gerne die volle Punktzahl geben! Aber ich kann nicht. Kurz zusammengefasst, die zu langen Sätze, die fehlende Spannung und das - für mich nicht hundertprozentig überzeugende Cover - machen dieses Buch dennoch zu einem hervorragenden Leseerlebnis, aber eben nicht zu einem Highlight.

Von mir gibt es nur 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 30.03.2019

Rezension zu Tease - Sexy, unwiderstehlich und niemals genug

Tease - Verlockend
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Wissenswertes:
Autor: Ella Frank
Titel: Tease - Verlockend
Originaltitel: Tease (Temptation 4)
Gattung: Liebesroman
Erscheinungsdatum: 01. März 2019
Verlag: Sieben Verlag
ISBN: 987-3-864438257
Preis: 12,90 ...

Wissenswertes:
Autor: Ella Frank
Titel: Tease - Verlockend
Originaltitel: Tease (Temptation 4)
Gattung: Liebesroman
Erscheinungsdatum: 01. März 2019
Verlag: Sieben Verlag
ISBN: 987-3-864438257
Preis: 12,90 € (Broschiert) & 6,99 € (Kindle-Edition)
Seitenzahl: 254 Seiten

Inhalt:
Seit vier Jahren sind der Barbesitzer Tate Morrison und der Anwalt Logan Mitchell ein glückliches Paar. Ihre Liebe ist noch so groß wie am Anfang, wenn nicht sogar stärker denn je. Tates Bar "The Popped Cherry" ist extrem beliebt, und Logans Kanzlei geht durch die Decke. Doch Alltag und Routine, vor allem aber Zeitmangel aufgrund ihrer Jobs, hat sich eingeschlichen. Sie sehen sich bei Weitem nicht oft genug und das Privatleben bleibt auf der Strecke. Ein Zustand, den sie nicht akzeptieren wollen. Sie sind entschlossen, Kompromisse einzugehen, um zu erreichen, wonach sie sich am meisten sehnen.

Cover:
Das Cover ist absolut passend zum Inhalt, und weist zudem einen deutlichen Wiedererkennungswert durch die drei vorangegangenen Teile auf.

Meine Meinung:
Ich habe mich so sehr gefreut als ich gehört habe, dass es zu dieser Reihe tatsächlich noch einen vierten Band geben wird und hatte das große Glück, dass ich vom Verlag sogar eine Rezensionsexemplar bekommen habe.
Wie in den anderen Büchern muss ich zugeben, dass Tate und Logan mir als Leserin jede Menge Freude bereitet haben. Sie können traumhaft sarkastisch, sexy und unwiderstehlich sein, weshalb die Seiten nur so dahin geflogen sind. Wenn man – so wie ich – auch die anderen Teile nur so verschlungen hat, weiß man, dass beide ein weite Reise hinter sich gebracht haben, um dorthin zu kommen wo sie jetzt sind. Deshalb gefällt mir auch die Wandlung, die beide insgesamt durchgemacht haben, besonders gut, denn in Tease zeigt sich ihr Alltag ziemlich gut auf. Logan muss sich selbst eingestehen, dass er in Bezug auf Tate keine Bindungsängste hat und Tate wird immer klarer, dass es nicht falsch ist einen Mann so sehr zu lieben, wie er es tut.
Jetzt kommt aber das große Manko an diesem Buch: Die vielen, vielen Rechtschreib- und Satzbaufehler. Ich muss ja gestehen, ich bin eigentlich immer eine der Letzten, die so etwas mitbekommt, weil ich Fehler grundsätzlich überlese. Aber in diesem Buch waren es teilweise sehr viele, was den Lesefluss stark gestört hat.

Fazit:
Inhaltlich konnte mich das Buch absolut überzeugen, auch wenn es im Gegensatz zu den anderen Büchern fast schon langweilig war – allerdings konnte man aufgrund des Inhaltes ja auch kaum mit etwas anderem rechnen. Für das schlechte Lektorat des Buches gibt es hingegen keine Entschuldigung, weshalb ich leider ein paar Punkte abziehen muss.

Von mir gibt es 4,5 Sterne.