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Veröffentlicht am 15.01.2022

Überzeugt mit minimalistischer Eleganz und Authentizität!

milk and honey - milch und honig
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Format: "Milk and Honey" ist mein zweiter Berührungspunkt mit der sogenannten Instagram-Poesie. Leider erfährt diese moderne Antwort auf die klassische Lyrik ebenso viel verachtende Geringschätzung wie ...

Format: "Milk and Honey" ist mein zweiter Berührungspunkt mit der sogenannten Instagram-Poesie. Leider erfährt diese moderne Antwort auf die klassische Lyrik ebenso viel verachtende Geringschätzung wie begeisterten Hype, sodass ich lange Zeit einen Bogen um die typischen Anthologien der mittlerweile bekannten und erfolgreichen Newcomer gemacht habe, die Instagram und zuvor Tumblr oder andere Portale als Plattform für ihre Poesie nutzen. Nachdem mich Atticus in "The Truth About Magic" aber davon überzeugen konnte, dass es sich durchaus lohnt, zu solchen Anthologien zu greifen, da diese durch leicht zugänglich geschriebene Zeilen, ansprechende aktuelle Themen und ein deutlich spürbarer Fokus auf die Zielgruppe eine leichteren Lektüre auch für keine bekennenden Lyrik-Fans bieten, dabei dennoch nicht von geringerer Qualität sind, war ich natürlich auch gespannt, auf den international bekannten Gedichtband von Rupi Kaur.

Schreibstil: "Milk and Honey" ist in einfacher Sprache gehalten, sodass auch Menschen mit eher geringen Englischkenntnissen den Originalzeilen gut folgen können. Genau wie Atticus schreibt Rupi Kaur keine schwere, verschwurbelte Lyrik, die man erst analysieren, interpretieren und auseinandernehmen muss. Stattdessen erzählt sie leicht, klar und doch wunderschön von der tröstlichen Süße (eben Milch und Honig), welche auch in schwierigen Lebenssituationen zu finden ist. Anders als ich befürchtet hatte, geht die Tiefe der Texte dabei weit über hübsche Kalendersprüche hinaus, sind jedoch eher für den zuckersüßen Genuss gedacht als zum geistigen Hinterdenken. Böse Stimmen nennen die kurze Instagram-Poesie "kitschig" und "verstümmelt", ich würde für dieses Werk eher die Begriffe "emotionsbetont" und "minimalistisch" bevorzugen. Thematisch adressiert werden dabei Themen wie Liebe, Beziehungen, Verlust, Gewalt, Missbrauch, Erziehung und Nähe. Mal füllen hier mehrere Sätze die Seite, mal stehen nur wenige Worte da und doch scheint eindringlich, kraftvoll und lebendig durch die Zeilen: Selbstliebe und der Stolz darauf, eine Frau zu sein!

Gestaltung
: Die mit 208 Seiten recht lange Anthologie mit kurzen Sprüchen, Gedichten, Prosatexten und Gedanken ist nicht nur toll gesetzt und gelayoutet, auch sind einige seitenfüllende Illustrationen der Autorin selbst enthalten, die mit ihren minimalistischen Linien wunderbar zum sparsamen Schreibstil der Lyrik passen. Auffallend ist auch, dass die Autorin als Hommage an ihre Muttersprache Panjabi komplett auf Groß- und Kleinschreibung verzichtet.

Aufbau: Gegliedert sind die Gedichte in die vier Überkapitel "the hurting", "the loving", "the breaking" und "the healing". Jedes der vier Kapitel bedient ein anderes Überthema, eine andere Stimmung, beschäftigt sich mit einem anderen Schmerz, heilt eine andere Wunde. Wie immer sind dabei einige tolle Zeilen dabei gewesen, die sich in meine Hirnwindungen gebrannt haben, aber auch einige Gedanken, mit denen ich weniger anfangen konnte. Besonders mit dem ersten Teil "the hurting" in dem es um Gewalt, Missbrauch und Destruktivismus geht, konnte ich nur wenig anfangen. Außerdem gibt es viele Wiederholungen und Überschneidungen in Thema, Stil und Message, während die Kategorien fließend ineinander übergehen. Das ist leider oft so mit Anthologien, da hier aber eine Handvoll Volltreffer dabei waren und mich vor allem unter "the healing" zusammengefasste Gedanken tief berührt haben, hat sich das Lesen definitiv gelohnt!



Das Urteil:

Eine lesenswerte Anthologie über Liebe, Beziehungen, Verlust, Gewalt, Missbrauch, Erziehung, Nähe, Selbstliebe und der Stolz darauf, eine Frau zu sein! Rupi Kaurs Gedichte überzeugen mit minimalistischer Eleganz und Authentizität, gerade im ersten Abschnitt konnten mich aber nicht alle Gedanken emotional erreichen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 15.01.2022

Überzeugt mit minimalistischer Eleganz und Authentizität!

milk and honey - milch und honig
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Format: "Milk and Honey" ist mein zweiter Berührungspunkt mit der sogenannten Instagram-Poesie. Leider erfährt diese moderne Antwort auf die klassische Lyrik ebenso viel verachtende Geringschätzung wie ...

Format: "Milk and Honey" ist mein zweiter Berührungspunkt mit der sogenannten Instagram-Poesie. Leider erfährt diese moderne Antwort auf die klassische Lyrik ebenso viel verachtende Geringschätzung wie begeisterten Hype, sodass ich lange Zeit einen Bogen um die typischen Anthologien der mittlerweile bekannten und erfolgreichen Newcomer gemacht habe, die Instagram und zuvor Tumblr oder andere Portale als Plattform für ihre Poesie nutzen. Nachdem mich Atticus in "The Truth About Magic" aber davon überzeugen konnte, dass es sich durchaus lohnt, zu solchen Anthologien zu greifen, da diese durch leicht zugänglich geschriebene Zeilen, ansprechende aktuelle Themen und ein deutlich spürbarer Fokus auf die Zielgruppe eine leichteren Lektüre auch für keine bekennenden Lyrik-Fans bieten, dabei dennoch nicht von geringerer Qualität sind, war ich natürlich auch gespannt, auf den international bekannten Gedichtband von Rupi Kaur.

Schreibstil: "Milk and Honey" ist in einfacher Sprache gehalten, sodass auch Menschen mit eher geringen Englischkenntnissen den Originalzeilen gut folgen können. Genau wie Atticus schreibt Rupi Kaur keine schwere, verschwurbelte Lyrik, die man erst analysieren, interpretieren und auseinandernehmen muss. Stattdessen erzählt sie leicht, klar und doch wunderschön von der tröstlichen Süße (eben Milch und Honig), welche auch in schwierigen Lebenssituationen zu finden ist. Anders als ich befürchtet hatte, geht die Tiefe der Texte dabei weit über hübsche Kalendersprüche hinaus, sind jedoch eher für den zuckersüßen Genuss gedacht als zum geistigen Hinterdenken. Böse Stimmen nennen die kurze Instagram-Poesie "kitschig" und "verstümmelt", ich würde für dieses Werk eher die Begriffe "emotionsbetont" und "minimalistisch" bevorzugen. Thematisch adressiert werden dabei Themen wie Liebe, Beziehungen, Verlust, Gewalt, Missbrauch, Erziehung und Nähe. Mal füllen hier mehrere Sätze die Seite, mal stehen nur wenige Worte da und doch scheint eindringlich, kraftvoll und lebendig durch die Zeilen: Selbstliebe und der Stolz darauf, eine Frau zu sein!

Gestaltung
: Die mit 208 Seiten recht lange Anthologie mit kurzen Sprüchen, Gedichten, Prosatexten und Gedanken ist nicht nur toll gesetzt und gelayoutet, auch sind einige seitenfüllende Illustrationen der Autorin selbst enthalten, die mit ihren minimalistischen Linien wunderbar zum sparsamen Schreibstil der Lyrik passen. Auffallend ist auch, dass die Autorin als Hommage an ihre Muttersprache Panjabi komplett auf Groß- und Kleinschreibung verzichtet.

Aufbau: Gegliedert sind die Gedichte in die vier Überkapitel "the hurting", "the loving", "the breaking" und "the healing". Jedes der vier Kapitel bedient ein anderes Überthema, eine andere Stimmung, beschäftigt sich mit einem anderen Schmerz, heilt eine andere Wunde. Wie immer sind dabei einige tolle Zeilen dabei gewesen, die sich in meine Hirnwindungen gebrannt haben, aber auch einige Gedanken, mit denen ich weniger anfangen konnte. Besonders mit dem ersten Teil "the hurting" in dem es um Gewalt, Missbrauch und Destruktivismus geht, konnte ich nur wenig anfangen. Außerdem gibt es viele Wiederholungen und Überschneidungen in Thema, Stil und Message, während die Kategorien fließend ineinander übergehen. Das ist leider oft so mit Anthologien, da hier aber eine Handvoll Volltreffer dabei waren und mich vor allem unter "the healing" zusammengefasste Gedanken tief berührt haben, hat sich das Lesen definitiv gelohnt!



Das Urteil:

Eine lesenswerte Anthologie über Liebe, Beziehungen, Verlust, Gewalt, Missbrauch, Erziehung, Nähe, Selbstliebe und der Stolz darauf, eine Frau zu sein! Rupi Kaurs Gedichte überzeugen mit minimalistischer Eleganz und Authentizität, gerade im ersten Abschnitt konnten mich aber nicht alle Gedanken emotional erreichen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 15.01.2022

Überzeugt mit minimalistischer Eleganz und Authentizität!

milk and honey - milch und honig
0

Format: "Milk and Honey" ist mein zweiter Berührungspunkt mit der sogenannten Instagram-Poesie. Leider erfährt diese moderne Antwort auf die klassische Lyrik ebenso viel verachtende Geringschätzung wie ...

Format: "Milk and Honey" ist mein zweiter Berührungspunkt mit der sogenannten Instagram-Poesie. Leider erfährt diese moderne Antwort auf die klassische Lyrik ebenso viel verachtende Geringschätzung wie begeisterten Hype, sodass ich lange Zeit einen Bogen um die typischen Anthologien der mittlerweile bekannten und erfolgreichen Newcomer gemacht habe, die Instagram und zuvor Tumblr oder andere Portale als Plattform für ihre Poesie nutzen. Nachdem mich Atticus in "The Truth About Magic" aber davon überzeugen konnte, dass es sich durchaus lohnt, zu solchen Anthologien zu greifen, da diese durch leicht zugänglich geschriebene Zeilen, ansprechende aktuelle Themen und ein deutlich spürbarer Fokus auf die Zielgruppe eine leichteren Lektüre auch für keine bekennenden Lyrik-Fans bieten, dabei dennoch nicht von geringerer Qualität sind, war ich natürlich auch gespannt, auf den international bekannten Gedichtband von Rupi Kaur.

Schreibstil: "Milk and Honey" ist in einfacher Sprache gehalten, sodass auch Menschen mit eher geringen Englischkenntnissen den Originalzeilen gut folgen können. Genau wie Atticus schreibt Rupi Kaur keine schwere, verschwurbelte Lyrik, die man erst analysieren, interpretieren und auseinandernehmen muss. Stattdessen erzählt sie leicht, klar und doch wunderschön von der tröstlichen Süße (eben Milch und Honig), welche auch in schwierigen Lebenssituationen zu finden ist. Anders als ich befürchtet hatte, geht die Tiefe der Texte dabei weit über hübsche Kalendersprüche hinaus, sind jedoch eher für den zuckersüßen Genuss gedacht als zum geistigen Hinterdenken. Böse Stimmen nennen die kurze Instagram-Poesie "kitschig" und "verstümmelt", ich würde für dieses Werk eher die Begriffe "emotionsbetont" und "minimalistisch" bevorzugen. Thematisch adressiert werden dabei Themen wie Liebe, Beziehungen, Verlust, Gewalt, Missbrauch, Erziehung und Nähe. Mal füllen hier mehrere Sätze die Seite, mal stehen nur wenige Worte da und doch scheint eindringlich, kraftvoll und lebendig durch die Zeilen: Selbstliebe und der Stolz darauf, eine Frau zu sein!

Gestaltung
: Die mit 208 Seiten recht lange Anthologie mit kurzen Sprüchen, Gedichten, Prosatexten und Gedanken ist nicht nur toll gesetzt und gelayoutet, auch sind einige seitenfüllende Illustrationen der Autorin selbst enthalten, die mit ihren minimalistischen Linien wunderbar zum sparsamen Schreibstil der Lyrik passen. Auffallend ist auch, dass die Autorin als Hommage an ihre Muttersprache Panjabi komplett auf Groß- und Kleinschreibung verzichtet.

Aufbau: Gegliedert sind die Gedichte in die vier Überkapitel "the hurting", "the loving", "the breaking" und "the healing". Jedes der vier Kapitel bedient ein anderes Überthema, eine andere Stimmung, beschäftigt sich mit einem anderen Schmerz, heilt eine andere Wunde. Wie immer sind dabei einige tolle Zeilen dabei gewesen, die sich in meine Hirnwindungen gebrannt haben, aber auch einige Gedanken, mit denen ich weniger anfangen konnte. Besonders mit dem ersten Teil "the hurting" in dem es um Gewalt, Missbrauch und Destruktivismus geht, konnte ich nur wenig anfangen. Außerdem gibt es viele Wiederholungen und Überschneidungen in Thema, Stil und Message, während die Kategorien fließend ineinander übergehen. Das ist leider oft so mit Anthologien, da hier aber eine Handvoll Volltreffer dabei waren und mich vor allem unter "the healing" zusammengefasste Gedanken tief berührt haben, hat sich das Lesen definitiv gelohnt!



Das Urteil:

Eine lesenswerte Anthologie über Liebe, Beziehungen, Verlust, Gewalt, Missbrauch, Erziehung, Nähe, Selbstliebe und der Stolz darauf, eine Frau zu sein! Rupi Kaurs Gedichte überzeugen mit minimalistischer Eleganz und Authentizität, gerade im ersten Abschnitt konnten mich aber nicht alle Gedanken emotional erreichen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 13.01.2022

Liest sich sehr schnell, lässt aber Tiefe und Emotionen vermissen...

Maybe not
0

Handlung: Colleen Hoovers Sequel-Novelle beginnt noch vor der Handlung von "Maybe Someday", also bevor Sydney in die "abgedrehteste WG aller Zeiten" zieht und fasst auf knackigen 144 Seiten zusammen, wie ...

Handlung: Colleen Hoovers Sequel-Novelle beginnt noch vor der Handlung von "Maybe Someday", also bevor Sydney in die "abgedrehteste WG aller Zeiten" zieht und fasst auf knackigen 144 Seiten zusammen, wie Bridgette und Warren zu diesem schrägen, aber liebenswerten Paar werden, das wir schon in "Maybe Someday" und auch später in "Maybe Not" kennengelernt haben. Von ihrer ersten Begegnung an (nackt im Badezimmer) ist dabei klar, dass die beiden keine "normale" Beziehung führen können. So ist es nicht verwunderlich, dass die zwei alle Regeln und normale Reihenfolge des Datens über Bord werfen und in der Kiste landen, noch bevor sie ein richtiges Gespräch miteinander geführt haben. Da dies nur eine Novelle für Fans ist, hatte ich keine riesigen Erwartungen an die Handlung gestellt. Dass wir so wenig Neues über die Figuren erfahren und fast ein Drittel der Seiten durch reine Sexszenen okkupiert werden, hat mich aber doch ein wenig enttäuscht.

Figuren:
Hier hat die Autorin also leider die Chance verpasst, die Hintergrundgeschichten von Bridgette und Warren zu erzählen und beiden mehr Tiefe zu verleihen. Gerade hinsichtlich Bridgette hatte ich mir mehr Einsichten erhofft. Die eigenwillige, starrköpfige und brutal ehrliche Mitbewohnerin habe ich schon in den anderen beiden Bänden der Maybe-Reihe ans Herz geschlossen und war nun ehrlich interessiert an ihrer Geschichte. Leider blieb sie mir auch hier größtenteils ein Rätsel und wir erhalten nicht wirklich einen Einblick in ihre Erlebniswelt, da Warren die Funktion des Erzählers übernimmt. Und auch wenn er cleverer und einfühlsamer erscheint, als in den anderen Bänden kann er doch keine Gedankenlesen - eine Fähigkeit, die angesichts Bridgettes Verschlossenheit und mangelndem Kommunikationstalent sehr hilfreich gewesen wäre. Doch auch über Warren erfahren wir abseits seiner Gefühle und Gedanken bezüglich Bridgette sehr wenig. Ich hätte mir also definitiv mehr erhofft!

Schreibstil:
Colleen Hoovers Schreibstil ist gewohnt flüssig und humorvoll, sodass man in Kombination mit der geringen Zahl geradezu durch die Seiten fliegt. Besonders die witzigen Streiche, die sich die Bewohner der WG gegenseitig spielen und die Absurditäten, mit denen sie sich gegenseitig und den Leser zum Lachen bringen, machen die Novelle zu einem kurzweiligen Leseerlebnis. So wird das Aufwachen schonmal durch Chilisaft verschärft, beim Aufstehen müssen die Figuren dann mit einer Becherarmada kämpfen, potenzielle Liebschaften werden durch geschickt platzierte Hämorrhoidencreme, Warzenentferner oder Herpestinktur im Bad abgeschreckt und gewisse Figuren (hust, Warren, hust) suchen monatelang verzweifelt den Porno in dem Bridgette mal mitgespielt hat. Colleen Hoover gibt mal wieder alles, um die LeserInnen mit total skurrilen Situationen zum Lachen zu bringen und mit abstrusen Ideen zu verwirren. Allein dafür würde es sich also lohnen, dieses kurze Spin-Off zu lesen.


Das Zitat

"Sie ist so verwirrend. Sie ist so frustrierend. Sie ist so verdammt unvorhersehbar. Sie hat nichts von dem, was ich immer von Mädchen wollte. Und doch ist sie alles, was ich brauche."



Das Urteil:


"Maybe Not" liest sich dank Colleen Hoovers Schreibstil und Humor sehr schnell und ermöglicht ein Wiedersehen mit liebgewonnen Figuren, hat dabei aber leider wenig emotionale Tiefe und schöpft das Potential von Warren und Bridgette nicht ganz aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.01.2022

Liest sich sehr schnell, lässt aber Tiefe und Emotionen vermissen...

Maybe not
0

Handlung: Colleen Hoovers Sequel-Novelle beginnt noch vor der Handlung von "Maybe Someday", also bevor Sydney in die "abgedrehteste WG aller Zeiten" zieht und fasst auf knackigen 144 Seiten zusammen, wie ...

Handlung: Colleen Hoovers Sequel-Novelle beginnt noch vor der Handlung von "Maybe Someday", also bevor Sydney in die "abgedrehteste WG aller Zeiten" zieht und fasst auf knackigen 144 Seiten zusammen, wie Bridgette und Warren zu diesem schrägen, aber liebenswerten Paar werden, das wir schon in "Maybe Someday" und auch später in "Maybe Not" kennengelernt haben. Von ihrer ersten Begegnung an (nackt im Badezimmer) ist dabei klar, dass die beiden keine "normale" Beziehung führen können. So ist es nicht verwunderlich, dass die zwei alle Regeln und normale Reihenfolge des Datens über Bord werfen und in der Kiste landen, noch bevor sie ein richtiges Gespräch miteinander geführt haben. Da dies nur eine Novelle für Fans ist, hatte ich keine riesigen Erwartungen an die Handlung gestellt. Dass wir so wenig Neues über die Figuren erfahren und fast ein Drittel der Seiten durch reine Sexszenen okkupiert werden, hat mich aber doch ein wenig enttäuscht.

Figuren:
Hier hat die Autorin also leider die Chance verpasst, die Hintergrundgeschichten von Bridgette und Warren zu erzählen und beiden mehr Tiefe zu verleihen. Gerade hinsichtlich Bridgette hatte ich mir mehr Einsichten erhofft. Die eigenwillige, starrköpfige und brutal ehrliche Mitbewohnerin habe ich schon in den anderen beiden Bänden der Maybe-Reihe ans Herz geschlossen und war nun ehrlich interessiert an ihrer Geschichte. Leider blieb sie mir auch hier größtenteils ein Rätsel und wir erhalten nicht wirklich einen Einblick in ihre Erlebniswelt, da Warren die Funktion des Erzählers übernimmt. Und auch wenn er cleverer und einfühlsamer erscheint, als in den anderen Bänden kann er doch keine Gedankenlesen - eine Fähigkeit, die angesichts Bridgettes Verschlossenheit und mangelndem Kommunikationstalent sehr hilfreich gewesen wäre. Doch auch über Warren erfahren wir abseits seiner Gefühle und Gedanken bezüglich Bridgette sehr wenig. Ich hätte mir also definitiv mehr erhofft!

Schreibstil:
Colleen Hoovers Schreibstil ist gewohnt flüssig und humorvoll, sodass man in Kombination mit der geringen Zahl geradezu durch die Seiten fliegt. Besonders die witzigen Streiche, die sich die Bewohner der WG gegenseitig spielen und die Absurditäten, mit denen sie sich gegenseitig und den Leser zum Lachen bringen, machen die Novelle zu einem kurzweiligen Leseerlebnis. So wird das Aufwachen schonmal durch Chilisaft verschärft, beim Aufstehen müssen die Figuren dann mit einer Becherarmada kämpfen, potenzielle Liebschaften werden durch geschickt platzierte Hämorrhoidencreme, Warzenentferner oder Herpestinktur im Bad abgeschreckt und gewisse Figuren (hust, Warren, hust) suchen monatelang verzweifelt den Porno in dem Bridgette mal mitgespielt hat. Colleen Hoover gibt mal wieder alles, um die LeserInnen mit total skurrilen Situationen zum Lachen zu bringen und mit abstrusen Ideen zu verwirren. Allein dafür würde es sich also lohnen, dieses kurze Spin-Off zu lesen.


Das Zitat

"Sie ist so verwirrend. Sie ist so frustrierend. Sie ist so verdammt unvorhersehbar. Sie hat nichts von dem, was ich immer von Mädchen wollte. Und doch ist sie alles, was ich brauche."



Das Urteil:


"Maybe Not" liest sich dank Colleen Hoovers Schreibstil und Humor sehr schnell und ermöglicht ein Wiedersehen mit liebgewonnen Figuren, hat dabei aber leider wenig emotionale Tiefe und schöpft das Potential von Warren und Bridgette nicht ganz aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere