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Veröffentlicht am 17.02.2022

Magisch, witzig, turbulent. Ein toller Zeitreiseroman!

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
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Da ich die Lia-Sturmgold-Reihe von Aniela Ley sehr gerne mag, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von ihrem neuen Buch London Whisper hörte. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ...

Da ich die Lia-Sturmgold-Reihe von Aniela Ley sehr gerne mag, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von ihrem neuen Buch

London Whisper hörte. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick und auch der Klappentext sprach mich direkt an. Ich lese wahnsinnig gerne Zeitreisegeschichten und ich liebe das Setting London. Für mich stand daher schnell fest, dass ich Aniela Leys neues Werk kennenlernen muss.

Zoe ist ein riesengroßer Jane-Austen-Fan und wünscht sich nichts mehr als ein Austauschjahr in London, im ehrwürdigen Internat Dunwick House. Sie kann ihr Glück gar nicht fassen, als man ihr diesen Wunsch zu ihrem 15. Geburtstag tatsächlich erfüllt. Besser kann ihr Leben jetzt nicht mehr werden. Doch dann wird Zoe während einer verbotenen Mitternachtsparty auf dem Dachboden plötzlich ohnmächtig...und erwacht im Jahr 1816 als Zofe der jungen Miss Lucie. Diese ist nicht nur extrem schüchtern – sie hat auch eine panische Angst vor ihrem Debüt bei der Ballsaison. Wie gut, dass sie nun Zoe an ihrer Seite hat, diese ist dank ihres Instagram-Accounts „ZoeHerzFreundin“ schließlich eine erfahrene Kummerkastentante und echte Expertin im Geben von Tipps und Ratschlägen. Als der Ball schließlich da ist, trifft Zoe auf den jungen und gutaussehenden Lord Hayden Falcon-Smith. Schnell stellt sich heraus, dass auch er ein Zeitreisender ist und sie gemeinsam versuchen müssen, einen Weg zurück in ihre eigene Zeit zu finden. Ob ihnen das wohl gelingen wird?

Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir bereits nach wenigen Seiten ziemlich sicher, dass ich äußerst unterhaltsame Lesestunden mit dem Buch verbringen werde. Die Handlung konnte mich sofort packen und begeistern und der erfrischende, jugendliche Schreibstil konnte ebenfalls auf Anhieb bei mir punkten. Mich persönlich haben die Schreibweise und der Humor sehr an die Werke von Kerstin Gier erinnert, sodass für mich beim Lesen von Anfang an richtige Kerstin-Gier-Vibes aufkamen. Fans ihrer Bücher kann ich

London Whisper definitiv ganz besonders ans Herz legen. Wer ihre Edelstein-Trilogie liebt, sollte sich den Zeitreiseroman von Aniela Ley unbedingt mal genauer anschauen.

Ich hatte also einen tollen Einstieg in das Buch und ich sollte mit meiner Vermutung dann auch goldrichtig liegen – mir hat Aniela Ley mit dem ersten Band ihrer neuen Reihe ein wunderbares und sehr spaßiges Leseerlebnis bescheren können. Für die volle Sternenzahl hat es mir letztendlich nur dann leider doch nicht gereicht. Mir hat die Story echt gut gefallen, allerdings gab es eine Sache, die mir persönlich nicht ganz so zugesagt hat.
Mich hat es ziemlich verwundert und ein wenig gestört, dass sich unsere Hauptprotagonistin Zoe so schnell damit abfindet, dass sie im Jahr 1816 gelandet ist und dort scheinbar vorerst bleiben muss. Für meinen Geschmack hat sie diese Zeitreise zu gelassen genommen. Zudem habe ich es als ein bisschen unglaubwürdig empfunden, dass sie sich so rasch in dieser Epoche zurechtfindet. Zoe ist zwar eine leidenschaftliche Leserin der Werke Jane Austens und kennt sich mit diesem Zeitalter daher recht gut aus, aber irgendwie ging mir ihre Anpassung an die damaligen Sitten und Regeln dann doch zu glatt und reibungslos vonstatten.

Trotz dieser Aspekte habe ich unsere Romanheldin aber unheimlich liebgewonnen, mir war sie vom ersten Moment an sympathisch. Zoe ist lustig, frech, selbstbewusst und so schön schlagfertig und da alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive geschildert wird, bekommt man einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Aus den oben genannten Gründen ist es mir jedoch nicht immer gelungen, mich komplett in sie hineinversetzen und ihr Handeln nachzuvollziehen. Da könnte ich mir aber vorstellen, dass dies der Zielgruppe, sprich Leserinnen ab 12 Jahren, besser gelingen wird als mir, als Erwachsene.

Neben Zoe mochte ich auch die weiteren Charaktere super gerne. Allesamt wurden sie liebevoll ausgearbeitet und besitzen ihre Eigenarten und Besonderheiten, mit denen sie uns verzaubern und erheitern. Da hätten wir zum Beispiel die schüchterne und liebenswerte Miss Lucie, für die Zoe als Zofe arbeiten wird und – einer meiner absoluten Lieblinge: Lord Hayden Falcon-Smith, der ebenfalls ein Zeitreisender ist. Hayden fand ich einfach klasse, seinem einmaligen Charme war ich im Nu völlig verfallen. Er ist, wie Zoe, ein total humorvoller Typ und hat stets einen flotten Spruch auf Lager. Die Dialoge und Schlagabtäusche zwischen den beiden habe ich richtig geliebt, mich haben sie bestens unterhalten, und auch die leichte Liebesgeschichte, die sich langsam zwischen ihnen entwickeln wird und die nur ganz wenig Raum einnimmt, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Romantiker werden wohl nur etwas enttäuscht sein, denke ich, allerdings gehe ich davon aus, dass der romantische Anteil in der Fortsetzung noch stärker in den Fokus treten wird und dann auch Lovestory-Liebhaber
innen auf ihre Kosten kommen werden.
Eine Figur, an die ich mich erst gewöhnen musste, ist der Spitz Pickelton. Komischerweise kann Zoe diesen kleinen Hund verstehen und sich mit ihm unterhalten, was ich zunächst irgendwie merkwürdig fand. Ich habe mich dann aber doch recht schnell daran gewöhnt und mich prächtig über die ulkige Sprechweise und Äußerungen von Pickelton amüsiert.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich haben die Geschehnisse durchweg mitreißen und fesseln können, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Vor allem zum Ende hin bin ich so richtig ins Mitfiebern geraten.

Auch mit dem Setting hat das Buch bei mir punkten können. Bis auf den Beginn, der uns in das London der heutigen Zeit mitnimmt, spielt die Geschichte ausschließlich im Jahr 1816 und Aniela Ley ist es in meinen Augen sehr gut geglückt, die Lebenssituation der Regency-Epoche darzustellen und die damalige Atmosphäre einzufangen. So habe ich zum Beispiel die altertümliche Sprache als gelungen und authentisch empfunden – 1816 hat man schließlich anders gesprochen als heute. Sehr cool fand ich auch Zoes Whisper-Whisper-Kettenbriefe, die uns das Frauenbild von damals ein bisschen näherbringen und die dank der etwas blumig formulierten Texte und der kreativen Aufmachung ein passendes Flair schaffen.

Ich hoffe nun sehr, dass wir uns auf den zweiten Teil nicht allzu lange gedulden müssen. Der erste Band lässt uns leider mit vielen offenen Fragen zurück, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Also für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Ich bin total gespannt wie es mit Zoe und Co. weitergehen wird.

Fazit: Turbulent, witzig und magisch. Ein toller Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht!
Aniela Ley hat mit „#London Whisper – Als Zofe ist man selten online“ einen bezaubernden Jugendfantasy-Roman ab 12 Jahren aufs Papier gebracht, in welchem sie uns Leser*innen auf ein amüsantes und spannendes Zeitreiseabenteuer voller Überraschungen und Geheimnisse mitnimmt. Ich kann das Buch nur empfehlen. Mir hat es jede Menge Vergnügen bereitet Zoe nach London ins Jahr 1816 zu begleiten und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Ein wunderbarer Jugendroman

Im Dschungel um acht, bis einer lacht
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Als ich das erste Mal über „Im Dschungel um acht, bis einer lacht“ stolperte, konnten das originelle Cover und der Buchtitel meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext sprach mich direkt an, ...

Als ich das erste Mal über „Im Dschungel um acht, bis einer lacht“ stolperte, konnten das originelle Cover und der Buchtitel meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext sprach mich direkt an, sodass für mich sehr schnell feststand, dass ich den Roman lesen möchte.

Die 16-jährige Isabel ist es gewohnt, ihre Gedanken für sich zu behalten – es würde ihr ja eh niemand zuhören. In der Schule übernimmt ihr Freund stets das Reden und zu Hause, wo sie sich schon immer wie ein Überbleibsel gefühlt hat, dreht sich alles immer nur um ihre beiden älteren Geschwister. Dabei hätte Isabel eine Menge zu erzählen und zu vielem einen witzigen Spruch auf Lager.
Ihr Leben wird ziemlich auf den Kopf gestellt werden, als sie eines Tages in eine Bar geht und dort aus Versehen auf einer Comedy-Bühne landet. Für ihren spontanen Auftritt erhält sie tatsächlich einige Lacher – hat sie etwa das Zeug zu einer Stand-up-Comedian? Isabel kann das irgendwie nicht recht glauben, aber die junge Studentin und Komikerin Mo glaubt fest an ihr Talent. Auf Mo und ihre beiden Freunde Will und Jonah trifft Isabel direkt nach der Show und zwischen den Vieren entwickelt sich schnell eine tolle Freundschaft. Was ihre neuen Freunde allerdings nicht wissen – und auch bloß nicht erfahren dürfen: Sie geht noch zur Schule und nicht aufs College, wie sie den Dreien gegenüber behauptet. Während ihrer gemeinsamen Zeit, in denen sie in Comedy-Clubs wie dem Dschungel auftreten, verstrickt sich Isabel immer mehr in ihren Lügen und es wird zunehmend schwieriger ihr neues Doppelleben zwischen Schule und Stand-up voneinander zu trennen. Ihr extrem eifersüchtiger und kontrollierender Freund Alex, der schnell misstrauisch wird, macht das Ganze definitiv nicht leichter. Von ihren Comedy-Auftritten als Izzy darf er aber auf gar keinen Fall wissen! Als alles schließlich doch noch auffliegt, muss sich Isabel entscheiden, was sie eigentlich wirklich will und wer sie sein möchte.

Dies war mein erstes Werk aus der Feder von Katie Henry und es wird hoffentlich nicht mein letztes gewesen sein. Ihre anderen Titel, die es allerdings leider bisher nur auf Englisch gibt, möchte ich nun auch unbedingt noch kennenlernen; „Im Dschungel um acht, bis einer lacht“ hat mich total neugierig auf sie gemacht.
Mein Riecher hat mich mal wieder nicht im Stich gelassen: Mir hat das Buch ein zauberhaftes Leseerlebnis bescheren können. In meinen Augen hat die US-amerikanische Autorin Katie Henry mit „Im Dschungel um acht, bis einer lacht“ einen wunderbaren Jugendroman mit Tiefgang geschrieben, in welchem sie mit viel Herz, Witz und Leichtigkeit zahlreiche wichtige Themen behandelt und uns Leserinnen einen spannenden und – soweit ich das beurteilen kann – sehr realistischen Einblick in die Welt der Stand-up-Comdey gewährt.

Ich hatte einen super Einstieg in die Handlung. Der flüssige Schreibstil und die angenehm kurzen Kapitel konnten auf Anhieb bei mir punkten und unsere 16-jährige Hauptprotagonistin Isabel, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, mochte ich ebenfalls vom ersten Moment an. Mit ihr hat die Autorin eine absolute Sympathieträgerin erschaffen, Isabel ist lustig und liebenswert, man muss sie einfach gernhaben, und da ihre Empfindungen und Gedanken authentisch und einfühlsam dargestellt werden, gelingt es einem als Leser
in mühelos sich in sie hineinversetzen. Mir zumindest ist letzteres prima geglückt, wobei ich jedoch sagen muss, dass es zwei Dinge gab, die mir bezüglich Isabel nicht ganz so gut gefallen haben.

Mich persönlich hat es ein bisschen gestört, dass Isabel erst sehr spät erkennt, wie mies ihr Freund Alex sie behandelt. Alex ist ein extrem eifersüchtiger Typ und kontrolliert Isabel pausenlos. Ständig schickt er ihr Nachrichten, in denen er sie fragt, was sie gerade macht und wo sie ist. Also mich hätte dieses Verhalten an Isabels Stelle ziemlich schnell tierisch genervt, aber unsere Protagonistin nimmt es eine lange Zeit einfach so hin. Keine Ahnung, aber mich hat das stellenweise irgendwie ein wenig aufgeregt.
Zum Glück wird Isabel aber noch bewusst werden, dass Alex kein guter Freund ist. Dass es bei ihr Klick machen wird, fand ich natürlich großartig, allerdings kam mir diese Wandlung etwas zu plötzlich und abrupt.
Diese zwei Aspekte wären aber auch meine einzigen negativen Kritikpunkte, ansonsten kann ich mich wirklich nur positiv und begeistert über das Buch äußern.

Dann bleiben wir mal bei Isabel. Auch wenn sich der Schalter in ihr hinsichtlich Alex für meinen Geschmack zu schnell umlegt, hat mir die Entwicklung, die sie im Verlauf der Erzählung durchmachen wird, wahnsinnig gut gefallen.
Isabel wird nicht nur bezüglich Alex einiges klar werden, sie wird sich auch endlich dazu überwinden, nicht mehr ständig zu schweigen und ihre Stimme einzusetzen, sie wird an Mut, Stärke und Selbstvertrauen gewinnen und lernen, für sich selbst einzustehen.
Mich hat der Prozess, den unsere Romanheldin durchlaufen wird, sehr beeindruckt und bewegt. Ich fand es wunderschön mitzuerleben, wie aus der unsicheren und stillen Isabel ein selbstbewussteres Mädchen werden wird, welches sich nicht mehr alles gefallen lässt, ihre Schlagfertigkeit und Gedanken nicht länger für sich behält und neue Freundschaften schließt.

Auch die weiteren Charaktere haben mir richtig gut gefallen. Allesamt wurden sie vielschichtig und glaubhaft ausgearbeitet und wirken vollkommen lebensecht. Besonders liebgewonnen habe ich Mo, Will und Jonah – drei Studenten, auf die Isabel recht zu Beginn des Buches in einem Stand-up-Comedy-Club treffen wird. Dieses sympathische Trio habe ich wirklich sofort in mein Herz geschlossen, die drei sind einfach eine so coole Truppe! Dass Isabel in ihren Freundeskreis aufgenommen werden wird, hat mich richtig für sie gefreut, allerdings fand ich es schade, dass sie eine lange Zeit nicht ehrlich zu ihren neuen Freunden sein wird. Was dies angeht, werde ich aber keinen Stern abziehen. Ich selbst hätte höchstwahrscheinlich nicht so gehandelt wie Isabel, aber irgendwie habe ich es nachvollziehen können, warum sie sich dazu entscheidet, den Dreien ihr wirkliches Alter zu verheimlichen.

Mich hat die Geschichte an vielen Stellen sehr nachdenklich gestimmt. Es kommen insgesamt viele wichtige und teils auch schwierige Themen zur Sprache wie Selbstfindung, Freundschaft, Lügen, Wahrheit, Diversität, toxische Beziehungen und sexuelle Belästigung. Da Katie Henry die ernsten Dinge aber auf eine sehr leichte und genau richtig witzige Weise behandelt, wird die Story niemals zu schwer oder aufwühlend. Also für mich war das Buch eine echte Wohlfühllektüre. Ich habe mich dank des erstklassigen Humors stellenweise bestens amüsiert.
Neben den Schmunzelmomenten kam für mich auch das Mitfiebern nicht zu kurz. Obwohl ich mich eigentlich nicht groß für Stand-up-Comedy interessiere und dieser Punkt eine recht große Rolle in der Geschichte spielt, hat mich die Handlung durchweg packen und fesseln können. Langeweile kam für mich beim Lesen überhaupt nicht auf; ich habe das Buch kaum mehr aus der Hand legen können und innerhalb kurzer Zeit beendet.

Fazit: Katie Henry hat mit „Im Dschungel um acht, bis einer lacht“ einen wundervollen Coming-of-Age-Roman aufs Papier gebracht, welchen ich jedem, der gerne humorvolle, tiefgründige und warmherzige Jugendbücher liest, nur empfehlen kann. Ich habe tolle Lesestunden mit dem Buch verbracht. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet, Isabel auf ihrem Weg zu sich selbst und in die einzigartige Welt der Stand-up-Comedy zu begleiten. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Ein wunderbares Kinderbuch mit Tiefgang

Aurora und die Sache mit dem Glück
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Bei einem Blick in das neue Frühjahresprogramm des Hanser Verlags, ist mir „Aurora und die Sache mit dem Glück“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover mag ich richtig gerne, ich finde es wunderhübsch, ...

Bei einem Blick in das neue Frühjahresprogramm des Hanser Verlags, ist mir „Aurora und die Sache mit dem Glück“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover mag ich richtig gerne, ich finde es wunderhübsch, und da mich der Klappentext ebenfalls direkt ansprach, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Aurora trägt ihre T-Shirts meist linksherum, da die Etiketten sie sogar dann noch stören, wenn ihre Mutter sie herausgeschnitten hat; sie spricht gerne in erfundenen Sprachen und sie hat die Angewohnheit ihre Sätze in zwei Teile zu gliedern. Aurora besitzt so einige seltsame Eigenarten, weswegen viele sie für komisch halten. Aurora weiß, dass sie irgendwie anders ist, sie stört sich allerdings nicht groß daran. Soll die blöde Lindsey Toffle aus ihrer Klasse sie doch ärgern, Aurora will eh nicht mit ihr befreundet sein. Ihr einziger und weltbester Freund ist Duck, der klügste und treueste Hund, den es auf der Welt gibt. Als er eines Tages plötzlich spurlos verschwindet, ist Aurora am Boden zerstört. Sie muss ihren Freund unbedingt wiederfinden! Leider bleibt ihre Suche zunächst erfolglos und als wäre das nicht schon schlimm genug, beschäftigt Aurora dann auch noch eine ganz andere Sache: Ihre Eltern werden demnächst von Heidi Besuch bekommen. Diese hat früher bei ihnen gelebt und Aurora kennt sie bisher nur aus zahlreichen Erzählungen. Aurora möchte diese Frau nicht kennenlernen und nichts mit ihr zu tun haben. Ihre Einstellung soll sich erst dann ändern, als Heidi ihr bei der Suche nach Duck zu helfen beginnt – und dabei, Auroras eigenes Glück wiederzufinden.

Als ich erfuhr, dass es sich bei dem Buch um die Fortsetzung von Sarah Weeks Roman „So B. It“ handelt, war ich kurz am überlegen, ihn mir zuzulegen und schnell vor dem Folgeband zu lesen. Dann aber las ich, dass man die Bücher unabhängig voneinander lesen kann und ich habe mich kurzerhand umentschieden. Ob die Lesefreude höher ist, wenn man den Vorgänger kennt, kann ich daher nun nicht sagen – ich zumindest hatte keine Verständnisprobleme. Da allerdings die Figur Heidi, von der „So B. It“ handelt, oft im Folgeband erwähnt und später auch noch ihren Auftritt haben wird, könnte ich mir vorstellen, dass es vielleicht doch besser ist, wenn man zuerst ihre Geschichte liest. Aber wie gesagt, wissen tue ich es nicht. Ich habe mir nun jedenfalls fest vorgenommen, den vorherigen Teil demnächst zu lesen. „Aurora und die Sache mit dem Glück“ hat mich nun richtig neugierig auf Heidis Erlebnisse gemacht.

Mir hat mein erstes Werk aus der Feder von Sarah Weeks herrliche Lesestunden bescheren können. In meinen Augen ist der US-amerikanischen Autorin mit „Aurora und die Sache mit dem Glück“ ein bezaubernder Kinderroman mit Tiefgang geglückt, in welchem sie die Geschichte eines ungewöhnliches Mädchens erzählt und uns Leserinnen viele wertvolle Themen näherbringt wie das Anderssein und Akzeptanz, Familie, Liebe, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. Das Buch ist mit viel Wärme, Feingefühl und Leichtigkeit geschrieben und wird insgesamt recht ruhig erzählt. Es ist humorvoll und ernsthaft zugleich und – dieser Punkt hat mir besonders gut gefallen – es vermittelt eine großartige Message: Es ist okay, anders zu sein. Sei immer du selbst und lass dich für andere nicht verbiegen. Jeder Mensch ist toll und einzigartig, mit all seinen Ecken, Kanten und Eigenheiten. Unsere Hauptprotagonistin Aurora geht uns da mit einem guten Beispiel voran. Sie weiß, dass sie komisch auf andere wirkt, sie akzeptiert ihre Marotten und Verrücktheiten aber und ist stets sie selbst.

Mit Aurora, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, hat Sarah Weeks eine ganz besondere Buchheldin erschaffen. Aurora ist sympathisch, ehrlich, pfiffig und klug und macht sich über vieles ihre Gedanken. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und besitzt so einige seltsame Tics und Angewohnheiten, die sie ziemlich schrullig wirken lassen und aufgrund derer ich mich anfangs gefragt habe, ob sie an einer Form des Autismus leidet. Im Verlauf des Buches wird allerdings noch gesagt, dass sie keine Autistin ist. Aurora ist eben einfach anders, wodurch sie es im Leben leider oft nicht leicht hat, vor allem in der Schule nicht. Also ich fand Aurora zauberhaft. Ich mochte ihre selbstbewusste, authentische und aufgeweckte Art total gerne und habe mich jederzeit mühelos in sie hineinversetzen können.

Die weiteren Charaktere haben mir ebenfalls unheimlich gut gefallen. Allesamt wurden sie glaubhaft und mit viel Liebe von der Autorin ausgearbeitet. Da hätten wir zum Beispiel Auroras Eltern, die zwei herzensgute Menschen sind und ihre Tochter über alles lieben. Die Beziehung zwischen den dreien wird wundervoll veranschaulicht wird, mir ist da richtig warm ums Herz geworden.
Auch die Art und Weise wie die innige Bindung zwischen Aurora und ihrem Hund Duck dargestellt wird, hat mich sehr berührt. Die beiden verbindet wahrlich ein ganz besonderes Band der Freundschaft. Dass für Aurora eine Welt zusammenbricht, als ihr geliebter Duck auf einmal spurlos verschwindet, kann man als Leser
in daher nur zu gut nachvollziehen. Ich habe da sehr mit unserer Ich-Erzählerin mitgelitten und so für sie gehofft, dass sie ihren weltbesten Freund noch wiederfinden wird. Ob ihre Suche erfolgreich sein wird, werde ich euch jedoch nicht verraten, dass müsst ihr schon selbst herausfinden und auch über die Figur Heidi möchte ich eigentlich gar nicht groß was sagen. Nur so viel noch: Ich mochte die liebenswerte Heidi unglaublich gerne, allerdings habe ich auch Aurora verstehen können, dass sie eifersüchtig auf sie ist. Ihre Mutter redet einfach ständig von Heidi und scheint sie viel mehr zu lieben als sie – ich glaube, ich hätte an Auroras Stelle ähnlich gefühlt.
Aurora wird Heidi schließlich noch kennenlernen, aber wie ihr Aufeinandertreffen ablaufen wird und ob die beiden noch Freundinnen werden, werde ich euch hier nicht erzählen.

So, nach meinen bisherigen begeisterten Worten fragen sich manche von euch nun bestimmt, warum ich keine fünf Sterne vergeben habe. Ich habe das Buch echt gerne gelesen, aber irgendwie hat mir letztendlich dann doch etwas gefehlt, etwas, das ich leider gar nicht genauer benennen kann. Absolut empfehlen kann ich „Aurora und die Sache mit dem Glück“ aber natürlich dennoch, sowohl Kindern ab 10 Jahren als auch deutlich älteren Leser*innen.

Fazit: Eine einfühlsame und zeitlos schöne Geschichte über ein außergewöhnliches Mädchen auf der Suche nach seinem eigenen Glück.
Die US-amerikanische Autorin Sarah Weeks hat mit „Aurora und die Sache mit dem Glück“ ein wunderbares Kinderbuch aufs Papier gebracht, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Die Erzählung ist tiefgründig, unterhaltsam, berührend und warmherzig, sie steckt voller wichtiger Themen und Werte und sie vermittelt eine ganz tolle Botschaft. Ich hatte jede Menge Freude beim Lesen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Märchenhaft, düster und magisch. Eine schöne Geschichte!

Disney – Dangerous Secrets 2: Belle und DAS ENDLOSE BUCH (Die Schöne und das Biest)
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Da mir der erste Teil der „Dangerous Secrets“ - Reihe so gut gefallen hat und ich sowohl den Zeichentrickfilm als auch die Realverfilmung mit Emma Watson von Disneys „Die Schöne und das Biest“ unglaublich ...

Da mir der erste Teil der „Dangerous Secrets“ - Reihe so gut gefallen hat und ich sowohl den Zeichentrickfilm als auch die Realverfilmung mit Emma Watson von Disneys „Die Schöne und das Biest“ unglaublich gerne mag, musste ich natürlich auch den zweiten Band unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf „Belle und das endlose Buch“ war ich wahnsinnig gespannt.

Um ihren Vater zu retten, hat sich die junge Belle auf einen Handel mit dem Biest eingelassen und ist fortan eine Gefangene in seinem Schloss. Mittlerweile hat sie sich mit dessen verzauberten Bewohnern angefreundet, doch Belle ist trotz allem sehr unglücklich und wünscht sich nichts mehr als nach Hause zu ihrem geliebten Vater zurückzukehren. Ein Lichtblick ist die riesige Bibliothek des Schlosses. Als das Biest ihr offenbart, dass sie von nun an ihr gehört, kann die bücherverrückte Belle ihr Glück kaum fassen. Sie beginnt die Bibliothek näher zu erkunden und stößt dabei auf einen verborgenen Raum, in welchem sich ein geheimnisvolles Buch befindet. Es trägt den Namen Nevermore und ehe es sich Belle versieht, wird sie in dessen Seiten hineingezogen und landet in einer Welt voller Prunk und Glanz. Belle ist ganz hin und weg von dieser schillernden und prachtvollen neuen Welt, in der scheinbar all ihre Träume wahr werden können. Ist das Ganze aber überhaupt real? Kann sie den Bewohnern von Nevermore vertrauen? Viel zu spät erkennt Belle, was es mit dem Buch wirklich auf sich hat...

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich tierisch gefreut. Ich liebe einfach die Disneyfilme von „Die Schöne und das Biest“ und lese zudem total gerne Bücher, in denen bekannte Erzählungen und Märchen neu und anders erzählt werden. Ein klein wenig zu groß war meine Vorfreude wohl nur leider, denn das von mir erhoffte Highlight wurde das Buch letztendlich nicht. Trotz der leichten Schwächen, die die Story in meinen Augen hat, habe ich aber tolle Lesestunden mit dem zweiten Dangerous Secrets-Band verbracht und kann ihn sehr empfehlen, allen voran natürlich Disneyliebhaber*innen und Fans von „Die Schöne und das Biest“.

Da ich zwei Kritikpunkte an das Buch habe, komme ich als nächstes einfach mal zu diesen.
Mir persönlich hat es insgesamt ein wenig an Spannung gefehlt. Langeweile kam für zwar an keiner Stelle auf, aber ein paar mehr unerwartete Wendungen und Überraschungen hätte ich sehr schön gefunden. Teilweise war die Handlung für mich leider recht vorhersehbar.
Mein zweiter Aspekt bezieht sich auf Belle. Sympathisch war sie mir, das schon, ich habe sie sehr liebgewonnen, aber über ihre Leichtgläubigkeit habe ich mich manchmal etwas aufgeregt. Für meinen Geschmack wird Belle stellenweise zu naiv und blauäugig dargestellt.

Bis auf diese zwei Punkte kann ich mich aber nur positiv zu der Geschichte äußern. Den Schreibstil mochte ich auf Anhieb, er ist packend, locker-leicht und bildhaft, für mich hat er sich wunderbar lesen lassen. Super fand ich auch, dass die Kapitel angenehm kurz gehalten sind und mit der Erzählform konnte das Buch ebenfalls bei mir punkten.
Die Handlung wird größtenteils aus der Sicht von Belle in der dritten Person geschildert, es gibt aber auch einige Kapitel, die aus den Blickwinkeln von anderen Personen geschrieben sind. So übernehmen unter anderem die zwei neu eingeführten Figuren Liebe und Tod einige Erzählanteile, aber da ich nicht zu viel verraten möchte, werde ich euch über diese zwei Schwestern nichts weiter berichten. Auch über die anderen Charaktere, die sich Jennifer Donnelly ausgedacht hat, möchte ich eigentlich gar nicht groß was erzählen. Mir haben sie jedenfalls alle sehr gut gefallen. Generell muss ich sagen, dass ich die Ausarbeitung und Darstellungsweise der Figuren, allen voran die der altbekannten Gesichter aus dem Original, ausgesprochen gelungen finde – abgesehen von Belle. Das Biest aber und insbesondere die verwunschenen Bediensteten aus dem Schloss wurden von der Autorin echt klasse skizziert. Tassilo, Lumière, Herr von Unruh - alle sind sie mit von der Partie und besitzen ihren besonderen Charme aus dem Film. Die Szenen mit dieser einmaligen Truppe zählten ganz klar zu meinen Lieblingsstellen in dem Buch, mir haben sie ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

Bezüglich der Handlung habe ich euch ja bereits erzählt, dass ich mir insgesamt etwas mehr Spannung und überraschende Twists gewünscht hätte. Trotz allem haben mich die Geschehnisse aber mitreißen und unterhalten können. Die Geschichte besitzt viel Bekanntes aus dem Disneyfilm (das Buch basiert auf der Realverfilmung mit Emma Watson), sie kann aber auch mit einer Menge eigener Ideen der Autorin aufwarten. Also mir hat Jennifer Donnellys Verknüpfung aus Alt und Neu sehr gut gefallen. Ich fand es wundervoll, dass wir in den Genuss von viel Vertrautem kommen; die Erzählung verströmt dadurch dieses einzigartige „Die Schöne und das Biest“ - Feeling, das wir alle aus dem Film kennen und lieben. Die Atmosphäre mochte ich echt gerne, sie ist dunkel und märchenhaft und einfach genau so, wie ich es mir erhofft habe.
Auch die eigenen Einfälle und neuen Handlungsstränge, die Jennifer Donnelly hinzugefügt hat, konnten mich im Großen und Ganzen begeistern. Die Idee mit dem Buch Nevermore, in welches Belle reisen wird, fand ich vom ersten Moment an richtig cool. Deren Umsetzung konnte mich zwar nicht vollends überzeugen, aber mir hat es dennoch richtig viel Vergnügen bereitet, Belle in dieses verzauberte Buch zu begleiten und in eine Welt voller Intrigen, Gefahren, mysteriöser Gestalten und finsterer Magie einzutauchen.

Fazit: Jennifer Donnelly hat mit „Belle und das endlose Buch“ eine tolle neue Version von Disneys „Die Schöne und das Biest“ aufs Papier gebracht, mit welcher sie uns einen originellen Mix aus Altbekannt und Neu beschert. Die Story ist düster, magisch und geheimnisvoll und obwohl sie mich nicht komplett überzeugen konnte, hatte ich insgesamt jede Menge Spaß beim Lesen. Wer die Geschichte von „Die Schöne und das Biest“ gerne einmal anders erleben möchte, sollte den zweiten Band der „Dangerous Secrets“ - Reihe unbedingt kennenlernen. Ich kann das Buch sehr empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Spannend, fantasievoll, herrlich schräg und witzig!

Das Haus am Rande der Magie
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Bei dem Kinderroman „Das Haus am Rande der Magie“ stand für mich sehr schnell fest, dass ich ihn lesen muss. Bei einem Blick auf das hinreißende Cover war es sofort um mich geschehen und da mich der Klappentext ...

Bei dem Kinderroman „Das Haus am Rande der Magie“ stand für mich sehr schnell fest, dass ich ihn lesen muss. Bei einem Blick auf das hinreißende Cover war es sofort um mich geschehen und da mich der Klappentext ebenfalls direkt ansprach, zögerte ich wirklich gar nicht lange und packte das Buch auf meine Want-to-read-Liste.

Die Waise Neun ist eine Straßenräuberin und verdient sich mit ihren Diebstählen ihre Unterkunft. Als sie mal wieder auf Beutezug unterwegs ist und von einer Frau ein Miniaturhaus ergaunert, wird sich ihr Leben schlagartig ändern. Neun klopft an die winzig kleine Tür des Häuschens und dieses beginnt auf einmal zu wachsen bis es riesengroß vor ihr steht. Als das Mädchen das Haus betritt, stolpert sie mitten hinein in eine fremde und magische Welt voller unglaublicher Dinge und verrückter Kreaturen. So wird sie unter anderem die Bekanntschaft mit einem ziemlich durchgeknallten Zauberer namens Eiderdaus machen und mit einem sprechenden Löffel im Schottenrock. Das Haus steht allerdings unter einem Fluch und Neun soll den Bewohnern dabei helfen ihn zu brechen. Ein unvorstellbares Abenteuer beginnt.

Die britische Kinderbuchautorin Amy Sparkes war mir bisher vollkommen unbekannt gewesen; der Auftaktband ihrer „Das Haus am Rande der Magie“ - Reihe war also mein erstes Werk von ihr. Es wird auch nicht mein letztes gewesen sein: Mir hat das, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat, richtig gut gefallen. In meinen Augen hat Amy Sparkes mit „Das Haus am Rande der Magie“ einen überzeugenden Serienstart aufs Papier gebracht, der vor witzigen und schrägen Momenten nur so sprüht und unglaublich fantasievoll ist. Da ich solche Bücher immer wahnsinnig gerne lese, war die Geschichte wirklich ganz nach meinem Geschmack. Allerdings hat es mir letztendlich dann leider doch nicht für die volle Sternenzahl gereicht. Ein bisschen mehr hatte ich mir von dem Buch dann irgendwie doch erhofft. Aber wie gesagt, begeistert bin ich dennoch und ich werde die Reihe auch auf jeden Fall weiterverfolgen. Im Englischen wird die Fortsetzung Anfang nächsten Jahres erscheinen und die deutsche Übersetzung soll voraussichtlich im Mai folgen. Auf den zweiten Teil freue ich mich schon sehr.

Aber zurück zum ersten Band. Der Einstieg in die Handlung ist mir mühelos geglückt; sowohl der Sprachstil als auch die Erzählform haben sofort bei mir punkten können. Amy Sparkes besitzt eine wunderbare Art zu schreiben, schön leicht, mitreißend und humorvoll und absolut passend für die Zielgruppe. Der Altersempfehlung vonseiten des Verlags schließe ich mich daher an. Leserinnen ab 10 Jahren sollte der Text keinerlei Schwierigkeiten bereiten und mit unserer Hauptprotagonistin, die den ungewöhnlichen Namen Neun trägt, werden sie sich garantiert prima identifizieren können.

Neun, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen. Dass sie eine geschickte Taschendiebin ist, macht sie zwar im ersten Moment natürlich eher weniger sympathisch, aber da sie in einer Zeit lebt, in der es üblich war, dass sich Kinder mithilfe von Diebstählen über Wasser halten, verzeiht man es ihr als Leser
in, dass sie keine Scheu davor hat reiche Leute auf den Straßen um ihre Wertgegenstände zu erleichtern. Also ich fand Neun klasse, ich mochte ihre pfiffige, vorlaute und selbstbewusste Art auf Anhieb.

Mit den weiteren Charakteren hat mich die Autorin ebenfalls überzeugen können. Sie bleiben zwar recht oberflächlich, aber gestört hat mich das nicht. Ich habe es als rundum stimmig für die Handlung empfunden, dass die Figuren nicht allzu tiefgründig ausgearbeitet wurden. Amy Sparkes hat das Augenmerk eindeutig darauf gelegt, die Geschichte mit lauter ausgefallenen Gestalten zu versehen und das ist ihr zweifellos hervorragend geglückt. Die Bewohner des magischen Hauses, auf welches Neun stoßen wird, kann man wahrlich nur als verrückt bezeichnen. Verrückt auf eine liebenswerte Art und Weise, versteht sich. Ich habe mich über die ulkigen Eigenarten der Charaktere und die vielen lustigen Dialoge prächtig amüsiert und das Schmunzeln oft gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen.

Neben den unterhaltsamen Momenten kommen natürlich auch die Spannung und Rätselhaftigkeiten nicht zu kurz. Da muss ich nur sagen, dass es der Story irgendwie dennoch nicht gelungen ist, mich durchgehend an die Seiten zu fesseln. Ich kann noch nicht mal sagen, woran genau es nun gelegen hat, denn eigentlich passiert wirklich ständig etwas neues Aufregendes und Überraschendes. Komplett packen konnte mich die Handlung aber dennoch nicht. Bis auf diesen Punkt kann ich mich aber wirklich nur positiv zu dem Buch äußern. So auch zum Setting, mit welchem mich Amy Sparkes hellauf begeistern konnte.

Kulissenmäßig bin ich definitiv ganz auf meine Kosten gekommen. Mein Highlight war natürlich das Haus. Mit diesem hat Amy Sparkes einen einzigartigen Schauplatz erschaffen, von welchem man einfach entzückt und fasziniert sein muss. Ich meine: Ein umher wandelndes Klo? Eine rülpsende Zuckerdose? In diesem Haus wimmelt es einfach nur so vor Kuriositäten und Magie und auch die Mysterien können sich sehen lassen. Ich habe meinen Aufenthalt in diesem skurrilen Haus richtig genossen und die magische Atmosphäre, die es verströmt, hat mich völlig verzaubern können. Schade eigentlich, dass es keine Innenillustrationen gibt. Diese hätten die besondere Stimmung bestimmt nur noch verstärkt und die Geschichte noch lebendiger gemacht.

Das Ende ist recht abgeschlossen, weckt aber dennoch die Neugier auf den zweiten Band. Auf den freue ich mich wirklich schon sehr. Ich bin total gespannt wie es wohl mit Neun und Co. weitergehen wird.

Fazit: Ein toller Reihenauftakt voller Spannung, Spaß, Wunder und Magie.
Die britische Autorin Amy Sparkes hat mit „Das Haus am Rande der Magie“ ein gelungenes Kinderbuch für Leser*innen ab 10 Jahren geschrieben, mit welchem sie Jung und Alt ein wundervolles Fantasyabenteuer beschert. Die Geschichte steckt voller außergewöhnlicher Charaktere, herrlicher Verrücktheiten, Geheimnisse und ein kleines bisschen Grusel und wird mit viel Humor, Tempo und Fantasie erzählt. Ich habe eine zauberhafte Zeit mit dem Buch verbracht und kann es nur empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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