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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.06.2022

spannend und unterhaltend

Der Mann in den Dünen
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Der Reeder Reinhardt Doormann hat sich aus seiner Firma zurückgezogen und die Leitung mehrheitlich seinen Kindern übertragen. Nun hat er Zeit, sich hauptsächlich auf der Insel Sylt in seinem schönen Haus ...

Der Reeder Reinhardt Doormann hat sich aus seiner Firma zurückgezogen und die Leitung mehrheitlich seinen Kindern übertragen. Nun hat er Zeit, sich hauptsächlich auf der Insel Sylt in seinem schönen Haus aufzuhalten. Täglich unternimmt er zusammen mit seinem Hund lange Spaziergänge in den Dünen und am Strand. Von einem dieser Ausflüge kehrt er nicht zurück.

Lena Lorenzen, inzwischen Mutter eines Sohnes, kehrt aus ihrer Elternzeit zurück. Nur am Schreibtisch Aufgaben zu erledigen ist jedoch nicht ihr Ding. Deshalb ist sie froh, den Fall «Doormann» zusammen mit ihrem Partner Johann übernehmen zu können.

Bei mir kam anfänglich nicht die erwartete Spannung auf. Dies änderte sich jedoch nach etwa einem Drittel des Buches und endet mit einem Schluss, der noch mit einige Überraschungen aufwartet. Die Personen sind alle sehr gut ausgearbeitet, vor allem Lena, die einen richtigen Spagat zwischen Arbeit und Privatleben hinlegen musste. Ich habe es förmlich gespürt, dass ihr dies überhaupt nicht leichtgefallen ist.

Fazit: Eine leichte Krimikost, mit einem angenehmen Schreibstil und interessanten Persönlichkeiten, die ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 12.06.2022

guter unterhaltender Krimi

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
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In der neuen Reihe übernehmen den Hauptpart die Rechtsanwältin Fentje Jacobsen und der Journalist Niklas John.

Fentje lebt zusammen mit ihren Grosseltern und ihrer Nichte Sonja auf einer Schafsfarm. Dies ...

In der neuen Reihe übernehmen den Hauptpart die Rechtsanwältin Fentje Jacobsen und der Journalist Niklas John.

Fentje lebt zusammen mit ihren Grosseltern und ihrer Nichte Sonja auf einer Schafsfarm. Dies ermöglicht ihr, wo immer nötig mitanzupacken. Bis jetzt wurde sie noch nicht mit schwierigen Fällen überhäuft, bis sie eines Morgens den bewusstlosen Tobias Asmuss und mit einer Beule am Kopf auf der Schafsweide auffindet. Fentje, hilfsbereit wie immer, begleitet ihn ins nahegelegene Dorf. Dort machen die beiden eine grausame Entdeckung. Sabrina Dierks, Lehrerin im nahegelegenen Internat hat sich in ihrem Garten erhängt. Tobias, der Lebenspartner von Sabrina, gerät unter Verdacht und wird von der Polizei festgenommen. Fentje rät Tobias einen Anwalt beizuziehen. Anfänglich sträubt er sich dagegen, doch sie kann ihn vom Gegenteil überzeugen und bekommt das Mandat.

Fast gleichzeitig verschwinden zwei Mädchen aus dem Internat. Herausforderung genug für Niklas John sich in die beiden Fälle hineinzuknien. Die Polizei verhält sich mit Informationen ziemlich zurückhaltend. Ein Grund mehr, dass Fentje und Niklas zusammen eigene Ermittlungen anstellen.

Der leichte und flüssige Schreibstil ist angenehm zu lesen. Die verschiedenen Charakteren jeder für sich gut ausgearbeitet. Die beiden Hauptakteure sind sich nämlich in vielen Dinge gar nicht einig. Und doch raufen sie sich immer wieder zusammen. Die Spannung ist einmal mehr einmal weniger. Die relativ kurzen Kapitel fangen diese Diskrepanz jedoch immer wieder auf.

Fazit: Ein guter Krimi mit viel Lokalkolorit, dazwischen immer wieder humorvolles. Insgesamt hat er mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 15.01.2022

wenn man mit dem Teufel einen Pakt schliesst

State of Terror
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Ein Polit-Thriller der besonderen Art. Die Hauptfigur Ellen Adams, kürzlich gewählte Aussenministerin der USA, spielt in diesem Buch einen besonderen Charakter. Von knallhart, selbstsicher, überzeugt bis ...

Ein Polit-Thriller der besonderen Art. Die Hauptfigur Ellen Adams, kürzlich gewählte Aussenministerin der USA, spielt in diesem Buch einen besonderen Charakter. Von knallhart, selbstsicher, überzeugt bis ängstlich, voreingenommen usw., alles ist dabei. Die weiteren Charakteren, die ebenfalls einen wichtige Rolle einnehmen, sind insgesamt alle gut gezeichnet mit all ihren Stärken und Schwächen. Was in diesem Buch stark zum Tragen kommt, ist das Böse im Menschen, das sich in verschiedenen Gestalten zeigte. Das Thema sehr aktuell und vor allem brisant, die gewählten Orte Europa, der Orient, Pakistan, Russland und die USA, um nur einige zu nennen. Die verschiedenen Gruppierungen und Interesse, jeder will etwas dazu beitragen, und zwar um jeden Preis.

Mir hat das Buch gut gefallen, gab es mir doch einen guten politischen Eindruck über all die Räckspiele, Lügen und nahe an die Wahrheit. Und mitten drinn, Ellen Adams, die verzweifelt versucht, all dies irgendwie ins richtige Gleichgewicht zu drücken. Was mir ebenfalls gut gefallen hat, sind die verschiedenen Mythologien und Vergleiche, die hier gut beschrieben sind. Ich denke da an den Azhi Dahaka.

Hillary Clinton hat hier mit ihrem riesengrossen Wissen und ihrer politischen Erfahrung eine ausgezeichnete Arbeit geleistet, die von Louise Penny ebenfalls ausgezeichnet umgesetzt wurde.

Fazit: Ein spannender Polit-Thriller, der gleich zu Beginn brisant und spannend startet und dies mehr oder weniger durchhält bis zum fulminanten Schluss. Auf alle Fälle lesenswert.

Zurzeit geht es wirklich überall drunter und drüber. Ich hoffe, wir werden nie in solche Abgründe blicken müssen.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Grauner wird gefordert

Bei den Tannen
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Die ersten paar Kapitel starten mit ausführlichen Beschreibungen vom Sarntal, wo die Gastro-Kritikerin Carla Manfredi im bekannten Hotel Tan tot aufgefunden wird. Sofort steht Hedwig Jöchler, Wirtin und ...

Die ersten paar Kapitel starten mit ausführlichen Beschreibungen vom Sarntal, wo die Gastro-Kritikerin Carla Manfredi im bekannten Hotel Tan tot aufgefunden wird. Sofort steht Hedwig Jöchler, Wirtin und Köchin unter Hauptverdacht, dass nur sie die Täterin sein kann. Die drei Schwestern (Hedwig, Lisa und Susanne Jöchler oder die Jöchlerinnen) werden von der restlichen Sarnern-Bevölkerung mehrheitlich gemieden. Sie werden behandelt wie Ausgestossene, da sie angeblich mit ihrer Kräuterheilkunde als Hexen verdammt werden. Oder noch schlimmer mit dem Teufel im Bunde stehen. Ihre bekannteste Vorfahrin, die im Mittelalter lebte, wurde wegen ihrer Art verfolgt und schlussendlich auf der Burg zum Tode verurteil. Dies Ereignis spielt bis in die heutige Zeit hinein. Die Jöcklerinnen sind bildhübsche Frauenzimmer, heimlich begehrt von einigen Männern und verflucht von deren Ehefrauen. So auch schon über Generationen der Familie Steiner.

Grauner und seine Mittarbeiter sowie der Staatsanwalt nehmen die ersten Ermittlungen vor Ort auf. Bald darauf ist klar, dass die Gastro-Kritikerin vergiftet wurde.

Die jeweiligen Spuren, die verfolgt werden, führen bis Modena und Venedig und immer wieder zurück ins Sarntal. Grauner wird mehr als einmal in die Irre geführt. Zudem hat er seinen Kopf nicht ganz bei der Sache. Immer wieder schweifen seine Gedanken zu dem vorliegenden Fall, wo sein langjähriger Partner Marché ums Leben kam. Zudem hat er auf mich manchmal eher einen lustlosen Einsatz gemacht. Da haben Silvia und Saltapepe, der ja gerade genesen ist, mehr Engagement gezeigt. Schlussendlich hat er es nicht geschafft, Marchés Grabstätte aufzusuchen.

Eindrücklich beschreibt Lenz Koppelstätter über Land und Leute, die schöne wilde und auch geheimnisvolle Natur. Seine Liebe ins Detail spürt man in der jeder Zeile. Die einzelnen Charaktere sind stimmig und gut beschrieben. Anfänglich hatte ich etwas Mühe mit seinem Schreibstil, mit der Zeit legte sich das. Die Geschichte war so spannend, dass ich das Buch fast ohne Unterbruch durchgelesen habe.

Fazit: Auch der 7. Fall mit Grauner und seinen Leuten empfehle ich gerne weiter. Ich bin gespannt, ob es einen 8. Fall mit Grauner gibt, ob er immer noch bereit ist, als Commissario in weiteren teilweise herausfordernden Fällen zu ermitteln. Vielleicht bevorzugt er eher die neuen Herausforderungen auf seinem Hof zusammen mit seiner Familie anzunehmen. Ich lasse mich gerne überraschen.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Nevenkitzel pur

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
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Vor dieser Frage wird Markus gestellt. Zusammen mit seiner Frau Bettina führen sie ein Sharing Unternehmen. Vor allem Sachen wie Autos, Wohnobjekte oder anderes, da verdienen die beiden gutes Geld. Zusammen ...

Vor dieser Frage wird Markus gestellt. Zusammen mit seiner Frau Bettina führen sie ein Sharing Unternehmen. Vor allem Sachen wie Autos, Wohnobjekte oder anderes, da verdienen die beiden gutes Geld. Zusammen mit ihrer Tochter Leonie führen sie ein angenehmes und behütetes Leben, bis Bettina eines abends nicht nach Hause kam. Jetzt beginnt für Markus eine Horrorzeit unglaublichen Ausmasses. Eine unbekannte Täterschaft entführt Bettina und wird im Darknet zur Show gestellt. Am nächsten Tag findet er sie geschändet und missbraucht tot in einer leerstehenden Wohnung. Wenig später wird seine Tochter ebenfalls entführt.

Bis dahin kam bei mir nicht die erwartete Spannung auf. Die Polizei wird eingeschaltet, doch man glaubt Markus seine Geschichte nicht, im Gegenteil, Markus gerät immer mehr unter Verdacht, der Haupttäter zu sein. Dieser Teil hat mich mehr genervt, vor allem wie sich die Polizei gegenüber Markus verhielt.

Markus bleibt in den psychischen Fängen der Täter, vor allem, als er weiss, dass seine Tochter ebenfalls das gleiche Martyrium wie ihre Mutter durchmachen muss. Dieses Horrorspiel bringt ihn total an den Rand seiner seelischen Belastung.
Arno Strobel versteht es, ein aktuelles Thema «Sharing» in einen Psychothriller umzusetzen, der mich schlussendlich vollständig abgeholt hat. Bis zum Schluss gelingt es ihm, die Täterschaft im Dunkeln zu lassen und vor allem Grund wird erst in den letzten Kapiteln erklärt. Er ist ein Meister des Verwirrspiels.

Fazit: Ein brutaler und perfider Psychothriller, der es verdient, gelesen zu werden.

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