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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.01.2022

Elegant und eloquent geschriebener Roman

Fünf Lieben lang
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Das Buch handelt von fünf miteinander verknüpften Geschichten über den Protagonisten Paul/Paulo. Beginnend als 12-Jähriger, der unter der (vielleicht erwiderten) Begierde nach dem Tischler Ebanista in ...

Das Buch handelt von fünf miteinander verknüpften Geschichten über den Protagonisten Paul/Paulo. Beginnend als 12-Jähriger, der unter der (vielleicht erwiderten) Begierde nach dem Tischler Ebanista in seinem italienischen Dorf leidet, bis hin zu seiner Verliebtheit im mittleren Alter in eine angehende Journalistin, die halb so alt ist wie er. Jede der Geschichten endet mit einer unerwarteten und unvorhergesehenen Überraschung, und Aciman zeichnet sich auch dadurch aus, dass er beiläufige Bemerkungen über die Figuren fallen lässt, die die Geschichten auf nette Weise miteinander verbinden. Aciman liefert ein großartiges Werk ab, in dessen Mittelpunkt ein bisexueller Mann steht, der Beziehungen nicht nach dem Geschlecht, sondern nach reinem Verlangen auslebt. Letztlich geht es um das Wollen. Wie wir Dinge bekommen können, die wir nicht haben können, und wie sich das Begehren entwickelt, wenn der Traum in Erfüllung geht.
Es ist ein elegant und eloquent geschriebener Roman über Liebe, Begehren und Lieben in ihren unterschiedlichsten Daseinsformen. Wobei Aciman dies mit einer solchen vordergründigen Akribie tut, das das Lesen zu einem wahren Erlebnis wird. Ich empfehle dieses Buch gern weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.01.2022

Atmosphärischer und fesselnder Heidekrimi

Heidewut
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Nach „Heidefeuer“ und „Heidegift“ ermitteln Hauptkommissarin Inka Brandt und ihr Team nun in ihrem dritten Fall. Nachdem die kürzlich gekrönte Heidekönigin plötzlich verschwunden ist und zeitnah auch noch ...

Nach „Heidefeuer“ und „Heidegift“ ermitteln Hauptkommissarin Inka Brandt und ihr Team nun in ihrem dritten Fall. Nachdem die kürzlich gekrönte Heidekönigin plötzlich verschwunden ist und zeitnah auch noch zwei Tote entdeckt werden, stellt sich Inka die Frage, ob es da einen Zusammenhang geben könnte. Die Ermittlungen sind alles andere als einfach, spielen doch viele, anfänglich gar nicht einkalkulierte Aspekte eine Rolle, denen man nachgehen muss.
Wie in einem Regionalkrimi üblich werden hier neben der Polizeiarbeit und den Charakterisierungen der einzelnen Protagonisten vor allem die Region/Landschaftsbeschreibungen intensiv mit in die Geschichte eingebracht. Dass die Hauptfiguren eine Weiterentwicklung erfahren gefiel mir gut und macht damit auch Lust auf den nächsten Band, um die sich abzeichnenden Veränderungen weiter zu verfolgen. Für Neueinsteiger sind aber diese Schilderungen nicht so wesentlich, als dass dadurch das Leseverständnis gemindert werden würde. „Heidewut“ kann durchaus als eigenständiger Kriminalroman gelesen werden. Der Schreib- und Erzählstil ist dabei flüssig und leicht zu lesen und wie der Fall gelöst und abgeschlossen wird, dass verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht.
Mich hat der 3. Fall in der „Heide“ gut unterhalten und deshalb empfehle ich ihn auch gern weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.01.2022

Kurzweiliger und humorvoller Regionalkrimi

Frau Sunna und Herr Tod
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Im nunmehr 3. Fall für Stadtchronist Hubertus Schmunk und Star-Ermittler Takeo Takeyoshi gilt es die Morde an ehemaligen Frau Sunnas aufzuklären. Auch wenn sich die Krimihandlung eher gemächlich und mit ...

Im nunmehr 3. Fall für Stadtchronist Hubertus Schmunk und Star-Ermittler Takeo Takeyoshi gilt es die Morde an ehemaligen Frau Sunnas aufzuklären. Auch wenn sich die Krimihandlung eher gemächlich und mit nicht allzu viel Knalleffekten entwickelt, macht es aber Spaß den beiden sehr ambitionierten Ermittlern über die Schulter zu schauen. Nicht zu Letzt, weil das doch recht ungleiche Paar in ihren Lebensweisen und -philosophien so wunderbar verschieden sind, und gerade deshalb schon wieder super zusammenpassen. Das gegenseitige auf die Schippe nehmen entlockte mir immer wieder ein Schmunzeln und peppte diesen Regionalkrimi wunderbar auf. Wer den Umzug des Sommergewinns einmal „in natura“ erlebt hat, wird eventuell hier erwähnte Straßen, Geschäfte oder andere Orte wiedererkennen. Das traditionelle Frühlingsfest des Eisenacher Sommergewinns als Rahmenhandlung für diesen Krimi zu nutzen, fand ich schon absolut originell.
Fazit: „Frau Sunna und Herr Tod“ ist ein typischer Regionalkrimi, der mit einer fesselnden Handlung, humorvolle und kurzweilige Unterhaltung bietet. Mir hat der Krimi gut gefallen und deshalb bewerte ich ihn mit 4 von 5 Sternen und spreche gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 16.01.2022

Deutsch-deutsche Geschichte

Der Palast
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Nach „Das Sacher“ und „Das Adlon“ steht ein weiteres prestigeträchtiges Gebäude im Mittelpunkt eines historischen Romans von Rodica Doehnert.
Der berühmte Friedrichstadt-Palast bildet hier die Kulisse ...

Nach „Das Sacher“ und „Das Adlon“ steht ein weiteres prestigeträchtiges Gebäude im Mittelpunkt eines historischen Romans von Rodica Doehnert.
Der berühmte Friedrichstadt-Palast bildet hier die Kulisse einer Familiensaga der jüngeren deutsch-deutschen Geschichte. Zwei Schwestern, Zwillinge, treffen zufällig in besagtem Palast aufeinander und beschließen, ihrer Familiengeschichte auf den Grund zu gehen. Auch in diesem Roman geben die historischen Fakten rund um die deutsche Teilung und die spätere Wiedervereinigung den Rahmen vor. Unter welchen Bedingungen es zur Trennung der Zwillinge kam und ob/wie sie es schaffen zusammenzukommen, das solltet ihr selbst lesen. Ich kann diesen Roman jedenfalls absolut weiterempfehlen. Denn wie schon in den beiden oben erwähnten HistoRomanen schafft es die Autorin erneut die Historie sehr lebhaft und glaubwürdig zu vermitteln. Der angefügte Stammbaum, ein Glossar und ein Nachwort der Autorin runden diesen sehr gelungenen und unterhaltsamen Roman ab.

Veröffentlicht am 16.01.2022

Geschichte - Spannend und unterhaltsam

Das Sacher
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Von Beginn an ist der Leser mitten drin im Hotel Sacher. So begegnet er zum Beispiel dem Ehepaar Martha und Maximilian Aderhold aus Berlin auf Hochzeitsreise, Prinz und Prinzessin von Traunstein aus Niederösterreich ...

Von Beginn an ist der Leser mitten drin im Hotel Sacher. So begegnet er zum Beispiel dem Ehepaar Martha und Maximilian Aderhold aus Berlin auf Hochzeitsreise, Prinz und Prinzessin von Traunstein aus Niederösterreich aber auch dem elfjähriges Mädchen, welches im Sacher als Putzmädel arbeitet. Im weiteren Verlauf erfährt der Leser, dass sie alle unabwendbar miteinander und dem Sacher verbunden sind.
Die Autorin erzählt nun die jeweiligen Leben dieser Figuren in sich abwechselnden Erzählsträngen und so entsteht ein sehr detailliertes Bild der damaligen Zeit. Denn unterschiedlicher könnten die Lebenssituationen nicht sein, zum einen der Adel mit all seinen Annehmlichkeiten oder das junge Paar, welches sich einigen Repressalien gegenübersieht, das Putzmädel Marie und nicht zu vergessen die Familie Sacher selbst.
Alles in allem ein historischer Roman, der dem Leser durch die fiktiven Umstände der Hotelgäste und Mitarbeiter, die Geschichte des Sacher in einer dem Umbruch geweihten Zeit näherbringt. Aus meiner Sicht eine spannende und unterhaltsame Geschichte, die auch historische Fakten mit einbezieht und damit dem Roman somit eine Basis gibt. Mir hat der HistoRoman gut gefallen und deshalb empfehle ich ihn auch gern weiter.