Cover-Bild Nachts am Askanischen Platz
Band 6 der Reihe "Leo Wechsler"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Ersterscheinung: 09.02.2018
  • ISBN: 9783423432634
Susanne Goga

Nachts am Askanischen Platz

Kriminalroman
Das Cabaret des Bösen
Berlin im Januar 1928: Ein Toter wird in einem Schuppen im Hinterhof des Askanischen Gymnasiums gefunden. Direkt daneben befindet sich das Varieté- und Sensationstheater »Das Cabaret des Bösen«, dessen Besitzer seine aus dem Krieg stammenden Gesichtsverletzungen offensiv zur Schau stellt. Vor dem Fund der Leiche wurde eine verstörte junge Russin am Theater gesehen, auf der Suche nach einem gewissen »Fjodor«. Liegt der Schlüssel zu den mysteriösen Vorkommnissen um das Cabaret im Scheunenviertel, wo russische Emigranten in beengten Verhältnissen leben? Einmal mehr lernt Leo Wechsler bei seinen Ermittlungen unbekannte Gesichter seiner Stadt kennen.
 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2022

Band 6 ist wie gewohnt packend erzählt

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Berlin 1928: Ein ermordeter Mann wird in einem Schuppen aufgefunden, der zum Askanischen Gymnasium gehört, dort will ihn aber niemand kennen, der Schuppen scheint auch nicht der Tatort zu sein. Nebenan, ...

Berlin 1928: Ein ermordeter Mann wird in einem Schuppen aufgefunden, der zum Askanischen Gymnasium gehört, dort will ihn aber niemand kennen, der Schuppen scheint auch nicht der Tatort zu sein. Nebenan, im Cabaret des Schreckens, sucht eine Frau einen Mann, der dem Toten ähnelt. Hauptkommissar Leo Wechsler und seine Mitarbeiter müssen zunächst die Identität des Toten klären, bevor sie nach Motiven für die Tat suchen.

Schon direkt zu Anfang, Leo und seine Frau Clara sind auf einem Polizeiball, trifft man ein paar interessante historische Persönlichkeiten, Karl Zörgiebel, Bernhard Weiß und Jacqus Joseph, letzterer wird später noch einmal eine Rolle spielen, und es gibt eine schöne Verbindung zum letzten Band. Ich mag es sehr, wenn historische Romane auch mit historischen Persönlichkeiten verknüpft sind, und diese auf ganz natürliche Weise erscheinen.

Susanne Goga erzählt auch in diesem Band wieder von Anfang an mitreißend, man fühlt sich schnell wieder mittendrin. Da der Begriff „askanisch“ nicht nur im Titel vorkommt, habe ich ihn direkt gegoogelt, und bin nun ein bisschen klüger.

Die Autorin hat sich wieder einer weniger bekannten Seite Berlins angenommen: Die aus Osteuropa stammende (jüdische) Bevölkerung. Hier kommt besonders Jakob Sonnenscheins Herkunft, seine Kenntnis des Milieus zum Tragen. Und leider muss man selbst daran denken, was nur wenige Jahre später auf diese Menschen zukommen wird. Und auch ein weiteres Thema, über das man eher wenig weiß, ist wichtig, leider kann ich darüber nichts sagen, ohne zu spoilern. Beide Themen sind, wie schon die historischen Persönlichkeiten, gut, ohne aufgesetzt zu wirken, in die Geschichte integriert.

Auch Leos Familie spielt wieder eine Rolle, vor allem dessen Sohn Georg, der jetzt 14 Jahre alt ist, und sich leider mit den Falschen abgibt, das wird ebenfalls aus dem letzten Band wieder aufgegriffen, und ist auch hier noch nicht zu Ende erzählt, ich bin gespannt, wie es im nächsten Band mit ihm weitergeht.

Die Ermittlungen im aktuellen Fall, und dessen Auflösung sind interessant zu lesen, bezüglich der Auflösung hätte ich mir zwar etwas anderes gewünscht, dennoch ist sie nachvollziehbar. Das lesenswerte Nachwort macht den Roman rund.

Auch Band 6 der Reihe um Leo Wechsler hat mir wieder gut gefallen, er ist, wie seine Vorgänger packend geschrieben, man fühlt mit, nicht nur bezüglich der Kriminalfälle, sondern auch der Charaktere, die man mittlerweile sehr gut kennt. Ich empfehle gerne die ganze Buchreihe.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Erneut ein toller HistoKrimi

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Wie schon in den fünf vorangegangenen Bänden, hat Susanne Goga sich auch hier wieder einer anderen Facette des weltoffenen Berlins angenommen. Zum einen geht es um die faszinierend/abstoßende Welt des ...

Wie schon in den fünf vorangegangenen Bänden, hat Susanne Goga sich auch hier wieder einer anderen Facette des weltoffenen Berlins angenommen. Zum einen geht es um die faszinierend/abstoßende Welt des Sensationstheaters und zum anderen um die Situation russischer Emigranten. In einem Schuppen wurde ein toter Russe gefunden und Leo Wechsler und sein Team müssen nun die Umstände klären und den Täter überführen.
Wir schreiben das Jahr 1928 und die politische Situation spitzt sich langsam aber sicher zu. In diesen unruhigen Zeiten muss Leo Wechsel viel Fingerspitzengefühl an den Tag legen, um seine Familie und seine Arbeit nicht zu gefährden. Aber Leo wäre nicht Leo, wenn er sich trotz aller Widrigkeiten nicht zu behaupten verstünde.
Neben den Ermittlungen zum Fall nimmt sich die Autorin der sterbenden Weimarer Republik und damit dem aufkommenden Nationalsozialismus an und verwebt es geschickt mit Leos Fall. Der Serienfan bekommt ebenfalls Neues über die Familien Wechsler, Walther und Sonnenschein erzählt. Alles zusammen genommen ergibt es erneut einen sehr fesselnden aber auch historisch toll gemachten Krimi mit sympathischen Ermittlern und einem überzeugenden Plot. Ich kann nur sagen – lesen. Ich wurde wieder super unterhalten und deshalb gibt es von mir auch wieder volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Leo Wechsler ermittelt wieder

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Berlin 1928. In einem Schuppen am Askanischen Gymnasium wird ein Toter gefunden. Nichts deutet auf seine Identität hin, aber wurde ermordet. So beginnen Leo Wechsler und seine Kollegen mit den Ermittlungen. ...

Berlin 1928. In einem Schuppen am Askanischen Gymnasium wird ein Toter gefunden. Nichts deutet auf seine Identität hin, aber wurde ermordet. So beginnen Leo Wechsler und seine Kollegen mit den Ermittlungen. Diese führen sie unter anderem auch zu einem Theater, das direkt neben dem Gymnasium liegt, das Cabaret des Bösen.
Stück für Stück hangeln sich die Kollegen von Hinweis zu Hinweis und machen dabei die Lebensgefährtin des Ermordeten ausfindig. Allerdings führt dies zu noch mehr Verwirrung, stammt sie doch aus der Ukraine und kennt den Nachnamen ihres Gefährten nicht. Nach und nach enthüllt sich eine Geschichte, deren Anfänge im ersten Weltkrieg nahmen.

Dabei verschafft uns Susanne Goga Einblicke in die russische Gesellschaft Berlins in den Zwanzigern, in die Anfänge der plastischen Chirurgie und nicht zuletzt in das Leiden deutscher Kriegsgefangener im ersten Weltkrieg in Russland.
Und auch die Zeitgeschichte kommt nicht zu kurz. Georg, Leos Sohn ist heimlich der HJ beigetreten. Dies und vieles andere erinnert uns daran, was am Horizont dräut. Aber noch kann Jakob Sonnenschein seine freien Nachmittage mit Frau und Kind im Park geniessen und auf eine Beförderung hoffen.

In diesem Fall statt die Fußarbeit des Ermittelns stark im Vordergrund. Hier wird noch viel befragt, Amtshilfe aus Stuttgart kann zwar telefonisch angefordert werden, aber das Reisen dauert noch sehr lange und das andere Ende von Deutschland muss noch persönlich aufgesucht werden. Forensische Beweise spielen in diesem Fall so gut wie gar keine Bedeutung. Mir hat diese "altmodische" Art zu ermitteln viel Spass gemacht, fordert es doch auch den Leser heraus, sich seine Gedanken zum Geschehenen zu machen.
Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen und ich hoffe doch auf weitere Fälle für Leo und seine Kollegen. Auch wenn die Zeiten sicher immer unangenehmer für sie werden wird.

Für mich war dieses Buch wieder einmal eines meiner Jahreshighlights!

Veröffentlicht am 04.03.2018

Sechster Fall für den sympathischen Berliner Kommissar Leo Wechsler

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Berlin 1928: auf dem Gelände des Askanischen Gymnasiums wird ein unbekannter Toter gefunden. Die Mordkommission Berlin sucht unter der Führung von Leo Wechsler nach der Identität des Toten und den Hintergründen ...

Berlin 1928: auf dem Gelände des Askanischen Gymnasiums wird ein unbekannter Toter gefunden. Die Mordkommission Berlin sucht unter der Führung von Leo Wechsler nach der Identität des Toten und den Hintergründen für die Tat. Hat es etwas zu bedeuten, dass es in der Nähe des Fundorts eine Verbindungstür zum Nachbargelände gibt, auf dem sich das Cabaret des Bösen befindet, ein Theater mit einem skurrilen Unterhaltungsangebot? Während Leo voll in seiner Arbeit eingespannt ist, sympathisiert sein Sohn Georg zunehmend mit der Hitlerjugend und der erstarkenden SA.

Auch der sechste Band um Leo Wechsler hat nichts von dem Charme der von mir lieb gewonnenen Krimireihe aus den 1920er Jahren verloren. Der Prolog beginnt direkt ziemlich gruslig und schockierend, aber nach den ersten Seiten der Haupthandlung machte sich bei mir diesbezüglich etwas Erleichterung breit – aber ist diese Erleichterung berechtigt?

Die Suche nach der Identität des Ermordeten war knifflig und es war interessant zu erfahren, welche Mittel in der damaligen Zeit zur Verfügung standen, um unbekannten Toten einen Namen zu geben. Gespannt war ich auch auf die Vergangenheit des Toten, die zwischen den Zeilen immer wieder anklang. Nachdem seine Identität gelüftet werden konnte, hatte ich zwar eine Ahnung, aber Motiv und Hintergründe lagen für mich lange Zeit im Dunkeln.

Genauso interessant wie die Ermittlungen empfinde ich jedoch auch das familiäre Geschehen von Leo. Es ist einfach immer wieder schön, wie gut er mit seiner Frau Clara harmoniert, die – selber berufstätig – vollstes Verständnis dafür hat, wenn die Arbeit ihres Mannes mal wieder viel Raum und Zeit einnimmt.
Jedoch entfremdet sich Georg zunehmend von der Familie, da er durch seinen Freund Wolfgang zunehmend Kontakt zur SA und HJ bekommt. Da er weiß, wie sein Vater darüber denkt, versucht er es, vor ihm zu verheimlichen. Leo spürt, dass etwas mit seinem Sohn nicht stimmt, schiebt aber ein Gespräch auf die lange Bank, dabei wäre es allerhöchste Zeit, dass die beiden miteinander reden, aber kann Leo seinen Sohn überhaupt noch erreichen?

Eine historische Nebenfigur hat mich in dem Roman am meisten beeindruckt: Dr. Jacques Joseph, auch Nasenjoseph genannt, der ein wahrer Künstler und Meister der Wiederherstellungschirurgie war und zu seiner Zeit Meilensteine gesetzt hat. Das, was wir im Buch über ihn erfahren, hat mich neugierig gemacht und so bin ich gerne der Aufforderung der Autorin gefolgt, im Internet auf weitere Spurensuche zu gehen – es lohnt sich.

Susanne Goga gelingt es auch diesmal wieder, die Atmosphäre der damaligen Zeit durch ihre gründlichen Recherchen einzufangen und sie in einen unterhaltsamen Kriminalroman zu verpacken. Ich freue mich jetzt schon sehr auf den siebten Fall des Leo Wechsler.