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Veröffentlicht am 11.03.2022

Leider auf ganzer Linie enttäuschender und belangloser Contemporary von Karen Swan, der mich sehr gelangweilt hat

Eine Insel zum Verlieben
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Ihr Job führt Chloe in die Welt der Superreichen der High Society und Geschäftswelt. Obwohl besagte Menschen durchaus äußerst verwöhnt und anstrengend sind, liebt sie ihre Arbeit in der Agentur, die (fast) ...

Ihr Job führt Chloe in die Welt der Superreichen der High Society und Geschäftswelt. Obwohl besagte Menschen durchaus äußerst verwöhnt und anstrengend sind, liebt sie ihre Arbeit in der Agentur, die (fast) alle Wünsche wahr machen kann, sehr. Jeder ihrer Kollegen und Kolleginnen hat eine Handvoll Kunden, um die sich jeder persönlich kümmern muss. Nachdem Chloes Kollegin und Freundin Poppy einen schweren Unfall hatte und seitdem im Koma liegt, ist es nun an Chloe, Poppys Kunden für eine Weile zu übernehmen. Zu diesen gehören neben dem schwerreichen Unternehmer Alexander, auch der smarte Joe, der so völlig anders ist, als Chloes und Poppys übrige Klientel. Zwar sucht Joe ein abgelegenes Häuschen in Griechenland, dessen Kaufpreis ihm völlig egal ist und nötigt Chloe dazu, umgehend mit ihr aufzubrechen, doch macht er sich ansonsten scheinbar gar nichts aus Luxusgütern und benimmt sich ausgesprochen bodenständig.

Während Chloe sich mit Joe in Griechenland befindet, herrscht in Chloes Agentur dagegen helle Aufruhr. Nicht nur sieht alles danach aus, dass Poppys Unfall ein Mordversuch war; zudem ist auch noch die Frau eines hochrangigen Klienten verschwunden und man geht vom schlimmsten aus. Besonders Tom, einer von Chloes Chefs, scheint sich große Sorgen zu machen. Doch Tom, mit dem Chloe vor einer Weile eine Beziehung hatte und der ihr das Herz brach, ist der letzte Mann auf Erden, den Chloe momentan in ihrer Nähe haben möchte…

Nachdem ich einige Weihnachtsromane von Karen Swan gelesen hatte, beschloss ich, es auch einmal mit ihren Sommerromanen zu versuchen. „Eine Insel zum Verlieben“, suggeriert dem Leser, schon allein wegen des Covers, dass er eine fluffig leichte und romantische Urlaubslektüre bekommt. Doch ganz so ist es dann doch nicht. Zum einen spielt der Roman größtenteils in New York und nicht auf der griechischen Insel, denn der Trip dorthin, um ein passendes Haus für Joe zu finden, ist bereits nach wenigen Seiten wieder vorbei. Dann sollte man schon im Vorfeld gewarnt sein, dass Karen Swan keine fluffig leichten Liebesgeschichten erzählt. Zumeist sind ihre Heldinnen enttäuschte oder sogar traumatisierte Frauen, die nach einem Neuanfang streben. Zwar wurde Chloe „lediglich“ betrogen, doch wird in diesem Roman auch noch das Schicksal einer weiteren Romanfigur grob angerissen –Es handelt sich dabei um eine Frau, die mit einem brutalen und angsteinflößenden Mann verheiratet ist und fieberhaft nach einem Ausweg sucht.

Ich hatte leider das Problem, dass ich weder mit Chloe noch mit besagter anderer Romanfigur warm werden konnte, weil die Autorin die Gedanken und Gefühlswelt ihrer Akteurinnen ein wenig vernachlässigt. Stattdessen stellt sie Chloes Job in den Fokus, ihre Bemühungen, die Reichen und Schönen zufriedenzustellen und deren Luxusleben zu beleuchten. Obwohl Karen Swan dieses durchaus sehr bildhaft beschreibt, fand ich diese Romanpassagen zum Gähnen langweilig. Und mehr noch, gerade in Krisenzeiten, begreift man einmal mehr, wie uninteressante diese „Blase“ eigentlich ist und wie wichtig stattdessen echte Freunde, Familie, Gesundheit und Liebe sind.

Die Story ist dermaßen trivial und seicht geraten, wie kaum eine andere von Karen Swan. Und auch in Sachen Romantik gibt es nichts Positives zu vermelden. Weder konnte ich Chloes Hin und Hergerissenheit zu Tom nachvollziehen, der unglaublich widersprüchlich und unsympathisch wirkt, noch ihre schnelle Hingezogenheit zu Joe, den sie ja kaum kennt und sogleich vertraut. Chloe benimmt sich oftmals ein wenig unsicher und in machen Situationen sogar zu einer TSTL Heldin, so dass ich mehrfach versucht war, den Roman sogar vorzeitig zu beenden. Da es aber leider so eine Macke von mir ist, dass nicht zu können, habe ich also bis zum Schluss durchgehalten.

Zugegeben, die zweite Hälfte des Romans liest sich dann etwas spannender, doch da der Plot recht durchschaubar ist, gab es leider wenig Überraschungen. Und was noch schlimmer ist, die Liebesgeschichte funktioniert einfach nicht. Allein wegen des soliden Schreibstils und der bildhaften Beschreibungen der Insel, vergebe ich 2.5 von 5 Punkten und nicht noch weniger. Selbst eingefleischte Karen Swan Fans, wie ich es bin, sollten sich wirklich gut überlegen, ob sie diesem Roman überhaupt eine Chance geben wollen.

Kurz gefasst: Leider auf ganzer Linie enttäuschender und belangloser Contemporary von Karen Swan, der mich sehr gelangweilt hat.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Spannung verzweifelt gesucht- zäher australischer Krimi in dessen Fokus eine eigenwillige, spröde Heldin steht.

Dark Lake
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Detektive Gemma Woodstock lebt und arbeitet in der australischen Kleinstadt Smithson. Sie ist Mutter eines Sohnes und ein absoluter Workaholic. Seit sie einen Serienkiller überführte, hat sie auch die ...

Detektive Gemma Woodstock lebt und arbeitet in der australischen Kleinstadt Smithson. Sie ist Mutter eines Sohnes und ein absoluter Workaholic. Seit sie einen Serienkiller überführte, hat sie auch die letzten Männer, die sie einst belächelten, überzeugt.
Ihr Chef hält große Stücke auf sie und obwohl sie bereits mit ihrem Lebensgefährten den gemeinsamen Sohn großzieht, hat sie eine geheime Affäre mit ihrem Partner Felix, der ebenfalls liiert ist. Gemmas Privatleben, ist also genau genommen, eine ziemliche Katastrophe, doch Hauptgrund für ihre Wankelmütigkeit ist ihre Verlustangst. Einst verlor sie ihre erste große Liebe und seitdem ist sie von Schuldgefühlen geplagt.

Als sie eines Tages zu einem Tatort gerufen wird, glaubt sie ihren Augen nicht zu trauen. In einem See, umkränzt von langstieligen Rosen, liegt die ermordete Highschool Lehrerin Rosalind Ryan. Rosalind und Gemma waren einst Klassenkameradinnen.
Dennoch lässt sich Gemma nicht davon abhalten, an dem neuen Fall zu arbeiten. Wer kann nur ein Interesse daran gehabt haben, die überall so beliebte Lehrerin zu töten?
Gemma und ihr Partner ermitteln in alle Richtungen, auch Familie, Kollegen oder Schüler werden dabei nicht ausgespart. Und schon nach kurzer Zeit ist ihnen klar, das Mordopfer war eine Frau voller Geheimnisse und Widersprüche…

„Dark Lake“ von Autorin Sarah Bailey entdeckte ich auf einem Remittendentisch und war sogleich von der dunklen Atmosphäre, die das Cover verströmte, in den Bann gezogen. Zudem lässt eine andere Autorin, Karen Dionne, dank eines gut platzierten Werbeklebers die Leser wissen „Dieser Thriller wird die Leser bis tief in die Nacht wach halten“.
Na wer kann da schon widerstehen? Ich jedenfalls nicht. Zudem sollte „Dark Lake“ gleichzeitig Auftaktband einer neuen Thrillerreihe, mit Detective Gemma Woodstock, sein.

Also bekommt der Leser hier die Möglichkeit die Romanheldin über weitere Bücher hinweg zu begleiten und mehr über ihr Leben, ihr Denken und ihre Arbeit zu erfahren.
Das hat sicherlich seinen Reiz. Dazu beschreibt die Autorin, die, zum Teil knorrigen Bewohner des Ortes sehr bildhaft und lebensecht. Und auch der Ermittlungsarbeit widmet sie sehr viel Aufmerksamkeit. Man hat als Leser praktisch das Gefühl, man begleite die Romanheldin Stunde um Stunde, tagelang ohne Unterbrechung. Gemmas Privatleben, aus ihrer Sicht, also in „Ich-Form“ geschildert, nimmt ebenfalls einen großen Raum in dieser Story ein.

Und nun kommen wir zu meinem Problem. Gemma ist leider eine absolut unsympathische Romanheldin. Sicher, einerseits sind da ihre seelischen Altlasten, die einiges erklären, doch sie wirkt dermaßen gefühlskalt und egoistisch in manchen Situationen, dass man eher abgeschreckt ist und nicht wirklich Empathie für sie und ihre Situation aufbringen kann. Einzig für ihren Sohn empfindet sie tiefe Liebe, doch wie sie mit ihrem Lebensgefährten umspringt, nervt irgendwann nur noch.
Erschwerend kommt dazu, dass sich die Ermittlungsarbeit ziemlich zäh gestaltet. Ich habe mich regelrecht durchs Buch quälen müssen und hätte wohl auch schon mittendrin abgebrochen, wenn ich nicht etwa die nervige Macke hätte, sämtliche gekauften Bücher auch bis zum Ende durchlesen zu müssen.
Der Krimi dümpelt also stets auf gleichem Spannungslevel vor sich hin, bis jemand aus Gemmas persönlichem Umfeld in Gefahr ist. Aber auch diese Situation entspannt sich nach wenigen Seiten schon wieder und ab da geht es spannungsarm bis zuletzt, weiter. Man kann sich gut denken, wer womöglich ein Interesse daran hatte, Rosalind zu töten, da Gemmas gedankliche Rückblenden schon sehr viel verraten. Und so möchte ich abschließend sagen, dass ich ehrlich gesagt froh war, den Buchdeckel nach über 500 Seiten schließen zu können. Einen weiteren Teil der Reihe werde ich wohl nicht mehr lesen wollen.

Kurz gefasst: Spannung verzweifelt gesucht- zäher australischer Krimi in dessen Fokus eine eigenwillige, spröde Heldin steht.

1. Teil: Dark Lake
2. Teil: Into The Light
3. Teil: Where the Dead Go (noch nicht übersetzt)

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Ein leider sehr enttäuschender, trivialer Roman der Autorin, der weder Romantik noch Tiefgang aufweist

Sterne über Rom
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Rhode Island, 1961:

Elena ist ein Glückskind. Zumindest wird das von aller Welt behauptet. Ihre Eltern sind steinreiche Upper Class Mitglieder und zudem wird Elena jeder (materielle) Wunsch von den Augen ...

Rhode Island, 1961:

Elena ist ein Glückskind. Zumindest wird das von aller Welt behauptet. Ihre Eltern sind steinreiche Upper Class Mitglieder und zudem wird Elena jeder (materielle) Wunsch von den Augen abgelesen. Auch die Party, die ihr zu Ehren gegeben wird, könnte glamouröser nicht sein. Und obwohl sich das junge Mädchen sehr langweilt, lernt sie dennoch ausgerechnet dort ihren ersten Mann kennen in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Doch Elena, die bislang nicht viel Liebe in ihrem Leben kennen lernen durfte, verwechselt allzu schnell Schwärmerei und sexuelle Anziehungskraft mit tieferen Gefühlen. Diese schmerzhafte Lektion wird sie mehrfach in ihrem weiteren Leben erfahren. Einige Männer später, trifft sie dann aber doch auf einen italienischen Prinzen, der sie im Sturm erobert. Einen attraktiven Burschen, der dazu auch noch einen ebenfalls interessanten Zwillingsbruder hat, welcher ebenfalls Interesse an Elena zu haben scheint…

Rom, 2017:

Die quirlige Cesca scheint eine wahre Lebenskünstlerin zu sein. Sie liebt ihre neue Heimat sehr und hält sich derweil mit Touristenführungen über Wasser. Ihre neuen Freunde lieben sie, dennoch ahnen sie gleichfalls, dass Cesca etwas vor ihnen verbirgt. Und in der Tat sind es wahrlich traumatische Erfahrungen der Vergangenheit, die ihr das Leben auch heute noch schwer machen und schließlich zu einem Orts und Jobwechsel führten.

Als Cesca eines Tages eine Haute Couture Handtasche in der Mülltonne vor ihrem Haus, in dem sie zur Miete wohnt, findet, ist sie irritiert. Sie ahnt gleich, dass diese, ein Dieb auf Beutezug, hineingeworfen haben muss. Die Besitzerin ist dennoch schnell ausgemacht, da sich ein ungeöffneter Brief in der Tasche findet. Und Cesca staunt nicht schlecht als sie, nur wenig später, vor einer waschechten Viscontessa steht, die sie kurzerhand in ihren atemberaubenden Palazzo einlädt. Cescas Glückssträhne scheint nicht abzureißen, denn Elena, die Viscontessa, bietet ihr nach einem anregenden Plausch tatsächlich einen Job an. Sie soll die Biografie dieser schillernden Persönlichkeit schreiben, die einst mit allen Berühmtheiten dieser Welt auf freundschaftlichem Fuße stand. Cesca nimmt das Angebot bereitwillig an, denn die Bezahlung ist ebenso fürstlich.

Doch schon nach kurzer Zeit kommen ihr Bedenken. Kann es sein, dass die Viscontessa wichtige Lebensdetails auslässt, bzw. sogar falsch wiedergibt? Welche dunklen Geheimnisse verbirgt sie vor Cesca?

Im vergangenen Lesejahr 2021 entdeckte ich Karen Swans Weihnachtsromane für mich und da sie mir so gut gefielen, deckte ich mich, in Folge, dazu mit ihren älteren Romanen ein, die ich zum Teil sogar auf Remittendentischen entdeckte. „Sterne über Rom“, erschien bereits im Jahre 2019 und erzählt diesmal eine Geschichte auf zwei Zeitebenen dargeboten. Elena und Cesca sind zwei Frauen, unterschiedlichen Alters, die auch sonst nicht viel gemeinsam haben. Abgesehen vielleicht von ihrer Naivität, die sie in manchen Lebenslagen an den Tag legen. Während Elena einst zu den ersten, reichen „It-Girls“ der Society gehörte, lebt Cesca, seit ihrer beruflichen Veränderung beinahe von der sprichwörtlichen Hand im Mund. Und so kann man gut nachvollziehen, wieso sie sich auf Elenas verlockendes Angebot einlässt.

Eigentlich fand ich das Grundkonstrukt, das Karen Swan um Elenas Geheimnis gestrickt hat, interessant. Allerdings muss ich aber auch zugeben, dass es leider nur mäßig spannend umgesetzt wurde. Kommen wir aber erst zu den Akteuren. Ein guter Roman steht und fällt mit seinen Hauptfiguren. Zwar müssen sie nicht durchweg sympathisch sein, doch sollten sie Ecken und Kanten, aber vor allem Tiefgang aufweisen. Das ist hier bedauerlicherweise nicht der Fall. Während Elenas Naivität immerhin noch zu erklären ist, durch ihre Erziehung und Verhaltenskodexe der damaligen Zeit, gilt diese Ausrede leider nicht für Cesca. Ich konnte zu keinem Zeitpunkt Zugang zu ihr finden und fand ihre pubertär wirkenden Anfälle, gelinde gesagt, seltsam. Warum sie sich überhaupt für einen Mann zu interessieren scheint, der nicht nur extrem unhöflich ist, sondern sie dazu, beinahe, auch noch mit seinem Motorroller über den Haufen fährt (und diesen Vorfall auch noch abstreitet) konnte ich sowieso nicht nachvollziehen. Die nichtssagenden Dialoge, die sie mit ihm führt, sorgen allerdings noch für einen zusätzlichen Tiefpunkt. Romantik Fehlanzeige! Dazu ist Nico ein Unsympath auf zwei Beinen, der eigentlich nur ein interessantes Merkmal aufweist- er hat einen spannenden Beruf.

Dazu hält sich die Autorin zu sehr mit banalen Nebensächlichkeiten auf und dass sie etwa berühmte Modeschöpfer/Schauspieler etc. einflicht oder berühmt berüchtigte Lokalitäten von einst namentlich erwähnt, reicht nicht aus, um das nötige Sixties Flair heraufzubeschwören. Elenas Werdegang, obwohl man zumindest zeitweilig Mitleid mit ihr entwickelt, wird recht oberflächlich und knapp erzählt, so dass ihr und den übrigen Akteuren kaum Raum zur charakterlichen Entfaltung geboten wird. Man fühlt sich als Leser immer etwas außen vor, statt mit dabei zu sein, weil sämtliche Emotionen, Gefühlswelten, unter Verschluss gehalten werden und so bleibt man eigentlich lediglich am Ball, weil man Elenas Geheimnis ergründen möchte. Was Cescas dunkles Geheimnis angeht, das wird sehr stiefmütterlich behandelt und wirkt eher wie ein kleiner Aufhänger, der jedoch für den Verlauf des Romans keinerlei Rolle spielt und irgendwann gegen Ende dann aufgedeckt wird. Eine richtige Aufarbeitung des Traumas findet dagegen nicht statt.

Immerhin ist es Karen Swan zumindest gelungen, Rom, mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten bildhaft vor den Augen ihrer Leserschaft entstehen zu lassen. Es behagt mir zwar nicht wirklich, einen Roman einer Lieblingsautorin schlecht zu bewerten, doch leider komme ich in diesem Fall nicht umhin. Wer sich einfach nur unterhalten lassen möchte, okay, aber wer sich Liebe, Romantik und Tiefgang erhofft, sollte lieber die Finger von diesem Buch lassen.

Kurz gefasst: Ein leider sehr enttäuschender, trivialer Roman der Autorin, der weder Romantik noch Tiefgang aufweist.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Sehr durchschnittliche, seelenlos wirkende US-Romantic Suspense Massenware, die sich liest, wie am Fließband produziert

Angsttage
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Sally ist zwar schon etliche Jahre von ihrem Mann Pete ‚Monty’ Montgomery, einem Ex-Cop und jetzigen Privatdetektiv getrennt, doch insgeheim hat sie immer noch nicht ganz mit ihm abgeschlossen. Dennoch ...

Sally ist zwar schon etliche Jahre von ihrem Mann Pete ‚Monty’ Montgomery, einem Ex-Cop und jetzigen Privatdetektiv getrennt, doch insgeheim hat sie immer noch nicht ganz mit ihm abgeschlossen. Dennoch lässt sie sich, nach reiflicher Überlegung, zu einem Wochenendausflug mit ihrem Freund und Nachbarn Frederick Pierson überreden. Frederick gehört zu einer einflussreichen Familie und deren Oberhaupt, Fredericks achtzigjähriger Vater, zieht in der Firma immer noch alle wichtigen Fäden. Dennoch hat sich der Patriarch bereits Hilfe geholt von seinem Sohn und seinen Enkeln Blake und James. Während Blake wohl einst der Nachfolger seines Großvaters werden wird in der Firma, ist James nebenbei ein überaus erfolgreicher Reiter und trainiert sogar für Olympia.

Als Sally nach dem ersten gemeinsamen Tag in der abgelegenen Hütte, zu einem Spaziergang aufbricht, ahnt sie noch nicht, dass sie Frederick bei ihrer Rückkehr nicht mehr lebend antreffen wird.
Ausgepowert durchschreitet sie die Eingangstür und wird hinterrücks niedergeschlagen. Als sie wieder zu sich kommt, brennt die Hütte bereits lichterloh. Mit letzter Kraft kann sie sich noch nach draußen retten, doch für Frederick kommt sowieso jede Hilfe zu spät, da er zuvor ermordet wurde.

Da sie fürchtet, dass es der Killer womöglich auch auf sie abgesehen haben könnte, flieht sie vom Tatort und kontaktiert, als sie sich in Sicherheit befindet, ihren Ex-Mann Pete.
Pete stimmt ihrer Befürchtung zu und lässt sie von einem guten Freund abholen, der sie für eine Weile beherbergen soll.
Währenddessen stürzt er sich mit der üblichen Portion Verbissenheit in die Suche nach Fredericks Mörder. Denn er weiß genau, dass die Cops auch Sally im Visier haben, als mögliche Täterin.
Unterstützung erhält er von einer seiner Töchter, einer Tierärztin, die er auf Blake und James ansetzt. Und der Plan geht auf. Beide Männer buhlen schon bald um ihre Aufmerksamkeit. Doch wird sich einer von ihnen verraten, falls er der Täter ist?

Ich entdeckte „Angsttage“ von Andrea Kane, beim Stöbern in der Weltbildfiliale im Ort. Und da ich gerne mal einen spannenden Romantic Suspense lese, konnte ich, nach dem Lesen des interessant klingenden Klappentextes, auch nicht wirklich widerstehen.
Doch würde der Inhalt auch halten können, was der Klappentext mir zuvor suggerierte?
Die Autorin legt durchaus einen bildhaften Schreibstil an den Tag und die Detektivarbeit wird akribisch durchdacht dargeboten. Leider gibt es auch ein gewaltiges „aber“. Die Story wird dermaßen abgeklärt und routiniert erzählt, dass man sich, als Leser, stets außen vor fühlt. Sicher, die Familie Montgomery hat Potential, doch deren Unterhaltungen, deren Miteinander wirken ein bisschen so, wie man es aus vielen 0 8 15 US-Actionfilmen bereits zuhauf kennt. Genauso empfand ich die Liebeszenen, die nach dem üblichen Muster abgespult werden. Sie lesen sich, als habe die Autorin lediglich typische Floskeln miteinander verbunden und wirken dermaßen steril und lieblos erzählt, dass sie total langweilen.
Dazu sind sämtliche Akteure entweder schön, steinreich oder beides. Überraschungsmomente gibt es so gut wie gar nicht. Und obwohl man diesen Romantic Suspense gut weglesen kann, sticht er aus seiner Durchschnittlichkeit zu keinem Zeitpunkt hervor. Ich denke nicht, dass ich dem zweiten Teil der Reihe eine weitere Chance einräumen werde. 2.5 von 5 Punkten.

Pete Montgomery Reihe:

1. Teil: Angsttage
2. Teil: Ewig währt der Zorn


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Veröffentlicht am 04.03.2021

Leider eine sehr zäher, sehr langatmiger Historical der Autorin, der mit einer belanglosen Story und einem uninteressanten Heldenpaar aufwartet. Man kann nur hoffen, dass Stephanie Laurens im dritten Teil der Serie zu alter Form zurückfinden wird

In den Armen des Spions
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Lady Emily Ensworth, die einen sechsmonatigen Aufenthalt in Indien bei ihrem Onkel und ihrer Tante hinter sich hat, reist mit Geleitschutz gen Bombay als ihre Reisegesellschaft überfallen wird. Es sind ...

Lady Emily Ensworth, die einen sechsmonatigen Aufenthalt in Indien bei ihrem Onkel und ihrer Tante hinter sich hat, reist mit Geleitschutz gen Bombay als ihre Reisegesellschaft überfallen wird. Es sind die gefürchteten fanatischen Krieger des Geheimbundes „Die schwarze Cobra“. Captain MacFarlane opfert sich, bleibt als Einziger zurück und befiehlt seinen übrigen Soldaten Emily zu beschützen und sicher zum Fort nach Bombay zu geleiten. Dort angekommen erfährt Emily, dass MacFarlane von den Kriegern ermordet wurde. Doch sie ist glücklich, dass sie zumindest eine Botschaft die MacFarlane so überaus wichtig war dass er sie Emily zu sicherer Verwahrung gab, retten konnte, die sie nun, wie sie es dem Ermordeten versprach, an Colonel Delborough weiterleitet.

Der Colonel und seine Gefährten sind über alle Maßen bestürzt über MacFarlanes Tod, andererseits aber auch erleichtert, dass Emily die wichtige Botschaft retten konnte. Es handelt sich dabei um einen Brief; geschrieben und versiegelt vom Oberhaupt des „Black Cobra“ Geheimbundes persönlich, der dessen Identität enttarnt. Nun soll das Schriftstück so schnell wie möglich nach England gebracht werden, (weil das Oberhaupt der „Black Cobras“ ein Engländer ist) doch die Mitglieder der „Black Cobra“ wollen das um jeden Preis verhindern und machen Jagd auf alle Freunde von MacFarlane und somit auch auf Major Gareth Hamilton.

Die Freunde teilen sich auf- einige von ihnen sind lediglich im Besitz von Kopien des Schriftstückes, um ihre Gegner in die Irre zu treiben- auch Gareth hat eine Kopie bei sich, dennoch geht ihr Plan auf und so heften sich die „Black Cobras“ an seine Fersen.
Selbst Emily, die sich unsterblich in Gareth verliebt hat, gerät ins Visier der mörderischen Bande da sie Gareth hinterher gereist ist, um ihn auf der Rückreise nach England für sich einzufangen. Doch sie ahnt da noch nicht, welche Abenteuer und Gefahren auf sie lauern…

Ich wartete bereits voller Vorfreude auf den zweiten Teil der „Black Cobra“ Reihe der Autorin, doch ehrlich gesagt wurden meine Erwartungen, die ich an dieses Buch hatte, schwer enttäuscht. Ich liebe Stephanie Laurens Historicals besonders, weil sie nicht nur einen geschliffenen, zeitgemäßen Schreibstil besitzt, sondern es normalerweise auch als eine der wenigen Autorinnen im Historical-Genre vermag, spannende Krimiplots mit einer prickelnden Liebesgeschichte zu verbinden.
In „In den Armen des Spions“ dagegen, bekommt man eine 607 Seiten lange Verfolgungsjagd geboten, in der das Heldenpaar mit einigen Mitstreitern an ihrer Seite gegen einen fanatischen Geheimbund kämpft. Die Ausgangssituation, das Setting, alles klang so interessant und abenteuerlich. Doch die Umsetzung hat mich ehrlich gesagt etwas ratlos zurückgelassen.

Die komplette Story ist darauf ausgelegt, dass das Heldenpaar Emily und Gareth von einem exotischen Ort zum nächsten hetzt- ihre Verfolger schnappen sie praktisch jedes Mal; egal welche Listen beide zuvor ersinnen, doch trotz der vielen Scharmützel zwischen Mitgliedern der „Black Cobra“ und unseren Helden gelingt es ihnen jedes Mal diese zu schlagen, um nach ihrer Flucht zum nächsten Ort abermals in die gleiche Situation zu geraten. Selbst das hätte sogar spannend sein können, wenn die Autorin sich nicht dazu entschieden hätte, diese Scharmützel und ihren stets glücklichen Ausgang für unsere Helden praktisch aus dem Off zu schildern.

Man ist also als Leser so gut wie nie dabei, wenn Gareth gegen eine Vielzahl von „Black Cobra“-Anhängern kämpft, sondern erfährt nur davon, wenn schon alles vorbei ist. Das sorgt dafür, dass die eigentliche Story belanglos vor sich hinplätschert, ohne dass man zumindest im Kern etwas davon berührt oder mitgerissen wird.

Wenn nun das Heldenpaar selbst interessant gestrickt wäre, aber nein- auch Emily und Gareths Liebesgeschichte entwickelt sich völlig merkwürdig. Beide sind eigentlich recht distanziert wirkende Charaktere- während die Autorin ihrer Heldin eine geballte Ladung an Intelligenz bescheinigt, hinterfragt man diese als Leser sehr schnell, da Emilys zahlreichen Tagebucheinträge innerhalb des Romans eine völlig andere Sprache sprechen. Emily wirkt pubertär, naiv bis auf die Knochen und ist von einem Mann besessen, den sich bis dato kaum kennt und dem sie sogar nachreist, obwohl er zuvor kein Interesse an ihr bekundet hat.
Und obwohl sie mehrmals auf ihrer Flucht in großer Gefahr ist, findet sie tatsächlich noch Zeit und Muße um ihre große Verliebtheit und ihre Gedanken, die um Gareth kreisen, regelmäßig in ihr Tagebuch zu schreiben. Selbst Gareths Auftrag verschweigt sie ihrem Tagebuch nicht. Sämtliche geheimen Informationen werden in besagtem Tagebuch verewigt- ein Verhalten dass man absolut nicht nachvollziehen kann!

Sie geht sogar so weit, dass sie selbst die Initiative ergreift und Gareth mehrmals einen Kuss raubt. Dieser verhält sich zwar nicht absolut passiv, doch unter einem verliebten Mann stelle ich mir eigentlich etwas völlig anderes vor. Gareth wirkt völlig überfordert mit der Situation, man bekommt das Gefühl als wüsste er eigentlich gar nicht, was er mit Emily machen soll und seine äußerst distanzierte und zurückhaltende Art und die wenigen gemeinsamen Dialoge der beiden Hauptfiguren, die sich eigentlich nur um Alltägliches und Dinge die ihre Flucht betreffen drehen, muteten ebenfalls recht befremdlich an.

Weder die Verfolgungsjagd, das Heldenpaar noch die Liebesgeschichte konnten bei mir leider punkten, selbst wenn die prickelnden Liebesszenen zumindest in gewohnter Stephanie Laurens Manier geschildert wurden. Dazu wurde eine sehr dünne Story auch noch in epischer Breite ausgewalzt. Obwohl ich diesen zweiten Teil der neuen Reihe so sehr mögen wollte- die Autorin hat mir praktisch keine Möglichkeit geboten, ihren Roman ins Herz zu schließen. Einzig ihre gewohnt gute Ausdrucksweise hat eine noch schlechtere Bewertung verhindert.

Kurz gefasst: Leider eine sehr zäher, sehr langatmiger Historical der Autorin, der mit einer belanglosen Story und einem uninteressanten Heldenpaar aufwartet. Man kann nur hoffen, dass Stephanie Laurens im dritten Teil der Serie zu alter Form zurückfinden wird.

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