Der Kommissar und das Meer…
Immer wieder eine gute Kombination: Kriminalfälle vor exotischer Kulisse. Und nun macht der Trend der Urlaubs-Krimis auch vor dem fernen Neuseeland nicht Halt. Angesiedelt am idyllischen Piha Beach auf ...
Immer wieder eine gute Kombination: Kriminalfälle vor exotischer Kulisse. Und nun macht der Trend der Urlaubs-Krimis auch vor dem fernen Neuseeland nicht Halt. Angesiedelt am idyllischen Piha Beach auf der Nordinsel Neuseelands, wo es noch Rettungsschwimmer a la Baywatch gibt, wird hier ein Kriminalfall zwischen Bergen, Meer und Dschungel erzählt.
Nur leider konnte mich Kommissar Parnell nicht so recht mitnehmen. Parnell ist ein abgeklärter Polizist, teilweise auch schon desillusioniert. Er steht an der Schwelle zum Alkoholismus (keine neue Idee für den Helden eines Kriminalromans) und hat ein familiäres Päckchen zu tragen, dessen Hintergründe allerdings seltsam vage bleiben. Wie der Autor, dessen wahre Identität ich nicht kenne – ich vermute er ist Deutscher – seine Hauptfigur ab und zu reden und denken lässt, war für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Es hatte Anklänge von Ake Edwardsons Kommissar Winter, der mitunter abgehackt philosophierend daherkommt. Aber es hatte eben für mich nichts Eigenes, kein Alleinstellungsmerkmal.
Der Fall an sich hat eigentlich alles, was für einen guten Krimi notwendig ist: eine unvorhersehbare Entwicklung, Irrungen und Wirrungen sowie eine schlüssige Auflösung. Aber letztlich muss ich eine kurzen Ausschnitt aus dem Buch bemühen: „Es war ein stinknormales Küchenmesser. Keine Fingerabdrücke. Geläufige Marke. Gute Qualität. Annehmbarer Preis. Ein Messer, wie es in jedem zweiten neuseeländischen Haushalt zu finden war.“ Und genau so ist es mit dem ganzen Buch. Es ein stinknormaler Krimi. Ohne Besonderheiten. Geläufige Handlung. Gute Qualität. Annehmbarer Preis. Aber eben auch ein Roman, wie er zuhauf in Buchhandlungen zu finden ist. Leider konnte darüber auch das exotische Setting nicht hinwegtäuschen.