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Veröffentlicht am 16.05.2022

Familiengeschichte über drei Generationen und ca 100 Jahre hinweg - alle Hoch- und Tiefpunkte des Lebens in schwierigen Zeiten in einem Dorf in Österreich. Ein Buch über die Vergänglichkeit des Glücks

Über Carl reden wir morgen
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Der Klappentext stellt zwar allein auf Carl Brugger ab, tatsächlich ist "Über Carl reden wir morgen" jedoch eine Familiengeschichte über drei Generationen, die bereits im Jahr 1828 beginnt und den Fokus ...

Der Klappentext stellt zwar allein auf Carl Brugger ab, tatsächlich ist "Über Carl reden wir morgen" jedoch eine Familiengeschichte über drei Generationen, die bereits im Jahr 1828 beginnt und den Fokus zunächst auf Carls Großvater Anton und Schwester Rosa legt. In Putzleinsdorf, einem kleinen Ort im österreichischen Mühlviertel, übernimmt Anton die Hofmühle seines Vaters, während es Rosa in die Stadt zieht. Dort wird sie als Hausangestellte ähnlich schlecht behandelt wie Mägde und Knechte auf dem Land und so kehrt sie nach einigen Jahren auf Bitten ihres Bruders wieder in die Heimat zurück und kümmert sich um Nichten und Neffen.
Antons Sohn Albert erweitert den Familienbetreib um ein Ladengeschäft und bekommt mit Anna, die er in Wien kennenlernte und die von den Dorfbewohnern argwöhnisch als Städterin mit zweifelhaftem Ruf betrachtet wird, vier Kinder, unter anderem Carl, der wie viele andere im Großen Krieg im österreichisch-italienischem Grenzgebiet kämpfen muss. Während sein Bruder Eugen rechtzeitig nach Amerika ausgewandert, stirbt Carls Zwillingsbruder als Arzt im Krieg. Carl kehrt 1918 unerwartet aus dem Krieg zurück, wo Eugen gerade auf Heimatbesuch ist.
Dem Roman liegt ein hilfreiches Lesezeichen mit dem Familienstammbaum der Bruggers/ Eders teil, denn schon bald sind so viele Personen in die Familiengeschichte involviert, dass es eine Herausforderung ist, den Überblick zu behalten.
Die Perspektiven wechseln häufig, zudem gibt es eine Reihe von Zeitsprüngen und Rückblenden in die Vergangenheit. Auf diese Weise werden so manche Ereignisse wiederholt und aus der Perspektive einer anderen Person vertieft, so dass Wissenslücken geschlossen werden und sich die einzelnen Puzzlestücke der Familiengeschichte für den schlüssig zusammensetzen.
Aufgrund des Zeitrahmens - drei Generationen in ungefähr 100 Jahren - wirkt der Roman zumal episodenartig, die Ereignisse, die eine Person bewegen, sind eher lose mit den der anderen verbunden.
Die Familiengeschichte gibt Einblicke in das harte Leben auf dem Land im 19. und frühen 20. Jahrhundert, schildert alle Höhen und Tiefen des Familienlebens mit Geburten und Todesfällen, Eifersucht und Liebe, Streitigkeiten, Enttäuschungen und der Sehnsucht nach mehr. Reale historische Ereignisse, wie der Untergang der Elbe 1895 und der Erste Weltkrieg, werden geschickt mit der Geschichte der Bruggers verbunden, die von der eigenen Familiengeschichte der Autorin inspiriert ist.
Durch die lange Zeitspanne und die vielen ganz unterschiedlichen Personen ist der Roman sehr abwechslungsreich. Er handelt nicht nur in dem Dorf im Mühlviertel, wo nichts lange geheimbleiben kann, sondern auch in Amerika, wo es gleich mehrere Aufenthaltsorte von Ost bis West gibt. Weiterhin bewegt er durch die zahlreichen tragischen Ereignisse, die vielen Ungerechtigkeiten, mit denen die Personen zu kämpfen haben und fesselt mit dem spannenden Ausblick darauf, was die Rückkehr Carls für die Familie Brugger bedeutet.
Es ist eine Familiengeschichte über die Vergänglichkeit des Glücks, die voraussichtlich in einem zweiten Band fortgesetzt wird.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Roman über die Liebe in ihren unterschiedlichsten Formen, über Freundschaft und Trauer, Schuld und Versöhnung - bewegend, voller Empathie für die Figuren, vielschichtig und abwechslungsreich.

Tausend kleine Träume
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Delphine Jones ist alleinerziehende Mutter einer elfjährigen Tochter, die sie im Alter von siebzehn Jahren zur Welt gebracht hat und deshalb weder ihr Abitur machen noch studieren konnte. Nun lebt sie ...

Delphine Jones ist alleinerziehende Mutter einer elfjährigen Tochter, die sie im Alter von siebzehn Jahren zur Welt gebracht hat und deshalb weder ihr Abitur machen noch studieren konnte. Nun lebt sie zusammen mit ihrem Vater, der seit dem Tod seiner Ehefrau vor fünfzehn Jahren vollkommen in sich gekehrt ist, und versucht die kleine Familie mit zwei Jobs als Kellnerin und Putzfrau über Wasser zu halten, um zumindest ihrer Tochter Em ein besseres Leben zu ermöglichen.
Für Delphine ist jeder Tag ein Kampf ums Überleben, bis ein Akt der Rebellion, durch den sie ihre Anstellung als Barista verliert, ihrem Leben eine neue Richtung gibt. Mit Glück und der Unterstützung ihrer smarten Tochter findet sie einen neuen Job in einem Restaurant, in dem sie sich wohlfühlt, schließt Freundschaften und ergreift die Chance, ihren Abschluss nachzuholen, um ihre ehrgeizigen Träume, die als Teenager hatte, doch noch verwirklichen zu können.

"Tausend kleine Träume" ist aus der Perspektive von Delphine geschildert, deren Alltag eintönig und grau und von der Sorge bestimmt ist, ihre Familie mit dem Notwendigsten zu versorgen. Ein Moment der Wut, in der sie für sich und ihre Bedürfnisse einsteht, sorgt dafür, dass ihr Leben eine Wende nimmt.

Durch den Wechsel zwischen Gegenwart und Rückblenden in die Vergangenheit erfährt man, was Delphine bereits erlebt hat und wie viele Opfer sie gebracht hat, um für ihre Tochter da zu sein. Es ist motivierend zu lesen, wie viel unerwartete Unterstützung Delphine von außen erfährt und welchen Wandel sie durchmacht. Sie entdeckt ihre Talente wieder und lebt nicht mehr nur für ihre Tochter, deren Intelligenz und Leidenschaft für Literatur sie unbedingt fördern möchte. Kleine Lichtblicke im Alltag sorgen dafür, dass Delphine sich wieder auf ihre Träume besinnt und beginnt für deren Verwirklichung zu kämpfen.

Während Delphines persönlicher Weiterentwicklung sorgt die Frage nach Ems Vater, weshalb Delphine nie über ihn spricht und woran ihre Jugendliebe zerbrochen ist, für zusätzliche Spannung.

Die Charaktere des Romans sind allesamt sympathisch, liebevoll individuell gezeichnet und wirken authentisch. Auch wenn Delphine im Verlauf der Handlung viel Glück hat, Fremde ihr unvoreingenommen helfen und schnell zu Freunden werden, erscheint ihre Geschichte als Halbwaise und alleinerziehende Mutter mit all ihren Einschränkungen aus dem Leben gegriffen.

"Tausend kleine Träume" ist ein Roman über die Liebe in ihren unterschiedlichsten Formen, über Freundschaft und Trauer, Schuld und Versöhnung. Es ist eine bewegende Geschichte voller Empathie für die Figuren, die vielschichtig und abwechslungsreich ist. Sie bewegt durch die Schicksalsschläge, motiviert durch den positiven Wandel und fesselt durch die Geheimnisse der Vergangenheit, die sich nur zögerlich offenbaren. Dabei ist schön zu sehen, was alles möglich ist, wenn man die Hoffnung nicht aufgibt und die Vergangenheit hinter sich lässt, um nach vorn blicken zu können.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Zwei fesselnde Handlungsstränge voller Dynamik und überraschender Wendungen. Gelungene Mischung aus Krimi und Thriller als Auftakt der Buchreihe um Detective Sergeant Kate Linville.

Die Betrogene
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Nach dem Tod ihres Vaters Richard, einem pensionierten Polizisten, ist Kate Linville auf sich alleingestellt. Sie selbst ist Polizistin bei Scotland Yard und kehrt nun in ihr Elternhaus nach Scalby in ...

Nach dem Tod ihres Vaters Richard, einem pensionierten Polizisten, ist Kate Linville auf sich alleingestellt. Sie selbst ist Polizistin bei Scotland Yard und kehrt nun in ihr Elternhaus nach Scalby in North Yorkshire zurück, um mehr über die Hintergrund des brutalen Mordes in Erfahrung zu bringen und den Täter aufzuspüren. Mit ihrem Verhalten eckt sie bei dem ermittelnden Beamten der Yorkshire Police, Caleb Hale an, der sich bei der Tätersuche auf einen Verdächtigen fixiert hat, den Linville vor Jahren ins Gefängnis gebracht hat. Da während der Ermittlungen auf weitere ermordete Personen aus dem Umfeld von Richard Linville gestoßen wird, wird immer unwahrscheinlicher, dass es sich bei dem flüchtigen Straftäter, der bei seiner Verurteilung geschworen hatte, Rache an Linville zu nehmen, um den gesuchten Mörder handelt.
Jonas Crane ist Drehbuchautor und steht aufgrund des finanziellen Drucks, der auf ihm lastet, vor einem Burnout. Zusammen mit seiner Ehefrau Stella und seinem fünfjährigen Adoptivsohn Sammy nimmt er sich eine Auszeit um in den Hochmooren im Norden Englands in aller Abgeschiedenheit zur Ruhe zu kommen. Die selbst gewählte Einsamkeit der alten Farm wird der Familie zum Verhängnis, als der gewalttätige Freund der leiblichen Mutter ihres Adoptivsohnes sie als Geiseln nimmt.
"Die Betrogene" ist der erste Band der Krimireihe um Detective Sergeant Kate Linville. Diese ist ein einsamer Mensch ohne soziale Kontakte und Rückhalt bei Scotland Yard. Sie hat nur wenig Selbstvertrauen und fühlt sich in ihrer Haut unwohl. Es erscheint kaum vorstellbar, wie diese unscheinbare, verunsicherte Frau bei der Metropolitan Police eine Anstellung finden konnte, doch dann beweist sie bei ihren privaten Recherchen zum Tod ihres Vaters unerwartetes polizeiliches Gespür und ist den Beamten vor Ort unfreiwillig stets einen Schritt voraus.
Detective Chief Inspector Caleb Hale ist Alkoholiker, der denkt, zusammen mit dem Alkohol auch seinen Polizeiinstinkt verloren zu haben. Er und sein Team tappen bei den Ermittlungen zum Mord an ihrem ehemaligen Kollegen lange Zeit im Dunkeln und werden durch Kate auf neue Spuren aufmerksam.
Der Roman ist aus zwei Handlungssträngen aufgebaut, die lange parallel verlaufen und sich selbst immer weiter verzweigen. Beide Erzählebenen, die sich zeitgleich ereignen, sind für sich spannend geschildert. Während die Aufklärung des Mordes an Richard Linville ein klassischer Kriminalroman ist, mutet die Geschichte um den Drehbuchautor und seine Familie wie ein Thriller an.
Der Roman ist dynamisch und voller raffinierter Wendungen. Bereits jeder Handlungsstrang für sich fesselt, bis auf wenige Längen, die sich vor allem aus den Unsicherheiten und persönlichen Gedanken von Kate und Caleb ergeben. Ungleich spannender ist, in welchem Ausmaß die beiden Erzählstränge und der tragische Prolog in einem Zusammenhang stehen und für welche Taten sich der Mörder an Richard Linville rächen möchte.
Es ist ein gelungener Reihenauftakt mit interessanten Charakteren, die Potenzial zur Weiterentwicklung haben. Der Kriminalfall ist undurchsichtig, weshalb es kaum möglich ist, einen Täter und sein Motiv frühzeitig zu erahnen. Die Schilderungen sind authentisch, auf übertriebene Dramatik wird verzichtet, ohne dass die Emotionen von Ermittlern, Tätern und Opfern zu kurz kommen.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Jahrzehntelange Freundschaft dreier Frauen mit all ihren Höhen und Tiefen - abwechslungsreich, lebendig und emotional.

Nur wir drei
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Nach einem Prolog in der Gegenwart wird die/ der Leser*in 31 Jahre zurück in das Jahr 1986 versetzt. Catrin Kelly, Judith Harris und Lana Llyod sind beste Freundinnen seit sie fünf Jahre alt sind und reisen ...

Nach einem Prolog in der Gegenwart wird die/ der Leser*in 31 Jahre zurück in das Jahr 1986 versetzt. Catrin Kelly, Judith Harris und Lana Llyod sind beste Freundinnen seit sie fünf Jahre alt sind und reisen nach ihrem Schulabschluss gemeinsam nach Griechenland, um noch einmal Zeit miteinander zu verbringen, bevor sich ihre Wege trennen werden. Während die bodenständige Catrin in Wales bleibt, um in Cardiff Medizin zu studieren, zieht die von einer instabilen Familie geprägte Judith für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften nach London und die quirlige Lana besucht eine Schauspielschule in Guildford.
Auch wenn sich die drei Freundinnen nicht mehr jeden Tag sehen können, bleiben sie eng miteinander verbunden und treffen sich häufig. Dass alle drei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten sind und ganz eigene Erwartungen an ihr Leben haben, wird nach der unbeschwerten Kinderfreundschaft als Erwachsene deutlich. Geprägt von Problemen in der Familie und dem Eingehen neuer Beziehungen verändert sich auch das Verhältnis der Freundinnen untereinander. Sie werden sich fremd, finden jedoch immer wieder zueinander zurück und geben sich in schwierigen Zeiten Halt und verbringen die schönen Momente des Lebens gemeinsam.

Der Roman ist abwechselnd aus der Sicht einer der drei Freundinnen geschildert, so dass man sich in jede von ihnen gut hineinversetzen und ihr weiteres Leben verfolgen kann. Catrin ist geradlinig und hat in der Freundschaft die Rolle der Vermittlerin inne, während Lana selbstbewusst und hedonistisch veranlagt ist und Judith eher in sich gekehrt ist und nicht schnell Vertrauen fassen kann.

Die Geschichte beschreibt den Urlaub in Griechenland, die Folgen der Erlebnisse vor Ort und die Zeit der Abnabelung von Zuhause und das Erwachsenwerden nach der gemeinsamen Schulzeit ausführlich. Durch die unterschiedlichen Entwicklungen von Catrin, Judith und Lana kommt es zu Konflikten und Geheimnissen zwischen ihnen, was für Zündstoff sorgt. Sodann erfolgt ein Zeitsprung in das Jahr 2005, als die Freundinnen in den 30ern jeweils sesshaft geworden sind, bevor die Geschichte in der Gegenwart knapp zwanzig Jahre später im Jahr 2017 endet und den Kreis zum Prolog schließt.

"Nur wir drei" beschreibt die jahrelange Freundschaft dreier Mädchen aus einem fiktiven Ort in Wales, die nach einem letzten gemeinsamen Urlaub als Erwachsene ihre eigenen Wege gehen, die Freundschaft durch eine zunehmende Entfremdung gefährdet wird, jedoch nie ganz zerbricht. Das Band zwischen den Frauen wird nach all den Jahren und erfolgten Verletzungen brüchig, ist aber letztlich so dick, dass sie trotz unterschiedlicher Ansichten und Lebenswege auf die anderen beiden nicht verzichten möchten.
Man erlebt alle Höhen und Tiefen mit, leidet mit den dramatischen und freut sich über die glücklichen Momente, die sie teilen. Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen - alle wichtigen Stationen im Leben der Freundinnen erlebt man anschaulich mit.
Aufgrund des unterschiedlichen familiären Hintergrunds und der individuell gezeichneten Persönlichkeiten ist die Geschichte abwechslungsreich und entwickelt sich dynamisch weiter. Als Erwachsene rückt der Fokus weg allein von der Beschreibung der Freundschaft hinzu weiteren emotional besetzten Themen wie Liebe, Familie, Zusammenhalt und Vertrauen und geben der Erzählung Tiefe.
Die Geschichte ist lebendig geschildert und es ist eine Freude, die drei auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Trotz Enttäuschungen und trauriger Erlebnisse hinterlässt der Roman am Ende ein gutes Gefühl, indem er zeigt, was Freundschaft alles aushalten kann, aber dass es auch Differenzen geben kann, die selbst die innigste Freundschaft nicht kitten kann.

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Mischung aus Kriminalroman und Psychothriller, der zu Beginn etwas ausschweifend erzählt wird, aber durch viele Wendungen und die Undurchsichtigkeit der Figuren die Spannung zunehmend steigern kann.

Wenn du mir gehörst
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Philomena McCarthy ist eine junge, ehrgeizige Polizistin bei der Metropolitan Police in London. Als sie zu zu einem Fall häuslicher Gewalt gerufen wird und sich der Täter als heldenhafter Detective entpuppt, ...

Philomena McCarthy ist eine junge, ehrgeizige Polizistin bei der Metropolitan Police in London. Als sie zu zu einem Fall häuslicher Gewalt gerufen wird und sich der Täter als heldenhafter Detective entpuppt, der seine Geliebte misshandelt, möchte sie dem Oper Tempe Brown helfen, die aus Angst versucht, den Täter zu schützen. Phil stößt dabei auf den Widerstand ihrer Polizeikollegen, die den Fall vertuschen möchten und recherchiert auf eigene Faust weiter. Sie trifft auf die Ehefrau des Detectives, die wie Tempe ein Opfer häuslich Gewalt ist, sich dem Einfluss ihres Ehemannes jedoch nicht entziehen kann. Während ihrer Recherchen freundet sie sich mit Tempe an, die dabei immer tiefer in Phils Leben eindringt und Phil mit ihrer Freundschaft regelrecht erdrückt. Phil bringt sich durch ihr eigenmächtiges Vorgehen in immer größere Schwierigkeiten, wird suspendiert und ist plötzlich von ihrem Vater abhängig, einem undurchsichtigen Gangsterboss, zu dem sie seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr hatte.

"Wenn du mir gehörst" ist ein Psychothriller, der gemächlich beginnt, jedoch zunehmend packender wird und gegen Ende immer weiter an Fahrt aufnimmt. Phil ist eine junge Frau, deren Berufung es ist, Polizistin zu sein. Mit großem Engagement erledigt sie ihre Arbeit und geht dabei, auch in dem Bewusstsein, sich selbst in Gefahr zu bringen, weiter als sie eigentlich müsste. Sie hat den Drang sich zu beweisen, um sich von ihrer kriminellen, mafiösen Familie zu lösen.
In den Fällen häuslicher Gewalt ist es ihr Anliegen, die Frauen zu schützen, aber auch gegen die Ungerechtigkeit vorzugehen, die einen geschätzten Polizisten vor Ermittlungen schützt. Blauäugig und wie von einem Helfersyndrom besessen, reagiert Phil emotional und überschreitet Grenzen, die nicht nur disziplinarrechtliche Auswirkungen haben. Als ihr Leben auf dem Kopf steht, ihr guter Ruf verloren ist und sich selbst ihr Verlobter von ihr abwendet, erkennt sie erst, welchen Einfluss Tempe inzwischen auf ihr Leben hat. Phil sieht sich in einem Netz aus Lügen, Korruption und Gewaltverbrechen und einem aussichtslosen Kampf um Gerechtigkeit verstrickt, während die Eigenschaften von Opfer und Täter zunehmend verschwimmen.

Der Roman ist eine gelungene Mischung aus Kriminalroman und Psychothriller, der zu Beginn etwas zu ausschweifend erzählt wird, aber durch zahlreiche Wendungen und die Undurchsichtigkeit der Charaktere, bei der man sich nicht immer sicher sein kann, wer Held und wer Verbrecher ist, die Spannung zunehmend steigern kann. Er handelt von Gewalt, Ungerechtigkeit und Korruption, aber auch von Lügen, Intrigen, Machtspielen und toxischen Beziehungen.
Die Geschichte ist authentisch und kommt ohne Effekthascherei und einen übertriebenen Showdown aus, was mir sehr gut gefallen hat. Zudem ist sie emotional packend, denn unweigerlich möchte man selbst in das Geschehen eingreifen und Phil davor bewahren, sich immer tiefer selbst in den Schlamassel zu ziehen.

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