Spannendes aus Südtirol
Die imposante Bergwelt der Dolomiten, eigenbrötlerische Einheimische, tief in die Seele verwurzelter Hexenglaube. Das sind nur einige Zutaten des Krimis“Bei den Tannen“, mit dem uns der Bozener Schriftsteller ...
Die imposante Bergwelt der Dolomiten, eigenbrötlerische Einheimische, tief in die Seele verwurzelter Hexenglaube. Das sind nur einige Zutaten des Krimis“Bei den Tannen“, mit dem uns der Bozener Schriftsteller Lenz Koppelstädter in seine Heimat führt, genauer gesagt ins Sarntal.
Dort kommt die einflussreiche Gourmetkritikerin Carla Manfredi unter mysteriösen Umständen im Spitzenrestaurant „Das Tan“ zu Tode. Besitzerin und Köchin im Restaurant ist Hedwig Jöchler, die wie ihre Schwestern und Mutter im Dorf als Hexe verschrien ist. Hat diese etwa die tödliche Wirkung von Giftkräutern ausgenutzt, um zu verhindern, dass ihrem Restaurant die Sterne der Sette Forchette, einer Gourmetzeitschrift, die selbst den Guide Michelin in den Schatten stellt, aberkannt wird. Oder versucht ihr jemand aus dem Dorf, der ihr den Erfolg neidet, etwas anzuhängen.
Comissario Grauner und sein Team begeben sich auf Spurensuche und die führt sie nicht nur ins Sarntal, sondern bis nach Venedig.
Die ganz große Frage, die sich mir jedoch stellt: Weshalb hat mein italophiles Ich erst jetzt von Lenz Koppelstätters großartiger Krimireihe erfahren? Wie konnte Comissario Grauner sechs Fälle von mir unbemerkt lösen? Sollte ich mir doch öfter die Spiegel-Bestsellerliste zu Gemüte führen?
Wirklich spannende Unterhaltung, durch die historischen Ausführungen zum Hexenglauben in der Gegend stellenweise auch sehr mysteriös. Dazu trägt besonders der hervorragende Vortrag des Sprechers Uve Teschner bei.
Besonders möchte ich alles Knödelliebhaberin betonen, dass es längst überfällig war, dass diesen in der Literatur die Stellung zukommt, die sie verdienen. Comissario Grauner und ich teilen hier nämlich eine Leidenschaft, wenn auch ich die bayerische Semmelknödelvariante noch ein klein wenig mehr liebe.