berührend und realistisch
Zwischen ScherbenErstmal vorweg: Lest das Buch nicht, wenn ihr euch von den Themen Selbstverletzung, Suizidgedanken, Tod und Gewalt (unter Familienmitgliedern) getriggert fühlen könntet!
Meine Meinung bezieht sich auf ...
Erstmal vorweg: Lest das Buch nicht, wenn ihr euch von den Themen Selbstverletzung, Suizidgedanken, Tod und Gewalt (unter Familienmitgliedern) getriggert fühlen könntet!
Meine Meinung bezieht sich auf die ersten 40 Prozent des Buches, da ich das Buch dort abgebrochen habe. Das liegt allerdings keineswegs daran, dass es schlecht wäre, sondern dass ich es psychisch nicht schaffe, bei dieser Geschichte genug distanziert zu bleiben, wo wir auch gleich bei meinem größten Kritikpunkt wären. Es gehört vor dieses Buch eine viel größere Trigger-Warnung, statt nur einem unscheinbaren Satz am Anfang des Buches, der zu unspezifisch auf selbstzerstörerische Gedanken des Protagonisten hinweist. Die Themen, die ich oben in meinem ersten Satz erwähnt habe, werden ins Detail erläutert, viel genauer und heftiger als es sich von diesem Satz ableiten lässt und definitiv so genau, dass eine richtige Warnung ein Muss ist. Wäre dies der Fall gewesen, hätte ich mich sicher von diesem Buch distanziert.
Die Geschichte und die Gedanken des Protagonisten bieten jedoch für nicht-Betroffene oder für Menschen, die Betroffene solcher Gedanken und Handlungen besser verstehen wollen, einen sehr detailreichen und realistischen Einblick. Die Gefühle des Protagonisten waren sehr gut beschrieben, gerade was die soziale Abkapselung und das Verirren in den eigenen Gedanken angeht.
Ich konnte jedoch mit dem Schreibstil nicht ganz warm werden, wobei ich noch nicht einmal erklären kann, woran genau es lag. Mir kam er manchmal etwas abgehackt und teilweise auch etwas zu umgangssprachlich vor.
Vielleicht werde ich das Buch irgendwann noch einmal lesen und dann auch beenden, wenn ich mich mental mehr distanzieren kann. Doch die ersten 40 Prozent haben mich dennoch positiv überrascht, da kritische Themen, die oftmals in Jugendbüchern nur oberflächlich aufgegriffen werden, tiefgründig und in aller Echtheit beschrieben werden. Es wird nichts, wie schon oftmals gelesen, romantisiert und verharmlost, was es natürlich auch sehr heftig und nichts für jedermann zu lesen macht.