Mondblüte
Ich weiß gar nicht mehr, wie lange es bei mir hier ist, dass ich einen Roman von Nora Roberts gelesen habe. Es gab einmal eine Phase, da habe ich ihre Bücher richtig verschlungen und die „Überbleibsel“ ...
Ich weiß gar nicht mehr, wie lange es bei mir hier ist, dass ich einen Roman von Nora Roberts gelesen habe. Es gab einmal eine Phase, da habe ich ihre Bücher richtig verschlungen und die „Überbleibsel“ davon habe ich erst zu unserem Umzug vor zwei Monaten aussortiert. Und das waren noch eine Menge Bücher. Jedenfalls, auf meinem Blog der seit Juli 2013 existiert ist noch kein einziges Buch von ihr rezensiert wurden.
Als ich jetzt im Buchladen war und durch Zufall auf „Mondblüte“ gestoßen bin musste ich das Buch einfach haben. Ich hatte mal wieder ganz spontan Lust auf einen Roberts und das Cover und der Buchschnitt waren so toll.
Aber nun ja – ich glaube meine Roberts-Phase ist endgültig vorbei. Ihr sehr detaillierter Schreibstil, die Erschaffung der Charaktere und der Aufbau der Story haben sich überhaupt nicht verändert. Sie ist sich treu geblieben und das hat einen gewissen Wiedererkennungswert. Was ja auch wichtig ist.
Stolze 672 Seiten hat das Taschenbuch und das ist meiner Meinung nach zu viel. Zum einen lässt sich ein so dickes Taschenbuch alles andere als gut Lesen – es ist schlecht zu halten und bricht auch schnell. Aber das ist nur die eine Seite.
Ich denke, wenn man all die zu ausschweifenden Beschreibungen und vorallem die Wiederholungen rausgestrichen hätte, hätte das Buch locker 100 Seiten schon mal weniger. Dann noch etwas weniger „Kaugummi“ in der Geschichte – in meinen Augen wurde es teilweise zu sehr in die Länge gezogen mit irgendwelchen Beschreibungen und Einschüben, die die Geschichte nicht vorangebracht haben und schon wären es noch mal 50 Seiten weniger.
Breen ist ein durchaus sympathischer Charakter mit viel Potential, die es im Leben alles andere als leicht hatte. Vom Vater verlassen, von der Mutter betrogen und buchstäblich klein gemacht, hat sie sich mit Marco und seinem Freunden (ein bunter Haufen der mir herrlich sympathisch war) eine eigene kleine Familie aufgebaut. Gemeinsam mit Marco reist sie nach einem überraschenden Geldsegen nach Irland um ihre Wurzeln und damit sich zu finden.
Hier hätte man wunderbar eine Geschichte daraus schmieden können. Irland hat so viel zu bieten. Aber – und das war das große Manko für mich – es glitt hier wieder ins fantastische bzw. magische ab. Und in dem Moment wusste ich wieder, warum ich lange keinen Roman von Nora Roberts mehr gelesen habe. Weil gefühlt ab einem gewissen Zeitpunkt alle ihre Bücher ins magisch-fantastische abtrifteten. Wenn ich einen Zeitreise- und/oder magischen Roman lesen will, dann entscheide ich mich bewusst dafür. Aber das ist für mich dann doch too much.
Viele Leser freuen sich schon laut den anderen Rezensionen auf den 2. Teil und können es kaum erwarten. Hier schere ich aus … ich werde mir den 2. Teil auf gar keinen Fall zulegen.
Von mir gibt es für die eigentliche Idee, die Entwicklung der Charaktere und das Cover 3 Sterne. Mehr kann ich der „Königin der Liebesromane“ beim besten Willen nicht geben.