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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2022

Cosy Crime im königlichen Umfeld

Die unhöfliche Tote
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Queen Elizabeth hat einige Themen, die sie jeden Tag beschäftigen, da ist das Brexit-Referendum eines davon. Natürlich ist sie nicht erfreut darüber, als eine tote Angestellte am Pool des Buckingham-Palastes ...

Queen Elizabeth hat einige Themen, die sie jeden Tag beschäftigen, da ist das Brexit-Referendum eines davon. Natürlich ist sie nicht erfreut darüber, als eine tote Angestellte am Pool des Buckingham-Palastes gefunden wird. Und was ist eigentlich mit ihrem Lieblingsgemälde, das überraschend außerhalb des Palastes gefunden wird, wie ist es überhaupt abhanden gekommen? Die Queen muss wieder ermitteln (was sie gar nicht so ungern macht) und löst zusammen mit ihrer Assistentin Rozie ganz diskret auch diesen Fall.

Das Buch ist bereits der zweite Teil der humorvollen Cosy-Crime-Reihe um Queen Elizabeth als heimliche Detektivin. Wieder dabei ist ihre farbige Privatsekretärin Rozie, ehemals beim Militär beschäftigt, nun arbeitet sie mehr mit ihrem Grips. Die fiktive Geschichte wird bestens eingepasst in die Gegebenheiten am britischen Hof, auch Prinz Philip hat seine Rolle im Geschehen. Mit einem Augenzwinkern erzählt die Autorin SJ Bennett einen Cosy Crime, wie er tatsächlich hätte stattfinden können, diskret wie bereits im ersten Band, denn die britische Queen ist zwar brillant als Detektivin, aber natürlich darf das niemand wissen. Was die aktuellen Themen betrifft, die 2016 eine Rolle gespielt haben (dem Zeitpunkt, an den diese Ermittlungen gelegt werden), werden hier einige Spitzen verteilt, die für ein Lächeln sorgen. Da freut man sich bereits auf die nächste Fortsetzung!

Wer also ein bisschen Palastgefühl mit cosy-crime-Ermittlungen verbinden will, liegt mit diesem Krimi absolut richtig. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Kaspar und seine Wahl-Enkelin

Die Enkelin
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Als seine Frau Birgit stirbt, erfährt Kaspar, dass sie eine Tochter hatte, die sie jedoch nicht in die Ehe mitbrachte. Birgit war nämlich in den Westen zu ihm geflohen. Doch zeit ihres Lebens wollte sie ...

Als seine Frau Birgit stirbt, erfährt Kaspar, dass sie eine Tochter hatte, die sie jedoch nicht in die Ehe mitbrachte. Birgit war nämlich in den Westen zu ihm geflohen. Doch zeit ihres Lebens wollte sie ihre Tochter finden. Kaspar übernimmt diese Aufgabe für seine verstorbene Frau. Seine Suche führt ihn in den Osten der Republik, bis hin zu einer völkischen Gemeinschaft auf dem Land. Dort trifft er auf Birgits Enkelin, die in ihm den Großvater sieht. Doch ihre Welten könnten nicht fremder sein.

Es ist eine schwierige Suche, die Kaspar für seine verstorbene Frau übernimmt. Nicht nur, dass sich die Spuren von Birgits Tochter verwischt haben, er muss sich auch mit einer ganz anderen Weltsicht auseinandersetzen. Geht das überhaupt, kann man sich als tolerant denkender Mensch mit denen auseinandersetzen, die eindeutig rechter Gesinnung sind? Kaspar kommt immer wieder an seine Grenzen, doch für seine Enkelin nimmt er vieles auf sich. Dieser Teil war für mich der interessanteste an diesem Buch, während ich mich mit dem Einstieg in die Geschichte eher schwer tat, denn es war lange unklar, in welche Richtung der Autor diese Erzählung führen wird.

Dieses Buch konnte mich gut unterhalten und hat mich gleichzeitig zum Nachdenken angeregt. Kaspars Gedanken und seine Bemühungen um seine Stiefenkelin haben mich sehr beeindruckt und tief berührt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Naturnahe Erzählung mit düsterem Hintergrund

Pip rettet den Wald
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Pip ist ein junges Eichhörnchen, der beste und mutigste Springer in seinem Volk. Er bekommt eine gefährliche Aufgabe: Er soll mitten in der Nacht auf den uralten Hüterbaum klettern und dort die letzte ...

Pip ist ein junges Eichhörnchen, der beste und mutigste Springer in seinem Volk. Er bekommt eine gefährliche Aufgabe: Er soll mitten in der Nacht auf den uralten Hüterbaum klettern und dort die letzte Eichel pflücken. Aber auch die anderen Völker des Waldes wollen diese Eichel haben, denn wer sie besitzt, ist der Herrscher des Waldes.

Sehr kindgerecht wird in diesem Buch dargestellt, wie sich der Klimawandel im Wald auswirkt: Er gefährdet die Zukunft der Tiere, die dort leben. Das Buch ist empfohlen ab 8 Jahren, und die Darstellung des Problems ist gut gelungen: Der alte Hüterbaum ist am Sterben, die letzte Eichel kann den Grundstein für eine neue Generation darstellen. Genauso aber kann die letzte Eichel auch missbraucht werden, um die anderen Tiervölker zu beherrschen. Pip ist nicht nur mutig, sondern auch bedacht, denn er trifft die richtige Entscheidung: Für ihn sind alle Völker wichtig, er möchte ihnen allen eine Zukunft schenken. Die Gefahr ist auf jeder Seite des Buches zu spüren, oft allerdings so subtil, dass sie bedrohlich wirkt, die Grundstimmung ist durchweg düster – und das in einem Buch, das sich an Kinder ab 8 Jahren wendet. Eine echte Lösung gibt es noch nicht, das Ende ist eher offen, es gibt genügend Stoff für weitere Fortsetzungen.

Dieses Kinderbuch zeigt eine naturnahe Bearbeitung des Themas Klimawandel. Die Lektüre eines Kindes sollte meines Erachtens unbedingt von einem Erwachsenen begleitet werden, der für Fragen offen ist und die angesprochenen Themen feinfühlig weiter führt. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Spannender Roman um den Ullstein-Verlag

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Berlin in den Zwanziger Jahren: Rosalie Gräfenberg lernt den Generaldirektor des Ullsteinverlags Franz Ullstein auf einem Bankett kennen. Rosalie ist geschieden, sie arbeitet erfolgreich als Journalistin, ...

Berlin in den Zwanziger Jahren: Rosalie Gräfenberg lernt den Generaldirektor des Ullsteinverlags Franz Ullstein auf einem Bankett kennen. Rosalie ist geschieden, sie arbeitet erfolgreich als Journalistin, ihre beste Freundin ist die Verlagsredakteurin und Autorin Vicki Baum. Franz Ullstein, noch in Trauer um seine vor einem Jahr verstorbene Frau, verliebt sich in Rosalie, er gewinnt neuen Lebensmut. Als er ihr einen Antrag macht, tritt er eine Lawine im Verlag los. Denn seine vier Brüder und deren Frauen wollen diese Verbindung unbedingt verhindern.

Die Geschichte stützt sich auf wahre Begebenheiten, das macht den Roman besonders interessant. In verschiedenen Sichtweisen schildert die Autorin Beate Rygiert, wie sich die Begebenheiten rund um Rosalie Gräfenberg zugetragen haben könnten. Spannend ist, wie das gesamte Umfeld in dieses Buch eingearbeitet werden, z.B. Rosalies Freundschaft zu Vicki Baum wie auch die fiktiven Geschehnisse um das Tippfräulein Lili Blume und ihren Freund Emil sowie dessen fotografisches Talent. Das Buch ist spannend geschrieben, so dass ich mich gerne habe entführen lassen in die Verlagswelt der Zwanziger Jahre. Allerdings war mir das Ende etwas zu kurz geraten, nachdem ich so lange mitgefiebert hatte, wie sich das Schicksal von Rosalie und Franz entwickelt. Sehr gefreut habe ich mich darüber, dass die Autorin in einem Nachwort erläutert, welche fiktiven Ereignisse sie in die historischen Begebenheiten eingearbeitet hat.

Dieses Buch spiegelt sehr unterhaltsam die Geschehnisse im Ullstein-Verlag der Zwanziger Jahre. Sehr gern empfehle ich die Geschichte weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Starke Frauen im Berlin der Zwanziger Jahre

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Berlin, 1922. Magda Fuchs arbeitet als Polizeiärztin, während sie tageweise ihre Praxis als gynäkologische Ärztin führt. Von der Polizei wird sie zu einer Toten gerufen, die sich mit letzter Kraft von ...

Berlin, 1922. Magda Fuchs arbeitet als Polizeiärztin, während sie tageweise ihre Praxis als gynäkologische Ärztin führt. Von der Polizei wird sie zu einer Toten gerufen, die sich mit letzter Kraft von der Straße zu ihrem Säugling geschleppt hat, um ihn im Sterben noch zu stillen. Doch sie ist nicht die einzige Frau, die mit einer Stichverletzung vorgefunden wird. - Medizinstudentin Celia muss sich der Frage stellen, ob sie Edgar heiraten möchte. Denn ihr Studium wie auch ihre Arbeit am Krankenhaus möchte sie beibehalten, doch wird sie diese als verheiratete Frau ausüben dürfen? Im Berlin der zwanziger Jahre stellen sich viele Fragen, vor allem in Zeiten der Inflation, bei der das Geld täglich an Wert verliert.

Dieses Buch setzt nahtlos an den Vorgängerband an, ich empfehle vorab die Lektüre des ersten Bandes um Magda Fuchs. Die junge Frau ist eine engagierte Ärztin, die sich auch viele Gedanken um die Frauen um sie herum macht. Gleichzeitig muss sie ihr eigenes Leben planen, in dem nicht nur ihre berufliche Zukunft eine Rolle spielen soll, sondern auch ihre Beziehung zu Kommissar Kuno Mehring. Sehr ausführlich geht das Buch auf all die Frauen ein, die bereits im ersten Band der Reihe eine Rolle gespielt haben, und führt deren Schicksale weiter. So entsteht eine ausführliche Geschichte über mehrere starke Frauen, die das Leben der Frauen im Berlin der Zwanziger Jahre durchaus spiegeln. Teilweise waren mir anfangs in diesem Buch etwas zu sehr die Liebesgeschichten der Protagonistinnen in den Vordergrund gerückt, das mag aber durchaus für andere Leserinnen ein Pluspunkt sein. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, so dass frau sich gern in die Geschichte dieser Frauen vertieft. Was mir gut gefallen hat, waren die gesellschaftlichen Probleme, vor allem was die Frauen damals betraf, was sehr ausführlich dargestellt wird.

So ist ein historischer Roman entstanden, der einen guten Einblick in die damalige Zeit gewährt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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