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Veröffentlicht am 28.05.2017

Ein Brief, der dein Leben verändern wird ...

Der Brief
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Zum Inhalt:

Ein raffiniertes Spiel mit Realitäten

Es ist ein Brief, der alles infrage stellt, was sie bisher für real gehalten hatte: Marie, Anfang 30, ist höchst irritiert, als sie die Zeilen ihrer ...

Zum Inhalt:

Ein raffiniertes Spiel mit Realitäten

Es ist ein Brief, der alles infrage stellt, was sie bisher für real gehalten hatte: Marie, Anfang 30, ist höchst irritiert, als sie die Zeilen ihrer alten Schulfreundin Christine liest. Darin ist von Maries Leben in Paris die Rede, von ihrem Mann Victor, dem erfolgreichen Galeristen – und von ihrer lebensbedrohlichen Krankheit. Tatsächlich erfreut sich Marie bester Gesundheit, arbeitet als Journalistin in Hamburg und führt eine glückliche Beziehung mit Johanna. Aber der mysteriöse Brief lässt ihr keine Ruhe. Kurz entschlossen reist Marie nach Paris. Und findet sich in einem Leben wieder, das ihr seltsam vertraut ist und mit dem sie sich auf unerklärliche Weise verbunden fühlt.


Über die Autorin:

Carolin Hagebölling lebt seit 2010 als freiberufliche Texterin, Konzeptionerin und Redakteurin in München und Düsseldorf. Sie liebt die Berge, das Reisen, das Schreiben und den Blick über den eigenen Horizont.



Mein Fazit und meine Rezension:

Marie ist Journalistin und lebt in Hamburg. Nach ihrer Schulzeit hat sie ihre Wurzeln in dem Heimatort aufgegeben und ist in die Großstadt. Dort lebt sie mit ihrer Lebensgefährtin und beide haben ein scheinbar glückliches Leben. Bis zu dem Tag, an dem die Vergangenheit Marie jäh einholt in Form eines Briefes ihrer einstigen besten Freundin Christine. Christine schreibt aus Berlin und fragt nach Marie und ihrem Leben mit ihrem Mann in Paris in einer Kunstgalerie ... und nach ihrer Diagnose. Marie ist wie vor den Kopf gestoßen und nimmt sofort Kontakt mit ihrer ehemals besten Freundin auf, doch die wohnt immer noch in ihrem Heimatort und hat keine Ahnung von einem Brief. War es ein Zufall? Bald darauf meldet sich Christine bei ihr - in Tränen aufgelöst - und berichtet von einem Brief von Marie, den sie ihr aus Paris geschickt hat, mit einem Inhalt, den so niemand wissen kann und der das Leben der beiden Frauen aus der Bahn wirft ...

Bereits mit der Leseprobe war ich gefesselt von der Geschichte um Marie und Christine - zwei ehemals beste Freundinnen, die das Leben auseinander gerissen hat und plötzlich wieder zu vereinen scheint. Doch leider nicht auf die Art und Weise, wie man es gerne hätte. Beide Frauen werden mit schweren Schicksalen konfrontiert, mit Dingen, die in der Vergangenheit geschehen sind und die niemand so wissen kann. Christine ist außer sich und fällt in ein tiefes Loch, aus dem sie nur mit professioneller Hilfe herausfinden kann.

Und Marie, die einst so glücklich und sorglos war und sich auf ihre Leben gefreut hat, sogar an Schwangerschaft gedacht hat, wird jäh bewusst, wie schnell ein Leben enden kann.

Marie und Christine sind mir in der Geschichte selbst leider nicht mehr als beste Freundinnen begegnet, beide hat einst ein tiefes Band der Freundschaft verbunden, doch das ist vorbei. Trotz allem spürt man, welchen Einfluss die eine auf das Leben der jeweils anderen hat. Beide haben mit den Briefen und deren Inhalten zu kämpfen, offenbaren sie auch dunkle Geheimnisse, die man lieber verschweigen würde.

In dieser Geschichte geht es um Geheimnisse, die Vergangenheit, eine tiefe Freundschaft und um ein Leben, das hätte sein können. Mich hat sie sehr getroffen und mit sich gerissen, bereits von dem ersten Kapitel an. Der Schreibstil von Carolin Hagenbölling ist dabei so locker und leicht, dass es für den Leser ein Leichtes ist, der Geschichte zu folgen. Und die einzelnen Momente mit den mysteriösen Briefen bewegen den Leser dazu, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen, bis man endlich weiß, was es mit den Briefen auf sich hat.

Ich kann euch diese Geschichte einfach nur wärmstens empfehlen, aber bringt Zeit mit, denn so schnell werdet ihr nicht mehr aufhören können!

Veröffentlicht am 27.05.2017

Alles hat ein Ende

Bittersüße Wahrheiten
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Zum Inhalt:

Cassius, der Sohn von Philippe und Silvia, will die bislang geltende Tatsache nicht hinnehmen, dass keinerlei Verwandtschaft zwischen seinem verstorbenen Vater und dessen Doppelgänger David ...

Zum Inhalt:

Cassius, der Sohn von Philippe und Silvia, will die bislang geltende Tatsache nicht hinnehmen, dass keinerlei Verwandtschaft zwischen seinem verstorbenen Vater und dessen Doppelgänger David besteht. Recherchen, die der junge Mann auf eigene Faust betreibt, lassen ihn glauben, dass sogar die Möglichkeit besteht, dass David und Philippe Zwillingsbrüder sein könnten. Kurz entschlossen besucht er David in Köln und konfrontiert ihn mit seinen Vermutungen. Gemeinsam begeben sich die beiden auf die Suche nach neuen Wahrheiten.



Über den Autor:

Jürgen Vogel wurde 1967 in Merzig geboren. Er wuchs unter anderem in Spanien, Australien und Südostasien auf. Als sensibler Beobachter sammelte er im Laufe der Jahre Geschichten und Erfahrungen, die er heute mit seinen Lesern teilen möchte. Seit den 90er-Jahren lebt und arbeitet der Autor im Rheinland.

Mehr über den Autor und dessen Werke erfahrt ihr auf seiner Homepage.



Mein Fazit und meine Rezension:

Cassius, der Sohn von Philippe, will herausfinden, was es mit der Ähnlichkeit zwischen David und Philippe auf sich hat und reist kurzer Hand nach Köln - jedoch nicht ohne Hintergedanken. Philippes Sohn möchte einen Gentest durchführen lassen und somit beweisen, dass Philippe und David doch mehr sind, als lediglich Fremde, die sich bis aufs Haar gleichen. David ist davon zunächst nicht begeistert, immerhin wird mit dem Testergebnis nicht nur die Wahrheit von Philippe ans Licht kommen, sondern auch die Angst darum, warum die Beiden sich nie gesehen haben und nichts von der Existenz des jeweils anderen wussten. Wie kann es aber sein, dass sich zwei Fremde so ähneln und keine familiäre Verbindung zwischen ihnen bestehen soll?

Es ist bereits etwas länger her, dass ich Band 2 der Trilogie gelesen habe und doch ist mir, als habe ich es erst gestern aus den Händen gelegt. Mir ist die Geschichte von David und Philippe noch so präsent wie am ersten Tag. Bereits mit den ersten wenigen Sätzen konnte ich vollends wieder in die Geschichte eintauchen und wieder einmal kann ich nur sagen: ich mag die Erzählweise von Jürgen Vogel sehr! Bei ihm merkt man, dass jeder einzelne Satz liebevoll zusammengefügt und auch gefeilt wurde, bis er einfach gepasst hat. Es mag einige Leser geben, die mit seinem Erzählstil nicht klar kommen, immerhin ist er gewöhnungsbedürftig, aber dennoch ist er einzigartig und hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert.

Dabei konzentriert sich der Autor nicht nur auf die Beschreibung der Landschaft - auch in Band 3 ist es mir, als würde ich ebenfalls in Köln sein und ich war schon dort! - sondern auch die Emotionen der einzelnen Protagonisten. David, der innerlich zerrissen ist, weil er nicht weiß, ob er die Wahrheit wirklich wissen möchte. Dann Cassius, der endlich Klarheit haben möchte, aber auch ahnt, was darauf folgen könnte und auch Silvia, die zwar nicht vor Ort ist, aber auch aus der Ferne nach wie vor eine Verbindung zu David hat und ihm so Mut zuspricht. Für David ist es eine Gratwanderung: einerseits kann er mit der Wahrheit eine neue Familie hinzugewinnen, andererseits aber seine eigene womöglich verlieren.

In diesem Band erleben wir gemeinsam mit David eine Achterbahnfahrt der Gefühle, immerhin geht es hier nicht nur um seine Zukunft, sondern auch um seine Vergangenheit. War sie erlogen? Was, wenn Philippe wirklich Davids Zwillingsbruder war: wussten seine Eltern davon? Haben sie ihn weggegeben? Fragen über Fragen tauchen vor Davids Augen auf und ich kann jede einzelne von ihnen verstehen. Genau dieselben Fragen habe ich mir beim Lesen auch gestellt.

Alles in einem kann ich jedoch sagen - ohne euch zu viel über die Geschichte und deren Ausgang zu verraten - dass die Trilogie mit diesem Band abgeschlossen wurde und alle Fragen geklärt wurden. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, noch einmal in die Welt von David und Philippe zu tauchen und wer weiß - vielleicht gibt es ja bald einen Band, der vor diesen Dreien spielt und uns Philippe vorstellt? ;)

Veröffentlicht am 14.05.2017

Du erinnerst mich an morgen

Du erinnerst mich an morgen
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Zum Inhalt:

Zoe will gerade die Zukunft mit ihrer großen Liebe Jamie beginnen, als sie ihre Vergangenheit einholt. Kurz vor der Trauung erreicht sie der Hilferuf ihrer Mutter, mit der sie seit Jahren ...

Zum Inhalt:

Zoe will gerade die Zukunft mit ihrer großen Liebe Jamie beginnen, als sie ihre Vergangenheit einholt. Kurz vor der Trauung erreicht sie der Hilferuf ihrer Mutter, mit der sie seit Jahren nicht gesprochen hat. Ohne nachzudenken verlässt Zoe die eigene Hochzeit und findet eine veränderte Mutter. Die Neuigkeit trifft sie mit voller Wucht: Gina ist mit gerade mal Anfang fünfzig an Alzheimer erkrankt. Der Alltag wird bedrohlicher, die Versöhnung mit ihrer Tochter immer dringlicher. Zoe will Gina beistehen, ist aber auch damit konfrontiert, dass Jamie sie nach der geplatzten Hochzeit verlassen hat. Ist er bereit, ihr eine zweite Chance zu geben? Und können Mutter und Tochter die Vergangenheit überwinden, jetzt da Gina ihre Erinnerung langsam, aber unaufhaltsam verliert?



Über die Autorin:

Bevor ihr sensationelles Debüt "Die Liebe ist ein schlechter Verlierer" erschien, war Katie Marsh im Gesundheitswesen tätig. Der zweite Roman "Du erinnerst mich an morgen" erzählt von der Alzheimer-Krankheit. Ihre Bücher sind inspiriert von der Tapferkeit der Menschen, die ihr bei ihrer Arbeit begegnet sind. Katie lebt mit ihrer Familie in London.



Mein Fazit und meine Rezension:

Kurz bevor sie an den Altar tritt, plagen Zoe Zweifel, doch kann sie nicht genau bestimmen, woher sie kommen und dann ereilt sie auch der rettende Anruf: die beste Freundin ihrer Mutter ist dran und bittet um Hilfe, denn Zoes Mutter hat Schwierigkeiten und braucht sie. Zoe lässt die Hochzeitsgesellschaft und ihren Verlobten stehen und flüchtet von ihrer eigenen Hochzeit - eigentlich verständlich, wenn es um die eigene Mutter geht, nur nicht in ihrem Fall, denn Zoe und ihre Mutter haben seit über 10 Jahren kein einziges Wort mehr miteinander gesprochen. Der Grund dafür liegt tief in der Vergangenheit verborgen. Und als Zoe ankommt, trifft sie auch sogleich der Schlag, denn ihre Mutter ist nicht wieder zu erkennen, benimmt sich, wie mit Mitte 20 und vergisst viel. Die Diagnose der Ärzte: Alzheimer. Was also tun? Soll sie ihre Mutter alleine lassen und die letzten 10 Jahre als Grund dafür sehen? Oder soll sie den Streit vergessen und ihr helfen? Für Zoe, aber auch für den Rest der Familie beginnt eine schwierige Zeit - eine Lösung scheint nicht in Sicht. Und als ob das nicht schon belastend genug wäre, trennt sich ihr Verlobter von ihr und auch auf der Arbeit will es einfach nicht mehr Rund laufen. Wo soll sie jetzt ihre Prioritäten setzen?

Mehr erfahrt ihr im Buch!

Zoe ist eine junge Frau, ehrgeizig und stets auf ihre Ziele bedacht. Alles in ihrem Leben läuft perfekt. Sie scheint für alles einen genauen Plan zu haben, den sie detailliert verfolgt, bis sie eines Tages ihren Verlobten vor dem Altar stehen lässt und zu ihrer Mutter flüchtet - mit der sie seit über 10 Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Der Grund für diese Funkstille zwischen Mutter und Tochter ist in der Vergangenheit begraben und wir als Leser begeben uns gemeinsam mit Zoe auf die Suche danach.

Die Geschichte wird immer wieder von den Briefen ihrer Mutter an Zoe unterbrochen, denn diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihr an jedem Geburtstag einen Brief zu schreiben und ihr zu erzählen, was sie alles in ihrem Lebensjahr erlebt hat. Eigentlich eine wirklich süße Idee und anfangs schien auch wirklich alles gut zu sein - umso erstaunter war ich, wie Zoe gegenüber ihrer Mutter wirklich auftritt. Mehrfach wird erwähnt, dass etwas vorgefallen ist, etwas, das sehr schlimm ist und sie geprägt und somit die beiden auseinander gerissen hat. Doch was? Darauf müssen wir Leser doch noch geduldig warten, aber eine Ahnung wächst mit jeder weiteren Seite.

Gina, Ehefrau eines Soldaten, der ständig im Einsatz ist und stets umziehen muss, hat es nicht leicht. Erst mit Tochter Zoe in ihrem Leben scheint es wieder einen Sinn zu geben und als dann noch die zweite Tochter Lily kommt, ist das Leben perfekt, aber nur fast. Sie war schon immer ein lebensfroher Mensch und hat seit der Geburt ihrer Kinder nur für sie gelebt, das wird aus ihren Briefen deutlich, doch bereits in frühen Jahren merkt man - insbesondere, wenn man die Diagnose bedenkt - dass sich etwas anbahnt und ganz und gar nicht in Ordnung ist und damit meine ich nicht nur ihre zerrüttete Ehe.

Zoe und Gina, zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können und die sich doch bis aufs Haar gleichen, finden wieder zusammen. Zusammengeführt durch eine Krankheit, deren Zerfall im Gedächtnis beginnt und sich langsam, aber sicher, ausbreitet: Alzheimer. Gina ist nicht mehr dieselbe, einfache Aufgaben gehen ihr nicht mehr von der Hand und sie muss ihren Job aufgeben. Zoe springt ein und übernimmt die Pflege für sie, das dürfte doch zu schaffen sein? Doch leider hat Zoe sich hierbei verschätzt und den Alzheimer unterschätzt - für sie beginnt eine schwierige Zeit voller Probleme, hoffen und bangen. Aber sie kann doch nicht einfach Gina in ein Pflegeheim "abschieben" - immerhin ist sie ihre Mutter!

Zoe fühlt sich mit Problemen konfrontiert, die wohl jedem in solch einer Situation begegnen werden: Angst und Selbstzweifel. Warum sollte man es nicht schaffen? Immerhin hat die Mutter einen in der Kindheit selbst umsorgt, man sollte ihr jetzt also etwas zurückgeben. Doch wie soll man sein eigenes Leben mit dem einer kranken und pflegebedürftigen Mutter vereinbaren? Wie Job und Krankheit und auch noch die eigene Familie unter einen Hut bringen? Im Laufe der Geschichte wächst Zoe zunächst an ihren Aufgaben, um dann einzusehen, dass sie nur umso tiefer fallen kann. Ich wäre wohl schon früher eingeknickt, doch kann ich ihre Gefühle und Zweifel auch verstehen: wie kann ich meine Mutter nur in ein Pflegeheim geben? Dort wird sie niemals gut behandelt, dort ist sie allein, fühlt sich abgeschoben und ich bin Schuld. Eben diese Gedanken würden auch mich plagen und so wäre es nur eine Frage der Zeit, wann auch ich daran zerbrechen würde. Ebenso ergeht es Zoe.

Wie aber sollte man in solch einer Situation reagieren? Gibt es überhaupt ein Patentrezept? Meines Erachtens: nein. Natürlich gibt es gute Pflegeeinrichtungen, die Pfleger sind auf die Bedürfnisse der Patienten eingerichtet und wissen, was sie erwartet. Sie sind eigens dafür geschult. Doch wie oft sind solche Einrichtungen in den letzten Jahren in Verruf geraten? Wie oft haben Negativschlagzeilen die Presse geprägt? Und wie soll man bei all der Fülle an Informationen, die täglich auf einen einströmen, mit ruhigem Gewissen sagen können: Ich habe die richtige Entscheidung für meine Mutter / meinen Vater getroffen!? Ehrlich gesagt: ich habe keine Ahnung. Und bis jetzt bin ich - Gott sei Dank - auch noch nicht in der Lage, über solch eine Situation entscheiden zu müssen. Vielleicht würde hier ein Gespräch mit den Eltern helfen, ein klärendes und offenes Gespräch, aber wer will sich schon mit seinem Lebensabend auseinandersetzen?

Fragen über Fragen, die die Autorin sehr gut dargestellt hat. Der Konflikt von Zoe und ihrer Mutter ist deutlich herausgearbeitet und obwohl stets eine dunkle Wolke über der gemeinsamen Vergangenheit schwebte, so ist Zoe doch für ihre Mutter da, als diese ihre Hilfe am nötigsten braucht. Katie Marsh hat mich mit ihrem Buch nicht nur beeindruckt und die Thematik um die Krankheit Alzheimer vertieft, sondern auch gefesselt und berührt zugleich. Als ich die letzten Seiten gelesen habe und das Buch zugeklappt habe, waren da immer noch die Gedanken und sie kreisen auch jetzt noch in meinem Kopf. Wie würde ich mich entscheiden? Was könnte ich tun? Und was könnte ich nicht tun? Könnte ich der Wahrheit ins Auge blicken?

Eine wunderschöne Geschichte über eine Thematik, die uns alle angeht und die wir nur zu gern verdrängen - bis es zu spät ist.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Ein Muss für Fantasy-Fans!

Das Schicksal der Talente - Prequel (Die Talente-Reihe)
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Zum Inhalt:

*Die größte Liebe führt zur größten Rache…*

Der 17-jährige Jakob ist der geborene Anführer. Niemand kann seinem Charisma widerstehen, denn zu führen ist sein »Talent«. Fast ein ganzes Jahr ...

Zum Inhalt:

*Die größte Liebe führt zur größten Rache…*

Der 17-jährige Jakob ist der geborene Anführer. Niemand kann seinem Charisma widerstehen, denn zu führen ist sein »Talent«. Fast ein ganzes Jahr musste vergehen, bis ihm eine eigene Talente-Truppe zugewiesen wurde, aber nun ist es soweit und das nicht zu knapp. Denn im Feindeslager der Faune hat sich eine rebellische Gruppe abgezweigt, deren Ziel es ist, so viele Talente wie möglich auszuschalten. Bald befindet sich Jakob in einem direkten Frontalkampf mit Levian, einem ihrer Anhänger. Doch beide haben eine gravierende Schwäche: Bei Levian ist es die Liebe zu seiner Gefährtin Morgana. Bei Jakob ist es die erzkonservativ erzogene Sektentochter Marie, für die er gegen alle Regeln mehr empfindet als es ein Anführer jemals tun sollte…


Über die Autorin:

Mira Valentin arbeitet hauptberuflich als Journalistin für Jugend- Frauen- und Pferdezeitschriften. Hoch zu Ross, mit Laufschuhen oder Fahrrad streift sie regelmäßig durch die ausgedehnten Wälder des Hessischen Hinterlands. Hier, zwischen mystischen Quellen und imposanten Steinbrüchen, kam ihr die Idee für »Das Geheimnis der Talente«. Seither sieht sie ständig Dschinn in den Baumkronen sitzen und kann kein Dorffest mehr feiern ohne sich zu fragen, welches arme Opfer heute wohl ausgesaugt wird.


Mein Fazit und meine Rezension:

Jakob ist der Anführer der Talente-Gruppe und hat einiges zu tun. Es gilt nicht nur die Gruppe vor den feindlichen Angriffen der Faun zu beschützen und zu verteidigen, sondern auch Flüche abzuwenden und auch mit Emotionen fertig zu werden, die jeden einmal heimsuchen.

Dem gegenüber steht der wilde Faun Levian, der für seine Gefährtin Morgana einfach alles tun würde und somit auch einige Kämpfe durchstehen muss. Er macht sich mit einer Gruppe Rebellen auf, um die Talente zu bekämpfen.

Was jedoch alles passiert und wer genau die Talente sind, die in dem Prequel auftauchen, das lasse ich einfach mal im Dunklen...

Ich habe Mira Valentin und eines ihrer Bücher während der Fantasywoche 2017 kennen lernen dürfen und ich bin einfach nur begeistert von ihr! Nicht nur ihre Geschichten laden zum Träumen und weiter Phantasieren ein, auch die Autorin selbst ist so sympatisch, das man einfach gar nicht anders kann, als sie direkt ins Herz zu schließen!

Die Geschichte der Talente ist mir auch nicht neu, ich kenne bereits einen weiteren Teil und somit auch schon einige der Talente. Besonders interessant ist auch zu sehen, wie die einzelnen Talente zur Gruppe von Jakob finden und wie sie dort agieren (auch miteinander). In diesem Prequel (welches man auch als Einzelband lesen kann!) wird der Leser nicht nur mit dem Kampf und den einzelnen Charakteren der Talente konfrontiert, sondern auch mit vielen Emotionen wie Liebe, Freundschaft, Vertrauen sowie zahlreiche Geheimnisse. Nie ist etwas so, wie es zu sein scheint!

Mira Valentin schafft es wieder einmal mit ihrer flüssigen und trotz allem spannenden Schreibweise, den Leser zu fesseln und einfach nicht mehr aus der Welt der Talente und Faun gehen zu lassen. Auch die Charaktere sind authentisch und realistisch beschrieben - ich habe nicht nur über sie gelesen, ich bin nahezu in die einzelnen Charaktere eingetaucht und konnte spüren, wie viel Mühe sich die Autorin mit den einzelnen Protagonisten gegeben hat. Aus eigenen Erfahrungswerten kann ich sagen, dass je mehr Protagonisten auftauchen, desto oberflächlicher werden sie. Es ist einfach kein Tiefgang vorhanden! Mira Valentin zeigt, wie man es richtig macht und vervollständigt jeden einzelnen mit individuellen Charaktereigenschaften und Emotionen.

Wer die Talente-Reihe von Mira Valentin bislang noch nicht gelesen hat und somit der Autorin noch nicht verfallen ist, der sollte unbedingt mit diesem Prequel anfangen und sich dann schleunigst die weiteren Bände zulegen! Ich kann es einfach nur empfehlen!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Der Klang deines Lächelns - our Song!

Der Klang deines Lächelns
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Zum Inhalt:

Ally und Charlotte haben sich seit 7 Jahren nicht gesehen. Ausgerechnet auf der Intensiv-Station eines Krankenhauses treffen die beiden wieder aufeinander. Ally bangt um das Leben ihres Mannes ...

Zum Inhalt:

Ally und Charlotte haben sich seit 7 Jahren nicht gesehen. Ausgerechnet auf der Intensiv-Station eines Krankenhauses treffen die beiden wieder aufeinander. Ally bangt um das Leben ihres Mannes Joe, der einen Jungen aus einem zugefrorenen See vor dem sicheren Tod rettete, und nun im Koma liegt. Charlotte hingegen betet für ihren Verlobten David, dessen Herz nach einer Virusinfektion schwer geschädigt ist. Während beide Frauen auf ein Wunder hoffen, prasseln Erinnerungen auf sie ein – an ihre gemeinsame Studentenzeit, an Partys, an endlose Sommernächte. Aber auch an Verrat, an Untreue und daran, dass sie beide David geliebt haben.
In der dunkelsten Stunde der Nacht müssen Ally und Charlotte eine folgenschwere Entscheidung treffen. Werden Sie mit der Vergangenheit Frieden schließen können? Von dieser Frage hängt am Ende alles ab - sogar das Leben von Joe und David.



Über die Autorin:

Dani Atkins, 1958 in London geboren und aufgewachsen, lebt heute mit ihrem Mann in einem Dorf im ländlichen Hertfordshire. Sie hat zwei erwachsene Kinder. Nach ihren Spiegel-Bestsellern "Die Achse meiner Welt“ und "Die Nacht schreibt uns neu" erscheint mit "Der Klang deines Lächelns" die dritte emotionale und hochdramatische Liebesgeschichte.



Mein Fazit und meine Rezension:

Die Autorin Dani Atkins war mir bislang nur von den wunderschönen und auch farbigen Covern ihrer Bücher bekannt. Ihre Geschichten selbst sagten mir nichts: ein großer Fehler! Nach diesem Buch werde ich mir auch die anderen Bücher zulegen (müssen)! :)

Aber zunächst mal zur Geschichte:

Ally und Charlotte sind grundverschiedene Menschen und doch verbindet sie so viel: ihre Vergangenheit und die Liebe zu dem selben Mann. Ally war vor langer Zeit mit David zusammen, doch ihre Liebe brach jäh entzwei, dann trat Charlotte in sein Leben und wurde die Frau seines Herzens. Was auch einst als wunderbare Freundschaft zwischen den beiden Frauen begann, endete ebenfalls abrupt... wie sollte man auch der Frau gegenüber treten, dessen Mann man liebt?

In dem schwersten Moment ihres Lebens treffen die beiden ungleichen Frauen wieder aufeinander: David wird mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus gebracht und Joe liegt im Koma, nachdem er einen Jungen aus einem zugefrorenen See gerettet hat. Beide Frauen bangen um das Leben ihres Mannes - und beide können nicht glauben, wie schnell sich die Zeit zurückdrehen kann, wenn man so plötzlich auf einen Aspekt der Vergangenheit trifft und wie sehr ihre Schicksale (auch noch nach so langer Zeit) miteinander verwoben sind.

Die Geschichte beginnt in beiden Fällen dramatisch: Allys Mann Joe ist unterwegs und trifft auf panische Kinder, die ihn zu einem zugefrorenen See lotsen, dort drin eingebrochen: ihr Bruder und ihr Hund. Joe kann nicht anders und rettet dem Kind das Leben, nur als er den Hund rettet, bringt er sich selbst in Gefahr.

David macht Weihnachtseinkäufe. Sein Terminkalender ist voll und doch schafft er es, sich Zeit für einen Einkauf für seine wunderschöne Frau Charlotte zu schaffen. In einem Juweliergeschäft bricht er schließlich zusammen.

Ally und Charlotte treffen sich unverhofft im Wartezimmer der Intensivstation nach langer Zeit wieder. Beide verbindet eine intensive Geschichte, einst eine tiefe Freundschaft, doch auch diese hat einiges durchlebt. Sie können sich nicht mehr in die Augen sehen, denn Ally war einst die große Liebe von David, Charlottes Mann - und in der Tiefe seines Herzens ist er nie über sie hinweg gekommen ... ebenso wenig wie Ally über ihn. Schon beim Lesen habe ich den eiskalten Windhauch gespürt, der durch den Raum weht und die beiden einstigen Freundinnen umgibt. Sie scheint rein gar nichts mehr zu verbinden und sie haben nichts mehr gemein. Doch in ihrer tiefsten Not steht jeweils nur die eine Frau zur Seite, die einst eine gute Freundin war. Könnte hier vielleicht doch wieder eine Freundschaft entstehen?

Ally ist Musikerin mit Leib und Seele, sie hat gemeinsam mit ihrem Mann Joe einen Sohn und führt ein wunderbares Leben, bis zu dem Moment, in dem die Polizei bei ihr vor der Tür auftaucht und ihr von dem schrecklichen Unfall berichtet.

Charlottes Leben ist perfekt: sie sieht umwerfend aus, hat einen fantastischen Job und ist mit einem wundervollen Mann verheiratet. Beide können sich ihr Leben nicht besser vorstellen und auch ihr Weihnachtsgeschenk - ein Überraschungstrip nach New York - ist Charlotte bereits bekannt. Voller Vorfreude auf dieses Geschenk gönnt sie sich einen Tag bei der Kosmetikerin und erfährt dort in einem Telefonanruf, was mit ihrem geliebten Mann geschehen ist.

Für beide Frauen bricht in diesem Moment ihre Welt auseinander.

Zunächst mag man nicht viel über Ally und Charlotte wissen, doch allein die wechselnde Erzählperspektive der Autorin - mal aus der Sicht von Ally, mal aus der Sicht von Charlotte - hilft dem Leser mehr über die beiden Frauen zu erfahren. Was mir auch sehr gut gefallen hat: man wird zu Beginn der Geschichte in ein großes Rätsel eingeführt, man weiß nichts über die Vergangenheit von David, Ally, Charlotte und Joe und doch wird man direkt vor vollendete Tatsachen gestellt. Je weiter man mit der Geschichte fortschreitet, desto mehr lüftet sich auch der Schleier der Vergangenheit und der Nebel der Unwissenheit lichtet sich: die Autorin versteht sich darauf, Spannung aufzubauen! Tatsächlich erfährt man nach und nach, was in der Vergangenheit vorgefallen ist, was geschehen ist, dass die Freundschaft zerbrochen ist und die Liebe von Ally und David erlosch und zu Charlotte entflammte.

Ich habe mich von Anfang an in der Geschichte wiedergefunden! Die Intensität der beschriebenen Gefühle haben selbst mich beim Lesen erfasst und mich nicht mehr losgelassen. Das Buch konnte ich kaum zur Seite legen, so mitgerissen war ich von der Geschichte und wollte einfach nur wissen, wie es weiter geht! Ich gebe zu: irgendwann ist (in meinen Augen) das Drama rund um die Gesundheit von David und Joe auch in den Hintergrund gerückt, denn man wollte doch eher wissen, was in der Vergangenheit vor sich gegangen ist!

Wie ich bereits zu Beginn geschrieben habe: ich kannte kein Buch der Autorin, doch nach dieser Geschichte weiß ich, dass ich auf jeden Fall noch die weiteren Bücher lesen muss! Und jedem, der nicht nur eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft und Liebe, gespickt mit ein bisschen Traurigkeit, Wut und Kummer lesen möchte, sondern auch einem Drama nicht abgeneigt ist, dem kann ich diesen Roman wirklich sehr ans Herz legen! Mein Tipp jedoch fürs Lesen: haltet die Taschentücher bereit und macht euch darauf gefasst, dass ihr es nicht mehr aus der Hand legen wollt!

Mein Herz hat Dani Atkins auf jeden Fall mit dieser Geschichte im Sturm erobert!