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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2022

Heftig und eindringlich - aber richtig gut!

Strong Soul
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Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Triggerwarnung: Häusliche Gewalt, Vergewaltigung!

Eine falsche Entscheidung. Iris trifft bloß eine falsche Entscheidung und die zerstört sie beinahe. ...

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Triggerwarnung: Häusliche Gewalt, Vergewaltigung!

Eine falsche Entscheidung. Iris trifft bloß eine falsche Entscheidung und die zerstört sie beinahe. Sie lernt in einer Bar August kennen und die Chemie zwischen ihnen ist unbeschreiblich. Zu gern würde Iris ihnen beiden eine Chance geben, aber sie ist schon seit einiger Zeit mit ihrem Freund Caleb zusammen und kennt nichts anderes. Diese Entscheidung, für Caleb und gegen August, stellt sich als fatal heraus. Denn Caleb ist nicht der Goldjunge für den ihn jeder hält, in Wirklichkeit ist er ein Monster.


In diesem Buch geht es um Entscheidungen, die unüberblickbare Konsequenzen nach sich ziehen, vor allem geht es aber um häusliche Gewalt und die Auswirkungen derer. Das Problem, nicht nur in den USA, sondern auch bei uns ist, dass man es nicht verstehen kann, wenn man nicht selbst in so einer Situation ist. Man tut sich immer leicht zu sagen: „Dann verlass ihn halt!“ Aber das ist nicht so einfach und das wird hier in deutlichen Worten geschildert. Es geht nicht allein darum, zu erkennen, in was für einer Situation man sich befindet, die psychische Abhängigkeit und die Scham abzuschütteln, sondern auch um ganz reale Probleme hinsichtlich der rechtlichen Lage. Iris Fall ist ein Spezialfall, weil Caleb reich und einflussreich ist und sie nicht, aber es wird auch beleuchtet, wie es abgesehen davon abläuft und wie unzureichend der rechtliche Schutz von Frauen ist. Das gilt nicht nur für die USA sondern auch für Deutschland.
Solange wir nicht betroffen sind, tun wir uns leicht zu sagen, dass SIE IHN doch „einfach“ verlassen kann, aber wie viele Frauen genau das jedes Jahr das Leben kostet, das wissen wir nicht. Corona hat für viele die Situation zusätzlich verschärft.

Ich möchte keine Predigt halten, aber das musste alles einfach mal gesagt werden, auch weil die Thematik in diesem Buch einen so großen Stellenwert einnimmt. Es geht natürlich auch um Charaktere, ihre Gefühle und dergleichen, aber die Message ist ganz klar: „Du kannst es nicht verstehen, solange du nicht in den Schuhen dieser Frauen gesteckt hast.“ Und das ist einfach nur die Wahrheit.

Iris und August waren mir sehr sympathisch. August ist auch in einer gewissen Weise von Iris besessen, aber er jagt „nur“ der Einen hinterher. Er möchte, dass sie glücklich ist, ihre Träume verwirklicht und einfach Iris ist, aber an seiner Seite.
Caleb dagegen ist schlicht und einfach ein hochfunktionales Monster. Er nutzt seine Stellung und die seiner Familie aus und weiß genau, wie weit er gehen kann und was er tun muss, um Iris unter Kontrolle zu halten. Einiges kann man schon erkennen, bevor man es offiziell erfährt, wenn man die Anzeichen kennt. Deswegen finde ich dieses Buch unter anderem auch so wichtig. Es zeigt einem, worauf man achten muss.
Iris ist eigentlich eine selbstbewusste junge Frau, aber sie ist nicht gerüstet, für die Manipulationen in einer toxischen Beziehung. Sie erkennt zu spät, was los ist und wer Caleb wirklich ist. Manche ihrer Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen, aber im Großen und Ganzen mochte ich sie sehr.


Fazit: Dieses Buch ist in meinen Augen nicht nur inhaltlich toll, wenn auch teilweise wirklich schwer zu verkraften, weil es häusliche Gewalt und alles, was damit einher geht, sehr deutlich zeigt, aber es ist auch eine unglaublich wichtige Message. Eigentlich sogar mehrere. Es geht darum, die Augen zu öffnen. „Worauf muss man achten, wie erkennt man die Gefahr, bevor es zu spät ist?“, „Du hast kein Recht zu urteilen, solange du nicht selbst in so einer Situation warst“ und vor allem: „Es ist nicht deine Schuld.“
Ich habe Iris und August sehr gemocht, auch wenn ich nicht jede Handlung von Iris immer nachvollziehen konnte, aber im Großen und Ganzen mochte ich sie sehr. Caleb verkörpert das Monster wirklich perfekt und ist echt gruselig.

Das Buch selbst ist sehr spannend vor allem gegen Ende, aber auch bedrückend, gerade in den schlimmsten Phasen. Trotzdem möchte ich es jedem ans Herz legen.

Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Der vielleicht beste Band der Reihe

Wild Irish - Shane
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Achtung: Band 3 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber man wird für die anderen Bände gespoilert!


Makena will einfach nur ihre Ruhe. Ihr Ex und die Scheidung hat sie viel Kraft gekostet und dass er ...

Achtung: Band 3 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber man wird für die anderen Bände gespoilert!


Makena will einfach nur ihre Ruhe. Ihr Ex und die Scheidung hat sie viel Kraft gekostet und dass er sie in der Öffentlichkeit durch den Dreck gezogen hat, hat ihr das Vertrauen in Männer genommen. Wie soll sie jemals wieder vertrauen?
Shane ist genervt. Seine Band-Kollegen sind alle glücklich verheiratet und setzen Kinder in die Welt, aber das ist nichts für ihn. Er mag sein Leben wie es war! Auf Tour, One-Night-Stands und Musik. Warum fällt es ihm dann so schwer Makena aus dem Kopf zu bekommen, obwohl sie nur wenige Worte miteinander gewechselt haben und sie eindeutig keine Frau für einen One-Night-Stand ist?


Makena hat die letzten Jahre damit verbracht, ihren Ex zu finanzieren, damit der seinen Traum vom Schauspieler-Dasein leben konnte. Doch er hat es ihr mit Betrug und öffentlicher Demütigung gedankt. Sie hat fast alles verloren und die Gerüchte, die er über sie in die Welt gesetzt hat, wollen einfach nicht verschwinden. Makena ist fest entschlossen, sich auf gar keinen Fall jemals wieder auf einen Mann im Rampenlicht einzulassen – oder überhaupt einen Mann.

Shane will nur Spaß – aber nicht nur, weil er kein Interesse an einer festen Bindung hat, sondern auch, weil er Angst hat. Angst, dass er ebenso wie sein Vater und sein Großvater jung sterben wird. Er möchte nicht ebenfalls eine junge Witwe und kleine Kinder zurücklassen.

Mir waren Makena und Shane sehr sympathisch. Aber Makena hat mir echt das Herz gebrochen. Sie hat so viel durchgemacht und ihr Ex ist so ein verkommenes, bösartiges A…! Ich wollte wirklich reinspringen und ihn erwürgen!

Was mir besonders gut gefiel war, dass das Buch keine typische Wendung hat – es gab kein unnötiges Drama oder ein haarsträubendes Missverständnis.


Fazit: Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Ich fand diesen Band vielleicht wirklich am besten – mir fällt die Wahl schwer. Mir waren Shane und Makena extrem sympathisch. Aber es war Makena, die mir das Herz gebrochen hat. Sie tat mir so schrecklich leid! Das Buch zeigt hier mal wieder eindeutig, dass man nicht glauben darf, was über Promis verbreitet wird. Man weiß einfach nicht, was wahr ist und oft werden die Medien für Schlammschlachten missbraucht.
Ich habe das Buch durchgesuchtet und konnte es nicht aus der Hand legen! Von mir bekommt es, vor allem weil die Wendung untypisch verläuft, ohne haarsträubende Missverständnisse, 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Ich habe es geliebt

All You Wish For
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Evie hat die Nase voll. Sie hat die Nase voll von Männern, die ihr erst Hoffnungen machen und dann „nicht bereit“ für eine feste Beziehung sind. Sie hat die Nase voll davon, bei Beförderungen übergangen ...

Evie hat die Nase voll. Sie hat die Nase voll von Männern, die ihr erst Hoffnungen machen und dann „nicht bereit“ für eine feste Beziehung sind. Sie hat die Nase voll davon, bei Beförderungen übergangen zu werden, bloß weil sie eine Frau ist. Und sie hat die Nase voll davon das Gefühl zu haben, einsam zu sein. Also beschließt sie spontan einen längeren Urlaub zu machen, in einem kleinen Dorf in England. Dort gibt es die einzigartige Gelegenheit, einen Buchladen samt Apartment zu mieten – der Traum eines jeden Bücherwurms! Evie ist fest entschlossen, diesen Urlaub zu nutzen, um sich darüber klar zu werden, was sie wirklich will. Dumm nur, dass ihr Vorsatz, sich von Männern fernzuhalten, direkt auf eine harte Probe gestellt wird, als sie dem unbeschreiblich gutaussehenden und charmanten Farmer Roane begegnet. Aber es macht keinen Sinn sich auf ihn einzulassen, immerhin bleibt sie nur vier Wochen. Richtig?


Man könnte oberflächlich der Meinung sein, dieses Buch sei wie ein klassischer amerikanischer Actionfilm – ein Ort, der von außen idyllisch wirkt, hat große Probleme und braucht einen Amerikaner, damit der diese auf magische Weise löst. Aber so ist es eben nur an der Oberfläche. Evie löst die Probleme des Ortes nicht, indem sie mit einem Zauberstab wedelt, oder eine Maschinenpistole zückt. Sie ist einfach bloß sie selbst: eine offene junge Frau, die schnell Freundschaften schließt und sich ständig einmischt, wenn sie der Meinung ist, helfen zu können. Und sie schafft es auch keineswegs sämtliche Probleme zu lösen.

Evie war mir direkt sehr sympathisch. Sie ist eine Art Mensch, den man einfach mögen muss. Sie hat einiges durchgemacht, aber trägt das nicht nach außen. Sie begegnet jedem freundlich und aufgeschlossen und steckt andere mit ihrer Begeisterung an.
Allerdings bekämpft sie die Anziehungskraft Roane gegenüber. Das macht durchaus Sinn, immerhin ist sie ja nur eine Touristin und eine Beziehung hätte keine Zukunft.

Roane ist sehr geheimnisvoll. Erst bei der Wendung erfährt man, wieso. Ich hatte schon einen leisen Verdacht, habe das aber nicht komplett erraten. Ich fand das richtig gut, vor allem, weil da mit so manchem Klischee gebrochen wurde, auch wenn andere dafür durchaus vorhanden waren, allerdings passte das für mich sehr gut.


Fazit: Weder Evie noch Roane sind perfekt. Sie haben beide ihre Fehler, sie haben beide eine Vergangenheit, die sie geprägt hat, aber ich fand beide einfach mega sympathisch. Genauso wie das Örtchen und seine Bewohner. Oberflächlich betrachtet ist es idyllisch, aber der Schein trügt teilweise. Es brodelt und manchmal braucht es eine Außenstehende, um Dinge in Bewegung zu bringen.

Mir hat das Buch wirklich richtig, richtig gut gefallen! Teilweise war es vorhersehbar und manchmal schaute auch ein Klischee vorbei und es ging gegen Ende sehr schnell, aber mich hat das alles nicht gestört, weil es gepasst hat, zu den Protagonisten und zum Buch selbst. Ich habe es richtig gern gelesen und hoffe, es wird ein weiteres Buch geben, das an diesem besonderen Schauplatz spielt. Von mir bekommt es volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Für mich definitiv ein Highlight - aber heftig!

The Sky in your Eyes
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Triggerwarnung: Bodyshaming, sexuelle Belästigung, toxische Beziehungen und negative Gedankenspiralen!

Bevor ich zum eigentlichen Buch komme, möchte ich vorneweg schicken, dass es in diesem Buch um eine ...

Triggerwarnung: Bodyshaming, sexuelle Belästigung, toxische Beziehungen und negative Gedankenspiralen!

Bevor ich zum eigentlichen Buch komme, möchte ich vorneweg schicken, dass es in diesem Buch um eine junge Frau geht, die über viele Jahre Bodyshaming erlebt hat - und zwar ziemlich heftig. Das hat dafür gesorgt, dass sie negative Gedankenspiralen entwickelt hat, die sie immer wieder abspult. Wer selbst ähnliche Erfahrungen gemacht hat, sollte beim Lesen immer wieder Pausen einlegen, um da wieder rauszukommen, damit sich derjenige nicht selbst darin verliert - die Gefahr ist da, wenn man selbst dazu neigt oder geneigt hat. Es ging mir selbst so, deswegen die Warnung.


Elín ist gerade nach dem Ende ihrer toxischen und missbräuchlichen Beziehung zurück zu ihren Eltern gezogen, als sie, trotz anfänglicher Bedenken, einen Kochkurs besucht. Dort lernt sie Jón kennen, der ihre Nähe zu suchen scheint. Aber das kann nicht sein. Jón sieht so gut aus und ein Mann wie er, würde doch niemals Interesse an einer Frau wie ihr zeigen, an einer dicken Frau. Ihr Ex hat immer gesagt ... Elín versucht nicht mehr daran zu denken, was er gesagt hat, oder was andere gesagt haben, aber diese Stimme in ihrem Kopf, sagt die gleichen Sachen und da ist es verdammt schwer, nicht hinzuhören. Auch im Job läuft es nicht mehr so gut, seit der Sohn ihres Chefs die Kanzlei übernommen hat. Plötzlich verliert Elín den Boden unter den Füßen.


In diesem Buch werden teilweise sehr, sehr heftige Themen behandelt und (leider) so „gut“, oder vielleicht eher realistisch dargestellt, dass man da wirklich auf die Triggerwarnung achten sollte.

Elín hat mehr als ein Jahr in einer sehr toxischen Beziehung gelebt und das hat deutliche Narben hinterlassen. Aber schon davor musste sie viel einstecken, eigentlich schon immer. Das Problem ist nur, dass sie diese Stimme nicht los wird, die all diese Dinge und diese negativen Gedanken über sich selbst und ihren Körper immer wieder wiederholt.
Hier muss ich kurz einhaken: Wer dieses Gedanken-Karussell nicht kennt, wird vielleicht denken, Elín sei „zu dramatisch“ oder „zu negativ“. Ich kann euch aber aus Erfahrung versichern, dass es genau so ist. Ich bin auch dick und ich kenne die Sprüche, die bei Elín „falsch“ ankommen, selbst wenn sie in der Situation eventuell nicht so gemeint waren. Ich kenne die Vorurteile, die (ab-)wertenden Blicke. Ich kenne das Flüstern, das man auch dann hört, wenn es gar nicht da ist. Die Vorwürfe, man sei dick, weil man zu viel isst, weil man faul sei oder zu dumm sich vernünftig zu ernähren. Die Angst in der Öffentlichkeit zu essen, die Panik, dass vielleicht irgendwo eine Speckrolle zu sehen sein könnte, dass man sich lächerlich macht, wenn man meint, ein Mann zeige Interesse. Ich kenne all das. Und deswegen verstehe ich Elín und ihre Gedanken und Ängste so gut.
Ich möchte Kira Mohn dafür ein riesiges Lob aussprechen, weil sie deutlich gemacht hat, dass es nicht nur in Elíns Kopf ist und dass es auch nicht so sein muss. Ich hoffe, dass dieses Buch auch bei Nicht-Betroffenen dafür sorgt, dass man über Sprache nachdenkt, über die Dinge, die man vielleicht einfach so dahinsagt, die aber anders ankommen können.

Über Jón erfährt man deutlich weniger, weil das ganze Buch aus Elíns Sicht geschrieben ist und man darf auch gar nicht mehr über ihn erfahren, sonst würde das Buch so auch nicht funktionieren. Warum verrate ich euch nicht, ich will ja nicht spoilern.

Es gäbe noch so viel mehr zu sagen, aber ich möchte nicht die komplette Handlung analysieren und wiedergeben. Nur so viel: Danke für dieses Buch!


Fazit: Für mich war dieses Buch ein Highlight des Jahres. Nicht nur, weil es darin um eine dicke Protagonistin geht, die nicht bloß fünf Kilo zu viel hat, sondern eine, die wirklich deutliches Übergewicht hat und entsprechend auch negative Erfahrungen gemacht hat. Dieses Buch ist ein Augen-Öffner, denn es geht darin um heftige Themen und eine Message, die jede Frau (und jeder Mann) verinnerlichen sollte: Es ist nicht in deinem Kopf!
Was es genau damit auf sich hat, kann ich nicht ausführlich darlegen, sonst müsste ich spoilern, aber ich finde jeder und jede kann viel aus diesem Buch mitnehmen. Allerdings möchte ich euch bitten, die Triggerwarnung ernst zu nehmen. Mich hat das Buch teilweise kalt erwischt und ich habe sehr viel geweint, weil es bei mir einiges wieder hochgebracht hat.

Aber nicht nur die Message selbst hat mir gefallen. Die Protagonisten waren mir total sympathisch und die Handlung fand ich super! Nicht, dass das am Ende zu kurz kommt.

Ich finde dieses Buch unglaublich wichtig. Von mir bekommt es ganz klar 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Mich hat es wirklich gepackt!

Know Us 1. Know me again. June & Kian
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Achtung: Band 1 einer Reihe mit halboffenem Ende!

Triggerwarnung: Mobbing und Angststörung!


June kann es kaum glauben, nach sieben Jahren steht endlich wieder ihr bester Freund Kian vor ihr! Er war ...

Achtung: Band 1 einer Reihe mit halboffenem Ende!

Triggerwarnung: Mobbing und Angststörung!


June kann es kaum glauben, nach sieben Jahren steht endlich wieder ihr bester Freund Kian vor ihr! Er war immer ihre andere Hälfte, ein Teil ihrer Seele, bis er sie verlassen musste. Doch sie sind nicht mehr die, die sie einmal waren – nicht nur optisch. Kian trägt ebenso wie June einen großen Schmerz in sich. Und als wäre das nicht schon alles schwierig genug, kommen auch noch Gefühle dazu, die sie definitiv nicht haben sollten.


Liest man nur den Klappentext, erwartet man eine typische New Adult Geschichte mit viel Drama, Missverständnissen und vorhersehbarem Verlauf. Alte Freunde entwickeln Gefühle füreinander – schon tausend Mal gelesen, nicht wahr? Aber wenn man sich wirklich auf das Buch einlässt, wenn man ihm sein Herz öffnet, wird schon nach wenigen Seiten deutlich, dass dieses Buch eben nicht so ist, wie man erwarten würde. Auf jeder Seite steckt verdammt viel Schmerz.

June könnte platzen vor Freude, Kian endlich wieder zurückzuhaben. Er ist ein anderer Kian geworden, nicht nur äußerlich, aber er ist trotzdem Kian. Nur, dass sie nicht mehr June ist. Früher hat sie Kian alles anvertraut, aber schon kurz nach seinem Weggang hat sie angefangen, Dinge für sich zu behalten, vor allem die Dinge, die sie verletzt haben. Es gab viele Gründe dafür, aber das macht es jetzt nicht leichter.
June fühlt sich wohl mit Kian, aber diesen Teil von sich, kann sie ihm nicht anvertrauen. Sie kann nicht darüber sprechen. Zu tief sind die Wunden und noch immer, brechen sie viel zu häufig auf.
Auch Kian hält Dinge geheim. Er blockt Nachfragen ab und immer wieder steht die Frage im Raum, ob sie noch June und Kian sein können, oder ob zu viel passiert ist.

Junes Ängste und ihr Trauma haben etwas mit Mobbing zu tun, mehr verrate ich nicht. Aber dieser Punkt muss angesprochen werden, nicht nur wegen der Triggerwarnung, sondern auch, weil das der Grund ist, warum ich June noch mehr gefühlt habe, als ich sie sowieso schon gespürt habe. Ich habe selbst Mobbing überlebt und von Junes Erfahrungen zu lesen, wie sehr es sie bis heute mitnimmt, wie groß ihre Ängste sind, einiges davon kommt mir sehr bekannt vor.


Fazit: Es gibt ein paar Dinge, die nicht zu 100% meins waren, aber abgesehen von diesen Punkten, muss ich sagen, dass mich dieses Buch wirklich heftig berührt hat. Schon bevor ich wusste, was June widerfahren ist, habe ich sie sehr stark gespürt. Ich fühlte mich ihr sehr nah und sie hat mich mehrmals zu Tränen gerührt. Auch Kian habe ich sehr gemocht, aber weil das Buch komplett – bis auf den Epilog – aus Junes Sicht geschrieben ist, ist man ihr zwangsläufig näher.
June hat Mobbing-Erfahrungen machen müssen und es war schlimm. Aus diesem Grund möchte ich nicht nur eine Triggerwarnung aussprechen, sondern auch die Autorin loben, denn sie hat die Gefühle so gut eingefangen, so gut rübergebracht und auch die Folgen. Ich habe selbst Erfahrungen mit Mobbing gemacht und konnte daher noch stärker nachvollziehen wie es June geht. Mich hat das Buch emotional durch den Wolf gedreht, aber ich habe es auch geliebt. Von mir bekommt es 5 Sterne.

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