Platzhalter für Profilbild

Silkem

Lesejury Star
offline

Silkem ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Silkem über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2022

Großes Finale der Trilogie - wunderbar

Das Haus am Deich – Sicherer Hafen
0

Es gibt Bücher, da fiebere ich dem Ende entgegen und es gibt Bücher, da denke ich: Ach, lass es doch nie zu Ende gehen. Eines dieser Bücher ist "Das Haus am Deich - Sicherer Hafen" von Regine Kölpin.
Drei ...

Es gibt Bücher, da fiebere ich dem Ende entgegen und es gibt Bücher, da denke ich: Ach, lass es doch nie zu Ende gehen. Eines dieser Bücher ist "Das Haus am Deich - Sicherer Hafen" von Regine Kölpin.
Drei Bände lang durfte ich mit Frida und Erna leiden, mich mit ihnen freuen, war dank Regine Kölpin immer mitten drin im Geschehen. Und nun ist es zu Ende, das Buch, und ich wünsche mir eine Fortsetzung. Vielleicht die Geschichte der Töchter, die Geschichte von Meike und Sanne?
Klappentext:
1961: Der Mauerbau droht die langjährigen Freundinnen Frida und Erna zu trennen. Denn Erna lebt jetzt in Berlin, wo sie eigentlich neue Freiheit zu finden hoffte. Als ihr und ihrer Familie die Flucht in den Westen gelingt, erweist sich Frida als starke Stütze. Dabei ist auch deren Leben voller Schicksalsschläge: Als ein Jahr später eine schwere Sturmflut die Nordseeküste trifft, wachsen in ihr Zweifel, ob sie an diesem Ort, geprägt von Wind und Meer, alt werden will. Doch in den Stürmen des Lebens geben ihr letztlich nur zwei Dinge Halt: ihre Freundschaft zu Erna und das Haus am Deich, ihr sicherer Hafen.
Der dritte Band der Trilogie hat mich am meisten begeistert. Dabei haben mich schon die beiden ersten Bände restlos überzeugt.
Frieda und Erna sind erwachsen geworden, reifer und beide nehmen ihr Schicksal in diesem Band selbst in die Hand.
Dabei beschreibt Regine Kölpin hier schwierige Jahre. Die Sturmflut an der deutschen Nordseeküste 1962 und den Bau der Mauer in Berlin. Beides gelingt ihr so herzergreifend und doch realitätsnah, dass ich das Gefühl hatte, ich bin mitten im Geschehen.
Es sind bewegende Jahre für Frida und Erna, die ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellen und Regine Kölpin gelingt es, die Konflikte unparteiisch darzustellen, so dass ich mit beiden hoffen, leiden und bangen konnte.
"Das Haus am Deich" ist eine Trilogie über zwei starke Frauen, die in den einzelnen Bänden wachsen, ihr Leben meistern und Hoffnung geben. Alles ist sehr lebendig, lebensnah und empathisch geschrieben. Regine Kölpin ist ganz nah bei ihren Frauen und schafft es, mich als Leserin von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln.
Dabei gibt es keine Plattitüden, alles ist neu und erfrischend. Darin unterscheidet sich "Das Haus am Deich" ebenso wie der "Nordseehof" von den boomenden Familiengeschichten.
Immer legt die Autorin Wert auf die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe, die unser Leben prägen. Trotzdem sind die Geschichten sehr persönlich.
Regine Kölpin schreibt flüssig, der Stil ist leicht zu lesen und trotzdem gelingen ihr anschauliche, einzigartige Bilder der Landschaft und der Menschen in Ostfriesland.
Fazit: Ein wunderbares Buch, eine tolle Trilogie und eine absolute Lese-Empfehlung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2022

Berührendes Buch

Lotta und ich
0

Mit "Lotta und ich" ist Nicole Kunkel ein wunderbar berührendes Buch gelungen.
Klappentext:
Die angehende Assistenzhündin Lotta und ihr Frauchen Nicole berichten über die Herausforderungen ihres Alltags. ...

Mit "Lotta und ich" ist Nicole Kunkel ein wunderbar berührendes Buch gelungen.
Klappentext:
Die angehende Assistenzhündin Lotta und ihr Frauchen Nicole berichten über die Herausforderungen ihres Alltags. Was ist ein Assistenzhund? Was bedeutet es, mit Einschränkungen das Leben zu meistern und wie können Tiere den Menschen dabei helfen? Welche Probleme und Hürden muss ein solches Hund-Mensch-Team im Alltag überwinden? Und wie sieht es aus der Sicht des Hundes aus, der kein Roboter ist, sondern ein fühlendes Wesen? Begleite Lotta und Nicole auf ihrer spannenden Reise und erfahre, wie sie es schaffen, trotz aller Stolpersteine und Belastungen, zu einem guten Team zusammenzuwachsen. Das Buch gewährt einen tiefen und persönlichen Einblick in die Thematik. Es macht Mut, sensibilisiert, klärt auf und setzt ein klares Statement für das Wohl der Tiere, das ebenso wichtig und schützenswert ist wie das des Menschen.
Nicole Kunkel berichtet in ihrem Buch sehr offen über ihr Leben mit einer posttraumatischen Belastungsstörung, von ihren Höhen und Tiefen und den Belastungen im Alltag. Und sie beschreibt, wie ihr ihre Assistenzhündin Lotta hilft, ihren oft schwierigen Alltag zu bewältigen.
Doch das Buch beginnt sehr viel früher. Es schildert, wie aus dem Labradorwelpen Lotta überhaupt erst eine Assistenzhündin wird. Wie schwierig ist es ist, gute Hundetrainer zu finden. nicht nur für Assistenzhunde, aber hier besonders. Wie wichtig es ist, den eigenen Gefühlen zu vertrauen und den Hund als selbstständiges, fühlendes und denkendes Wesen anzunehmen. Das gelingt Nicole Kunkel besonders gut, da sie Situationen sowohl aus ihrer als auch aus Lottas Sicht beschreibt. Hier ist eindringlich spürbar, wie innig die Verbindung zwischen den beiden ist.
Die eher locker, manchmal witzig geschriebenen Lotta-Passagen nehmen dem Buch auch die Schwere, die sich manchmal einstellt, wenn Nicole an ihrer Krankheit aber auch an den Umständen zu scheitern droht. Die Anerkennung von Assistenzhunden ist in Deutschland noch immer nicht gesichert, auch wenn sie den Betroffenen - wie Nicole eindrücklich schildert - ein deutlich selbstständigeres Leben ermöglichen.
Das Buch ist auch in den anspruchsvolleren Passagen flüssig und mitreißend geschrieben und man merkt beim Lesen, dass es nicht Nicoles erste Geschichte ist. Sie schreibt regelmäßig Fantasy-Geschichten für Anthologien.
Das wunderbare Cover hat Nicole selbst gestaltet und auch hier ist die Verbindung zu Lotta zu spüren.
Fazit: Ein wunderbares, berührendes Buch für alle, die mehr über das Leben mit einer psychischen Erkrankung erfahren wollen. Ein tolles Buch für alle Hundefreunde - und ein Buch, das bei aller Problematik Mut macht und damit wichtig für alle, die auch in schwierigen Zeiten den Mut nicht verlieren wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2022

Überzeugend

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
0

Mit "Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du" von Claire Douglas habe ich endlich mal wieder einen richtig guten Psychothriller gelesen.
Klappentext:
Als Kinder waren Jess und Heather die allerbesten ...

Mit "Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du" von Claire Douglas habe ich endlich mal wieder einen richtig guten Psychothriller gelesen.
Klappentext:
Als Kinder waren Jess und Heather die allerbesten Freundinnen. Sie teilten alles miteinander. Bis ein einziger Tag ihre Freundschaft unwiderruflich zerstörte. Jahre später kehrt Jess in ihre idyllische Heimatstadt an der Küste Englands zurück. Dort soll sie die Berichterstattung zu einem brutalen Doppelmord übernehmen. Doch als Jess erfährt, dass Heather die Hauptverdächtige ist, ist sie fassungslos. Kann ihre beste Freundin von damals eine eiskalte Mörderin sein? Jess beginnt zu recherchieren und stellt mit Grauen fest, dass alle Hinweise zu dem Tag führen, den sie für immer aus ihrem Leben streichen wollte. Der Tag, an dem Heathers Schwester spurlos verschwand und sie alle ins Unglück stürzte …
Claire Douglas gelingt es von Anfang an, Spannung aufzubauen. Sie spielt mit den Leserinnen und Lesern, legt Spuren, streut Vermutungen ein und hält so ständig einen Spannungsbogen. All das gelingt ihr ohne große Grausamkeiten, sondern einfach nur durch Kopfkino.
Durch die verschiedenen Perspektiven gelingt es Douglas immer wieder neue Momente einzubauen, auch wenn die Hauptperspektive die Ich-Perspektive von Jess ist. Das fand ich gut gelöst.
Der Schluss war etwas vorhersehbar, aber es gibt noch eine überraschende Wendung.
Der Stil ist schnörkellos und das Buch liest sich flüssig. Das Cover ist sehr ansprechend.
Fazit: Ein Psychothriller, der mich überzeugen konnte und den ich gerne weiterempfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.01.2022

Abwechslungsreiche Krimireihe

Die Toten auf Helgoland
0

Mit der Reihe um die Inselkommissarin Lena Lorenzen ist Anna Johannsen eine sehr interessante Reihe gelungen, die sicher nicht nur Nordseelieberhaber:innen begeistert. Dadurch, dass Lena beim LKA arbeitet ...

Mit der Reihe um die Inselkommissarin Lena Lorenzen ist Anna Johannsen eine sehr interessante Reihe gelungen, die sicher nicht nur Nordseelieberhaber:innen begeistert. Dadurch, dass Lena beim LKA arbeitet und als Spezialistin für die nordfriesischen Inseln gilt, spielt die Handlung jedes Mal an einem anderen Sehnsuchtsort. Im 7.Band der Reihe "Die Toten auf Helgoland" verlässt Lena Nordfriesland und ermittelt erstmals im Bereich der organisierten Kriminalität.
Klappentext:
In einem Wohnhaus auf Helgoland wird ein Paar tot aufgefunden – auf den ersten Blick spricht alles für eine Beziehungstat. Lena Lorenzen wird mit dem Fall betraut, der jede Menge Brisanz mit sich bringt, denn bei dem Mann handelt es sich um einen ehemaligen Verdeckten Ermittler des LKA, der untergetaucht ist.
Lena macht sich auf die Spurensuche: Wie stand es tatsächlich um die psychische Gesundheit des Polizisten, und warum wurde er von seinen aktuellen Ermittlungen abgezogen? Was hat der kurdische Clan, dem der Ermittler zuletzt wohl dicht auf den Fersen war, mit der Tat zu tun? Die Inselkommissarin muss sich zum ersten Mal in ihrer Karriere mit dem Organisierten Verbrechen auseinandersetzen und gerät dadurch selbst in höchste Gefahr.
Mir hat auch dieser Band der Reihe wieder sehr gut gefallen. Eine stimmige Mischung zwischen Ermittlung und Privatleben der Kommissare, ein gelungener Spannungsaufbau und eine schlüssige Auflösung. Mehr braucht ein guter Regionalkrimi nicht.
Anna Johannsen schreibt routiniert, schnörkellos und mit einer Prise Humor.
Fazit: Ein gelungener Regionalkrimi für zwischendurch. Leicht zu lesen und unterhaltsam.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.01.2022

Wunderbares Buch zum Selberlesen und Verschenken

|K|Riesenglück
0

Ich rezensiere ungern Anthologien, da es schwer ist, den einzelnen Geschichten gerecht zu werden. "|K|Riesenglück: Das Mutmachbuch" hat mich aufgrund seiner wunderbaren Aufmachung aber sofort angesprochen ...

Ich rezensiere ungern Anthologien, da es schwer ist, den einzelnen Geschichten gerecht zu werden. "|K|Riesenglück: Das Mutmachbuch" hat mich aufgrund seiner wunderbaren Aufmachung aber sofort angesprochen und zum Lesen eingeladen. Außerdem war ich sehr gespannt auf die 33 Geschichten, die während der Corona-Pandemie entstanden sind. Wie schafften es die Autorinnen und Autoren in dieser Zeit, Krisen in Riesenglück zu verwandeln?
Klappentext:
Dieses Buch macht Mut! In 33 wahren Geschichten lesen Sie von persönlichen Krisen und den erstaunlichen Wendungen, die vorher niemand für möglich gehalten hätte. Sie werden mit den Protagonisten weinen und lachen, den Kopf schütteln und – Mut fassen. Die Autorinnen und Autoren zeigen eindrücklich, dass Krisen sich durchaus in Riesenglück verwandeln können und dass es möglich ist, aus den tiefsten Tälern des Lebens wieder emporzuklettern. Jede einzelne Geschichte zeigt, dass es mit der individuellen Stärke und Kreativität, die in jedem von uns steckt, möglich ist, das Ruder herumzureißen. Tauchen Sie ein in Erzählungen über verschmähte Liebe, kleine Paradiese, Schmetterlingszucht, verheerende Feuer, Dankbarkeit, eilige Flucht, Löwenmamas, kleines Glück, große Hoffnung und viele, viele Neuanfänge.
Das Buch ist eine Sammlung sehr unterschiedlicher Geschichten, einige lesen sich wie kurze Berichte oder Schilderungen, einige haben den Charakter einer klassischen Kurzgeschichte. Die jüngste Autorin ist erst 7 Jahre alt. Alle schreiben sehr offen über die Krisen in ihrem Leben und nicht alle Krisen haben etwas mit Corona zu tun.
Die Corona-Geschichten sind oft Mutmacher-Geschichten junger Kreativer und Selbstständiger, die es schaffen, auch unter schwierigen Bedingungen ihre Träume zu verwirklichen. Das macht Mut.
Andere Geschichten handeln vom Umgang mit Schicksalsschlägen und schweren Erkrankungen unabhängig von Corona. Hier geht es um den Weg, ein anderes, neues Leben sinnerfüllt weiterzuführen. Das macht Mut.
Einige Geschichten sind sehr privat, andere beschäftigen sich mit den großen gesellschaftlichen und politischen Fragen unserer Zeit.
Besonders berührt haben mich die Geschichten "Noch einen Schritt" von Asal Rahmany und "Kein schöner Land" von Christin Arens.
Auf die eine oder andere Art hat mich jedoch jede Geschichte angesprochen und neugierig gemacht. Manchmal habe ich mich nach dem Lesen einer Geschichte gefragt: Wie geht es weiter? Was ist inzwischen passiert? Ein größeres Kompliment kann es für ein "Erlebnisbuch" wohl nicht geben.
Ein großes Kompliment an die beiden Herausgeber Claudia Tetz-Froböse und Lutz Günther, die ihre eigene berufliche Krise für dieses tolle Buchprojekt genutzt haben. Ein qualitativ hochwertiges, liebevoll gestaltetes Buch ist entstanden, dass Lust auf mehr macht.
Fazit: Ein tolles, bis in die Einzelheiten liebevoll gestaltetes Mutmachbuch. Super zum Verschenken und selbst lesen - nicht nur in Krisenzeiten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere