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Ein heißer erfolgreicher Business-Men und eine durchsetzungsstarke, engagierte Frau, die seine Welt auf den Kopf stellt. Genau so sind viele von Keelands Büchern und durch dieses gewisse Muster, das immer wiederkehrt, lese ich sie unheimlich gern. Denn obwohl es dieses Grundgerüst gibt, sind die Geschichten immer ziemlich einzigartig, da sie sich durch spannende Charaktere und tragische Schicksale unterscheiden.
Hier ist es beispielsweise der Kampf um den gleichen Job, den die beiden Protagonisten Annalise und Bennett gegeneinander ausfechten, der die Geschichte interessant macht. Hitzige Streitgespräche, ein paar unflätige Bemerkungen und schon fliegen die Funken. Wie immer, hat es mir hier sehr gut gefallen, dass auch die weibliche Hauptfigur erfolgreich in ihrem Job ist und es locker mit ihrem männlichen Pendant aufnehmen kann. Dieser Aspekt der Emanzipation findet glücklicherweise langsam Einzug in die Buchwelt. Bei Keeland ist dies aber schon länger der Fall, weshalb ich mich immer auf ihre Bücher freue.
Trotzdem hatte ich einige Pausen während des Lesens eingelegt, da ich nicht den unbändigen Drang verspürt habe, sofort fortfahren zu müssen. Ich war nicht ganz so sehr in den Bann gezogen, wie es sonst immer der Fall war. Der Wettstreit um den Job war unheimlich spannend, hat sich in seiner Umsetzung aber manchmal in die Länge gezogen. Öfters wiederholten sich auch die Themen der Konflikte, beispielsweise das Bennett Annelise unterstellt, sie würde ihre "Weiblichkeit" und andere Beziehungen nutzen, um unrechtmäßig Vorteile zu erlangen. Dass sowas einmal aufkommt, konnte ich noch nachvollziehen, da es im Rahmen der Handlung Sinn ergeben hat, aber danach wurde es für mich ermüdend und wirkte immer unnötiger. Am Ende wird das ganze Drama auf Eifersucht geschoben, was ich etwas schwach fand.
Bennett vollzieht in dem Buch einen doch schon recht häufig dagewesenen Wandel vom unnahbaren Kerl für eine Nacht, der jeder Beziehung entflieht, zum Kämpfer um die Liebe seines Lebens. Es gab natürlich eine tragische Hintergrundstory, die gegen Ende ans Licht kam, die aber sein abweisendes Verhalten für mich nicht aufgewogen hat. Klar, er war auch voller Witz und Charme und hat durch unanständige Dinge Annalise von sich überzeugt, aber so hundert Prozent mitgerissen, wurde ich nur in der ersten Buchhälfte. Danach hat es sich etwas gezogen.
Ich werde trotzdem immer wieder gerne zu Keelands Büchern greifen, denn meine Kritik ist zwar vorhanden, aber klingt hier vermutlich wieder extremer, als ich sie tatsächlich wahrgenommen habe. Die Geschichte habe ich trotzdem mit einigem Spaß verfolgt und war gespannt auf den Ausgang, sodass ich doch viel Lesevergnügen hatte. Der Schreibstil ist einfach toll und überzeugt immer wieder.