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Veröffentlicht am 10.04.2022

Wie du deinen eigenen Wert erkennst

Wie du Menschen loswirst, die dir nicht guttun, ohne sie umzubringen
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Wenn ihr mich fragt, sind Selbstzweifel und mangelndes Selbstbewusstsein, die Volkskrankheit Nummer eins. Klingt komisch, aber denkt mal darüber nach. Niemand möchte es offen zugeben, als würde es uns ...

Wenn ihr mich fragt, sind Selbstzweifel und mangelndes Selbstbewusstsein, die Volkskrankheit Nummer eins. Klingt komisch, aber denkt mal darüber nach. Niemand möchte es offen zugeben, als würde es uns automatisch weniger wertvoll machen, weniger „gut“, wenn andere wissen, dass wir an uns zweifeln. Aber wir neigen alle dazu, uns selbst unsere Misserfolge vorzuwerfen, unser Handeln zu hinterfragen und uns über die Meinung anderer zu definieren.
Aber wo kommen diese Selbstzweifel eigentlich her? In vielen Fällen wurden sie uns einst von jemandem in den Kopf gesetzt. Dieser Mensch, oft aber auch andere, haben sie mit Gemeinheiten gewässert und genährt und heute kämpfen wir jeden Tag mit dieser Stimme in uns.

In diesem Buch geht es in erster Linie um toxische Menschen. Das sind Menschen, die uns nicht guttun, die uns Selbstzweifel einreden oder bereits vorhandene Zweifel gegen uns verwenden. Es sind Menschen, die andere als Fußabtreter oder Trittleiter auf dem Weg nach oben benutzen. Es sind A… wie es die Autorin so treffend beschreibt, aber wir alle haben mindestens einen solchen Mensch in unserem Leben.

Dieses Buch ist kein klassisches Selbsthilfebuch oder ein typischer Ratgeber. Die Autorin erzählt darin eine Geschichte, acht Menschen machen sich auf, gemeinsam ihr Leben zu verändern. Allein schon in dieser Geschichte kann man vieles erkennen und man entdeckt immer wieder parallelen zu Situationen, die man vielleicht selbst erlebt hat.

Was aber bei diesem Buch am wichtigsten und besten ist, sind die Seiten zwischendrin – meistens sind sie schwarz, manchmal aber auch weiß – und auf diesen Seiten stehen „Kommentare“. Manchmal sind es kleine Spitzen, meistens aber Aussagen, die erschreckend treffend sind.


Fazit: Es geht in diesem Buch um toxische Beziehungen und wie man diese Menschen aus seinem Leben entfernt. Es geht in meinen Augen aber vor allem um Selbstwert. Denn diese Menschen sind toxisch für uns, weil sie unser Selbstwertgefühl zerstören. Sie untergraben es und geben uns das Gefühl, weniger wert zu sein. Sie werden damit nicht einfach so aufhören, wir müssen uns verändern. Wir müssen unseren eigenen Wert erkennen. Wir müssen uns klar machen, was wir für uns und unser Leben wollen. Wir müssen aufhören, uns im Kreis zu drehen. Aufhören mit „irgendwann“, sondern lernen, dass wir mehr verdienen.

Mein Rat: lest dieses Buch und vor allem, lest immer und immer wieder diese schwarzen bzw. weißen Seiten, verinnerlicht das, was dort steht und lernt nicht nur toxische Menschen aus eurem Leben zu entfernen, sondern auch euer Leben so zu gestalten, dass diese Stimme in eurem Kopf verschwindet, die euch einreden will, was ihr wert seid.

Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Ein Buch, in dem viel mehr steckt, als man auf den ersten Blick erwarten würde

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Monique hat das Gefühl in einer Sackgasse zu stecken, sowohl beruflich als auch privat. Sie hatte gehofft, eine richtige Journalistin sein zu können, richtige Artikel über wichtige Themen zu schreiben ...

Monique hat das Gefühl in einer Sackgasse zu stecken, sowohl beruflich als auch privat. Sie hatte gehofft, eine richtige Journalistin sein zu können, richtige Artikel über wichtige Themen zu schreiben und bedeutend zu sein. In Wirklichkeit verkommt sie zu einer Fußnote. Auch privat läuft es nicht gut, ihr Mann hat sie verlassen und sogar den Couchtisch mitgenommen, obwohl seine neue Wohnung voll möbliert ist. Doch dann verändert eine E-Mail ihr Leben: Evelyn Hugo, einer der größten Hollywood-Stars aller Zeiten will eines ihrer seltenen Interviews geben – aber nur, wenn Monique es führt. Woher weiß diese Ikone überhaupt, dass sie existiert? Ihre Chefin glaubt, dass sie eine leicht manipulierbare junge Journalistin sucht, doch Monique erfährt bald, dass es um etwas ganz anderes geht: Evelyn will kein Interview geben, sie will ihre Biografie schreiben lassen und in der soll nur die Wahrheit stehen – die Wahrheit über absolut alles. Allerdings bleibt die Frage bestehen: warum Monique?


Oberflächlich betrachtet geht es in diesem Buch um eine Hollywood-Ikone, die seit den 1950er Jahren das Kino maßgeblich mit beeinflusst und geprägt hat, angelehnt könnte man meinen an so manche berühmte Schauspielerin dieser Zeit. Doch es geht um viel mehr als nur das. Es geht um mehr als eine Frau, die siebenmal geheiratet und unzählige Filme gedreht hat.

Man lernt Evelyn zunächst als alte Dame kennen, die trotzdem ihren Biss nicht verloren hat und genau weiß, was sie will und was nicht. Das muss auch Monique schnell erkennen. Aber sobald sie aus ihrem Leben erzählt, erkennt man, dass hinter allem mehr steckt, als man es von außen vermuten würde.
Man erfährt, wie ein Teenager aus Angst und um sein Leben zu verändern Entscheidungen traf, die kein Teenager und keine Frau jemals treffen müssen sollte. Man erfährt, dass hinter all dem Glanz Hollywoods eben beinahe nichts so golden glänzt, wie man denkt. Dass Schauspieler nicht so sind, wie sie sich nach außen darstellen und verkaufen, dass Me-Too eigentlich 60 Jahre zu spät kam.

Es geht um Entscheidungen, Ängste, Träume, Wünsche, Liebe, Verlust und Erkenntnisse. Es geht darum, dass eine alte Dame ihre Geschichte erzählt, ungeschönt, aber trotz allem nichts bereut. Sie steht zu ihren Entscheidungen, auch zu denen, die sie unglücklich gemacht haben und auch zu denen, die anderen Kummer bereitet haben. Aber es geht auch und vor allem um ein zentrales Thema:

Selbstwert.


Fazit: Oberflächlich betrachtet könnte man sagen, es geht in diesem Buch um eine Schauspielerin, die siebenmal verheiratet war, Affären und Geheimnisse hatte und zum Hollywood-Olymp gehörte. Eigentlich geht es in diesem Buch aber vor allem um eins: Selbstwert. Es geht darum, seinen eigenen Wert zu erkennen und sich nicht mit weniger zufrieden zu geben. Es geht darum, sich nicht auf etwas reduzieren zu lassen, sich nicht mit etwas zufrieden zu geben, weil man denkt, man habe nichts Besseres verdient.
Es geht darum mit sich selbst im Reinen zu sein, zu dem zu stehen, was man will und sich zu behaupten.
Aber auch die Geschichte drum herum kann einen nur in ihren Bann ziehen. Monique und Evelyn sind sehr greifbar und „echt“. Sie führen einen durch diese fremde Welt, die man automatisch immer mit Glamour, Geld und Glanz gleichsetzt, aber nur selten hinter diese Fassade blickt. Evelyn reißt diese Fassade ein und zeigt einem, wie es damals wirklich lief.

Es ist gleichzeitig eine inspirierende und deprimierende Geschichte. Man mag von Evelyn und ihren Entscheidungen halten was man will, aber egal wofür man sich entscheidet, Fakt ist, dass in diesem Buch sehr viel mehr steckt, als man es erwarten würde.

Von mir bekommt es volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Ein emotional heftiges Buch - aber ein Highlight!

Heart Story
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Achtung: Band 3 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es tauchen die Protagonisten der vorherigen Bände auf.

Triggerwarnung: Autismus-Burnout, Pflege!

Anna steckt mitten in einer Krise. Sie schafft ...

Achtung: Band 3 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es tauchen die Protagonisten der vorherigen Bände auf.

Triggerwarnung: Autismus-Burnout, Pflege!

Anna steckt mitten in einer Krise. Sie schafft es einfach nicht, das Stück, das extra für sie geschrieben wurde, fertig zu spielen. Sie fängt immer wieder von vorne an, dreht sich im Kreis, und das nicht nur bei diesem Stück. Dann eröffnet ihr ihr Freund auch noch, dass er ab sofort eine offene Beziehung will, bevor er sich auf sie festlegt, damit er nicht das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben.
Anna beschließt, es ihm gleich zu tun und lernt Quan kennen. Aber Quan ist so viel mehr als nur ein Fremder, mit dem sie Sex haben will.


Für mich war es nicht leicht dieses Buch zu lesen. Es hat mich emotional echt heftig mitgenommen. Nicht nur, wegen dem, was in der zweiten Hälfte passiert und Annas Leben auf den Kopf stellt, sondern wegen Anna selbst. Ich habe so viel von mir in ihr wiedergefunden. Und ich habe mit ihr mitgelitten.

Anna weiß, dass sie anders ist, sie weiß nur nicht, wieso und wie anders sie wirklich ist. Sie gibt sich größte Mühe so zu sein, wie die anderen sie haben wollen, wie ihr Freund sie haben will, wie ihre Familie sie haben will, wie die Musik-Welt sie haben will, aber es funktioniert einfach nicht – sie ist nie gut genug. Die ständige Kritik, die Vorwürfe, das Gefühl einfach nie genug zu sein, das macht sie fertig. Je mehr sie es versucht, desto weniger scheint es zu funktionieren.
Es gibt nur einen Menschen, der sie nicht zwingt, sich für ihn zu verändern: Quan.

Quan hat eine Krebserkrankung überlebt, aber sie ist nicht ohne Spuren an ihm vorübergegangen. Er fühlt sich mangelhaft. So vieles ist jetzt anders. Er versucht durch einen One-Night-Stand wieder in die Spur zu finden – sich zu finden –, aber er stellt schnell fest, dass ihn mit Anna mehr verbindet. Dass es keinen versuchten One-Night-Stand braucht, damit er sich besser fühlt, sondern bloß Anna.


Fazit: Im Verlauf des Buches passiert viel. Anna erhält eine Diagnose, die ihr zu schaffen macht, aber auch endlich alles an die richtige Stelle zu rücken scheint. Die Puzzle-Teile greifen ineinander. Doch Annas Familie reagiert nicht gut darauf – zumindest ihre Schwester, der sie davon erzählt. Allgemein fand ich Annas Familie schrecklich. Dieser ständige Druck perfekt zu sein, die ewige Kritik, die verletzenden Kommentare, die Sticheleien, die Grausamkeit – und für mich war es teilweise wirklich nichts anderes als das: Grausamkeit.
Anna tut sich schwer damit aus den alten Mustern auszubrechen, Dinge zu tun und zu sagen, die sie tun und sagen will, aber die ihr von jeher verboten waren. Sie hat Probleme damit für sich selbst einzustehen und Nein zu sagen und bricht mir dabei so oft das Herz.
Es geht um Anna und Quan, die eine unglaubliche Verbindung haben – auch wenn es nicht immer leicht ist. Es geht auch um Anna und dass sie eine Entscheidung treffen muss darüber, wer sie in Zukunft sein will und kann und es geht um das Leben, das manchmal verdammt hart und ungerecht sein kann, dem man aber nicht gestatten sollte, einen bei lebendigem Leib zu fressen.

Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne. Für mich war es ein absolutes Highlight, auch wenn es mich ganz oft zum Weinen gebracht hat. Ich habe mich in Anna in einigen Bereichen selbst erkannt, was es nicht leichter gemacht hat. Es ist in meinen Augen ein sehr wichtiges Buch. Bitte lest es!

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Veröffentlicht am 22.01.2022

Ein aufrüttelndes Plädoyer zum Hinsehen

Jetzt ist alles, was wir haben
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Triggerwarnung: Kindesmisshandlung, häusliche Gewalt, Trauma, Suizidversuch!

Jetzt: Hadley ist die einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes, der ihre Familie das Leben kostete. Im Krankenhaus versucht ...

Triggerwarnung: Kindesmisshandlung, häusliche Gewalt, Trauma, Suizidversuch!

Jetzt: Hadley ist die einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes, der ihre Familie das Leben kostete. Im Krankenhaus versucht sie sich das Leben zu nehmen – was ist passiert?

Damals: Hadley ist super im Lacross, hat perfekte Noten und macht nie Ärger. Niemand weiß, dass sie zu Hause die Hölle durchmacht mit einem Vater, der sie kontrolliert, verprügelt und die gesamte Familie terrorisiert. Wer würde ihr schon glauben? Doch dann kommt sie ihrem Schwarm Charlie näher, etwas, das sie niemals für möglich gehalten hätte und Charlie sieht hinter die Fassade.


Die Handlung ist in „Damals“ und „Heute“ unterteilt, unterbrochen von Vernehmungsprotokollen mit einem Ermittler der Flugaufsichtsbehörde. Im „Jetzt“ versucht er herauszufinden, wie es zu dem Flugzeugabsturz kam, während Hadley mit den Nachwirkungen, nicht nur des Unfalls sondern auch ihres bisherigen Lebens kämpft. Im Damals erfährt man langsam, was passiert ist und wie schrecklich es bei Hadley zu Hause war.

Hadley kann einem echt nur leidtun. Was sie durchgemacht hat war schrecklich und ihre Art damit umzugehen, das als gegeben hinzunehmen, das macht einen echt fertig. Sie tut alles, um ihre kleine Schwester zu beschützen und ihr Vater weiß das und nutzt es aus. Ihre Mutter ignoriert vollkommen, was passiert, im Gegenteil, sie versucht Hadley konsequent einzureden, sie sei selbst schuld, weil sie ja so aufsässig und schwierig sei.

Charlie lernt man nur aus Hadleys Sicht kennen, aber man merkt, wie viel sie ihm bedeutet und umgekehrt. Man merkt bei ihm auch die Hilflosigkeit. Er möchte ihr helfen, weiß aber auch nicht wie.

Durch die Vernehmungen des Agenten erfährt man, wie viele Menschen etwas geahnt oder sogar gewusst haben und trotzdem schwiegen. Das Buch ist ein Plädoyer dafür hinzusehen, die Zeichen zu erkennen und richtig zu interpretieren, anstatt sich vom „schönen Schein“ blenden zu lassen.


Fazit: Mir ging manches in der Beziehung zwischen Charlie und Hadley zu schnell, bzw. wirkte es auf mich etwas unpassend im Vergleich zum sonstigen Umgang miteinander. Abgesehen davon fand ich das Buch wirklich richtig, richtig gut. Es ist ein aufrüttelndes Buch. Es plädiert dafür hinzusehen und nicht die Augen zu verschließen, die Zeichen richtig zu deuten, auch wenn sie nicht ins Weltbild passen. An Hadleys Seite erlebt man die Gewalt, der sie andauernd ausgesetzt ist, die Angst, die Hilflosigkeit und Verzweiflung. Gleichzeitig fragt man sich immer wieder, wie es zum Absturz kam. Ich fand es toll, wie da mit Klischees und Theorien gespielt wurde.
Durch Charlie, Hadleys Freund erlebt man aber auch die Hilflosigkeit eines Außenstehenden. Er möchte Hadley helfen und kann doch nichts tun.

Das Buch ist heftig und lässt einem manchmal auch übel werden, angesichts der Geschehnisse, aber ich finde es ist ein unglaublich wichtiges Buch. Es soll aufrütteln und sensibilisieren und das tut es definitiv! Von mir bekommt es volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Vorsicht: Tiefgang!

Strong Heart
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Achtung: Band 2 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Triggerwarnung: Mobbing, Bodyshaming!

Jared will unbedingt Mitglied bei einer geheimen Studentenvereinigung werden, doch als er kurz davor steht, ...

Achtung: Band 2 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Triggerwarnung: Mobbing, Bodyshaming!

Jared will unbedingt Mitglied bei einer geheimen Studentenvereinigung werden, doch als er kurz davor steht, kann er es nicht tun. Der letzte Auftrag, den er ausführen soll, geht einfach zu weit: Er soll mit einer Dicken schlafen, mit Banner, der Frau, die er insgeheim seit einem Semester mehr begehrt, als jede andere jemals zuvor. Er hat aber nicht mit der Verkommenheit der anderen Mitglieder gerechnet, die ihm eine Falle stellen. Banner glaubt ihm nicht, dass es anders ist als es scheint und Jareds Herz bricht, ebenso wie ihres.
Jahre später haben beide ihre beruflichen Träume verwirklicht, sind erfolgreiche Sportagenten und erbitterte Rivalen. Was damals vorgefallen ist, hat Narben hinterlassen, aber Jared wird nicht zulassen, dass Banner ihm noch einmal entkommt. Es ist ihm egal, ob sie eine Beziehung mit einem anderen Mann hat, er wird sie für sich gewinnen!


Ich habe die Triggerwarnung nicht umsonst in Worte gefasst. Wenn ihr ebenfalls Erfahrungen mit Mobbing, Bodyshaming und der Grausamkeit anderer zu tun hattet, ist das, was da vorgefallen ist, nicht leicht zu verdauen. Ich habe so geweint wegen Banner, sie tat mir so schrecklich leid. Auch Jared tat mir leid, wobei ich sein Timing wirklich furchtbar fand. Aber vor allem hat das bei mir ein paar alte Wunden wieder aufgerissen. Allein schon, wie sich Banner mit der Stimme ihres Ex-Freundes in ihrem Kopf herumschlagen musste und dann eben diese grausame Aktion. Das hat mich emotional sehr mitgenommen, deswegen nehmt bei ähnlichen Erfahrungen bitte die Triggerwarnung ernst und lest den ersten Teil des Buches vorsichtig.

Ich muss sagen Banner und Jared haben es mir emotional echt nicht leicht gemacht. Banner ist einerseits eine total selbstbewusste, erfolgreiche Geschäftsfrau, die um ihre Fähigkeiten und ihren Wert weiß. Andererseits hat sie aber auch diese Komplexe, die sie bis heute nicht los geworden ist. Ich kann das so gut verstehen. Es gibt Worte, die so tiefe Wunden hinterlassen, dass sie nie ganz verheilen. Es gibt Worte, die uns für den Rest unseres Lebens begleiten und fast immer sind sie negativ und verletzend.
Diese Erfahrungen sind es, die Banner unsicher machen, wenn es um Männer und Jared im Speziellen geht. Sie kann nicht in seinen Kopf schauen und sie kann die Vergangenheit nicht komplett hinter sich lassen. Diese Unsicherheit sieht oft wie Misstrauen aus, ist es aber nicht. Das kann man schlecht erklären, wenn man das nicht selbst erlebt hat. Man weiß logisch betrachtet, dass es keinen Grund für derlei Annahmen gibt, aber man wird die Zweifel trotzdem nicht los.

Jared ist ein Charakter, der alles andere als einfach ist. Er bezeichnet sich selbst als rücksichtsloses A… und damit hat er durchaus recht. Aber Jared ist mehr als nur das. Ja, er ist rücksichtslos und geht auch über Leichen, wenn er muss, die Augen immer auf sein Ziel gerichtet. Sein moralischer Kompass funktioniert nur bedingt und es ist ihm komplett egal, was andere von ihm denken. Aber es steckt auch viel Unsicherheit in ihm. Er hält sich selbst für weniger wert, weil er nicht „gut“ ist, nicht selbstlos oder kümmernd.



Fazit: Ja, es ist falsch, wie Jared regelrecht Jagd auf Banner macht und sie immer mehr in die Enge treibt. Aber jeder der drei in diesem Liebesdreieck macht Fehler. Banner genauso wie auch Zo. Ich denke das Buch zeigt damit, dass man Liebe einfach nicht kontrollieren kann. Dass Liebe uns dazu bringt die beste aber auch die schlechteste Version von uns zu sein. Dass wir kein Recht haben über andere zu urteilen, solange wir nicht in ihren Schuhen gesteckt haben.
Gleichzeitig zeigt es aber auch sehr eindrucksvoll, dass Menschen zu mehr fähig sind, als schwarz und weiß, gut und böse. Ich kann euch nicht verraten, was ich damit genau meine, weil das eine große Überraschung im Buch ist, aber so viel kann ich verraten: es geht um Opfer, Kompromisse, Egoismus und Liebe.
Davon abgesehen geht es aber auch darum, dass in jedem Menschen mehr steckt, als man oberflächlich sehen kann. Banner wirkt wie eine toughe Geschäftsfrau, die sich nichts gefallen lässt, ihre Unsicherheit und Verletzlichkeit sieht niemand.
Jared wirkt wie ein egoistisches A…, aber es steckt mehr in ihm, als man ihm zutrauen würde.
Zo wirkt wie ein Heiliger, aber auch er ist nicht frei von Fehlern.

Von mir bekommt dieses Buch ganz klar 5 Sterne!

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