Die Wahrheit über Rookwood muss enthüllt werden.
Die Wahrheit über Rookwood muss enthüllt werden.
Als Scarlet Grey nach ihrer dramatischen Rettung endlich wieder mit ihrer Zwillingsschwester Ivy vereint ist, erfährt sie mit fassungslosem Entsetzen, ...
Die Wahrheit über Rookwood muss enthüllt werden.
Als Scarlet Grey nach ihrer dramatischen Rettung endlich wieder mit ihrer Zwillingsschwester Ivy vereint ist, erfährt sie mit fassungslosem Entsetzen, dass sie infolge der Intervention ihrer hasserfüllten Stiefmutter wieder nach Rookwood zurückkehren müssen. Doch auf Rookwood ist nicht alles so, wie es scheint, und es sind bereits in der Vergangenheit schlimme Dinge passiert, die vertuscht wurden. Scarlet kaschiert ihre panische Angst durch ein aufbrausendes Verhalten, muss letztendlich aber resigniert ihre Sachen packen und mit Ivy abreisen. Rookwoods neuer Direktor ist niemand anderer als Edgar Bartholomew, der Sohn des Schulgründers, der seinen Direktorposten aufgrund einer ernsthaften Krankheit eigentlich bereits zurückgelegt hatte. Der unheimliche alte Mann mit der rasselnden Stimme hütet ein dunkles Geheimnis, er schüchtert sein gesamtes Umfeld ein, verlangt rigoros die Einhaltung sämtlicher Vorschriften, und Strafen für etwaige Übertretungen fallen unverhältnismäßig hart aus. Das gesamte Lehrpersonal fürchtet den Mann, doch Scarlets Ballettlehrerin Miss Finch scheint heimlich auf ihrer Seite zu sein. Nach dem Bekanntwerden einiger Diebstähle in der Schule lenkt eine missgünstige Mitschülerin den Verdacht auf Scarlet. Um einer Bestrafung durch den gefürchteten Direktor zu entgehen, bleibt dem Mädchen nur ein einziger Ausweg: sie muss auf eigene Faust Nachforschungen anstellen und den wahren Übeltäter entlarven. Scarlet schleicht des Nachts durch die dunklen leeren Gänge, und was sie dabei entdeckt, hat weitreichende Konsequenzen für die gesamte Schule.
„Das Geheimnis von Rookwood. Flüsternde Wände“ ist ein interessantes Jugendbuch, das scheinbar nahtlos an den ersten Band anschließt. Auch wenn mir dessen Inhalt leider nicht bekannt ist, konnte ich dennoch problemlos in die Handlung einsteigen und mir dank einiger Hinweise auf vergangene Ereignisse ein Bild davon machen. Die Autorin verfügt über einen interessanten und flüssigen Schreibstil, die Spannung wird durch unheimliche Ereignisse, eigenartige Geräusche in den Wänden, und nicht zuletzt durch die latente Bedrohung durch den zwielichtigen Direktor konstant hochgehalten.
Mit Scarlet Grey schuf Sophie Cleverly eine höchst eigenwillige Protagonistin, die es niemals gelernt hat, klein beizugeben und ihre Meinung bei sich zu behalten. Scarlet ist unbeherrscht, aufbrausend, äußerst direkt, und beinahe schockierend ehrlich. Ihr rücksichtsloses Verhalten und die hämische und überaus egoistische Art machte sie für mich zu einer unsympathischen Hauptfigur. Im Gegensatz dazu ist mir ihre zurückhaltende Zwillingsschwester Ivy sofort ans Herz gewachsen. Das sensible Mädchen ist eine fleißige Schülerin und völlig anders als Scarlet, für deren Verhalten sie sich manchmal sogar schämt. In Penelope Winchester, Violet Adams, Ariadne Flitworth und der geheimnisvollen Rose präsentiert die Autorin interessante Nebenfiguren, welche die gesamte Handlung bereichern.
Dieser zweite Band um die Zwillinge Scarlet und Ivy hat mir unterhaltsame und spannende Lesestunden bereitet und mir ausgezeichnet gefallen. Die jugendliche Zielgruppe darf Scarlet und Ivy während ihrer Abenteuer auf Rookwood begleiten und wird mit einem dunklen Geheimnis konfrontiert, welches die eigenwillige Protagonistin erst im Verlauf der Handlung aufdeckt.
Ich kann diesen Roman uneingeschränkt weiterempfehlen, stelle jedoch im Nachhinein fest, dass es von Vorteil gewesen wäre, die Reihenfolge beim Lesen einzuhalten und mit „Das Geheimnis von Rookwood - Scarlet und Ivy, Band 1“ zu starten.