Profilbild von jasbr

jasbr

Lesejury Star
offline

jasbr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit jasbr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2022

Urlaub trifft Mord

Limoncellolügen
0

Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Teil einer Krimi-Reihe rund um die Köchin Doro Ritter. Die einzelnen Fälle sind aber abgeschlossen, sodass "Limoncellolügen" auch ohne Vorkenntnisse gelesen ...

Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Teil einer Krimi-Reihe rund um die Köchin Doro Ritter. Die einzelnen Fälle sind aber abgeschlossen, sodass "Limoncellolügen" auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Für mich war es das erste Buch von Gudrun Grägel und ich hatte keine Verständnisprobleme, sondern jetzt nur ein Buch mehr auf der Wunschliste.

Doro ist eigentlich Köchin in Deutschland, reist aber nach einem Hilferuf ihrer Freundin an den Gardasee, um in deren Hotel die Küche zu schmeißen. Doch der fehlende Koch ist nicht das einzige Problem, denn es gibt auch einen Toten im Hotel-Pool. Doro nimmt also gleich zwei Rollen ein und ist damit eine kochende Ermittlerin.

Der Krimi ist auf jeden Fall ein Wohlfühlkrimi. Durch die anschaulichen Landschaftsbeschreibungen kann man sich alles genau vorstellen und in die Sonne träumen. Ich habe das beim Lesen richtig genossen und Lust auf die Gegend bekommen. Man hat das Gefühl, man ist vor Ort, auch wenn man im echten Leben noch nicht da war. Das zeigt auch, dass die Autorin hier sehr gut recherchiert hat.

Schön fand ich auch die vielen Passagen, in denen Doro das Menü für die Gäste plant und dann in der Küche wirbelt, um etwas Leckeres auf den Tisch zu zaubern. Hungrig sollte man dieses Buch auf jeden Fall nicht lesen. Man hat auch einen guten Einblick bekommen, wie es in Hotelküchen - zumindest in kleinen - zugeht.

Was aber natürlich durch diese "Einschübe" etwas verloren geht, sind die eigentlichen Ermittlungen bzw. der Fall. Der Spannungsaufbau wird immer wieder etwas unterbrochen, weil es zurück ins Privatleben bzw. in die Küche geht. Insgesamt ist die Mischung aus beiden Welten aber doch gelungen.

Was hinter dem Toten steckt, erfährt man nach und nach. Man begleitet Doro bei der Aufklärung und kann sich eigene Gedanken machen. Am Ende fügt sich alles schlüssig zusammen.

Wer es nicht allzu blutig mag, sondern Urlaubsfeeling mit Spannung, der ist bei diesem Buch auf jeden Fall richtig.

Von mir gibt es 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2022

Starke Fortsetzung

Todesrauschen
0

Vorab: Wenn man dieses Buch genießen möchte, dann muss man die beiden Vorgängerbände kennen. Zwar wird die ein oder andere Info wieder aufgegriffen, aber die drei Teile greifen so komplex ineinander, dass ...

Vorab: Wenn man dieses Buch genießen möchte, dann muss man die beiden Vorgängerbände kennen. Zwar wird die ein oder andere Info wieder aufgegriffen, aber die drei Teile greifen so komplex ineinander, dass man sonst zu viel verpasst. Vor allem weil der zweite Teil mit einem Cliffhanger endet und es mehr oder weniger direkt weitergeht.

Bei mir war ziemlich viel Zeit zwischen Teil 2 und Teil 3 und mir ist der Einstieg dann doch etwas schwerer gefallen als erwartet. Ich denke, ich rereade die Reihe nochmal in Ruhe. Aber nachdem ich mir ins Gedächtnis gerufen habe, was alles passiert ist, habe ich es richtig genossen.

Denn im Gegensatz zu den Vorgängern kommt man kaum zum Luft holen. Die Handlung spielt eigentlich innerhalb eines Tages - mit ein bisschen Vor- und Nachbereitung -, was dazu führt, dass die Spannung permanent hochgehalten wird.

Ich habe in meiner letzten Rezension kritisiert, dass jetzt endlich mal etwas neues zum totgeglaubten Bruder von Jula, der Hauptperson, kommen muss. Das hat sich nämlich schon etwas gezogen. Hier wird man auf jeden Fall für das Warten entschädigt, denn endlich erfährt man mehr. Was, das verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht.

Zwischen den beiden Protagonisten Jula, der True Crime-Podcasterin, und Hegel, dem forensischen Phonetiker, besteht eine gewisse Hass-Liebe, bereits seit Ende des ersten Bandes. Es war gut, dass diese fortgesetzt wurde, aber auch nochmal auf eine andere Ebene gehoben wird. Die Figuren entwickeln sich hier auf jeden Fall weiter. Was mich selbst ein wenig verwundert: Meine Sympathie ist ein bisschen in Schieflage geraten: Während ich vorher Hegel unausstehlich fand und Jula meine Heldin war, hat sie mich diesmal fast etwas genervt, während er irgendwie dann doch nicht ganz so blöd ist. Ich mag es, wenn es nicht nur Schwarz-Weiß gibt, sondern auch etwas dazwischen.

Auch der Schreibstil ist einfach klasse. Man liest das Buch einfach so weg, weil es keine Längen hat und einfach super spannend ist. Alles fügt sich auch gut ineinander, sodass man die Handlung immer sehr gut nachvollziehen kann und sie glaubwürdig ist.

Nachdem der zweite Teil ja etwas schwächer war, ging es mit diesem wieder steil bergauf. Von mir gibt es deshalb 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2022

Blutiger geht es kaum

Höllenkind
0

Ich kann meine Rezension einfach nicht anders beginnen: Wer schwache Nerven hat, sollte dieses Buch nicht lesen, denn es bringt auch hartgesottene Thriller-Fans an ihre Grenzen. Wer aber auf viel Blut ...

Ich kann meine Rezension einfach nicht anders beginnen: Wer schwache Nerven hat, sollte dieses Buch nicht lesen, denn es bringt auch hartgesottene Thriller-Fans an ihre Grenzen. Wer aber auf viel Blut und Brutalität steht, der kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten.

Sehr gut gefallen hat mir, dass man ohne viel Geplänkel in den Fall einsteigt. Ein mysteriöser Tod, ein blutiges Brautkleid - schlimmer kann eine Hochzeit ja nicht beginnen.

Diesmal ist der Fall vor allem in Italien bzw. im Vatikan angesiedelt. Das Setting von Berlin dort hin zu verlegen bringt auf jeden Fall Abwechslung und trotzdem muss man nicht auf Clara Vidalis verzichten. Das hat mir gut gefallen und schafft auch ein bisschen Distanz zum "Blutgott", der ja auch noch nicht wirklich abgeschlossen ist. Ich hoffe hier auf eine Fortsetzung.

Aber zurück zum Vatikan-Mord: Super ist, dass die Perspektiven immer wieder wechseln. Auf der einen Seite aktuelle Ereignisse und Ermittlungen, auf der anderen Seite Einschübe von anderen Handlungen und Personen, die man zuerst gar nicht richtig einordnen kann. Dadurch gibt es immer wieder kleine Cliffhanger und auch die Spannung wird kontinuierlich hochgehalten.

Dadurch wird man mehr oder weniger zum Weiterlesen gezwungen, aber auch, weil man manche Stellen einfach schnell weglesen will. Veit Etzold zeigt in seinen Thrillern menschliche Abgründe auf, von denen man befürchtet, dass es sie auch in der Realität gibt, aber von denen man hofft, dass man ihnen nie begegnet. Ich habe mehr als einmal tief durchgeatmet, weil die Schilderungen von Misshandlungen und Co. so anschaulich sind, dass man Gänsehaut bekommt. Dabei hatte ich auch mehrfach das Bedürfnis, das Buch einfach zuzuschlagen und auf andere Gedanken zu kommen. Ich habe dazu eine gewisse Hass-Liebe. Einerseits ist das genau der Thrill, den ich suche und der mir gefällt. Andererseits müsste es dann aber doch nicht so ausführlich sein, denn die eigene Fantasie regelt das schon.

Nichts zu meckern habe ich am Aufbau des Buches. Die erwähnten wechselnden Perspektiven und Handlungsstränge fügen sich nach und nach für den Leser sehr nachvollziehbar zusammen und geben ein rundes Bild ab, dass dann in der finalen Auflösung mündet, die man ab einem gewissen Zeitpunkt schon erahnen kann.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist auf jeden Fall eins, das länger im Gedächtnis bleibt und über das man auch nach dem Beenden noch nachdenkt. Von mir gibt es 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.01.2022

Emanzipation in Niederkaltenkirchen

Rehragout-Rendezvous
0

Ich mag die Familie Eberhofer sehr - vor allem die Oma - deshalb habe ich diesen Band noch mehr genossen, denn es geht rund im Haus. Sehr zum Ärger der männlichen Familienmitglieder nehmen sowohl die Oma ...

Ich mag die Familie Eberhofer sehr - vor allem die Oma - deshalb habe ich diesen Band noch mehr genossen, denn es geht rund im Haus. Sehr zum Ärger der männlichen Familienmitglieder nehmen sowohl die Oma als auch Susi eine ganz neue Rolle ein. Da sind witzige Situationen vorprogrammiert und man hat beim Lesen seinen Spaß.

Besonders gefällt mir, dass man durch die einzelnen Bände das Gefühl hat, die Eberhofers zu kennen, da man jede Veränderung miterlebt, mitfiebert und sich mit freut - oder auch ärgert. Deshalb empfehle ich - auch wenn die Fälle in sich abgeschlossen sind - die Reihenfolge beim Lesen einzuhalten. Denn dann kann man auch kleine Zusammenhänge besser verstehen und fühlt sich wie ein Familienmitglied.

Aber natürlich geht es in diesem Buch nicht nur darum, dass die Eberhofer-Frauen jetzt auf einmal nicht mehr nur für die Männer da sind, sondern es gibt auch einen Vermisstenfall, den Franz in seiner gewohnten Manier lösen muss.

Für meinen Geschmack hätte das auch ein bisschen mehr im Vordergrund stehen können. Es ging schon überwiegend um das Privatleben des Protagonisten, sodass ich manchmal etwas ungeduldig darauf gewartet habe, dass endlich mal wieder ein bisschen "Polizeiarbeit" passiert.

Nichtsdestotrotz: Der Schreibstil von Rita Falk ist einfach wunderbar! Kurzweilig, authentisch, witzig, aus dem Leben gegriffen. Deshalb fliegt man auch nur so über die Seiten und fühlt sich wohl. Für mich ist auch dieser Eberhofer nicht nur ein Provinz-, sondern auch ein Wohlfühlkrimi.

Von mir gibt es 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.01.2022

Zorn und Schröder ermitteln wieder

Zorn – Opferlamm
0

Mittlerweile ist es schon der 11. Fall, in dem die zwei Kommissare Schröder und Zorn gemeinsam Bösewichte jagen. Die Beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, aber weil sie zusammen ein unschlagbares ...

Mittlerweile ist es schon der 11. Fall, in dem die zwei Kommissare Schröder und Zorn gemeinsam Bösewichte jagen. Die Beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, aber weil sie zusammen ein unschlagbares Team abgeben, sind die Bücher auch so toll.

Der Anfang des Buches ist ziemlich schockierend und nichts für schwache Nerven. Denn man steigt gleich mal mit einem brutal Mord ein, den man nicht richtig zuordnen kann. Auch Zorn und Schröder nicht, auch wenn kurz darauf eine zweite Leiche auftaucht.

Der Plot spielt rund um die Kunst-Szene und ich muss gestehen, dass das nicht ganz mein Metier ist. Genau wie Zorn auch kann ich Kunst nicht viel abgewinnen. Deshalb fand ich seine Bemerkungen sehr amüsant.

Das steht natürlich im Gegensatz zu den brutalen Morden und man muss die flapsige Art des Kommissars mögen. Auch die Beziehung zwischen den Männern ist von einer besonderen Art. Sie mögen und schätzen sich, aber es wird auch viel gestichelt. Wenn man die anderen Bücher kennt, kann man das besser einordnen. Trotzdem fand ich es an der ein oder anderen Stelle etwas störend, weil es doch ziemlich viel Raum eingenommen hat.

Deshalb ging es auch mit der Spannung immer wieder rauf und runter. Mal war ich total gefesselt, es war spannend, ich habe mitgefiebert. Dann gab es wiederum Längen, des Privatleben der Ermittler rückte in den Fokus und es ist lange nichts passiert. Das war etwas schade. Gegen Ende dann wurde es aber nochmal rasant und ich versöhnt: Hier habe ich das Buch gar nicht mehr weggelegt und sogar ein bisschen gelitten.

Das Ende ist in sich schlüssig, es bleiben keine Fragen offen und ich bin bereit für den nächsten Fall, denn sicher werden die Mörder in der fiktiven Stadt von Zorn und Schröder nicht lange die Füße stillhalten.

Von mir gibt es 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere